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    Über die Würde des Kindes in Erwachsenen-Kind-Beziehungen. Eine kinderrechtliche Perspektive

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    Viele Menschen haben mit dem Begriff der Würde Schwierigkeiten; denn er stammt aus einer hierarchisch geordneten Sozialwelt. Erst durch die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte erhielt dieser Begriff die Bedeutung einer Eigenschaft, die allen Menschen „eingeboren“ ist und Grundlage für ein freies, gerechtes und friedliches Zusammenleben aller Menschen ist. Nach Bielefeldt (2011) bringt der Begriff zum Ausdruck, dass die Voraussetzung für derartiges Zusammenleben ein elementarer Achtungsanspruch eines jeden Menschen ist, ohne den normative Verbindlichkeit nicht vorstellbar ist. Diese Vorstellung lässt sich mit der interaktionistischen Sicht menschlicher Gesellschaft verbinden, die ebenfalls darauf gründet, dass jeder den anderen grundsätzlich für fähig halten muss, sich verständlich an gemeinsamem Handeln zu beteiligen. Die UN-Kinderrechtskonvention hat diese für soziales Miteinander konstitutive Würde den Kindern insbesondere durch das Recht auf Mitsprache in allen Angelegenheiten zugesichert. (DIPF/Orig.

    The family In East and West Berlin - pedagogical attitudes and friendship among children

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    Die Familie hatte in der DDR für das Alltagsleben einen mindestens ebenso hohen, vielleicht sogar höheren Stellenwert als in der BRD. Im vorliegenden Beitrag wird mit kurz nach der Wende erhobenen Daten die Familienzentriertheit Ost- und West-Berliner Familien mit Kindern im Grundschulalter verglichen, indem elterliche Erziehungshaltungen im Hinblick auf Kinderfreundschaften untersucht werden. Zwar kontrollieren Ost-Berliner Eltern ihre Kinder etwas stärker als Westberliner Eltern. Dadurch wird aber die Einbindung der Ost-Berliner Kinder in die außerfamiliale Gleichaltrigenwelt nicht behindert. Unter dieser Rücksicht erscheinen Ost-Berliner Familien nicht binnenorientierter als West- Berliner Familien. (DIPF/Orig.)In the GDR, the family rated at least as high, if not higher as to its importance in everyday life than in the FRG. On the basis of data collected shortly after the breakdown of the GDR, the authors compare the family-centeredness of families from East and West Berlin with children of primaryschool-age by examining parental pedagogical attitudes with regard to friendship among children. Although parents from East Berlin exert greater control than parents from West Berlin, the integration of children from East Berlin into the extrafamilial world of their peers is not impeded. Thus, families from East Berlin do not appear to be more domestic in orientation than their West Berlin counterparts. (DIPF/Orig.

    Soziale Herkunft, Ungleichheit in der Schulklasse und Schulerfolg - unter besonderer Berücksichtigung von Kindern ausländischer Eltern

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    "In einer Untersuchung an Berliner Grundschulen (zehn Schulklassen der 3. und 5. Jahrgangstufe, N=232) konnte gezeigt werden, dass es einen Zusammenhang zwischen der unter Kindern in Schulklassen entstehenden Ungleichheit in Beliebtheit und Einfluss und dem Notenerfolg gibt. Dieser Zusammenhang bleibt erhalten, wenn man für den unter anderem in der PISA-Studie festgestellten Einfluss des Familienhintergrundes einschließlich des Migrationshintergrundes auf den Schulerfolg kontrolliert. Die soziale Ungleichheit der Familien einschließlich der ethnischen Herkunft und die von den Kindern selbst erzeugte Ungleichheit in der Kinderwelt wirken sich in gleicher Richtung auf die Chancen der Kinder in der Schule und damit auch auf die zukünftigen Lebenschancen aus. Geht man in die Einzelheiten für die Ausländerkinder, dann zeigt sich, dass die Familien mit ausländischen Eltern signifikant weniger Bücher besitzen und dass die Kinder mehr fernsehen und über mehr Taschengeld verfügen als die Kinder mit deutschen Eltern. Was die Ungleichheit in der Schulklasse anbetrifft, so sind Ausländerkinder im Durchschnitt weniger beliebt und haben weniger Einfluss. Außerdem werden ihnen von ihren Klassenkameraden seltener gute Ideen zugetraut. Die Benachteiligung der Ausländerkinder liegt demnach nach unseren Ergebnissen weniger an den Schul- und Berufsabschlüssen der Eltern und am Einkommen als an der fehlenden (deutschen) Literalität und an Aspekten des Erziehungsstils. Bedeutsamer scheint uns noch zu sein, dass die Kinder ausländischer Eltern in der Welt der Gleichaltrigen geringere Chancen auf Anerkennung haben. Die Gründe für diese Zusammenhänge zwischen Migrationshintergrund, Peerakzeptanz und Schulerfolg werden diskutiert." (Autorenreferat

