201 research outputs found

    Familiale Erziehung und Gewalterfahrungen: Hintergründe und Folgen der Viktimisierung

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    "Prozesse der familialen Sozialisation und die von den Eltern präferierten Erziehungsverhaltensweisen sind nicht nur ein gewichtiger Hintergrund der Gewalttätigkeit der Jugendlichen, sondern sie stehen auch in einem engen Zusammenhang mit der Häufigkeit der Opfererfahrungen von jungen Menschen. Jugendliche, deren Eltern im Alltag ein rigides Sanktionsverhalten praktizieren, werden auch überproportional häufig von den Gleichaltrigen geschlagen und verprügelt. Auf der Basis einer Befragung von über 2000 Jugendlichen wird der Frage nachgegangen, welche Mechanismen für den Zusammenhang von elterlichem Erziehungsverhalten und den Opfererfahrungen Jugendlicher bedeutsam sind. Dabei wird davon ausgegangen, dass das elterliche Erziehungsverhalten Spuren im Alltagshandeln und im Auftreten von Jugendlichen hinterlässt. Diese Verhaltensweisen erhöhen dann die Wahrscheinlichkeit, dass Jugendliche zum Opfer von Gewalthandlungen Gleichaltriger werden. Das komplexe Zusammenspiel dieser Faktoren wird zunächst bivariat und anschließend in einer Modellrechnung überprüft. Abschließend wird gezeigt, dass Opfererfahrungen als kritisches Lebensereignis auf der einen Seite und die alltägliche Angst, Opfer einer Gewalttat zu werden, als zeitlich überdauernder Stressor auf der anderen Seite, sich im Wohlbefinden der Jugendlichen niederschlagen und mitverantwortlich für gesundheitliche Beeinträchtigungen sind." (Autorenreferat)"Socialisation within the family and the predominant parenting style constitute important risk factors for violence to adolescents. There is a strong relationship between parenting style and how frequently youth are victimised. Adolescents whose parents regularly practice strict punitive behaviour are more likely to be hit and beat up by their peers. Based on a survey of 2000 youths, this paper analyses the mechanisms underlying the correlation of parenting style and the victimisation of adolescents. It is assumed that parenting style impacts adolescents' general conduct and demeanour. This demeanour can, in turn, increase adolescents' likelihood of being victimised by peers. The complex relationship between these factors is first tested in an equation with two variables, and then in a model calculation. The article concludes that both the actual experience of victimisation and the daily fear of further violence reduced adolescents’ sense of well-being and contributed to health problems." (author's abstract

    Familiale Konflikte und ihre Auswirkungen auf die psychosoziale Befindlichkeit von Jugendlichen

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    'Im Unterschied zu anderen Streitthemen in der familialen Interaktion sind die schulischen Leistungen von Jugendlichen über Jahrzehnte hinweg ein dominanter Konfliktanlaß in bundesdeutschen Familien geblieben. Hintergrund ist, daß die Eltern einen Druck erzeugen, damit die Kinder ihre Leistungen optimieren und einen möglichst hochqualifizierten Schulabschluß erwerben, um die Chance für einen erfolgreichen Einstieg in das Erwerbsleben zu verbessern. Auf der Basis von Erhebungen, bei welchen annähernd 4000 Jugendliche aus verschiedenen Alterskohorten beteiligt waren, wird verglichen, wie häufig die schulischen und/oder beruflichen Leistungen der Jugendlichen in Familien Anlaß für Konflikte sind.' (Autorenreferat

    Emotionale Verarbeitung der Interaktionen mit Zuwanderern und fremdenfeindliche Einstellungen

