439 research outputs found

    Jugendliche als produktive Realitätsverarbeiter: zur Neuausgabe des Buches "Lebensphase Jugend"

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    "Eine Stärke der Jugendforschung in Deutschland ist ihre theoretische und methodische Vielfalt. Unter den verschiedenen Ansätzen, die vertreten werden, hat auch der sozialisationstheoretische seit den 1980er Jahren seinen festen Platz. Nach 25 Jahren erscheint das Lehrbuch 'Lebensphase Jugend', das sich ausdrücklich dieser Konzeption verpflichtet fühlt, im Sommer 2012 in 11., vollständig überarbeiteter Auflage (vgl. Hurrelmann/ Quenzel 2012). Da gleichzeitig das Buch 'Einführung in die Sozialisationstheorie' in Neuausgabe publiziert wird (vgl. Hurrelmann 2012), konnte eine enge Abstimmung der beiden Veröffentlichungen vorgenommen werden. In diesem Beitrag soll die Neuausrichtung des Buches 'Lebensphase Jugend' vorgestellt, theoretisch eingeordnet und inhaltlich erläutert werden." (Autorenreferat

    Zu viel für manche kleine Seele: Trend zu immer mehr psychosomatischen und mentalen Störungen bei Kindern und Jugendlichen ; gefragt sind nicht nur neue Medikamente, sondern vor allem kompetente Eltern

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    Der Beitrag befasst sich mit den psycho- und soziosomatischen Störungen von Kindern und Jugendlichen, die in den letzten 20 Jahren immer stärker um sich greifen. Psycho- und soziosomatische Störungen ergeben sich aus einem mangelnden Gleichgewicht der Systeme von Körper, Psyche und Umwelt. Sind sie nicht im Einklang miteinander, kommt es zu Fehlsteuerungen in jedem Einzelbereich und in der Gesamtkoordination dieser Systeme. Die wesentlichen Störungen umfassen die folgenden Aspekte: (1) Fehlsteuerung des Immunsystems, (2) Störungen der Nahrungsaufnahme und des Ernährungsverhaltens, (3) Fehlsteuerung der Sinneskoordination, (4) unzureichende Bewältigung von psychischen Beanspruchungen und sozialen Anforderungen sowie (5) Konsum psychoaktiver Substanzen. Diese Alarmsignale zeigen, wo und wie heute die meisten Krankheiten von Kindern und Jugendlichen entstehen: Durch die Fehlanpassung von körperlich-physiologischen, psychisch-seelischen und sozialökologischen Systemen. Der elementare Ausgleich zwischen den Anforderungen der inneren und äußeren Welt gelingt nicht, es kommt zu keinem befriedigenden Ausgleich von Risiko- und Schutzfaktoren. Psychosomatische und mentale Gesundheitsstörungen lassen sich nur begrenzt mit medizinischer Behandlung und Arzneimitteln eindämmen. Die eigentliche Antwort liegt in der zwischenmenschlichen Beziehung und Erziehung. Das 'magische Erziehungsdreieck', das jeder Vater und jede Mutter zu lösen hat, hat es in sich. Erziehung ist die richtige Dosierung von drei Polen, nämlich Anerkennung, Anregung und Anleitung. An allen drei Polen tun sich Eltern heute schwer: (1) Das richtige Maß von Anerkennung mit Wärme und Zuwendung ist schwer zu finden, wenn eine Mutter oder ein Vater selbst unter voller Anspannung steht und durch das Kind beansprucht wird. (2) Anregung soll die Selbstständigkeit fördern und Impulse setzen, die dem Kind zur Weiterentwicklung gegeben werden. Hier machen fast alle Eltern heute den Fehler, überehrgeizig auf die schulische Entwicklung zu achten und nervös auf jedes kleine Versagen zu reagieren. (3) Das Setzen von Regeln, Grenzen und Vereinbarungen fällt Vätern und Müttern heute ebenfalls schwer. Die meisten versuchen, einem autoritären Stil auszuweichen und ohne feste Vereinbarungen und Sanktionen auszukommen, übersehen aber, dass sie damit das Kind ins Leere laufen lassen und eine verbindliche Beziehung verweigern. Viele gesundheitliche Störungen der Kinder haben hier ihre Ursachen. Psychosomatische und mentale Gesundheitsstörungen erfordern nach Einschätzung des Autors die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Fachleuten für körperliche, psychische und soziale Probleme. Daran hapert es in Deutschland noch. Jede Berufsgruppe hütet ihre Zuständigkeit. Die 'neuen' Kinderkrankheiten können so nicht zurückgedrängt werden. Es wird Zeit, neben den Pädagoginnen und Pädagogen andere Berufe in die Gesundheitsförderung mit einzubeziehen: Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Arbeitstherapeuten, Architekten, Raumgestalter und Physiotherapeuten. (ICG2

