13 research outputs found
Bewältigung chronischer Krankheiten am Beispiel der Leberzirrhose
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, am Beispiel der Leberzirrhose (LZ) zu unter¬su¬chen, welche gesellschaftlichen, psychischen und physiologischen Faktoren das Überleben mit einer chronischen Krankheit beeinflussen. Aus sozialepidemiolo¬gi¬scher Sicht stellen LZ-Patienten eine vernachlässigte Gruppe unter den chronisch Kran¬ken dar. Für sie existieren kaum Studien zur Krankheitsbewältigung; die meisten Untersuchungen zur LZ beschränken sich auf Überlebenszeitprognosen durch medi¬zi¬nische und Labor¬para¬meter.
Beim empirischen Teil handelt es sich um eine Sekundäranalyse eines Längsschnitt-Datensatzes von 673 LZ-Patienten einer Rehabilitationsklinik der Bundesversiche¬rungs¬¬anstalt für Angestellte. Der Beobachtungszeitraum beträgt für jeden Patienten minde¬stens 10 und maximal 16 Jahre. Als empirisches Kriterium für die Bewältigung der Krank¬¬¬heit LZ wurde die Überlebenszeit mit der Krankheit gewählt, defi¬niert durch den Zeitraum zwischen Erstdiagnose und Tod bzw. Studienende. Hauptzielsetzung der em¬pi¬rischen Arbeit ist die Prüfung, ob und in welchem Ausmaß soziale Faktoren wie Ge¬schlecht, Alkoholkonsum (operationalisiert durch 4 Katego¬rien von Gamma-Gluta¬myl¬transferase-Werten (GGT)), Erwerbstätigkeit und soziale Schicht neben den eher medi¬zini¬schen Variablen Ätiologie und Krankheitsgrad die Überle¬bens¬zeit mit LZ beein¬flus¬sen. Darüber hinaus wird der Frage nachgegan¬gen, welche Faktoren be¬stimmend für die Erwerbslebenszeit (Dauer des Erwerbsle¬bens nach Diagnose von LZ) sind.
Als statistische Methode zur Schätzung des Einflusses der vorhandenen Kovariaten auf die genannten Zeitvariablen wird das Proportional-Hazards-Regressionsmodell von Cox verwendet. Ergebnisse werden in Form von adjustierten Harzard Ratios (HR) und 95%-Konfidenzintervallen (KI) berichtet.
Ergebnisse: Es sind vor allem 5 Faktoren, die die Überlebenszeit nach Diagnose von LZ signifikant beeinflussen: Medizinischer Krankheitsgrad, Geschlecht, Alkoholkon¬sum, Alter bei Diagnose und Erwerbslebenszeit. Erwartungsgemäß geht ein hoher Krank¬heits¬grad mit niedrigen Überlebensraten einher. Männer weisen gegenüber Frauen ein etwa doppelt so hohes Sterberisiko auf (HR 1,9; KI 1,4 ? 2,8; p<0,001). Patienten mit stark erhöhten GGT-Werten zeigen die schlech¬teste Pro¬gno¬se: im Vergleich zu Patien¬ten mit normalen GGT-Werten (entspr. niedrigem Alkohol¬konsum bzw. Abstinenz) wei¬sen sie ein über 3 mal so hohes Ster¬be¬risiko auf (HR 3,2; KI 2,0 ? 5,3; p < 0,0001). Erwartungsgemäß ist das Sterbe¬risiko der Patien¬tengruppe über 55 Jahre signifikant höher als das der bis 45-Jährigen (HR 1,9; KI 1,3 ? 2,8; p< 0,001).
Da es sich bei der Erwerbslebenszeit um eine Größe handelt, die zwar auch von der Über¬lebenszeit abhängt, jedoch derart, daß sie durch diese begrenzt wird, konnte sie nicht als Kovariate im Cox-Modell geprüft werden. Es wurden mittlere Überlebens¬zei¬ten (Kaplan-Meier) für 3 Kategorien von Erwerbslebenszeiten berechnet: (ELZG1: bis max. 1 Jahr; ELZG2: 1 bis 5 Jahre und ELZG3: >5 Jahre nach Diagnose von LZ er¬werbstä¬tig). ELZG1 weist mit 171 (KI 150-192) Monaten eine mehr als doppelt so ho¬he Überlebenszeit auf wie ELZG2 mit 82 (KI 74-90) Monaten; ELZG3 hat erwar¬tungs¬gemäß den höchsten Wert: 189 (KI 169-209) Monate (Log-Rank-Test p<0,0001). Die¬se Unterschiede zwischen ELZG1 und ELZG2 bestehen ebenso für die beiden jün¬ge¬ren Altersgruppen und sowohl für Männer als auch für Frauen.
