107 research outputs found

    Menschenwürde und mediale Zwänge. Anmerkungen zur Berichterstattung aus der "Dritten Welt"

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    Am 13. Oktober 2002 wurde der nigerianische Schriftsteller Chinua Achebe in der Frankfurter Paulskirche mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. In seiner Dankesrede kritisierte der als "die Stimme Afrikas" und "Vater der modernen afrikanischen Literatur" gefeierte Autor in scharfen Worten, dass selbst in der Weltliteratur vielfach ein "Zerrbild von Afrika" gezeichnet wurde und werde. Nur als Wilde, als Schatten gleiche Wesen, als kaum der Sprache mächtige Randfiguren würden die Afrikaner etwa in den Werken von Joseph Conrad und Ernest Hemingway auftreten. (...)Die Menschen und die Umstände, unter denen sie leben, weder besser noch schlechter darzustellen, als sie sind, das sollte ein wesentliches Anliegen jeder medialen Berichterstattung sein.  EnglishMarkus Behmer: Human Dignity and Media Constraints. Notes on the Reporting on the "Third World" Accusations against foreign reporting on the so-called "third world" have been similar for decades. It is focused nearly exclusively on negative reports: illnesses, catastrophes, conflicts, crises, wars. The development of civil societies, especially culture and everyday life in countries and regions of the "south" are hardly in the focus of "first world" media, – and if they are, then only from a viewpoint of exoticism. Cliches are dominating and there is not enough differentiation.Starting with statements of publicists from "north" and "south" in this article, these reservations are first summed up in essayistic form. Then explanations for the unbalanced reporting are presented. These are mainly found in the field of news value research, negativity and personalisation being the dominating news factors. Moreover, news is often sharpened to gain more attention. In German media, examples of balanced and differentiated reporting on development issues can be found, but they hardly reach a broad audience. The journalists find themselves in an ethical dilemma. On the one hand they can create vividness, closeness and concern, for example by highlighting individual sorts. On the other hand this might hurt one individual's dignity.In general Germany offers relatively good opportunities to report on the "third world", but these are not used enough. Approaches to improve this situation can mostly be found in the concept of "dialogical journalism": the reporting should incorporate more diverse sources and also authors from other cultural regions.

    Roger Blum: Lautsprecher und Widersprecher. Ein Ansatz zum Vergleich der Mediensysteme

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    Komparatistik hat in der Kommunikationswissenschaft derzeit Konjunktur. Seit Daniel C. Hallin und Paolo Mancini vor gut zehn Jahren ihre drei Modelle zur Systematisierung von Medien und Politik in nordamerikanischen und westeuropäischen Staaten vorlegten (vgl. Hallin/ Mancini 2004), gibt es intensive Debatten, viele Forschungsbemühungen gerade auch in diesem Feld. Nun also ein weiterer „Ansatz zum Vergleich der Mediensysteme“. Bausteine dazu hat Roger Blum schon 2005 in einem Aufsatz vorgelegt (vgl. Blum 2005). Jetzt fügt er sie zu einem stabilen Konstrukt zusammen. Was gemäß dem Buchtitel fast als naiver Dualismus erscheinen mag – hier, in liberalen Gesellschaften, fungieren Medien als Kritiker und Kontrolleur, also „Widersprecher“ der Herrschenden, dort, in autoritären Staaten, als Sprachrohr oder „Lautsprecher“ der Obrigkeit – wird im Werk selbst vielfach differenziert. (...

    Mehr Schein als Sein? Internationale und interkulturelle Kommunikation als Themen kommunikationswissenschaftlicher Lehre