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    'Im Zentrum des vorliegenden Aufsatzes steht die These, dass die in Interaktionen mit Zuwanderern erlebten positiven und negativen Emotionen mitentscheidend sind für die Entwicklung fremdenfeindlicher Einstellungen. Auf der Basis von Daten aus dem GMF-Survey 2004 werden zunächst die Häufigkeiten von positiven und negativen Alltagserfahrungen, des Erlebens von aggressiven und anomischen Emotionen sowie von Gefühlen der Zufriedenheit im Kontakt mit Ausländern und Ausländerinnen berichtet. Es wird gezeigt, dass die Alltagserfahrungen und die dabei erlebten Emotionen auch die wahrgenommene Bedrohung durch Ausländer beeinflussen. Positive Alltagserfahrungen und Zufriedenheitsgefühle tragen einerseits vermittelt über die Minderung der wahrgenommenen Bedrohung und andererseits unmittelbar zu einer Reduktion von Vorurteilen gegenüber Zuwanderern bei; negative Alltagserfahrungen und dadurch ausgelöste aggressive und anomische Emotionen verstärken die Ablehnung vermittelt über die wahrgenommene kollektive Bedrohung und direkt die Ablehnung von Zuwanderern. Es wird dafür plädiert, soziale Konstellationen zu schaffen, die über emotional positiv gefärbte Erfahrungen zum Aufbau ethnienübergreifender Netzwerke beitragen können.' (Autorenreferat)'This study centers on the thesis that positive and negative emotions experienced in interactions with migrants are a crucial factor for the development of xenophobic attitudes. Data from the 2004 GFE Survey are used to quantify the frequencies of positive and negative everyday experiences, of occurrence of aggressive and anomic emotions, and of feelings of satisfaction in contact with foreigners. It is shown that everyday experiences and the emotions experienced influence the perceived threat felt to be posed by foreigners. Positive everyday experiences and feelings of satisfaction contribute indirectly to a reduction in perceived threat and directly to a reduction in prejudices against immigrants; negative everyday experiences and die aggressive and anomic emotions they trigger ample rejection of immigrants indirect mechanism of perceived threat and also directly. The author argues that peaceful coexistence would be promoted by creating social constellations that are able to contribute to the establishment of multiethnic networks via the mechanism of emotionally positive experiences.' (author's abstract)

    Ressourcen zur Bewältigung von Lebenskrisen: die Rolle der Bildung

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    'Im vorliegenden Beitrag wird der Frage nachgegangen, inwiefern Bildung als Ressource bei der Bewältigung von Lebenskrisen fungiert. Dabei wird zunächst dargelegt, dass der Bildung als sozialem Kapital auch in modernen Gesellschaften nach wie vor eine hohe Bedeutung zukommt, um Erfolg im Leben zu haben, dass die Bildung also eine wichtige Determinante für den Lebensstandard, die Lebensqualität, die Lebensführung und damit für die Bewältigung ökonomischer Krisen ist. Strittig ist hingegen die Frage, ob Bildung als kulturelles Kapital helfen kann, nicht-materielle Lebenskrisen, wie z.B. zwischenmenschlichen Beziehungsstörungen und hohe Arbeitsanforderungen, zu bewältigen und/ oder mit Alltagsbelastungen oder kritischen Lebensereignisse produktiv umzugehen. Um dieser Frage nachzugehen, wird zunächst der idealtypische Verlauf von Stressprozessen dargelegt und gezeigt, dass die Nichtbewältigung von Anforderungen negative Folgen für das Wohlbefinden und die Gesundheit der Subjekte haben kann. Im empirischen Teil wird dann auf der Grundlage der Daten des Jugendgesundheitssurveys von 1993 (N = 2380) und einer repräsentativen Befragung von Erwachsenen (N = 3003) am Beispiel des Verbreitungsgrades psychosomatischer Beschwerden gezeigt, wie häufig derartige negative Folgen von Stressprozessen sind. Anhand der Daten einer Ost-West-Vergleichsstudie, bei der in Chemnitz und Bielefeld jeweils etwa 1200 Jugendliche befragt wurden, wird untersucht, inwiefern formale Bildung (Schulabschluss), Kompetenzerwartungen und die subjektive Einschätzung von Bewältigungskapazitäten Stressprozesse moderieren. Abschließend werden Konsequenzen für den pädagogischen Schulalltag diskutiert.' (Autorenreferat)'This article follows the question whether formal education serves as a resource in coping with life-crises. Starting from the assumption that education as cultural capital is still of particular importance in modern societies for having success in the life-course, that means education is an important determinant for life standard, life quality, life style, and with that for coping with economic crises. However the point at issue is whether education as cultural capital could help to cope with non-material crises, e.g. in private relations or with high work stress and/or with daily hassles or critical life events. To analyse these question it will be developed an ideal-typical model of the stress process, which shows that a failure in coping could result in negative consequences for well-being and health. Based on data from a youth health survey from 1993 in Germany (N = 2380) and a survey of adults (N = 3003) it will be shown how often negative consequences of coping failures result in psychosomatic problems. With data from a comparative survey of youth from West and East German towns (Chemnitz and Bielefeld) it is analysed, whether formal education, expectations of competences and interpretations of coping capacities moderate the stress process. Finally, some consequences for daily school routines are discussed.' (author's abstract)

