12 research outputs found

    Urban soils in the Ruhr Area

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    Die rĂ€umliche Konzentration menschlichen Wirkens im stĂ€dtischen Raum fĂŒhrt seit jeher zu VerĂ€nderungen der Böden. Im Ruhrgebiet bewirkte vor allem die montan-industrielle Vergangenheit tiefgreifende VerĂ€nderungen, weshalb die heutigen Böden sich z. T. stark von den ursprĂŒnglichen natĂŒrlichen BodenverhĂ€ltnissen unterscheiden. Einige der neu entstandenen Böden finden in Europa keine natĂŒrlichen Äquivalente und bilden einzigartige Standorte. Auch wenn das eigentliche Merkmal stĂ€dtischer Böden ihre gegenĂŒber den natĂŒrlichen VerhĂ€ltnissen erhöhte DiversitĂ€t ist, lassen sich hĂ€ufig anzutreffende Charakteristika wie erhöhte Skelettgehalte, pH-Werte und Schadstoffgehalte sowie Verdichtungen und Versiegelungen feststellen. Nicht zuletzt aufgrund der vielfĂ€ltigen Einflussfaktoren auf die Bodenentwicklung hat sich im deutschen Sprachgebrauch nur teilweise eine eindeutige und einheitliche (verbindliche) Klassifikation durchgesetzt, sodass mehrere AnsĂ€tze und Nomenklaturen existieren. Zu den ruhrgebietstypischen Böden zĂ€hlen etwa die Böden auf Bergematerial des Steinkohlenbergbaus, die Böden auf Hochofenschlacken oder die Böden auf brachliegenden Bahngleisen. Sie bilden z. T. extreme Pflanzenstandorte und unterscheiden sich stark voneinander, wie es beispielsweise der Gegensatz zwischen dem sehr sauren Bergematerial und den stark alkalischen Schlacken verdeutlicht. Diese DiversitĂ€t wirkt sich auch entsprechend auf die Pflanzenartenvielfalt im urbanen Raum aus. Zudem speichern Stadtböden Informationen zu vergangenen UmweltzustĂ€nden und zur Entwicklung der StĂ€dte, die von archĂ€ologischer und siedlungsgeschichtlicher Bedeutung sind.The urban-industrial history of the Ruhr Area caused significant alteration of soils. Therefore, the characteristics of urban soils differ in many ways from the natural soils. This paper provides information about general soil properties in the urban environment. Soil development and soil characteristics on typical sites and substrates frequently found in the Ruhr Area are described in more detail. Urban-specific soil types and their German nomenclature and classification are summarized. Furthermore, the role of urban soils as archives of settlement development and the relationships between soil and vegetation are examined

    Exkursion: Hattingen-Niederbonsfeld, geologisch-geomorphologische Exkursion im Ruhrtal am Isenberg

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    Am steilen Prallhang der Ruhr zwischen Hattingen und Niederwenigern ist die vermutlich lĂ€ngste zusammenhĂ€ngende Gesteinsfolge des Ruhrgebiets aufgeschlossen, deren sĂŒdlicher Abschnitt im Rahmen der Exkursion nĂ€her betrachtet wurde. Im Mittelpunkt standen die besonders deutlich ausgeprĂ€gten ZusammenhĂ€nge zwischen der inneren geologischen Struktur des Steinkohlengebirges und dem heutigen OberflĂ€chenrelief mit seinen markanten BergrĂŒcken (Eggen). Die Eggen sind sĂŒdlich des Ruhrtals zwischen Kettwig und Witten derart bestimmend fĂŒr das Landschaftsbild, dass die entsprechenden Gebiete im Rahmen der naturrĂ€umlichen Gliederung des Ruhrgebiets durch VON KÜRTEN (1970) als Ruhr- Eggenland und MĂ€rkisches Eggenland bezeichnet werden

    Garten-Ringelblume - Calendula officinalis (Asteraceae) : Heilpflanze des Jahres 2009

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    Die Garten-Ringelblume ist aus keinem traditionellem Bauern- und Hausgarten wegzudenken. Sie wird im nördlichen Skandinavien ebenso angepflanzt wie am Mittelmeer und ist auf den Höhen des Pamir in Zentralasien so beliebt wie in den weiten Steppen Russlands. Diese außerordentliche Beliebtheit ist neben den geringen StandortansprĂŒchen auf zwei wesentliche Eigenschaften zurĂŒckzufĂŒhren. Einerseits besitzt die Art zahlreiche HeilkrĂ€fte, die zum Teil schon seit der Antike bekannt sind, andererseits bereichern die attraktiven und vor allem reichlich blĂŒhenden Pflanzen von FrĂŒhling bis Herbst das Blumenbeet