    Youth protest in Germany? An analysis based on the results of the Shell Youth Studies

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    Die Autoren ziehen einen Vergleich zwischen den Forschungsergebnissen der Shell-Jugendstudien von 2002, 2006 und 2010. Demnach bleibt die heutige junge Generation in Deutschland zuversichtlich und lässt sich weder durch die Wirtschaftskrise noch durch die unsicher gewordenen Berufsverläufe und Perspektiven von ihrer optimistischen Grundhaltung abbringen. Mit den Herausforderungen in Alltag, Beruf und Gesellschaft gehen Jugendliche auch weiterhin pragmatisch um. Prägend für diese Generation sind insbesondere eine starke Leistungsorientierung und ein ausgeprägter Sinn für soziale Beziehungen. Gegenüber der Studie von 2006 erhöhte sich die Zahl der optimistischen Jugendlichen von 50 auf 60 Prozent. Der Bildungserfolg hängt außerdem in keinem anderen Land so stark von der sozialen Herkunft ab, wie in der Bundesrepublik. Junge Frauen haben bessere Chancen auf gute Bildungsabschlüsse als männliche Jugendliche. Die Jugendlichen - besonders die jüngeren - sind politischer geworden und ein soziales Engagement ist vor allem bei Kindern von gebildeten oder wohlhabenden Familien verbreitet. Die Ergebnisse belegen insbesondere (1) eine hohe Unsicherheit, aber eine Inklusion im Bildungssystem, (2) eine ausgeprägte Kultur des pragmatischen Individualismus und (3) ein hohes Misstrauen in politische Parteien. (ICI2

    Theses on the development of the education system within the next 20 years. Check and updating of the theses in "Die Deutsche Schule" in 1988

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    In einem Aufsatz in der Zeitschrift "Die Deutsche Schule" hat der Autor in Heft 4 des Jahrgangs 1988, also vor 25 Jahren, "Thesen zur strukturellen Entwicklung des Bildungssystems in den nächsten fünf bis zehn Jahren" zur Diskussion gestellt. In diesem Beitrag fasst er im ersten Teil die Thesen in ihrer Essenz zusammen, sodass die Kernaussagen zu Strukturentwicklungen deutlich werden. Es handelte sich nicht nur um feststellende Thesen, die eine Einschätzung bestehender Trends und eine Prognose künftiger Entwicklungen beabsichtigten, sondern auch um normative Aussagen mit dem Charakter von Handlungsempfehlungen an die Bildungspolitik, die eine Reaktion auf die zu erwartenden Trends vorschlugen. Im Zentrum stand das Postulat, ein "Zwei-Wege-Modell" für das Schulsystem zu etablieren, indem neben dem Gymnasium eine Integrierte Sekundarschule aufgebaut wird. Im zweiten Teil konfrontiert er die Thesen mit der heutigen Realität und stelle die Frage, ob die vor einem Vierteljahrhundert formulierten Trendfortschreibungen und Entwicklungsprognosen richtig waren. Im dritten Teil schreibt er die Thesen zur strukturellen Entwicklung des Bildungssystems auf der Basis des Jahres 2013 fort. (DIPF/Orig.)In an article published in the journal "Die Deutsche Schule" in 1988, i.e. 25 years ago, the author put up "Theses on the Structural Development of the Education System within the Next Five to Ten Years" for discussion. In the first part of this article, he summarizes the essence of these theses and explain the central statements on structural developments. These theses not only had a declaratory character intended to evaluate existing trends and forecast future developments, but were also normative statements containing recommendations for action to be taken in educational policy and proposing a reaction to the expected trends. The core postulation was the establishment of a "two-way-model" in the educational system by building up an integrated secondary school in addition to the "Gymnasium" (academic high school). In the second part of this article, he confronts these theses with today\u27s reality and ask the question of whether the trends and development forecasts described 25 years ago were correct. In the third part, he updates the theses on the structural development of the educational system based on the facts of 2013. (DIPF/Orig.