    Psychosoziale Befindlichkeit junger Ausländer in der Bundesrepublik Deutschland

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    'Anhand eines repräsentativen Jugendsurveys werden die Hintergründe für die erhöhte psychosoziale Belastung junger, in der BRD aufwachsender Ausländer untersucht. Es werden potentiell streßerzeugende Lebensbedingungen in Familie und Freizeit und in der schulischen und beruflichen Ausbildung von jungen Deutschen und Ausländern verglichen. Dabei ergeben sich bei Bewertung der Interaktion in der Gleichaltrigengruppe und der Freizeitmöglichkeiten keine und bei der Qualität der Beziehungen in der Familie und der elterlichen Erziehungsverhaltensweisen nur marginale Unterschiede. Die Bedingungen der schulischen Sozialisation, das Leistungsverhalten und die Position in der Klassengemeinschaft bewerten ausländische Jugendliche trotz ihrer objektiv gegebenen ungünstigeren Bildungschancen nicht anders als die deutschen. Dies ändert sich mit dem Übergang von der Schule in den Beruf und dem Eintritt in das Erwerbsleben. Ausländische Jugendliche werden in die unteren beruflichen Statusgruppen abgedrängt und können seltener ihre beruflichen Optionen realisieren. Aufgrund dieser Erfahrungen sind sie in dieser Lebensphase unzufriedener mit ihrer schulischen und beruflichen Tätigkeit und schätzen ihre beruflichen Zukunftschancen pessimistischer ein. Bei der psychosozialen Belastung werden für die ausländischen Jugendlichen erheblich höhere Werte für die emotionale Anspannung ermittelt. Sie nehmen häufiger negative Gefühle wahr, während das Erleben positiver Gefühle eher ausbleibt. Das Selbstwertgefühl der Ausländerinnen ist im Vergleich zu altersgleichen Deutschen deutlich geschwächt. Hingegen sind die nationalitätsbezogenen Unterschiede für die gesundheitliche Befindlichkeit, die Krankheitsanfälligkeit, den Medikamentenkonsum und auch für die Häufigkeit agressiven Verhaltens eher marginal. Wir folgern, daß weniger spezifische 'ausländertypische' Probleme und Schwierigkeiten im Rahmen der familialen, schulischen und freizeitbezogenen Interaktion, der häufig vernmutete geringe Grad der Integration oder das Aufwachsen in zwei unterschiedlichen Kulturen für die erhöhte emotionale Anspannung der jungen Ausländer und das geringere Selbstwertgefühl der Ausländerinnen ausschlaggebend sind als die alltäglich erfahrenen Diskriminierungen in der Interaktion mit den Einheimischen, in den Verwaltungsbehörden und im politischen Diskurs und die Strukturen in der sozialen und rechtlichen Ungleichbehandlung.' (Autorenreferat)'This paper reports on a representative youth survey of the reasons for the increase in psychosocial stress in young foreigners growing up in Germany. Potential stressors in family life, leisure time, school, and vocational training were compared in young Germans and young foreigners. Results showed no differences in the evaluation of peer group interaction and leisure-time pursuits. However, the picture changed after the status transition from school to work. Foreign adolescents were obliged to accept jobs with a lower social status and were frequently unable to realize their vocational options. They scored higher on emotional tension, experienced negative emotional states more frequently, and tended not to experience positive emotional states. Foreign girls had lower self-esteem than their German peers. It is concluded that these findings are not particularly due to a low level of integration or to growing up in two different cultures. daily discrimination in interaction with Germans, public administration and the structures of social and legal inequality seem to be far more relevant.' (author's abstract)

    Die Abwertung von "Überflüssigen" und "Nutzlosen" als Folge der Ökonomisierung der Lebenswelt: Langzeitarbeitslose, Behinderte und Obdachlose als Störfaktor

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    'Im Zentrum des Beitrages steht der Zusammenhang von ökonomistischen Einstellungen und der Abwertung von Langzeitarbeitslosen. Hintergrund ist die Annahme, dass angesichts von krisenhaften Entwicklungen ökonomische Kriterien zunehmend auf die soziale Lebenswelt übertragen und als Maßstab für die Beurteilung von Personen und Personengruppen herangezogen werden. Auf der Basis der 6. Erhebungswelle des GMF-Surveys wird zunächst untersucht, wie verbreitet ökonomistische Orientierungen und damit zusammenhängende Verhaltenstendenzen in der Bevölkerung sind, inwiefern diese mit der Soziallage von Personen korrespondieren und inwieweit sie ein Resultat von Desintegrationserfahrungen, den wahrgenommenen Desintegrationsrisiken und -ängsten sind. Anschließend geht es um die Verbreitung von abwertenden Vorurteilen gegenüber Langzeitarbeitslosen. Gezeigt werden kann, dass ökonomistische Orientierungen ein starker Erklärungsfaktor nicht nur für die Abwertung von Langzeitarbeitslosen sind, sondern auch von anderen schwachen Gruppen wie Obdachlose, Behinderte und auch Migranten.' (Autorenreferat)'The contribution focuses on the connection between economist attitudes and the devaluation of the long-term unemployed. The study is based on the hypothesis that in an age of crisis, economic criteria are increasingly applied to the social lifeworld and used as the yardstick for evaluating persons and groups. Data from the sixth wave of the GFE survey are used to investigate the prevalence of economist orientations and the associated behavioral tendencies in the population, the extent to which these correspond with people's social situations, and the extent to which they are an outcome of disintegration experience and perceived disintegration risks and fears. Finally, the study examines the prevalence of prejudices against the long-term unemployed. It can be shown that economist orientations are a strong explanatory factor for devaluation not only of the long-term unemployed but also of other weak groups such as homeless people, the disabled, and also migrants.' (author's abstract)