Für die Variablen Ätiologie und soziale Schicht konnte kein statistischer Zusammen¬hang mit der Überlebenszeit nach Diagnose von LZ gefunden werden.
Als Determinanten für die Dauer des Erwerbslebens konnten Alter bei Diagnose, me¬di¬zinischer Krankheitsgrad und Geschlecht identifiziert werden. Frauen haben nach Dia¬gnose von LZ eine 1,2 mal höhere Wahrscheinlichkeit berentet zu werden als Män¬ner (HR 1,2; KI 1,0 ? 1,5; p = 0,049). Gamma-GT-Werte als Indikatoren für Alko¬hol¬kon¬sum, die Ätiologie und die soziale Schicht waren nicht signifikant mit der Erwerbsle¬bens¬zeit assoziiert.
Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, Patienten mit LZ, ihren spezifischen Bela¬stungen und Bewältigungsmöglichkeiten einen höheren Stellenwert einzuräu¬men als die internationale Literatur bisher kennen läßt
Bewältigung chronischer Krankheiten am Beispiel der Leberzirrhose
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, am Beispiel der Leberzirrhose (LZ) zu unter¬su¬chen, welche gesellschaftlichen, psychischen und physiologischen Faktoren das Überleben mit einer chronischen Krankheit beeinflussen. Aus sozialepidemiolo¬gi¬scher Sicht stellen LZ-Patienten eine vernachlässigte Gruppe unter den chronisch Kran¬ken dar. Für sie existieren kaum Studien zur Krankheitsbewältigung; die meisten Untersuchungen zur LZ beschränken sich auf Überlebenszeitprognosen durch medi¬zi¬nische und Labor¬para¬meter.
Beim empirischen Teil handelt es sich um eine Sekundäranalyse eines Längsschnitt-Datensatzes von 673 LZ-Patienten einer Rehabilitationsklinik der Bundesversiche¬rungs¬¬anstalt für Angestellte. Der Beobachtungszeitraum beträgt für jeden Patienten minde¬stens 10 und maximal 16 Jahre. Als empirisches Kriterium für die Bewältigung der Krank¬¬¬heit LZ wurde die Überlebenszeit mit der Krankheit gewählt, defi¬niert durch den Zeitraum zwischen Erstdiagnose und Tod bzw. Studienende. Hauptzielsetzung der em¬pi¬rischen Arbeit ist die Prüfung, ob und in welchem Ausmaß soziale Faktoren wie Ge¬schlecht, Alkoholkonsum (operationalisiert durch 4 Katego¬rien von Gamma-Gluta¬myl¬transferase-Werten (GGT)), Erwerbstätigkeit und soziale Schicht neben den eher medi¬zini¬schen Variablen Ätiologie und Krankheitsgrad die Überle¬bens¬zeit mit LZ beein¬flus¬sen. Darüber hinaus wird der Frage nachgegan¬gen, welche Faktoren be¬stimmend für die Erwerbslebenszeit (Dauer des Erwerbsle¬bens nach Diagnose von LZ) sind.
Als statistische Methode zur Schätzung des Einflusses der vorhandenen Kovariaten auf die genannten Zeitvariablen wird das Proportional-Hazards-Regressionsmodell von Cox verwendet. Ergebnisse werden in Form von adjustierten Harzard Ratios (HR) und 95%-Konfidenzintervallen (KI) berichtet.
Ergebnisse: Es sind vor allem 5 Faktoren, die die Überlebenszeit nach Diagnose von LZ signifikant beeinflussen: Medizinischer Krankheitsgrad, Geschlecht, Alkoholkon¬sum, Alter bei Diagnose und Erwerbslebenszeit. Erwartungsgemäß geht ein hoher Krank¬heits¬grad mit niedrigen Überlebensraten einher. Männer weisen gegenüber Frauen ein etwa doppelt so hohes Sterberisiko auf (HR 1,9; KI 1,4 ? 2,8; p<0,001). Patienten mit stark erhöhten GGT-Werten zeigen die schlech¬teste Pro¬gno¬se: im Vergleich zu Patien¬ten mit normalen GGT-Werten (entspr. niedrigem Alkohol¬konsum bzw. Abstinenz) wei¬sen sie ein über 3 mal so hohes Ster¬be¬risiko auf (HR 3,2; KI 2,0 ? 5,3; p < 0,0001). Erwartungsgemäß ist das Sterbe¬risiko der Patien¬tengruppe über 55 Jahre signifikant höher als das der bis 45-Jährigen (HR 1,9; KI 1,3 ? 2,8; p< 0,001).
