10 research outputs found

    "Wenn Kinder da sind, kommen die an erster Stelle. Sonst muss man keine Familie haben.“ Berufsidentität und (antizipierte) Mutterschaft. Frauen und der Druck, sich zu entscheiden

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    Das Ideal der ‚liebenden Mutter‘, wie es sich mit der Entstehung der bürgerlichen Kleinfamilie entwickelt hat, erwartet von Frauen eine uneingeschränkte Hingabe für die Familie. Traditionell spielt in diesem Lebensentwurf Erwerbstätigkeit nur eine untergeordnete Rolle. In den letzten Jahrzehnten weicht sich jedoch der geschlechterdifferente Zugang zum Berufsfeld auf. Der vorliegende Beitrag zeigt auf Grundlage von qualitativen Interviews mit Frauen Anfang 30 aus der deutschsprachigen Schweiz, dass diese in der Phase vor der Mutterschaft eine hohe Identifikation mit ihrem Beruf ausbilden. Die berufliche Entwicklung nimmt auch ohne Karriereambitionen eine Eigendynamik an, sie orientieren sich an der beruflichen Logik. Die Thematisierungen von Mutterschaft bleiben hingegen unverändert. In der Folge haben Frauen einen ausgeprägten Druck, sich zwischen Familie und Beruf entscheiden zu müssen. Bei der geforderten Priorisierung geraten sie in vielfältige auch emotionale Konflikte. Schliesslich zeigen wir den Zusammenhang dieser hohen Persistenz mit einem wenig ausgebauten Sozialstaat und einer neoliberalen politischen Kultur, in der die Vereinbarkeitsprobleme stark individuell übernommen werden. Frauen, Mutterschaft, Erwerbsarbeit, Identitätskonstruktion, Vereinbarkei

    Exzellenz und/oder vielfältige Lebensentwürfe. 7 Aspekte des Lebens und Arbeitens an der philosophisch-historischen Fakultät der Universität Basel

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    Was bedeutet „Exzellenz“ für die Mitarbeitenden und Studierenden an der Universität Basel? Welche Lebensentwürfe sind momentan möglich, und inwiefern hat das mit dem Exzellenzdiskurs und den gegenwärtigen Rahmenbedingungen im universitären Kontext zu tun? In einem einjährigen Forschungsprojekt zu den Bedingungen wissenschaftlichen Arbeitens an der Universität Basel und ihrer Wirkung auf Lebensentwürfe ist eine Broschüre entstanden. Die darin festgehaltenen Ergebnisse werden an dieser Veranstaltung kurz vorgestellt. Die Forschung wurde unter dem Titel „Exzellenz und/oder vielfältige Lebensentwürfe“ im Rahmen der fakultären Projekte des Ressorts Chancengleichheit durchgeführt. Ziel des Projekts ist, die Diskussion um Exzellenz - an der Universität Basel und mit einem Fokus auf die Phil.-Hist. Fakultät - auf eine produktive Weise anzuregen. Wir haben dazu Interviews mit Studierenden, Assistierenden und Professor_innen der philosophisch-historischen Fakultät geführt, um die konkreten Lebensrealitäten in die Debatte einzubringen

    Bleibt alles anders? Wie junge Männer und Frauen sich ihre berufliche Zukunft nach der Familiengründung vorstellen

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    Wie stellen sich 30jährige Schweizerinnen und Schweizer ihre berufliche Zukunft vor und welche Bedeutung kommt dabei einer eigenen Familie zu? Ein Basler Forschungsteam zeigt im Rahmen eines Nationalfonds-Projektes, dass die Familienvorstellungen bei beiden Geschlechtern sehr bedeutsam für die berufliche Zukunft sind, wenn auch in unterschiedlicher Weise. Obwohl den meisten Frauen ihr Beruf viel bedeutet, ist ihnen häufig unklar, wie ihre Berufslaufbahn weitergehen wird, wenn sie Mutter sind. Junge Männer wünschen sich, als Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Dazu würden sie gerne ihr Pensum reduzieren (80%), sind aber unsicher, wie stark sie das von Arbeitgebenden fordern können. Je nach Berufsbranche gestalten sich die Bedingungen, Berufs- und Familienpläne zu vereinbaren, unterschiedlich. Wie stellen sich 30jährige Schweizerinnen und Schweizer ihre berufliche Zukunft vor und welche Bedeutung kommtdabei einer eigenen Familie zu? Ein Basler Forschungsteam zeigt im Rahmen eines Nationalfonds-Projektes, dass dieFamilienvorstellungen bei beiden Geschlechtern sehr bedeutsam für die berufliche Zukunft sind, wenn auch inunterschiedlicher Weise. Obwohl den meisten Frauen ihr Beruf viel bedeutet, ist ihnen häufig unklar, wie ihreBerufslaufbahn weitergehen wird, wenn sie Mutter sind. Junge Männer wünschen sich, als Väter mehr Zeit mit ihrenKindern verbringen zu können. Dazu würden sie gerne ihr Pensum reduzieren (80%), sind aber unsicher, wie stark siedas von Arbeitgebenden fordern können. Je nach Berufsbranche gestalten sich die Bedingungen, Berufs- undFamilienpläne zu vereinbaren, unterschiedlich

