28 research outputs found

    Schnittstellenanalyse zum Themenkomplex Sexuelle Gewalt

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    Von 2006 bis 2008 lud ein Kooperationsverbund, dem neben der Landeskommission Berlin gegen Gewalt, der Berliner Fachrunde gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen – vertreten durch Wildwasser e.V., Strohhalm e.V., Kind im Zentrum-KiZ – auch die Senatsverwaltung für Wirtschaft Technologie und Frauen und die World Childhood Foundation angehörten, zu einer Veranstaltungsreihe ein, die das Ziel hatte, das Thema sexuelle Gewalt gegen Mädchen und Jungen sowie Frauen und seine Verortung im fachpolitischen und gesellschaftspolitischen Diskurs zu beleuchten, eine aktuelle Analyse des Standes der Entwicklung und Diskussion vorzunehmen und weiterführende Fragen und Aufgaben zu formulieren. Die Organisatorinnen zogen im Anschluss die Bilanz: "Offen geblieben ist im Ergebnis der Veranstaltungsreihe die Frage, wo die Schwierigkeiten an welchen Schnittstellen in den Hilfesystemen zwischen Kinderschutz und Frauenschutz liegen und wie mit einer optimierten Koordination und Kooperation der Tatsache, dass das Erleben sexueller Gewalt in der Kindheit einen zentralen Risikofaktor für späteres Gewalterleben darstellt, Rechnung getragen werden kann." (Ausschreibung der Schnittstellenanalyse vom 22.6.09). Diese offenen Fragen nahm die Landeskommission Berlin gegen Gewalt zum Anlass, in Abstimmung mit den Organisatorinnen der Veranstaltungsreihe eine so genannte Schnittstellenanalyse auszuschreiben, um nach möglichen Antworten zu forschen. Der hier vorgelegte Bericht unternimmt diesen Versuch

    Wissenschaftliche Begleitung des Modellprojekts "BIG Präventionsprojekt. Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe bei häuslicher Gewalt". Endbericht

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    Der vorliegende Forschungsbericht präsentiert die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Präventionsprojekts zu häuslicher Gewalt der Berliner Interventions-zentrale bei häuslicher Gewalt (BIG) e. V. in Berliner Grundschulen. Mit dem BIG Präventionsprojekt ist zum ersten Mal die Thematik „Gewalt in der Bezie-hung der Eltern und die Auswirkungen auf die Kinder“ als Bestandteil der Gewaltprä-vention in Berliner Grundschulen eingebracht worden. Damit wurden erstmalig die Errungenschaften des „Berliner Interventionsprojekts gegen häusliche Gewalt (BIG)“ und des „Politischen Runden Tisches häusliche Gewalt im Land Berlin“ in die Institution Schule getragen und eine Einbindung von Schule in die landesweiten Strukturen der Intervention und Prävention bei häuslicher Gewalt begonnen. Erstmalig wurden innerhalb dieses Modellprojekts in Berlin Lehrkräfte, Eltern und Grundschülerinnen und Grundschüler über die Problematik häuslicher Gewalt aufge-klärt und über Möglichkeiten der Hilfesuche informiert. Dafür wurde ein innovatives, integriertes Konzept entwickelt und erprobt, das die Thematik Gewalt in der Beziehung der Eltern einbettet in ein breiteres Spektrum von Gewaltprävention und Elemente primärer, sekundärer und tertiärer Prävention miteinander verknüpft, und das darüber hinaus geschlechtssensibel und kultursensibel ist. Das Modellprojekt wurde mit Mitteln der Stiftung Deutsche Jugendmarke vom 1. 4. 2006 bis 31. 3. 2008 in Trägerschaft von BIG e. V. durchgeführt, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend beauftragte die wissenschaftliche Begleitung. Im Projektteam des Modellprojekts arbeiteten zwei Sozialpädagoginnen, ein angehender Lehrer und eine Koordinatorin der Interventionszentrale, die die Projektleitung inne- hatte. Die wissenschaftliche Begleitung wurde extern von der Autorin durchgeführt. Ziel des Modellprojekts war die Erarbeitung und Erprobung eines Präventionskonzepts für Schülerinnen und Schüler der vierten bis sechsten Klassen, das über Gewalt zwischen Eltern informiert, Zugang zu Hilfsmöglichkeiten eröffnet und die Kooperation zwischen Schule und Jugendhilfe im Sinne schützender Intervention und bedarfsgerechter Unter-stützung fördert

    Forschungsergebnisse der Wissenschaftlichen Begleitung der Interventionsprojekte gegen häusliche Gewalt (WiBIG)