    Das Konzept der balancierenden Identität von Lothar Krappmann

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    The concept of self-socialization: A cautionary note

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    Der in jüngerer Zeit häufig benutzte Begriff der Selbstsozialisation wird auf seine theoretischen Implikationen hin geprüft. Es wird befürchtet, daß dieser Begriff das wechselseitige Konstitutionsverhältnis von sich bildendem Subjekt und sozialisatorischer Interaktion einseitig akzentuiert und die fragwürdige Annahme nahelegt, ein aus sich selbst wirksames Selbst könne die Ausbildung der grundlegenden Kompetenzen des sozialen Handelns lenken. Bedenklich ist auch die Gegenüberstellung von Selbst- und Fremdsozialisation. Die in den theoretischen Auseinandersetzungen der letzten Jahrzehnte erreichte Überwindung von Prägungs- und Selbstschöpfungsvorstellungen scheint gefährdet. Beobachtungen der ko-konstruktiven Prozesse in der Sozialwelt der Kinder werden herangezogen, um grundlegende Annahmen der soziologischen Sozialisationstheorie und -forschung in Erinnerung zu bringen. (DIPF/Orig.)The concept of self-socialization is examined with respect to its theoretical message. A central concern about this concept is that it conveys a one-sided view disregarding the dialectic Constitution of the emerging self and the socialization process. The concept suggests that an independent self is able to direct the acquisition of competence. Furthermore, the distinction of self-socialization as opposed to socialization by alien others is questionable. The introduction of the concept of self-socialization seems to resurrect ideas of socialization as imprinting the social structure into the individual or as unfolding of an inner program. Observations of co-constructive processes among primary-school aged peers are used in order to elucidate the basic assumptions of sociological socialization theory and research. (DIPF/Orig.

    "Nun spielt doch endlich etwas Schönes!" Aushandeln, Streit und Freundschaft in der Kinderwelt

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    Im Grundschulalter treffen Kinder Gleichaltrige in relativ unstrukturierten Situationen und müssen daher oft intensiv aushandeln, was sie gemeinsam tun wollen. Dieses Aushandeln ist häufig von Konflikten begleitet, die Eltern und Lehrer mit skeptischem Blick verfolgen. Die Bemühungen, diese Konflikte zu überwinden, fördern jedoch nicht nur soziale Strategien, sondern auch kognitive und moralische Kompetenzen, weil die Kinder eine gemeinsame Basis für einvernehmliche Lösungen aufbauen müssen. Dieses wiederkehrende Aushandeln ist somit Teil jener Prozesse, in denen Kinder ihre soziale Realität »ko-konstruieren«. Die Entwicklungsfortschritte werden durch die Einbindung der Kinder in Freundschaften und Gruppen gefördert. Obwohl Mädchen und Jungen vor allem mit Kindern des eigenen Geschlechts in Beziehungen stehen, zeigen sie auch in diesem Alter einiges Interesse an Kindern des anderen Geschlechts. (DIPF/Orig.

    Attachment in child relationships?

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    Die Bindungsforschung hat nachgewiesen, dass für Entwicklungs- und Lernprozesse von großer Bedeutung ist, ob Kinder eine sichere Bindung an Eltern oder andere für sie sorgende Personen haben. In bedrohlichen oder herausfordernden Situationen, in die ein Kind in der Sozialwelt der Gleichaltrigen gerät, können Eltern und andere dem Kind zugetane Erwachsene dem älteren Kind allerdings nicht direkt beistehen. Dagegen kann die verlässliche Unterstützung eines gleichaltrigen Kindes hilfreich, manchmal entscheidend sein. Dieser Aufsatz untersucht, ob es auch unter Kindern Beziehungen einer Qualität gibt, die ein Äquivalent zur sicheren Bindung zu Erwachsenen darstellen. Ergebnisse der Peer-Forschung, die diese Frage aufgegriffen hat, werden in diesem Aufsatz referiert und kommentiert. (DIPF/Orig.)Research on attachment has proven that it is of great significance for developmental processes and processes of learning whether children have a secure attachment bond with their parents or with other persons caring for them. In menacing or challenging situations, into which children will get in the social world of their peers, however, parents or other adults taking an interest in the child are not in a position to help the older child directly. In such situations, however, the reliable support of a child of the same age can be helpful and sometimes even decisive. The author examines whether there are relationships among children which are of such a quality that they constitute an equivalent to the secure bonding with adults. Results of research on peer groups which enquired into this question are outlined and commented upon. (DIPF/Orig.
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