    Medienforschung im familialen Kontext

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    Gesundheitsprobleme von Kindern und Jugendlichen - welche Rolle spielen die Massenmedien?

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    Der Beitrag befasst sich mit den psycho- und soziosomatischen Störungen von Kindern und Jugendlichen, die in den letzten 20 Jahren immer stärker um sich greifen. Psycho- und soziosomatische Störungen ergeben sich aus einem mangelnden Gleichgewicht der Systeme von Körper, Psyche und Umwelt. Sind sie nicht im Einklang miteinander, kommt es zu Fehlsteuerungen in jedem Einzelbereich und in der Gesamtkoordination dieser Systeme. Die wesentlichen Störungen umfassen die folgenden Aspekte: (1) Fehlsteuerung des Immunsystems, (2) Störungen der Nahrungsaufnahme und des Ernährungsverhaltens, (3) Fehlsteuerung der Sinneskoordination, (4) unzureichende Bewältigung von psychischen Beanspruchungen und sozialen Anforderungen sowie (5) Konsum psychoaktiver Substanzen. Für die Erklärung der angesprochenen Gesundheitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen sind folgende Gesichtspunkte von Bedeutung: (1) Die chronisch-degenerativen Krankheiten sind durch ein biomedizinisches Modell nicht allein zu erklären, und sie sind auch durch ein hierauf gestütztes kuratives Versorgungssystem nicht effektiv zu bekämpfen. (2) Der Anteil von milieubedingten, umweltbedingten und verhaltensbedingten Komponenten ist auffällig hoch, besonders bei psychischen und psychosomatischen Störungen, vor allem im Bereich Aggression und Gewalt, beim Konsum von Genuss- und Rauschmitteln und bei Fehl- und Überernährung, Bewegungsarmut und mangelnder Hygiene. (3) Einige der genannten Gesundheitsbeeinträchtigungen und Erkrankungen haben eine starke genetische und persönlichkeitsspezifische Komponente, aber sehr viele von ihnen können als Indikator sozialer Überlastung gewertet werden. (4) Weitere Ausgangsquellen für Überforderungen liegen im Freizeitbereich. Insbesondere die Sozialisation in der (Massen-)Medienwelt bringt neue Formen von Orientierungs- und Wertekrisen mit sich, die die Bewältigungskapazität junger Menschen überfordern kann. Da für Kinder und Jugendliche moderne Medien zum täglichen Erfahrungshorizont von Anfang an dazugehören, ist auch ihr Umgang mit den Medien und den dazugehörigen Techniken und kulturellen Inhalten und Symbolen auf einem anderen Stand als bei der jeweils vorangehenden Generation. Medienpädagogisch spricht also alles dafür, die aktiven und für eine Aneignung geeigneten Fähigkeiten und Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen beim Umgang mit Medien und ihren Inhalten früh zu unterstützen und weiterzuentwickeln. Der Begriff 'Medienkompetenz' bezeichnet demnach die Fähigkeit, mit Medien und ihren Botschaften so umzugehen, dass sie für die eigene Entwicklung nutzbar gemacht werden. Leider sind viele Familien heute völlig überfordert mit diesen Aufgaben. Sie schaffen die schwierige Balance von Anerkennung, Anregung und Anleitung nicht, die Kinder brauchen. Zur Bewältigung dieser Herausforderung wird das Konzept der 'Pädagogik des Erlebens' von K. Hahn aus den 1920er Jahren vorgestellt, das sich in vier Elemente gliedert: (1) das körperliche Training, (2) die 'Expedition in unbekanntes Terrain', (3) das gemeinsame handwerkliche, künstlerische, technische und geistige Arbeiten sowie (4) den 'Dienst am Nächsten'. (ICG2

    Implementation of the National Action Plan Health Literacy in Germany—Lessons Learned

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    Schaeffer D, Gille S, Hurrelmann K. Implementation of the National Action Plan Health Literacy in Germany—Lessons Learned. International Journal of Environmental Research and Public Health. 2020;17(12): 4403.The promotion of health literacy (HL) has become an important task in public health. In response, in many countries, strategies and action plans to strengthen HL have been developed. Systematic discussion of implementation strategies of action plans on HL is scarce. This paper presents the implementation strategy and the methodical process of its realization of the National Action Plan HL in Germany which was published in 2018. The implementation strategy was based on considerations of implementation science and research. A process consisting of a continuum of various overlapping methodical and strategic steps of diffusion, dissemination and implementation based on collaboration and co-production was chosen. According to this, the Action Plan was widely diffused via various channels, disseminated through numerous publications and presentations, and implemented in several settings by holding workshops with stakeholders from politics, science and practice, as well as by cooperating with the Alliance for Health Literacy. This three-part collaborative and co-productive implementation strategy has helped to place HL and the National Action Plan on the health policy agenda in Germany. Experience demonstrates that implementation should be also considered, systematically planned, and addressed when developing strategies to strengthen HL

