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Perceived Severity of Stressors in the Intensive Care Unit: A Systematic Review and Semi-Quantitative Analysis of the Literature on the Perspectives of Patients, Health Care Providers and Relatives
The aim of this study was to synthesize quantitative research that identified ranking lists of the most severe stressors of patients in the intensive care unit, as perceived by patients, relatives, and health care professionals (HCP). We conducted a systematic literature search in PubMed, MEDLINE, EMBASE, PsycInfo, CINAHL, and Cochrane Library from 1989 to 15 May 2020. Data were analyzed with descriptive and semi-quantitative methods to yield summarizing ranking lists of the most severe stressors. We synthesized the results of 42 prospective cross-sectional observational studies from different international regions. All investigations had assessed patient ratings. Thirteen studies also measured HCP ratings, and four studies included ratings of relatives. Data indicated that patients rate the severity of stressors lower than HCPs and relatives do. Out of all ranking lists, we extracted 137 stressor items that were most frequently ranked among the most severe stressors. After allocation to four domains, a group of clinical ICU experts sorted these stressors with good to excellent agreement according to their stress levels. Our results may contribute to improve HCPs' and relatives' understanding of patients' perceptions of stressors in the ICU. The synthesized stressor rankings can be used for the development of new assessment instruments of stressors
Validation of delirium assessment tools in critically ill and postoperative patients
Das postoperative Delir stellt sowohl auf Intensivstation als auch bei
postoperativen Patienten im Aufwachraum und auf Normalstation die häufigste
psychiatrische Erkrankung dar. Bei intensivpflichtigen, beatmeten Patienten
sind die publizierten Prävalenzraten des Delirs mit bis zu 83% besonders hoch.
Ein Delir bei kritisch kranken Patienten ist mit einer dreifach erhöhten 6
-Monats-Mortalität assoziiert. Die kognitive Leistungsfähigkeit bei Patienten
mit postoperativem Delir ist 1 Jahr nach Krankenhausentlassung noch
signifikant beeinträchtigt. Die Detektion eines Delirs in der stationären
Krankenversorgung ist unabdingbare Voraussetzung für die symptomorientierte
Therapie und die frühzeitige Einleitung der Ursachendiagnostik. Klinische
Vorarbeiten konnten zeigen, dass ein selektives Screening ohne valide
Messinstrumente die Mehrzahl, vor allem hypoaktiver Delirien, nicht
detektiert. Ziel der hier vorgestellten Arbeiten war die Validierung und der
qualitative Vergleich geeigneter Messinstrumente zur Delirdetektion bei
kritisch kranken Patienten sowie bei postoperativen Patienten im Aufwachraum
und auf Normalstation. Im Rahmen von 564 Einzelmessungen mit jeweils 3
verschiedenen Delir-Messinstrumenten bei intensivpflichtigen, postoperativen
Patienten konnte eine gute Sensitivität der Delirdetektion mit der Confusion-
Assessment-Method für die Intensivstation (CAM-ICU) und der Nursing Delirium
Screening Scale (Nu-DESC) festgestellt werden. Darüber hinaus zeigte die CAM-
ICU eine signifikant höhere Spezifität und Reliabilität im Vergleich zur Nu-
DESC und dem Delirium Detection Score (DDS). Bei postoperativen Patienten im
Aufwachraum hatte die Nu-DESC mit 95% die beste Sensitivität bei der
Delirdetektion im Vergleich zum DDS und der Confusion Assessment Method (CAM).
Im Rahmen der Validierungsstudie auf Normalstation zeigten die Messungen an
512 Patiententagen eine signifikant höhere Sensitivität (98%) mit der Nu-DESC.
Die hier vorgestellten klinischen Studien demonstrieren eine für die CAM-ICU
und die Nu- DESC sehr gute Validität und Reliabilität der Delirdetektion bei
postoperativen Patienten. Zudem konnte festgestellt werden, dass sich die
Validität einzelner Delir-Messinstrumente, je nach zu untersuchendem
Patientenkollektiv, signifikant unterscheiden. Messinstrumente wie die Nu-DESC
mit einem hohen positiven prädiktiven Wert können trotz erhöhter Falsch-
Positiv-Rate für ein initiales Screening vor Verlegung aus dem Aufwachraum von
Vorteil sein. Diese qualitativen Unterschiede sind bei der Auswahl des
Messinstrumentes für die klinische Routine und auch für weitere Studien
unbedingt zu berücksichtigen.Postoperative delirium is the most frequent psychiatric disease in the
intensive care unit (ICU) as well as in the recovery room and on the ward. For
mechanical ventilated patients in the ICU the reported prevalence rates are up
to 83%. Delirium in critically ill patients is associated with a 3fold
increased mortality rate. Patients with an episode of delirium have a
significant reduced cognitive performance even one year after discharge from
the hospital. The detection of delirium in the hospital is essential to
initiate a symptom-oriented therapy and to investigate the cause of delirium.