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    Der Beitrag untersucht aus vergleichender und qualitativer Perspektive den aktuellen Zustand der Lehre im Forschungsbereich internationaler Kommunikation an den deutschsprachigen kommunikations- und medienwissenschaftlichen Instituten. Im Sommersemester 2007 und Wintersemester 2007/08 wurde erhoben, ob überhaupt und wenn ja, in welchem Rahmen internationale und interkulturelle Kommunikation in der Lehre vermittelt wird. Die universitären Ausbildungsprogramme geben einen Eindruck davon, welche Grundlagen der internationalen Kommunikationsforschung gelegt und vermittelt werden. Die Ergebnisse sprechen auch im Bereich der internationalen Kommunikationsforschung für eine Expansion und Differenzierung der Lehre. Dieser an sich positive Prozess findet jedoch nicht im gleichen Maße wie in anderen Bereichen kommunikations- und medienwissenschaftlicher Lehre (Methodenausbildung, Kommunikationsmanagement etc.) statt. In einem zweiten Schritt werden exemplarisch an einer Tagungsreihe zur internationalen Berichterstattung, die Journalistenweiterbildung mit universitärer Lehre verbindet und teilweise in Universitätsseminaren vorbereitet wurde, neuere Ansätze und Anforderungen der universitären Lehre in diesem Forschungsbereich verdeutlicht. EnglishMarkus Behmer/Jeffrey Wimmer: More appearance than reality? Dealing with the topic of international and intercultural communication in the university teachings on communication This article deals in a comparative and qualitative perspective with the present state of teachings in the academic research on international communication at German-speaking institutes for higher education. In the Summer term 2007 and the Winter term 2007/08 the authors tried to find out in a study whether at all or if existing, in what context such topic is included in the curricula. Teaching programms of universities can deliver an impression of the basis for international communications research and in which ways it is taught. The results of the research show that these teachings are expanding and being differentiated. This in general favourably process, however, is not growing to the same extend like in other fields of teachings in communication such as methods and management. New stages and challenges for university teachings in international and intercultural fields were experienced in a second part of the research programm, a series of exemplary conferences on international reporting. They connected further training of journalists with university teachings and were partly prepared in university seminar meetings.

    Literatur-Rundschau

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    Roland Burkart/Walter Hömberg (Hg.): Kommunikationstheorien. Ein Textbuch zur Einführung (Markus Behmer)Martin Löffelholz/Thorsten Quandt (Hg.): Die neue Kommunikationswissenschaft. Theorien, Themen und Berufsfelder im Internet-Zeitalter (Klaus Amold) Hans-Jürgen Bucher/Klaus-Dieter Altmeppen (Hg.): Qualität im Journalismus. Grundlagen - Dimensionen - Praxismodelle (Roland Burkart)Roland Mangold/Peter VordererI Gary Bente (Hg.): Lehrbuch der Medienpsychologie (Steffen Hillebrecht) David Hober/Bernd Merz/Bernhard Nelessen (Hg.): Ungehaltene Worte zum Sonntag von Prominenten zum 50. Geburtstag (Walter Hömberg)David Biesinger: Muss Kinderfernsehen gottlos sein? Bedeutung, Chancen und Grenzen des Kinderfernsehens in Deutschland für die religiöse Sozialisation (Ingrid Paus-Hasebrink) Erich Garhammer/David Hober (Hg.): Vom Non-Prophet-Unternehmen zu einer visionären Kirche. Verkündigung in der Massengesellschaft (Rüdiger Funiok) Wolfgang Duchkowitsch/Fritz Hausjell/Bernd Semrad (Hg.): Die Spirale des Schweigens. Zum Umgang mit der national- sozialistischen Zeitungswissenschaft (Michael Schmolke) Christiane Fritsche: Vergangenheitsbewältigung im Fernsehen. Westdeutsche Filme über den Nationalsozialismus in den 1950er und 60er Jahren (Markus Behmer)

    Journalism in a Global Context: Perspektiven fĂĽr Afrika und Herausforderungen fĂĽr Europa

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    In der gegenwärtigen Flüchtlingskrise zeigt sich auf eklatante Weise das Informationsdefizit, das die gegenseitige mediale Wahrnehmung der europäischen und afrikanischen Länder bestimmt. Während in Deutschland und Europa Fluchtursachen und -motive zumeist junger afrikanischer Migranten falsch eingeschätzt und innerkontinentale Migrationsprozesse in Afrika nur marginal in europäischen Medien thematisiert werden, nehmen auch viele Menschen in afrikanischen Ländern nur Ausschnitte aus der Realität des Lebens in Deutschland bzw. Europa wahr. Hieran hat auch die mangelnde Medienberichterstattung in afrikanischen Ländern über Hintergründe und Folgen der Flüchtlingsbewegungen erheblichen Anteil. Der Werkstattbericht bietet auf Grundlage von zwei deutsch-afrikanischen Konferenzen, Literatursichtung und eigenen Studien eine Einschätzung der Berichterstattung auf beiden Kontinenten

