34 research outputs found

    Über das Verschwinden des Subjekts in der sozialwissenschaftlichen Devianzforschung

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    Der Autor des vorliegenden Beitrags wendet sich kritisch gegen ätiologische und interaktionistisch-konstruktivistische Methoden in der Devianzforschung. 'Ätiologie wie Interaktionismus-Konstruktivismus laufen gleichermaßen Gefahr, durch Dogmatisierung ihrer jeweiligen Sichtweise in schlechter Selbstbezüglichkeit zu versinken.' Der Autor zeigt in seiner methodologischen Analyse auf, daß anwendungsorientierte Sozialforschung soziale Probleme nicht nur sichtbar macht, sondern sie geradezu mit zu konstituieren hilft, was der Autonomie des Subjekts abträglich ist. Als Alternative zu diesen Methoden schlägt er die Entwicklung von Forschungsstrategien vor, die auf die Erkennung und Erweiterung von individuellen Handlungsspielräumen in Funktionssystemen zielen. (psz

    Elisabeth Noelle-Neumanns Ansatz, das Gesellschaftsganze mit dem Instrument der Demoskopie zu erfassen - unter besonderer Berücksichtigung ihrer Kooperation mit Gerhard Schmidtchen

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    Untersucht werden der Zusammenhang von Demoskopie/Meinungsforschung und politischer Macht, das Verhältnis von Soziologie, Meinungsforschung und Demokratie, die Kritik der gesellschaftlichen Integrationsfunktion der Öffentlichen Meinung durch Soziologen, das neue Verfahren der Gruppendiskussion zur Erfassung der Öffentlichen Meinung am Institut für Sozialforschung in Franklfurt am Main sowie die Öffentliche Meinung als "soziale Haut" zum Schutz der Gesellschaft und als Soziale Kontrolle bei Elisabeth Noelle-Neumann und Norbert Elias

    Karl Martin Boltes Version

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    Wie es im Beitrag von Reinhard Kreckel unter Berufung auf Karl Martin Bolte heißt, orientierte sich dessen Soziologie-Verständnis an jenem seines Lehrers Gerhard Mackenroth. Das beinhaltete auch, »sich als Diskussionspartner in außeruniversitären Kreisen und als Vortragender in außeruniversitärer Erwachsenbildung zur Verfügung zu stellen« (S. 271). Diese Selbstdarstellung wird von Reinhard Kreckel aufgegriffen und dahingehend konkretisiert, dass Bolte »auch regelmäßig als Dozent an der Akademie für Führungskräfte tätig« war (S. 272). Ihre vollständige Bezeichnung lautet »Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft« (Bad Harzburg), und zu ihrem Präsidium zählte auch Bolte. Da er bestrebt war, eine »praxisorientierte Sozialwissenschaft« (S. 271) zu betreiben, war er als jahrelang dort Vortragender sicherlich am richtigen Platz

