124 research outputs found

    Ein Gespenst geht um in Europa und dem Rest der Welt: Rezension zu "Zur Entstehung einer ökologischen Klasse: Ein Memorandum" von Bruno Latour und Nikolaj Schultz

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    Bruno Latour und Nikolaj Schultz: Zur Entstehung einer ökologischen Klasse: Ein Memorandum. Berlin: Suhrkamp 2022. 978-3-518-02979-

    Kritik der 'reinen Erfahrung': Rezension zu "Experimentalismus und Soziologie: Von der Krisen- zur Erfahrungswissenschaft" von Tanja Bogusz

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    Tanja Bogusz: Experimentalismus und Soziologie - Von der Krisen- zur Erfahrungswissenschaft. Frankfurt am Main u.a.: Campus Verlag 2018. 978359350936

    Neues ĂŒber die "Dinge"? Zum gegenwĂ€rtigen Stand der Latourwissenschaften

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    Susanne Bauer, Torsten Heinemann, Thomas Lemke: Science and Technology Studies: Klassische Positionen und aktuelle Perspektiven. Berlin: Suhrkamp 2017. 978-3-518-29793-3 +++ Bruno Latour: Kampf um Gaia: Acht VortrĂ€ge ĂŒber das neue Klimaregime. Berlin: Suhrkamp 2017. 978-3-518-58701-

    Postimperiale RĂ€ume und der Traum von der gewaltfreien Moderne: Ukrainische Lektionen fĂŒr die allgemeine Soziologie

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    Der russische Angriff auf die Ukraine wird ĂŒber den kriegerischen Konflikt hinaus schwerwiegende Folgen fĂŒr die internationale Ordnung haben und entwickelte sich daher in den letzten Wochen weltweit zu einem der meist diskutierten Themen. Auch Soziologen meldeten sich in diesem Zusammenhang zu Wort. Und dennoch hat, was das VerhĂ€ltnis der soziologischen Theorie zum Thema Krieg betrifft, Hans Joas’ EinschĂ€tzung nichts an seiner GĂŒltigkeit verloren, dass Krieg und MilitĂ€r ein von den Sozialwissenschaften vernachlĂ€ssigtes Gebiet sei. Die Modernisierungstheorie, die von tiefsitzenden liberalen GrundprĂ€missen geprĂ€gt ist, hat den Krieg buchstĂ€blich verdrĂ€ngt. Die westliche Modernisierungstheorie wiege sich im »Traum von der gewaltfreien Moderne«. Neben der allgemeinen Soziologie, die den Krieg, systematisch vernachlĂ€ssigt, hat sich jedoch ein stabiles, interdisziplinĂ€res, sozialwissenschaftliches Forschungsfeld etabliert, das sich intensiv mit dem Thema Krieg, Gewalt und der VerĂ€nderungen der StreitkrĂ€fte befasst. Vor dem Hintergrund dieser Konstellation soll der Beitrag zunĂ€chst einen kurzen Einblick in einige neueren Arbeiten zu diesem Themenspektrum geben. Danach wird der Krieg in der Ukraine in den Kontext dieser Debatte gestellt. The Russian war in Ukraine has proven itself to be one of the most consequential political events of our time and has been hotly debated worldwide in recent weeks. Many sociologists have spoken and still speak publicly on the issues of the war. Nevertheless, Hans Joas’ comment appears still valid that sociologic research does not consider war issues. According to Joas, the modernization theorists of the post war era dreamt of a modernity without violence. Sociologists had neglected the topic because they believed in the peaceful future of modern societies. Up to now general sociological theory has conceived of modern society as civil society. However, over the past few decades, some social scientists have started to pay more systematic attention to the role of war in the development of modern societies. A distinctive interdisciplinary field has grown. This paper first summarizes the main strands of recent research in social science, where the most influential studies and debates have emerged. I then put the Russian war in Ukraine in the context of this systematic research about war

    Ordnungsformen der Gewalt in den „Peripherien“

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    94 Prozent aller mit Waffengewalt ausgetragenen Konflikte sind in den 1990er Jahren innerstaatliche Konflikte. Ein besonderes Merkmal dieser Kriege ist insbesondere in ihrer langen Dauer zu sehen. Mit den Begriffen Staatskollaps, Staatszerfall („failed state“)  und fragile Staatlichkeit, hatte man versucht TypisierungsvorschlĂ€ge fĂŒr die Gewaltursachen und unterschiedlichen Varianten bzw. Grade von Defiziten staatlicher Ordnung in diesen Regionen zu identifizieren. Und in der Tat scheint es so, dass die zentrale Quelle ursĂ€chlicher Eskalationsprozesse bei diesen Kriegen, die mangelnde Durchstaatlichung der Gesellschaften der EntwicklungslĂ€nder ist. Wenn  man von fragiler Staatlichkeit spricht, dann setzt das allerdings erstens auch ein Konzept von stabiler Staatlichkeit voraus. In der Regel ist dies das Ordnungskonzept des europĂ€ischen modernen Nationalstaates. Zweitens muss darauf hingewiesen werden, dass es sich bei dieser Form des „Staates“ hĂ€ufig nicht einfach um einen „failed state“, sondern – zunĂ€chst –  um eine andere Ordnung im Rahmen unterschiedlicher „Ordnungsformen von Gewalt“ (Trutz von Trotha) handelt, die allerdings durch ihre inneren Strukturen enorm konfliktanfĂ€llig ist.  Die Rede vom Scheitern des Staates fĂŒhrt hĂ€ufig in die Irre, unterstellt sie doch UnfĂ€higkeit wo das Versagen (partiell) interessengeleitet organisiert ist. Die Akkumulationssicherungsmacht des Staates (G. Hauck) kann sehr stark ausgeprĂ€gt sein, auch wenn seine Regulationsmacht sehr schwach ist.   Drittens ist zu vermerken, dass selbst ein BĂŒrgerkrieg nicht nur als Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung, sondern auch als NĂ€hrboden neuer, gewaltgestĂŒtzter sozialer Ordnungsformen zu beschreiben ist. In dem Text soll es somit darum gehen, einerseits die zentralen Mechanismen dieser Kriege/Gewalteskalationen und unterschiedlichen Ordnungskonfigurationen in aller KĂŒrze zu skizzieren, um zu zeigen wie in den Gewaltdynamiken der BĂŒrgerkriege, die einzelnen Ebenen miteinander zusammenhĂ€ngen. Andererseits soll sich der Vortrag mit der Entstehung sozialer Ordnungen jenseits des (europĂ€ischen) Staates befassen.  &nbsp