Da es sich bei der Erwerbslebenszeit um eine Größe handelt, die zwar auch von der Über¬lebenszeit abhängt, jedoch derart, daß sie durch diese begrenzt wird, konnte sie nicht als Kovariate im Cox-Modell geprüft werden. Es wurden mittlere Überlebens¬zei¬ten (Kaplan-Meier) für 3 Kategorien von Erwerbslebenszeiten berechnet: (ELZG1: bis max. 1 Jahr; ELZG2: 1 bis 5 Jahre und ELZG3: >5 Jahre nach Diagnose von LZ er¬werbstä¬tig). ELZG1 weist mit 171 (KI 150-192) Monaten eine mehr als doppelt so ho¬he Überlebenszeit auf wie ELZG2 mit 82 (KI 74-90) Monaten; ELZG3 hat erwar¬tungs¬gemäß den höchsten Wert: 189 (KI 169-209) Monate (Log-Rank-Test p<0,0001). Die¬se Unterschiede zwischen ELZG1 und ELZG2 bestehen ebenso für die beiden jün¬ge¬ren Altersgruppen und sowohl für Männer als auch für Frauen.
Für die Variablen Ätiologie und soziale Schicht konnte kein statistischer Zusammen¬hang mit der Überlebenszeit nach Diagnose von LZ gefunden werden.
Als Determinanten für die Dauer des Erwerbslebens konnten Alter bei Diagnose, me¬di¬zinischer Krankheitsgrad und Geschlecht identifiziert werden. Frauen haben nach Dia¬gnose von LZ eine 1,2 mal höhere Wahrscheinlichkeit berentet zu werden als Män¬ner (HR 1,2; KI 1,0 ? 1,5; p = 0,049). Gamma-GT-Werte als Indikatoren für Alko¬hol¬kon¬sum, die Ätiologie und die soziale Schicht waren nicht signifikant mit der Erwerbsle¬bens¬zeit assoziiert.
Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, Patienten mit LZ, ihren spezifischen Bela¬stungen und Bewältigungsmöglichkeiten einen höheren Stellenwert einzuräu¬men als die internationale Literatur bisher kennen läßt
Self-perceived stress reactivity is an indicator of psychosocial impairment at the workplace
BACKGROUND: Work related stress is associated with a range of debilitating health outcomes. However, no unanimously accepted assessment tool exists for the early identification of individuals suffering from chronic job stress. The psychological concept of self-perceived stress reactivity refers to the individual disposition of a person to answer stressors with immediate as well as long lasting stress reactions, and it could be a valid indicator of current as well as prospective adverse health outcomes. The aim of this study was to determine the extent to which perceived stress reactivity correlates with various parameters of psychosocial health, cardiovascular risk factors, and parameters of chronic stress and job stress in a sample of middle-aged industrial employees in a so-called "sandwich-position". METHODS: In this cross-sectional study, a total of 174 industrial employees were assessed for psychosocial and biological stress parameters. Differences between groups with high and low stress reactivity were analysed. Logistic regression models were applied to identify which parameters allow to predict perceived high versus low stress reactivity. RESULTS: In our sample various parameters of psychosocial stress like chronic stress and effort-reward imbalance were significantly increased in comparison to the normal population. Compared to employees with perceived low stress reactivity, those with perceived high stress reactivity showed poorer results in health-related complaints, depression, anxiety, sports behaviour, chronic stress, and effort-reward imbalance. The educational status of employees with perceived low stress reactivity is higher. Education, cardiovascular complaints, chronic stress, and effort-reward imbalance were moderate predictors for perceived stress reactivity. However, no relationship was found between stress reactivity and cardiovascular risk factors in our sample. CONCLUSIONS: Job stress is a major burden in a relevant subgroup of industrial employees in a middle management position. Self-perceived stress reactivity seems to be an appropriate concept to identify employees who experience psychosocial stress and associated psychological problems at the workplace
Screening for multiple somatic complaints in a population-based survey: Does excessive symptom reporting capture the concept of somatic symptom disorders?. Findings from the MONICA-KORA Cohort Study
OBJECTIVE: Excessive symptom reporting (ESR) has gained a revived attention in the conceptualization of somatic symptom disorders. We aimed to explore whether ESR captures the concept of somatic symptom disorders regardless of the patient's disease status or the degree of symptom burden. METHODS: In three independent cross-sectional population-based samples of the MONICA/KORA Study in 1985, 1990, and 1995, somatic symptom reporting and an array of somatic and mental health features were assessed in 11,895 eligible participants. After a mean 12-year follow-up, the vital status was assessed at the end of 2002. All-cause mortality was calculated as hazard risks ratios (HRs). RESULTS: Among all participants, a total of 1238 men and 1169 women were in the sex-specific upper quintile of the somatic symptom distribution and qualified for ESR subpopulation. ESR participants were older, on a lower educational level, and more often unemployed. They suffered more often from metabolic syndrome and chronic diseases. ESR was associated with psychological distress, negative self-perceived health, and sleeping disorders. ESR was associated with twofold more ambulant and hospital medical utilization. Survival in ESR participants was significantly reduced (HR=1.33; 95% CI=1.18-1.49; P<.001). Frequency of medical ambulatory consultations and days in hospital were higher in ESR participants, even after controlling for potential confounders. CONCLUSION: A simple approach to screen for participants with high symptom reporting in an unselected population-based sample results in the identification of a clinically meaningful target population with high burden of physical and psychological comorbidities