    Gesundheitsrisiken bei Kindern und Jugendlichen

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    "In diesem Beitrag wird der Zusammenhang zwischen Gesundheitsproblemen von Kindern und Jugendlichen und ihren für die beiden Lebensphasen typischen Entwicklungsproblemen hergestellt. Die vorliegenden Studien zeigen, dass körperlich basierte Formen von chronischen Krankheiten heute nur gering verbreitet sind. Demgegenüber nimmt die Verbreitung von psychisch und sozial mit beeinflussten Gesundheitsstörungen zu. Sie lassen sich auf die unzureichende Verarbeitung und Bewältigung der Entwicklungsaufgaben zurückführen. Die Folge sind Gesundheitsstörungen und Krankheiten, die sich nicht nur auf eine körperliche, psychische oder soziale Dimension zurückführen lassen, sondern auf allen drei Dimensionen angesiedelt sind. Zu den Störungen gehören Beeinträchtigungen des Immunsystems, Mangel an körperlicher Aktivität, falsche Ernährung, Übergewicht, mangelnde Bewältigung von psychischen und sozialen Herausforderungen, depressive und aggressive Stimmungsschwankungen und der Konsum von psychoaktiven Substanzen. Im Jugendalter kann zusätzlich die Anforderung, die psychische Individuation und soziale Integration miteinander zu versöhnen, zu vorübergehenden oder dauerhaften Gesundheitsstörungen führen. Jugendliches 'Risikoverhalten' ist ein spezifischer Ausdruck dieses Entwicklungsproblems. Geschlechtsspezifische Ausprägungen sind dabei unübersehbar. Der Beitrag kommt zu der Schlussfolgerung, dass Kinder und Jugendliche ein vielgestaltiges soziales Unterstützungs- und Hilfenetzwerk benötigen." (Autorenreferat)"In this paper, health problems in childhood and adolescence are related to developmental problems, which are typical for these two phases of life. Research shows that physiological expressions of chronic diseases in childhood and adolescence only have a low prevalence. However, psychosomatic and sociosomatic forms of health problems are on the rise. Insufficient processing of and coping with development-related challenges can lead to disorders not anchored exclusively in either physical, mental, or social factors, but which float between these three dimensions. These include immune system insufficiency, lack of physical activity, excess nutrition, overweight, unproductive coping with moods, depressive and aggressive tensions, and consumption of psychoactive substances. In adolescence, the different process of reconciling mental individuation and social integration can give rise to transitory and lasting disorders which affect the health-disease balance. Adolescent risk behavior is an specific expression of this developmental problem. Gender-specific differences are obvious. The paper comes to the conclusion that children and adolescents need a multi-facetted social network of support and help." (author's abstract

    Health inequalities and welfare state regimes: a research note

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    Aim: Comparative research on health and health inequalities has recently begun implementing a welfare regime perspective. The aim of the study was to review the existing evidence for identifying the determinants of health and health inequalities in highly developed welfare states and to develop a theoretical model for future research approaches. Subject: A welfare state regime typology is applied to comparatively analyse (1) the relationship between the level of economic prosperity in a society and its respective level of overall population health and (2) the nature of the corresponding relationship between economic inequalities and health inequalities in different groups of countries. Results: Although the Social Democratic welfare states have a relatively equal distribution of material wealth as well as the highest levels of population health, they are not characterised by the smallest levels of health inequality. Rather, with respect to health equality, conservative countries seem to perform better than social democracies. We propose a comprehensive theoretical model that takes into account different factors on the structural (macro), organisational (meso) and individual (micro) level in order to contribute to a better understanding of this important challenge for public health policy and practice. Conclusion: Future research will require an appropriate theoretical model with the potential to explain health and health inequalities in different types of welfare states. On the basis of this model, future research should test the hypothesis that in highly developed countries not only economic, but also social, cultural and lifestyle factors are important in determining health outcomes in different segments of the population
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