    Geology and landform evolution in the area of Bochum

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    Geologische Entwicklung und Geomorphogenese des Bochumer Raums werden anhand von AufschlĂŒssen und zahlreichen Abbildungen erlĂ€utert. Die prĂ€quartĂ€re Entwicklung lĂ€sst sich wie folgt umreißen: 1.) Sedimentation der flözfĂŒhrenden Schichten des Oberkarbons in einem großen Delta in einer Randsenke vor dem sich bildenden variskischen Gebrige, 2.) Faltung der Deltasedimente im Zuge der variskischen Orogenese am Ende des Oberkarbons, 3.) flĂ€chenhafte Abtragung vom Perm bis in die Unterkreide, 4.) Meerestransgression und Ablagerung mariner Sedimente in der Oberkreide, 5.) flĂ€chenhafte Abtragung im TertiĂ€r. Im QuartĂ€r fĂŒhrte eine erneute Hebung zur Einschneidung der TĂ€ler. In der Saale-Eiszeit erreichte das nordische Inlandeis das Ruhrtal, verĂ€nderte den Ruhrlauf im Osten Bochums und hinterließ eine GrundmorĂ€ne und Schmelzwasserablagerungen. In der Weichsel-Kaltzeit wurde das Gebiet von Löss bedeckt. Zu den ruhrgebietstypischen ReliefverĂ€nderungen der jĂŒngsten Vergangenheit zĂ€hlen Spuren der KohlengrĂ€berei und Bergsenkungen.Bochum is located at the transition between the Rhenish Massif (Rhenish Slate Mountains) in the south and the MĂŒnsterland Basin in the north. Sedimentary rocks of the Late Carboniferous (Pennsylvanian) are exposed at the surface in the southern part of Bochum. These sediments were deposited in a deltaic system that developed in a foreland basin at the northern margin of the Variscan orogen. Eustatic sea level changes and the intrinsic morphological dynamic of the delta system caused cyclic deposition of sand, mud and marine clay with numerous intercalated peat beds (coal seams). At the end of the Carboniferous, the sediments were incorporated in the Variscan Orogeny and became folded and thrusted. After a long-lasting period of erosion and the formation of a peneplain, a rising sea-level during the Upper Cretaceous caused flooding of the Bochum area. This was associated with the deposition of horizontally bedded marine sediments, resting with a distinct unconformity on the inclined strata of the Carboniferous. The west-east orientated coastline was situated somewhere south of the Ruhr. Subsequent erosion removed the Cretaceous sediments within the southern part of Bochum, but in the northern part the Carboniferous is still covered by a thick overburden of the Cretaceous. Climate cooling at the transition from the Tertiary to the Quaternary and the contemporaneous beginning of a renewed uplift of the Rhenish Massif caused river incision and the formation of river terraces during the Quaternary. During the Saalian glaciation the Scandinavian ice sheet reached the river Ruhr, and Bochum was covered by ice. The ice sheet dammed the Ruhr and changed its course in the east of Bochum. During the last glacial (Weichselian) Bochum became covered by loess deposits of up to 10 m in thickness. The youngest modifications of the surface are related to soil erosion, primitive coal digging since medieval times, and large scale subsidence resulting from underground mining in the 19th and 20th century

    PflanzenportrĂ€t: Hippeastrum – Ritterstern, Amaryllis und Amaryllis belladonna – Belladonnalilie (Amaryllidaceae)

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    Der Ritterstern (Gattung Hippeastrum) gehört mit seinen großen, prachtvollen BlĂŒten zu den Highlights auf der winterlichen Fensterbank. Bei ihm treffen weihnachtliche Farbkombinationen (rot/grĂŒn bzw. weiß/grĂŒn) und BlĂŒtezeit zusammen und machen ihn zu einer typischen "Weihnachtspflanze"

    Schlumbergera : Weihnachtskaktus (Cactaceae)

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    Der Weihnachtskaktus zĂ€hlt bei uns zu den bekanntesten und beliebtesten Kakteen ĂŒberhaupt. Auf den ersten Blick entspricht er allerdings nicht dem gewohnten Bild eines Kaktus, unter dem man sich ja normalerweise eine sukkulente WĂŒstenpflanze vorstellt. Seine BlĂŒtezeit hat ihn zusammen mit dem Weihnachtstern (Euphorbia pulcherrima, vgl. Höggemeier 2014) zu einer der beliebtesten Zimmerpflanzen zur Weihnachtszeit gemacht. Der deutsche Name spielt also ganz offensichtlich auf diese BlĂŒtezeit an, jedoch kann der Kaktus bei entsprechender Pflege auch mehrmals im Jahr und sogar im Hochsommer blĂŒhen. Die Ausbildung von BlĂŒten ist wie so oft abhĂ€ngig von Licht und WĂ€rme sowie von der jeweiligen Art bzw. Sorte

    Exkursion: Spuren des Steinkohlebergbaus am Deutschlandweg in Sprockhövel-Haßlinghausen