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    Ziel der Studie "Gemeinsam gegen häusliche Gewalt: Kooperation, Intervention, Begleitforschung" war es, die Qualität bei der Unterstützung von gewaltbetroffenen Frauen in der Praxis zu verbessern.Hierzu wurden die Ergebnisse der Wissenschaftlichen Begleitung von zehn verschiedenen interdisziplinären Interventions- und Kooperationsprojekten gegen häusliche Gewalt vorgestellt. Dazu gehört auch das Modell "Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt - BIG", in dem eine breite Kooperation aller mit häuslicher Gewalt befassten Institutionen, Einrichtungen und Projekte praktiziert wird. Die Studie beschreibt die unterschiedlichen Modelle in Zielsetzung, Struktur und Aktivitäten und zeigt Zusammenhänge zwischen Start- und Umsetzungsbedingungen auf. Damit wird die sechsjährige Begleitforschung resümiert und für die weitere Implementierung und Verstetigung der neuen Praxis plädiert

    Vertiefung spezifischer Fragestellungen zu den Auswirkungen des Prostitutionsgesetzes. Ausstieg aus der Prostitution. Kriminalitätsbekämpfung und Prostitutionsgesetz

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    In der Begründung des Prostitutionsgesetzes fordert der Gesetzgeber, dass Prostituierte jederzeit die Möglichkeiten haben sollen, aus der Prostitution auszusteigen, indem sie zum Beispiel Umschulungsmaßnahmen in Anspruch nehmen können (BT-Drs. 14/5958). Um den jederzeitigen Ausstieg rechtlich zu ermöglichen und insbesondere zu verhindern, dass Prostituierte aufgrund vertraglicher Verpflichtungen länger als gewollt an eine Tätigkeit in der Prostitution gebunden blieben, wurden u. a. das Rechtsverhältnis zwischen Prostituierten und Kunden als einseitig verpflichtender Vertrag ausgestaltet und die Einreden und Einwendungen gegen den Zahlungsanspruch der Prostituierten auf den Erfüllungseinwand und die Einrede der Verjährung beschränkt. Kunden können so aus dem Vertrag keine Ansprüche auf sexuelle Dienstleistungen gegenüber der Prostituierten herleiten und auch keine Schlechtleistung geltend machen. Betreiberin-nen/Betreiber soll dadurch die Möglichkeit verwehrt werden, alte Forderungen gegen den Zahlungsanspruch der Prostituierten aufzurechnen und sie somit länger als gewollt in der Prostitution halten zu können. Da die Verbesserung der Ausstiegsmöglichkeiten zu einem der Ziele des ProstG zählt, soll in diesem Bericht der Frage nachgegangen werden, ob und inwiefern durch das ProstG ein Ausstiegswille und dessen Umsetzung gefördert bzw. verhindert wird

    Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung des Berliner Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt

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    Nach wie vor gehört auch in der Bundesrepublik Deutschland Gewalt für viele Frauen und ihre Kinder zum Alltag. Die Gewalttaten erfolgen in allen gesellschaftlichen Schichten, sie bleiben meistens ungeahndet und haben für die Täter in der Regel keine weiteren Folgen. Nach über 20 Jahren Frauenhausarbeit werden inzwischen intensiv neue Wege erprobt, Frauen in Gewaltsituationen zu unterstützen und die Gewalt zu reduzieren. Einen dieser Wege, den der interinstitutionellen Kooperation, erprobt das von uns während der Modellphase intensiv wissenschaftlich begleitete Berliner Interventionsprojekt gegen häusliche Gewalt (BIG). Es wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie von der Berliner Senatsverwaltung für Arbeit, Soziales und Frauen (Sen ASF) unterstützt und als Modellprojekt gefördert. Die Laufzeit von BIG beträgt insgesamt sechs Jahre und drei Monate und umfasst drei Phasen. Alle in diesem Band dargestellten Ergebnisse der im Laufe unserer Arbeit erhobenen und von uns ausgewerteten Daten beziehen sich auf die Arbeit während der Ende 1999 abgeschlossene Modellphase

    Prevalence and Predictors of Affirmations of Intimate Partner Violence in Germany: A First Nationwide Study on Victimization in Women and Men