    Alter Wein in neuen SchlÀuchen oder was ist neu am »neuen Postkolonialismus«?

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    Aktuell wird innerhalb der Soziologie erneut ĂŒber den adĂ€quaten Umgang mit dem Thema »Kolonialismus« debattiert. In einer kĂŒrzlich erschienen E-Mail Debatte (SOZIOLOGIE, Heft 4, 2018) wird das Pro und Contra einer Neukonzeption eines »neuen« postkolonialen »turns« verhandelt. Der vorliegende Beitrag zeigt zunĂ€chst, dass angesichts der stark expandierenden Forschungslage zum Thema »Kolonialismus« von einem neuen »postkolonialen turn« nicht allzu viele neuen Erkenntnisse zu erwarten sind. Bekanntlich ist Recherche der natĂŒrliche Feind der Pointe. Dass das ĂŒbergeordnete Projekt einer »Eurozentrismus-Kritik« dennoch intensiviert und weiter gefĂŒhrt werden sollte – auch unabhĂ€ngig von PhĂ€nomen des »Kolonialismus«, der ja nur ein Teilproblem in diesem Kontext darstellt –, so lautet das abschließende Argument–, steht dennoch außer Frage, insbesondere, wenn man die Beharrlichkeit gewisser »gefĂ€hrlicher Prozessbegriffe« (Hans Joas) der Modernisierungstheorie betrachtet, die in bestimmten Teilen der deutschen Soziologie nach wie vor en vogue sind. Within sociology a debate has been reignited recently about an adequate dealing with »colonialism« in general. In an e-mail debate (SOZIOLOGIE, no. 4, 2018), the pros and cons of a reconception regarding a »new« postcolonial »turn« are being discussed. This article shows that, considering the vigorously expanding state of research concerning »colonialism«, wholly innovative insights into the topic cannot be expected to begin with. The overarching project of uncovering eurocentrism, unquestionably, has to be intensified nonetheless – independent of the phenomenon of »colonialism«, which merely poses as a fraction of the problem at hand. Particularly, if the perseverance of certain »perilous progress-concepts« (Hans Joas) of Modernization Theory is taken into account, which remain in vogue in certain parts of German sociology to this day

    Im Westen noch immer nichts Neues: »Soziologie des Kolonialismus« oder »postkoloniale Soziologie«?

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    In einem kĂŒrzlich in der SOZIOLOGIE (Heft 4, 2020) veröffentlichten Text nimmt Marius Meinhof Bezug auf einen von mir zur Diskussion gestellten Aufsatz. Dieser war aus Anlass der E-Mail Debatte zwischen Manuela Boatcă, Sina Farzin und Julian Go als Replik publiziert worden, in der es um die Relevanz einiger neuerer Thesen zum Thema »postkolonialer Turn« in der Soziologie ging. Meinhof kritisiert, ich wĂŒrde »den Unterschied zwischen Kolonialismusforschung und den Anliegen des Postkolonialismus« vernachlĂ€ssigen. Man mĂŒsse zwischen einer »Soziologie des Kolonialismus« und der »postkolonialen Soziologie« unterscheiden. In diesem Beitrag soll Meinhofs Kritik entkrĂ€ftet werden. DarĂŒber hinaus wird die PlausibilitĂ€t seiner Unterscheidung und seine dabei zu Grunde gelegten Unterscheidungskriterien geprĂŒft. In a text recently published in SOZIOLOGIE (no. 4, 2020) Marius Meinhof refers to an essay I have submitted for discussion. This was published as a replica on the occasion of the e-mail debate between Manuela Boatcă, Sina Farzin, and Julian Go, which dealt with the relevance of some recent theses on the topic of »postcolonial turn« in sociology. Meinhof critizises me neglecting »the difference between colo-nialism research and the concerns of postcolonialism«. One has to distinguish between a »sociology of colonialism« and »postcolonial sociology«. This article is intended to refute Meinhof’s criticism. In addition, the plausibility of his distinction and the differentiation criteria on which it is based will be examined
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