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    Die Gegend um Haßlinghausen zĂ€hlt zu den Ă€ltesten StĂ€tten des Steinkohlebergbaus im Ruhrrevier. Jahrhunderte der BergbautĂ€tigkeit haben in den WĂ€ldern zahlreiche Pingen und kleine Halden hinterlassen. Die Exkursionsroute folgte einem Teil des Deutschlandwegs, einem bergbauhistorischen Wanderweg, der nach der Zeche Deutschland benannt wurde

    Exkursion: Bochum-Altenbochum, Geologischer Garten

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    An keinem anderen Ort lĂ€sst sich die geologische Entwicklung des Bochumer Raumes besser nachvollziehen als im Geologischen Garten Bochum. Zu den vielfĂ€ltigen aufgeschlossenen Strukturen zĂ€hlt u. a. die berĂŒhmte Winkeldiskordanz zwischen Karbon und Kreide im Bereich einer kreidezeitlichen KĂŒstenklippe. Die Exkursion sollte den Blick fĂŒr ruhrgebietstypische geologische Gesteine und Strukturen verschiedener GrĂ¶ĂŸenordnung schĂ€rfen und aufzeigen, wie sich diese interpretieren lassen. Eine Publikation zur geologisch-geomorphologischen Entwicklung des Bochumer Raumes, die auch den Geologischen Garten behandelt, ist in Vorbereitung (Kasielke 2015)

    PflanzenportrĂ€t: Nicotiana spp. – Tabak (Solanaceae) Giftpflanze des Jahres 2009

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    Seit fĂŒnf Jahren wird aufgrund der Initiative des Botanischen Sondergartens Wandsbek (Hamburg) eine "Giftpflanze des Jahres" ausgerufen. Hiermit will man auf giftige Pflanzen aufmerksam machen, die in Haus und Garten wachsen und deren Giftigkeit in der Öffentlichkeit hĂ€ufig nicht (genĂŒgend) bekannt ist. Aus unserer Sicht etwas unglĂŒcklich ist die Wahl im Jahr 2009 auf Tabak (Nicotiana spec., ohne Festlegung auf eine Art) gefallen. UnglĂŒcklich deshalb, weil es in Deutschland wohl kaum ĂŒberhaupt mal eine Vergiftung durch die (lebende) Pflanze gegeben hat. Einerseits wird Tabak nĂ€mlich in weiten Teilen Deutschland gar nicht angebaut und tritt nur gelegentlich in Form von Ziertabak (s. u.) in GĂ€rten auf, andererseits verfĂŒhrt die Pflanze nicht zum Verzehr. GefĂ€hrlich fĂŒr den Menschen sind eher die Giftpflanzen, die lecker aussehende FrĂŒchte ausbilden wie z. B. Tollkirsche (Atropa belladonna) oder Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus). Auch die BlĂ€tter des Aronstabs verfĂŒhren zum Probieren, weil sie schon sehr frĂŒh im Jahr erscheinen und nach Sauerampfer schmecken (aber eben hochgiftig sind). Es sind diese Arten, die regelmĂ€ĂŸig zu Vergiftungen fĂŒhren, insbesondere bei Kindern. Hier ist eine intensive AufklĂ€rung nötig. So wurde sinnvollerweise als Giftpflanze des Jahres 2008 der Riesen- BĂ€renklau (Heracleum mantegazzianum) gewĂ€hlt, der durch seine PhytotoxizitĂ€t bei BerĂŒhrung eine wirkliche GefĂ€hrdung darstellt. Anders als die anderen "TiteltrĂ€ger der Natur des Jahres" (Blume des Jahres, Baum des Jahres, etc.) wird die Giftpflanze des Jahres nicht ernannt, sondern per Abstimmung aus vier vorgegebenen Kandidaten gewĂ€hlt. Hierbei kann jeder teilnehmen. So hat in diesem Jahr der Tabak die bei uns als Giftpflanzen deutlich relevanteren Arten Aronstab, Efeu und Lebensbaum auf die PlĂ€tze verwiesen. Die Wahl dĂŒrfte sicherlich durch die anhaltenden Diskussionen um das Rauchverbot im Jahr 2008 beeinflusst worden sein und somit eher eine politisch-soziologische darstellen. Jedenfalls ist die Tabakpflanze in der Tat eine Giftpflanze von globaler Bedeutung, sie dĂŒrfte heute die am weitesten verbreitete Giftpflanze ĂŒberhaupt sein. Das Produkt, der Tabak, ist hochgiftig und wirkt in Anwendung als Genussmittel bei ĂŒbermĂ€ĂŸiger Anwendung krebserregend. Schon seine "Entdeckungsgeschichte" und die weltweite Erfolgsgeschichte sind interessant genug, dass wir ihn hier gerne vorstellen möchten
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