Previous studies could show, that a selective screening without validated
assessment tools fails to detect especially the hypoactive states of delirium.
The purpose of the studies presented in this work was to validate and compare
different delirium assessment tools in critically ill patients and
postoperative patients in the recovery room and surgical ward. Within 564
assessments in critically ill, postoperative patients, with 3 different
delirium assessment tools respectively, the Confusion Assessment Method for
the ICU (CAM-ICU) and the Nursing Delirium Screening Scale (Nu-DESC) revealed
good sensitivity. Furthermore, the CAM-ICU showed a significant higher
specificity and reliability when compared to Nu-DESC and the Delirium
Detection Score (DDS). In the recovery room the Nu-DESC showed the best
sensitivity (95%) in detecting delirium when compared to DDS and the Confusion
Assessment Method (CAM). The validation study on the surgical ward (512
patient days) revealed the significant best sensitivity for the Nu-DESC (98%)
in detecting delirium. In summary the studies demonstrated a very good
validity and reliability for the CAM-ICU and the Nu-DESC in detecting delirium
in postoperative patients. In addition the results of the studies could show
that validity of different assessment tools depends on the investigated
patient cohort. Assessment tools like the Nu-DESC, with a high positive
predictive value and a corresponding higher false positive rate, maybe the
preferable delirium scores for the recovery room, in screening patients for
symptoms of delirium before they will be transferred to the ward. These
important differences have to be considered before use of these instruments in
clinical routine and future studies
Delirium in critically ill patients: a systematic approach for diagnosis, non- pharmacological prevention and treatment
Das Delir ist die häufigste akute zerebrale Dysfunktion im Verlauf einer
kritischen Erkrankung. Bei bis zu 80 % der Intensivpatienten tritt ein Delir
auf. Die betroffenen Patienten haben ein dreifach erhöhtes Risiko innerhalb
eines halben Jahres zu versterben. Zusätzlich leiden bis zu 41 % der
Betroffenen nach Entlassung aus dem Krankenhaus an persistierenden, kognitiven
Störungen und dementiellen Syndromen. Aus diesen Gründen empfehlen
Fachgesellschaften in nationalen und internationalen Leitlinien ein
strukturiertes Delirmanagement für intensivpflichtige Patienten. Das
Delirmanagement soll diagnostische, präventive und therapeutische Maßnahmen
zusammenfassen, die sich in den Versorgungsalltag effektiv und effizient
implementieren lassen. Die vorliegende, kumulativen Habilitationsschrift
skizziert Ergebnisse aus 6 Originalarbeiten. Im ersten Teil der Arbeit werden
Ergebnisse zur Validierung von Delirmessinstrumenten bei kritisch kranken
Kindern zusammengefasst. Mit dem erfolgreichen Abschluss der
richtlinienkonformen Übersetzung der pCAM-ICU stand erstmals ein
Messinstrument speziell für die Delirdetektion bei pädiatrischen
Intensivpatienten in deutscher Sprache zur Verfügung (Originalarbeit 1). Diese
Arbeit lieferte die Grundvoraussetzung für die anschließend
Validierungsstudie, in der die Testgüte von pCAM-ICU und anderen Delir-Scores
ermittelt wurde. Ergänzend wurde untersucht, ob und inwieweit sich die
Testgüte der Messverfahren bei Messwiederholungen sowie in Abhängigkeit von
demographischen und klinischen Parametern verändert. Die im Rahmen der Studie
entwickelte sspCAM-ICU, die im Unterschied zur pCAM-ICU die Delirdiagnose auf
einer Ordinalskala vornimmt, war das einzige Verfahren, dass sich mit einer
Sensitivität von 71,8 % durch eine ausreichende Robustheit gegenüber
Messwiederholungen pro Patient auszeichnete. Alle untersuchten Messinstrumente
zeigten signifikante Abhängigkeiten von mehreren Kovariaten. Hierzu gehörten,
Alter, Geschlecht, Sedierungsgrad und Beatmungsstatus (Originalarbeit 2). Die
hier gewonnen Erkenntnisse haben nicht nur Relevanz für die pädiatrische
Intensivmedizin, sondern müssen auch im Delirmanagement erwachsener
Intensivpatienten Berücksichtigung finden. Der zweite Teil der
Habilitationsschrift beschäftigt sich mit der Implementierung von
Delirdiagnostik und den Effekten auf das Behandlungsergebnis. Die Ergebnisse
aus der multizentrischen Studie zeigen, dass das Bewusstsein über die
Notwendigkeit eines Delirmanagements unter Intensivmedizinern zugenommen hat.
Gleichzeitig weisen sie aber darauf hin, dass Anspruch und tatsächliche
klinische Praxis teilweise erheblich voneinander abweichen (Originalarbeit 4).