    Die Medien als Organ demokratischer Kontrolle staatlicher Politik am Beispiel der Gesetzgebungsverfahren zum Demonstrationsstrafrecht

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    Die Verfasser stellen zunächst die Gesetzgebungsverfahren zum Demonstrationsstrafrecht unter der sozialliberalen Koalition in den Jahren 1969 und 1970 sowie die konservative Gegenreform der Jahre 1983 bis 1985 dar. Im folgenden werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung zur Medienberichterstattung über beide Gesetzgebungsverfahren vorgelegt, die auf der Auswertung von 1300 Medienbeiträgen beruhen. Zunächst wird untersucht, ob die Medien mittels spezifischer Taktiken eher konservative oder reformorientierte Forderungen zum Demonstrationsstrafrecht unterstützen. Im folgenden wird nach Unterschieden zwischen den Medien nach ihrer politischen Grundorientierung gefragt. Unterschiede in der Berichterstattung werden hinsichtlich folgender Aspekte untersucht: (1) Intensität der Berichterstattung; (2) Häufigkeit der Darstellung von Norminteressenten nach Parteizugehörigkeit; (3) Häufigkeit der Berichte über konservative und reformorientierte Normforderungen. (ICE

    Wohin mit der Wut? Eine geschlechtsspezifische Analyse zum Zusammenhang zwischen aggressiven Gefühlen, Gewalt und psychosomatischen Beschwerden im Jugendalter

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    'Die Sozialisationsforschung hat immer wieder auf geschlechtsspezifische Unterschiede der Aggressivität hingewiesen. So wird vielfach davon ausgegangen, daß Frauen eher mit nach innen gerichteten Verhaltensformen auf Belastungen reagieren und von daher eher als Männer psychosomatische Beschwerden entwickeln. Demgegenüber reagieren Männer auf Belastungen häufiger als Frauen mit Aggressivität, der eine entlastende Funktion zugeschrieben wird. In dieser repräsentativen Studie an Schülern und Schülerinnen der Sekundarstufe II wird der Zusammenhang zwischen aggressiven Gefühlen, aggressiven Verhaltensweisen und psychosomatischen Beschwerden untersucht. Es zeigt sich, daß aggressives Verhalten weder bei den Jungen noch bei den Mädchen zu einem Spannungsabbau führt, sondern Gesundheitsbeeinträchtigungen eher verstärkt.' (Autorenreferat)'Research on processes of socialisation repeatedly refers to gender differences in aggressiveness. It is often assumed that women more likely react to stress with an internalising behaviour and develop psychosomatic symptoms more easily than men. In contrast to this men react more likely with aggressiveness, which is said to have a release function on stress. This representative study of pupils analyses the connections between aggressive feelings, aggressive behaviour and psychosomatic symptoms. It shows that aggressive behaviour neither for girls nor for boys leads to a release of stress, but more likely to an increase in health impairments.' (author's abstract)

    Emotional Disposition Between Experience and Xenophobic Attitudes

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    The study is based on the assumption that emotions represent a dependent, moderating, or independent variable of a person's everyday behavior. They are not just the result of social configurations, but also have an influence on perceptions and interpretations of social factors and thereby affect the external environment. The paper analyzes the ways in which emotional disposition plays a mediating role between interaction with immigrants and the development of xenophobic attitudes on the one hand and active discrimination against minorities on the other. Even though the findings show that such a relationship exists, the connection is weaker than was previously supposed. This may be due to the fact that (mostly rare) actual experiences with immigrants have less impact on the development of permanent emotional dispositions than have crucial biographical events. Hence we come to the conclusion that in order to understand the mediating process of emotions with regard to immigrants, it will be necessary to place more emphasis analyzing the situational causes of the relevant emotional dispositions

    Einleitung: Reaktionen Jugendlicher auf gesell­schaftliche Bedro­hun­gen

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    Mansel J. Einleitung: Reaktionen Jugendlicher auf gesell­schaftliche Bedro­hun­gen. In: Mansel J, ed. Reaktionen Jugend­licher auf gesellschaftliche Be­drohung. Untersuchungen zu ökologischen Risiken, internationalen Konflikten und politischen Um­brüchen als Stres­soren. Weinheim/München: Juventa; 1992: 7-22
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