Stress Management Intervention for Leaders Increases Nighttime SDANN: Results from a Randomized Controlled Trial
Stress management interventions aim to reduce the disease risk that is heightened by work stress. Possible pathways of risk reduction include improvements in the autonomous nervous system, which is indexed by the measurement of heart rate variability (HRV). A randomized controlled trial on improving stress management skills at work was conducted to investigate the effects of intervention on HRV. A total of 174 lower management employees were randomized into either the waiting list control group (CG) or the intervention group (IG) receiving a 2-day stress management training program and another half-day booster after four and six months. In the trial, 24 h HRV was measured at baseline and after 12 months. Heart rate (HR), root mean square of successive differences (RMSSD), standard deviation of normal-to-normal intervals (SDNN), and standard deviation of the average of normal-to-normal intervals (SDANN) were calculated for 24 h and nighttime periods. Age-adjusted multilevel mixed effects linear regressions with unstructured covariance, time as a random coefficient, and time × group interaction with the according likelihood-ratio tests were calculated. The linear mixed-effect regression models showed neither group effects between IG and CG at baseline nor time effects between baseline and follow-up for SDANN (24 h), SDNN (24 h and nighttime), RMSSD (24 h and nighttime), and HR (24 h and nighttime). Nighttime SDANN significantly improved in the intervention group (z = 2.04, p = 0.041) compared to the control group. The objective stress axis measures (SDANN) showed successful stress reduction due to the training. Nighttime SDANN was strongly associated with minimum HR. Though the effects were small and only visible at night, it is highly remarkable that 3 days of intervention achieved a measurable effect considering that stress is only one of many factors that can influence HR and HRV
Benefit finding in long-term prostate cancer survivors
Purpose: Benefit finding (BF) represents possible positive changes that people may experience after cancer diagnosis and treatment and has proven to be valuable to the psychological outcome. Knowledge of such beneficial consequences of prostate cancer (PCa) is limited in long-term survivors (&gt; 5 years). Thus, the present study investigated the occurrence of benefit finding (BF) and its determinants in a large sample of (very-) long-term PCa survivors. Methods: BF was assessed in 4,252 PCa survivors from the German database 'Familial Prostate Cancer' using the German version of the Benefit Finding Scale (BFS). Associations between BF and sociodemographic, clinical, and psychosocial (e.g., depressive and anxiety symptoms and perceived severity of the disease experience) variables were analyzed using hierarchical multiple linear regression analysis. Results: Mean age at survey was 77.4 years (SD = 6.2) after a mean follow-up of 14.8 years (SD = 3.8). Mean BFS score was 3.14 (SD = 1.0); the prevalence of moderate-to-high BF (score &gt;= 3) was 59.7%. Younger age at diagnosis, lower educational level, and higher perceived severity of the disease experience were predictive of BF. Objective disease severity or family history of PCa was not uniquely associated with BF. Conclusions: BF occurs in older, (very-) long-term PCa survivors. Our findings suggest that the self-asserted severity of the disease experience in a patient's biography is linked to BF in the survivorship course above all tangible sociodemographic and clinical factors. Implications for cancer survivors: PCa survivors may express BF regardless of clinical disease severity. Treating urologists should consider inquiring BF to enrich a patient's cancer narrative
Long-term stability of diurnal salivary cortisol and alpha-amylase secretion patterns
This study aimed to investigate long-term stability and variability of diurnal cortisol and alpha-amylase patterns. Diurnal cortisol and alpha-amylase secretion patterns were assessed on a single workday with three waves of measurement across a total time period of 24months in 189 participants. Separate hierarchical linear models were analyzed, with and without a number of potential predictor variables (age, BMI, smoking, chronic stress, stress reactivity). While low long-term stability was found in diurnal cortisol, the stability of diurnal alpha-amylase was moderate across the time period of 24months. Several predictor variables had a positive impact on diurnal cortisol and alpha-amylase secretion patterns averaged across waves. Our findings underpin the notion that long-term stability is not necessarily warranted in longitudinal studies. It is important to choose an appropriate study design when attempting to disentangle clinically and biologically relevant changes from naturally occurring variations in diurnal cortisol and alpha-amylase