    Literatur-Rundschau

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    Klaus Arnold: Qualitätsjournalismus. Die Zeitung und ihr Publikum (Stephan Russ-Mohl)Karin Wahl-Jorgensen/Thomas Hanitzsch (Hg.): The Handbook of Journalism Studies (Markus Behmer)Herbert Schädelbach: Religion in der modernen Welt. Vorträge, Abhandlungen, Streitschriften (Hans-Jochen Jaschke)Wolfgang Duchkowitsch/Fritz Hausjell/Horst Pöttker/ Bernd Semrad (Hg.): Journalistische Persönlichkeit. Fall und Aufstieg eines Phänomens (Kurt Koszyk)Bertelsmann Stiftung (Hg.): Woran glaubt die Welt? Analysen und Kommentare zum Religionsmonitor 2008 (Michael Schmolke)

    Literatur-Rundschau

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    Klaus Beck: Kommunikationswissenschaft / Klaus Meier: Journalistik / Rudolf Stöber: Kommunikations- und Medienwissenschaften (Ralf Hohlfeld)Birgitta Derenthal: Medienverantwortung in christlicher Perspektive. Ein Beitrag zu einer praktisch-theologischen Medienethik (Christian Klenk)Jürgen Wilke: Presseanweisungen im zwanzigsten Jahrhundert. Erster Weltkrieg - Drittes Reich - DDR (Markus Behmer)Bernd-Michael Haese: Hinter den Spiegeln - Kirche im virtuellen Zeitalter des Internet (Nicole Stroth)Helmut Rolfes/Angela Ann Zukowski (Hg.): Communicatio Socialis. Challenge of Theology and Ministry in the Church. Festschrift für Franz-Josef Eilers (Ferdinand Oertel)Hein Blommestijn et al.: God in je huiskamer (Joan Hemels)Manfred Piwinger/Ansgar Zerfaß (Hg.): Handbuch Untemehmenskommunikation (Roland Burkart)

    Literatur-Rundschau

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    Niklas Luhmann: Einführung in die Systemtheorie. Herausgegeben von Dirk Baecker (Klaus Meier) Vinzenz Wyss: Redaktionelles Qualitätsmanagement Ziele, Normen, Ressourcen (Steffen Hillebrecht) Walter Hömberg (Hg.): Deutschland - einig Medienland? Erfahrungen und Analysen (Susanne Haverkamp) Roland Rosenstock: Evangelische Presse im 20. Jahrhundert (Michael Schmolke) Klaus Arnold: Kalter Krieg im Äther. Der Deutschlandsender und die Westpropaganda der SED (Dietrich Schwarzkopf) Thomas Thuna: Tödlicher Chat (Walter Hömberg) Hansjürgen Koschwitz: Wider das "Journal- und Tageblattsverzeddeln". Goethes Pressesicht und Pressenutzung (Markus Behmer)Margit Böck (Hg.): Abenteuer Journalismus (Ferdinand Oertel

    Ein wissenschaftspolitisches Positionspapier

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    Internationalisierung ist zwar ein verbreitetes Schlagwort im heutigen akademischen Betrieb, und keiner bestreitet dessen Wichtigkeit, doch wie internationalisiert ist die deutsche Kommunikationswissenschaft wirklich? Manche deutschen Hochschulen verstehen unter Internationalisierung lediglich ein (kommunikationswissenschaftliches) englischsprachiges Lehrangebot, andere das Publizieren in englischsprachigen Fachzeitschriften. Dass dies zu kurz greift, versteht sich von selbst. Aber welche internationale Reichweite hat die deutsche Scientific community bisher tatsächlich erzielt? Welchen Stellenwert hat die international vergleichende Forschung, haben inter- und transkulturelle Perspektiven im Fach? Wie steht es um die internationale Anschlussfähigkeit der deutschen Kommunikationswissenschaft? International komparative und kollaborative Forschung und die Einnahme inter-/transkultureller Perspektiven sind Querschnittsaufträge für alle Forschungsfelder des Fachs und können nicht nur beschränkt sein auf so explizit getaufte Netzwerke und Fachgruppen der internationalen und transkulturellen Kommunikation unter dem Dach wissenschaftlicher Fachgesellschaften. Dieses Positionspapier plädiert daher für eine „tiefe Internationalisierung“ der deutschen Kommunikationswissenschaft
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