Sie dokumentieren einen Bedarf an intelligenten Strategien, die Strukturen und
Abläufe in der Klinik unter Beachtung der vorhandenen Rahmenbedingungen so
festlegen, dass eine ausreichende Umsetzung der Empfehlungen gewährleistet
werden kann. Auch gezielte Schulungskonzepte können bei der Implementierung
helfen. Beispielsweise ist die Mehrheit der Intensivmediziner und
Fachpflegekräfte der Meinung, dass Patienten von einem leitliniengerechten
Delirmanagement nicht profitieren. Die hier vorgestellte prospektive
Observationsstudie zeigt aber, dass die Implementierung einer validen
Delirdiagnostik in der Routineversorgung kritisch kranker Patienten mit einer
reduzierten Mortalität assoziiert ist (Originalarbeit 3). Diese Erkenntnisse
sollten auch zu Schulungszwecken genutzt werden, um die Motivation zur
Durchführung neuer Monitoringverfahren zu steigern. Der Mangel wirksamer
medikamentösen Behandlungsverfahren hat nichtpharmakologische Ansätze zur
Prävention und Therapie von Delirien in den Vordergrund gerückt. Das an der
Charité Berlin konzipierte modulare Raumkonzept für Intensivpatienten
beinhaltet eine Vielzahl von baulichen Veränderungen und neuen
Ausstattungsmerkmalen, die den Patienten und das Personal bei der Behandlung
unterstützen sollen. In den Originalarbeiten 4 und 5 wurde untersucht, ob die
akustischen und lichttechnischen Parameter sich von denen in den
Standardzimmern insoweit unterscheiden, dass ein positiver Effekt auf
klinische Parameter möglich erscheint. Die Auswertung ergab eine Halbierung
des Lautheitsgrades sowie eine deutliche Reduktion der Schalldruckpegelspitzen
in den neuen Behandlungszimmern. Mit der neu entwickelten LED-Lichtdecke sind
ausreichend hohe zirkadian wirksame Bestrahlungsstärken zu erzielen ohne die
Schwelle der Absolutblendung zu überschreiten. Zukünftige klinische Studien
werden evaluieren müssen, ob mit Hilfe dieser nichtmedikamentösen
Interventionen eine Reduktion der Inzidenz und Dauer von Delirien bei kritisch
kranken Patienten möglich ist. Die vorliegende Habilitationsschrift beschreibt
einen Systemansatz zur Diagnostik, nichtpharmakologischen Prävention und
Therapie von Delirien. Sie stellt fest, dass die Auswahl des diagnostischen
Verfahrens für jeden Patienten individualisiert erfolgen muss, wenn eine
optimale Testgüte erreicht werden soll. Ferner sollten Messinstrumente nur
dann in der klinischen Routine zum Einsatz kommen, wenn die Validität bei
Messwiederholungen pro Patient stabil bleibt. Das Bewusstsein für die
Notwendigkeit eines Delirmanagements hat zugenommen, die Umsetzung in der
klinischen Routine ist aber unzureichend. Implementierungsstrategien müssen
die zum Teil komplexen Inhalte für den klinischen Anwender so vereinfachen,
dass die Maßnahmen effizient umzusetzen sind. Schulungen für das Personal
sollten die nachgewiesenen Vorteile eines Delirmonitorings für den Heilverlauf
von Patienten plausibel vermitteln. Eine signifikante Lärmreduktion sowie die
Therapie mit zirkadian wirksamen Licht in der Routineversorgung von
Intensivpatienten ist technisch realisierbar und sollte im Rahmen dieses
Systemansatzes evaluiert und weiterentwickelt werden.The present habilitation thesis describes a system approach for the diagnosis,
non-pharmacological prevention and therapy of delirium. It notes that the
selection of the diagnostic instrument must be individualized for each patient
in order to achieve a valid diagnosis. Furthermore, measuring instruments
should only be used in the clinical routine if the validity of repeated
measurements per patient remains stable. Awareness concerning the need for a
systematic management of is increasing, but implementation of these measures
in daily routine lacks behind. Implementation strategies must simplify the
sometimes complex content for the clinical user in such a way that the
measures can be implemented efficiently. Training for the staff should
plausibly convey the proven benefits of a delirium monitoring for the healing
process of patients. Noise reduction as well as the light therapy with
circadian effective irradiance levels in the ICU is technically feasible and
should be evaluated and further developed within this systematic approach
Morphology of roman, Islamic and medieval seismic design: pointed arch and ablaq
In ancient written sources earthquakes were mostly interpreted as a divine punishment for human sins, only few authors instead interpreted the seismic event as a phenomenon independent from human actions. Considering the built architectures as material documents, several examples can be found, suggesting that there was an empyrical knowledge of the consequences of earthquakes on buildings. Modern literature on the topic, mostly within engineering studies, lacking an historical approach, assumes that in ancient times science ignored the physical nature of seismic events and consequently declares that architects couldn’t consider dynamics in their projects. The close examination of some examples shows clearly that Roman, Islamic and Medieval architects had an empirical knowledge of dynamics, probably based on post-seismic reconstruction. This knowledge developed through history, so it is possible to outline a history of seismic design way before the Lisbon earthquake (1775), considered by many authors as the beginning of the history of seismic design