    Akademische Vergangenheitspolitik als Selektionsprozess

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    "Bis heute dominiert die entweder skandalisierende oder aber wohlwollend bewältigende Aufarbeitung der Vor- und Nachkriegskarrieren belasteter Wissenschaftler. Die isolierte Betrachtung einzelner Biographien führt dann leicht zu einer Missdeutung scheinbarer oder tatsächlicher Besonderheiten der Politisierung professionellen Handelns während des Nationalsozialismus und ermöglicht es, einerseits Verstrickungen individualisierend zu bagatellisieren, andererseits einzelne als besonders exponiert geltende 'Nazi-Wissenschaftler' stellvertretend als untragbar für die Hochschulen eines demokratischen Staates auszuschließen. Es soll diskutiert werden, ob dieses Ein- und Ausschluss-Prinzip als natürliche Selektion charakterisiert werden kann. Wenn ja, dann wäre zumindest in dieser Umbruchsituation der Erfolg des einen und das Scheitern des anderen tatsächlich das Ergebnis der Survival-of-the-fittest-Logik: der am besten Angepasste überlebt und pflanzt sich fort. Dabei spielt die Frage nach dem Wissenschaftscharakter der Tätigkeit der Ein- wie Ausgeschlossenen vor 1945 eine zentrale Rolle. Auf dessen Beurteilung kommt es an, soll geklärt werden, wie mit dem politischen Systemwechsel aus bis dahin vorgeblich mittelmäßigen oder gar Pseudo-Wissenschaftlern anerkannte Fachkollegen werden konnten und andererseits bis dahin anerkannte Gelehrte zu Aussätzigen wurden. Dieser Frage kommt besondere Bedeutung im Hinblick auf die Voraussetzungen der Konsensbildung zwischen Daheimgebliebenen und zurückgekehrten Exilierten zu, die sich sicher nicht auf das einvernehmliche Beschweigen der NS-Vergangenheit ersterer reduzieren lassen, wie schon durch die These der 'kollegial abgesicherten Vergangenheitsverdrängung' (K.-S. Rehberg) deutlich wird. Um nicht unkontrolliert Besonderheiten eines Falles oder eines Faches zur Regel zu erheben, soll anhand vorliegender Ansätze ein transdisziplinärer Vergleich versucht werden." (Autorenreferat

    Ursachenanalyse und ethnopolitische Gegenstrategien zum Landarbeitermangel in den Ostgebieten: Max Weber, das Institut für Staatsforschung und der Reichsführer SS

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    "Durch das preußische Ansiedlungsgesetz aus dem Jahr 1886, das seine Befürworter offen als Fortsetzung der gewaltsamen Germanisierung des Ostens mit friedlichen Mitteln bezeichneten, wurde eine Ansiedlungskommission ins Leben gerufen, die in den preußischen ostelbischen Provinzen der 'Polonisierungg des deutschen Ostens' Einhalt gebieten sollte.Max Weber, der sich bereits Ende der achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts mit dem von der nationalliberalen Partei getragenen Programm der inneren Kolonisation identifizierte, analysierte später die Ursachen der Entdeutschung des Ostens und propagierte konkrete ethnopolitische Gegenmaßnahmen. Das Institut für Staatsforschung an der Universität Berlin erstellte 1940 insbesondere für Zwecke der nationalsozialistischen Polenpolitik einen Bericht über die Erfahrung der deutschen Ostsiedlung bis zur Machtergreifung im Auftrage des Reichsführers SS Heinrich Himmler in seiner Eigenschaft als Reichskommissar für die Festigung des deutschen Volkstums, der die gesamte Germanisierungspolitik des NS-Staates dirigierte. Himmler überarbeitet den Bericht im Hinblick auf seine volkstumpolitischen Zielsetzungen und legte ihn Hitler persönlich vor, der sich mit dieser Fassung einverstanden erklärte. - Das Zusammenspiel von innerer Kolonisation, Lebensraum und Rassenpolitikk, ökonomischer Rationalität, Wirtschaftspolitik undsozialwissenschaftlicher Expertise wird im Detail vergleichend analysiert. Es bietet sich damit die Möglichkeit des Nachvollzugs der politischen Rezeption und Aufbereitung von komplexen Informationen, Deutungen und Handlungsanleitungen, die sich nicht bruchlos in vorgegebene weltanschauliche Schemata einbauen lassen." (Autorenreferat

    Lars Clausens Blick auf die Karriere von Soziologen im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik

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    Lars Clausens Blick auf die Karriere von Soziologen im Nationalsozialismus und in der Bundesrepublik wird anhand seiner einschlägigen Ausführungen in dem 2015 posthum erschienenen Band "Meine Einführung in die Soziologie" und als Autor der Wikipedia unter dem Pseudonym "€pa" geschildert

    Max Weber-Rezeption zum Ende der Weimarer Republik, im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit

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    Max Weber-Rezeption zum Ende der Weimarer Republik, im Dritten Reich und in der NachkriegszeitChristoph Steding und seine Kritiker in Politik und Wissenschaf
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