    Wie beeinflussen Vorstellungen von Familie und Beruf die Berufsverläufe von jungen Männern* und Frauen*?

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    Selbst junge Erwachsene, die noch keine Kinder haben, sind durch traditionelle Familienbilder geprägt, wie eine vom Schweizerischen Nationalfonds unterstütze Studie zeigt. Gleichzeitig haben sie moderne Ansichten von Gleichberechtigung, beruflichem Engagement und Kinderbetreuung. Das bringt nicht nur die jungen Frauen, sondern auch die jungen Männer bereits früh in eine Zwickmühle

    Boys Don't Cry

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    'Antigenderistische' Angriffe - wie entgegnen?

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    Bekanntlich ist die Geschlechterforschung seit einigen Jahren heftiger und recht polemischer Kritik, vor allem von rechtspopulistischer Seite, ausgesetzt. Hierzu wurden vonseiten der Geschlechterforschung zahlreiche Analysen und Entgegnungen formuliert. In unserem Beitrag untersuchen wir, wie in diesen argumentiert wird. Zweifellos gilt es, sich zu verteidigen. Doch scheint uns, dass die Entgegnungen oft in einer defensiven Argumentationsweise verbleiben und die kontroversen Punkte eher angedeutet statt weiter ausgeführt werden. Demgegenüber versuchen wir, die zentralen Differenzen in dieser Auseinandersetzung stärker zu pointieren in der Hoffnung, die Debatte dadurch offensiver führen zu können. Abschließend fragen wir, wie vor diesem Hintergrund eine produktive Positionierung der Geschlechterforschung in diesen Auseinandersetzungen aussehen könnte

    Bleibt alles anders? Wie junge Männer und Frauen sich ihre berufliche Zukunft nach der Familiengründung vorstellen

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    Wie stellen sich 30jährige Schweizerinnen und Schweizer ihre berufliche Zukunft vor und welche Bedeutung kommt dabei einer eigenen Familie zu? Ein Basler Forschungsteam zeigt im Rahmen eines Nationalfonds-Projektes, dass die Familienvorstellungen bei beiden Geschlechtern sehr bedeutsam für die berufliche Zukunft sind, wenn auch in unterschiedlicher Weise. Obwohl den meisten Frauen ihr Beruf viel bedeutet, ist ihnen häufig unklar, wie ihre Berufslaufbahn weitergehen wird, wenn sie Mutter sind. Junge Männer wünschen sich, als Väter mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen zu können. Dazu würden sie gerne ihr Pensum reduzieren (80%), sind aber unsicher, wie stark sie das von Arbeitgebenden fordern können. Je nach Berufsbranche gestalten sich die Bedingungen, Berufs- und Familienpläne zu vereinbaren, unterschiedlich

    Antizipierte Elternschaft und Berufstätigkeit: Zur Wechselbeziehung von Familien- und Berufsvorstellungen junger Erwachsener und ihrer Bedeutung für die berufliche Geschlechtersegregation. Final report for the Swiss National Science Foundation