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    Large-size studies on the prevalence of female intimate partner violence (IPV) victimization in Germany are rare and partly outdated; representative data on male IPV victimization are lacking altogether. The present survey addresses these gaps. For this study, the instrument of the WHO Multi-country study on women’s health and domestic violence has been translated to German and adapted to be used with females and males. A random route procedure in selecting household addresses has been used to gather data on IPV in combination with an omnibus survey on (mental) health issues. A total 2,503 respondents with a minimum age of 14 years have participated (response rate=44.1%). The resulting distribution of age and gender was representative for the German population above the age of 14 years. A total of 57.6% of female participants and 50.8% of male participants have reported victimization by intimate partners during their lifespan; gender distribution differs significantly (Chi2=43.43; p<0.001). Out of the different documented subtypes, psychological IPV was most prevalent (53.6% in females, 48.0% in males). Other forms ranged between 15.2% (physical IPV) and 18.6% (sexual IPV) for females, and 5.5% (sexual IPV) and 10.8% (physical IPV) for males. All forms of victimization regularly coincided, both in females and males. Experiencing any IPV was not only significantly associated with female gender, but also with older age, periods of unemployment, poverty, and IPV perpetration. The findings highlight the still much needed global efforts to prevent IPV against women – and in general. They further support previous research in underlining that fighting poverty might also be instrumental in reducing the likelihood of IPV. The discussion further addresses the issues of reciprocity in IPV.Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und JugendPeer Reviewe

    Stigma macht vulnerabel, gute Beziehungen schützen: sexueller Missbrauch in den Entwicklungsverläufen von jugendlichen Mädchen in der stationären Jugendhilfe

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    "Stigmatisierende Reaktionen des Umfelds auf sexuellen Missbrauch erhöhen die Vulnerabilität für erneute sexuelle Übergriffe. Dies wird für die spezielle Gruppe weiblicher Jugendlicher mit einer Vorgeschichte sowohl sexuellen Missbrauchs als auch einer Inobhutnahme gezeigt. Es wird ausgeführt, wie sich Stigmatisierungen aufgrund der Opfererfahrung und solche aufgrund sozialer Lebensumstände gegenseitig verstärken. Die biografische Dynamik von verfestigten 'Stigma-Karrieren' ('Persistance') bzw. von Herauswachsen aus Gefährdungen ('Desistance') werden aufgezeigt. Die Studie 'Prävention von Re-Viktimisierung bei sexuell missbrauchten Jugendlichen in Fremdunterbringung' ('PRÄVIK') liefert die standardisierten und qualitativen Daten aus den Befragungen der speziellen Zielgruppe 2015 und erneut 2016. Die Studie wurde in Kooperation des Sozialwissenschaftlichen Frauen ForschungsInstituts, Freiburg, und des Deutschen Jugendinstituts, München, durchgeführt." (Autorenreferat)"Stigmatizing reactions from others, in response to sexual abuse, and victim-blaming increase the vulnerability to revictimization. This is displayed for a particular group of female adolescents with both a history of sexual abuse and out-of-home residential care. The biographical dynamics of persisting 'stigma careers' and the outgrowing out of stigma as 'desistance', as well as the mutual reinforcement of socialand abuse-related stigmatization are demonstrated. The study 'Prevention of Re-Victimization of Sexually Abused Young Girls in Out-of-Home Care' (PRÄVIK), conducted in cooperation with the Sozialwissenschaftlichen FrauenForschungsInstitut (SOFFI) in Freiburg and the German Youth Institute (DJI) in Munich, provides standardized and qualitative data from surveys of the particular target group in 2015 and repeated in 2016." (author's abstract

    Epidemiology of intimate partner violence perpetration and victimisation in a representative sample

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    Abstract Aims Intimate partner violence (IPV) is a major global public health problem. Although IPV is known to be frequent and perpetration and victimisation often co-occur, large representative samples assessing both, male and female IPV perpetration and victimisation and overlaps are missing to date. Thus, we aimed to assess victimisation and perpetration and its overlap in physical, sexual, psychological and economic IPV in a representative sample of the German population. Methods We conducted a cross-sectional, observational study in Germany from July to October 2021. Using different sampling steps including a random route procedure, a probability sample of the German population was generated. The final sample consisted of 2503 persons (50.2% female, mean age: 49.5 years). Participants were asked about socio-demographic information in a face-to-face interview and experience of physical, psychological, sexual and economic IPV using a questionnaire. Results A significant proportion of persons in Germany reporting IPV are both perpetrator and victim for each IPV form. The biggest overlap between perpetration and victimisation was seen for psychological IPV. Major risk factors for IPV perpetration only were male gender and adverse childhood experiences (ACEs) while major risk factors for IPV victimisation only comprised of female gender, low household income and ACEs. In the perpetration and victimisation group, gender differences were less significant; older age and lower household income did increase the likelihood of combined perpetration and victimisation. Conclusions We have identified a significant overlap of perpetration and victimisation of IPV in the German population for men and women. However, men are at much higher risk to perpetrate IPV without being a victim. Further research and the development of adapted approaches for contexts of overlapping IPV are necessary
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