3 research outputs found

    Ethische Aspekte in der Entwicklung innovativer Tumorbehandlungsverfahren – Reflexionen von Forschenden zu Tierversuchen

    No full text
    Die vorliegende Untersuchung betrachtet die Reflexionen von Tierversuchen durch Forschende. Hierdurch lĂ€sst sich der tierethische Diskurs um die Perspektive der Forschenden erweitern. FĂŒr die offene Forschungsfrage, zu der nur wenige Studien und Erkenntnisse gefunden werden konnten, wurde eine qualitative Methode gewĂ€hlt, welche ein exploratives Forschungsvorgehen ermöglichte. Es konnten 14 Personen fĂŒr die Teilnahme an einem Interview akquiriert werden, welche umfassende Informationen mit der Interviewenden teilten. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse ist durch die StichprobengrĂ¶ĂŸe nur eingeschrĂ€nkt möglich. Hierzu sind weiterfĂŒhrende Untersuchungen mit quantitativen Methoden notwendig. Es konnte durch die Analyse der Leitfadeninterviews festgestellt werden, dass die Forschenden bereits vor den Leitfadeninterviews ihre Arbeit mit Tieren in Versuchen reflektiert haben. Die Forschenden bilden durch die AbwĂ€gung von Risiken und Chancen unter Einbezug weiterer ethischer Aspekte in ihrer Arbeit einen Kompromiss. In den AusfĂŒhrungen wird, im Vergleich zu den Chancen, ein deutlich grĂ¶ĂŸerer Schwerpunkt auf die Risiken von Tierversuchen gelegt, die facettenreich beschrieben werden. In der ethischen AbwĂ€gung wird darĂŒber hinaus das 3R-Prinzip, ein verantwortungsbewusster Umgang mit den Tieren im Versuch und die QualitĂ€t der Versuchsplanung und -durchfĂŒhrung sowie der damit verbundenen Aussagekraft der Ergebnisse betont werden. Eine gesellschaftliche Grundstimmung und Erwartungshaltung der Öffentlichkeit wirken als soziale und gesundheitspolitische Aspekte auf die Forschenden ein. Die Forschenden spĂŒren die Forderung nach Transparenz der Forschung, Zeitdruck, den Bedarf an neuen Therapieoptionen und die gesellschaftliche Erwartungshaltung Tierleid zu mindern. DarĂŒber hinaus beschreiben die Forschenden auf der einen Seite eine verurteilende öffentliche Wahrnehmung sowie BefĂŒrchtungen vor gegen sie gerichteten Anfeindungen und auf der anderen Seite VerstĂ€ndnis fĂŒr Tierversuchsgegner*innen und deren Anliegen mit dem damit verbundenen Impuls Tierversuche zu ĂŒberdenken. Die Betrachtung der Spannungsfelder und Coping-Strategien ermöglicht fĂŒr die Reflexionen von Tierversuchen durch Forschende und den Einbezug ihrer Perspektive in den tierethischen Diskurs eine ganzheitliche Betrachtung. Es kann sich ein Bild davon gemacht werden, welche umfangreichen Spannungsfelder fĂŒr die Forschenden mit Tierversuchen existieren und wie sie ihnen begegnen. Somit ist zusammenfassend festzustellen, dass die Forschenden Tierversuche vielfĂ€ltig und facettenreich reflektieren
    corecore