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    Zusammenfassung des Forschungsplans Wie aktuelle Forschungsergebnisse eindrücklich belegen, münden die Ausbildungsverläufe einer grossen Mehrheit der Schweizer Jugendlichen in geschlechtstypische Berufe ein. Die horizontale Geschlechtersegregation in der Erwerbswelt ist in der Schweiz deutlich stärker ausgeprägt als in anderen Ländern. Dieser Umstand ist mitverantwortlich für das Fortbestehen zahlreicher Geschlechterungleichheiten. So zeichnen sich Berufe mit hohen Frauenanteilen durch vergleichsweise tiefere Löhne, geringere (finanzielle) Aufstiegsmöglichkeiten und schlechtere Arbeitsbedingungen aus. In Berufen mit hohen Männeranteilen hingegen sind Erwerbsunterbrüche oder reduzierte Erwerbspensen oft nur schwer realisierbar. Durch die einseitige Fokussierung auf Berufe, die gesellschaftlichen Rollenstereotypen entsprechen, können Frauen und Männer ihre Talente und Begabungen nur eingeschränkt ausschöpfen. Der Schweiz geht damit ein grosses Potential an Kompetenzen und Fähigkeiten verloren. Zudem trägt die markante Segregation der Berufswelt zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels in etlichen technischen und sozialen Berufen bei.Die Geschlechtsspezifik der Ausbildungs- und Berufsverläufe wird durch eine komplexe Verschränkung zahlreicher Mechanismen aufrechterhalten: Vergeschlechtlicht ausgestaltete Institutionen, fortbestehende traditionelle Geschlechternormen (insbesondere bezüglich Familie und Beruf) und subjektive Abwägungsprozesse greifen ineinander und verstärken sich gegenseitig. Wie die Ergebnisse aus unseren eigenen, soeben abgeschlossenen Forschungen im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms 60 zeigen, bilden die Vorstellungen von einer zukünftigen Familie – und zwar sowohl bei jungen Frauen als auch bei jungen Männern – einen Schlüsselmechanismus in der Erklärung der Geschlechtsspezifik ihrer Erwerbsverläufe. Sie fliessen bereits zu einem Zeitpunkt in die Berufsfindung ein, an dem sich die Frage nach einer konkreten Familiengründung für viele noch gar nicht stellt. Zugleich verschränken sich die Famili-envorstellungen mit den jeweiligen Vorstellungen von der zukünftigen Berufstätigkeit in verschiedenen Berufen. Genau zu dieser engen Verwobenheit familialer und beruflicher Zukunftsvorstellungen bei jungen Frauen und Männern gibt es jedoch bislang für die Schweiz keine detaillierte Forschung. Wir gehen jedoch davon aus, dass dieses Wechselverhältnis einen zentralen Einfluss auf das Fortbestehen der Geschlechtersegregation hat. Das geplante Projekt soll daher hier anschliessen und beleuchten, inwiefern die jeweiligen Vorstellungen von den künftigen Familienaufgaben und der weiteren Berufstätigkeit sich wechselseitig beeinflussen. Hierzu führen wir 60 problemzentrierte Interviews mit Frauen und Männern im Alter von rund 30 Jahren in geschlechtstypischen, -neutralen und -untypischen Berufen. Die Stichprobe können wir aus der längsschnittlichen TREE-Studie gewinnen. Diese Sampleziehung hat sich bereits in unserem letzten Forschungsprojekt als sehr produktiv erwiesen. Es soll rekonstruiert werden, was für ein Selbstverständnis die jungen Erwachsenen nach einigen Jahren in ihren jeweiligen Berufsfeldern haben, und welche spezifischen Anforderungen bezüglich Arbeitszeiten, Lohn, räumlicher und zeitlicher Flexibilität sie wahrnehmen. Welche Bedeutung hat ihr Beruf für sie und inwiefern spielen Familienpläne dabei eine Rolle? Wie sehen ihre Vorstellungen von einer künftigen Familie aus und wie nehmen sie die gegenwärtigen Rahmenbedingungen für Familien bezüglich Elternzeit, Kinderbetreuungsinfrastruktur, Schulorganisation wahr? Welche Zuständigkeiten sehen sie für sich als Vater oder Mutter und welche Möglichkeiten und Schwierigkeiten antizipieren sie damit beruflich?Anliegen der Studie ist es, ein besseres Verständnis von der starken beruflichen Geschlechtersegregation in der Schweiz zu gewinnen. Sie soll mögliche Massnahmen identifizieren, mit welchen der Verbleib in Berufen mit ausgeprägter Geschlechtersegregation für beide Geschlechter erleichtert werden kann und so Wege zu mehr Diversität aufzeigen. Angesichts des akuten Fachkräftemangels in zukunftsträchtigen Berufen wie der Pflege und dem Ingenieurwesen wird das Projekt damit zur Lösung eines immer dringlicher werdenden gesellschaftlichen Problems beitragen
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