16 research outputs found

    War Experience and National State in Poland.: Veterans and Welfare in the 20th Century

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    Nachdem Polen 1918 seine staatliche Unabhängigkeit wiedererlangte, folgte eine Phase paralleler Nationsbildung und staatlicher Konsolidierung. Die Diskussion, ob und wie der Staat sich der Veteranen und Invaliden des Ersten Weltkriegs annehmen sollte, hatte großen Einfl uss auf diese Prozesse. Hier manifestierten sich Fragen zur Nationalität – wer gehörte zur polnischen Nation und wer nicht – und zum nationalen kollektiven Gedächtnis – wie sollte man die polnische Teilnahme am Ersten Weltkrieg bewerten und gedenken. Konfrontiert mit den Forderungen von Veteranen und Kriegsopfern, entschied sich der polnische Staat für ein wohlfahrtstaatliches Modell mit starker staatlicher Kontrolle. Der sich entwickelnde polnische Wohlfahrtsstaat war stark beeinfl usst von strukturellen Kontinuitäten aus den Teilungsmächten Deutschland und Österreich, die den speziellen polnischen Bedingungen angepasst wurden. Obwohl die Umsetzung des Wohlfahrststaates in der Zwischenkriegszeit weniger erfolgreich war, als die Gesetzgebung es vermuten lassen könnte, bereitete die Diskussion zur Veteranenfürsorge in vielerlei Hinsicht das Fundament für das polnische Verständnis staatlicher Wohlfahrt im 20. Jahrhundert

    Macht auf der Flucht. Europäische Regierungen in London (1940–1944)

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    Während des Zweiten Weltkrieges flüchteten etwa 150.000 Europäer vor Krieg und Besatzung nach Großbritannien. Unter ihnen waren Angehörige der vormaligen europäischen Regierungen, Verwaltungen, politischen Eliten, Militärs und Königshäuser. Aus ihren Reihen bildeten sich Nationalkomitees und Exilregierungen, die die nationale Souveränität ihrer Länder trotz deutscher Besatzung aufrechterhalten und als Alliierte für einen gemeinsamen Sieg über Hitler eintreten wollten. Im Zentrum Londons lebten und arbeiteten sie in enger Nachbarschaft. Rechtlich betrachtet erreichten die Mitglieder der Exilregierungen London meist als individuelle Flüchtlinge; sie verließen die Stadt überwiegend als Angehörige anerkannter Regierungen. Eine genauere Untersuchung des »London Moment«, dieser formativen Phase europäischer Politik, bricht den vermeintlichen Gegensatz zwischen Macht und Ohnmacht auf und trägt so zur Reflexion über Flucht und Flüchtende bei. Der Aufsatz erläutert die Entwicklung des rechtlichen Status der Exilanten und folgt vier Fallbeispielen von der Ankunft zur Etablierung in London. * * * Some 150,000 Europeans fleeing war and occupation arrived in Great Britain during World War II. Among their number were members of the former European governments, administrations, political elites, armed forces and royal dynasties. National committees and governments in exile were formed from their ranks, seeking to uphold the national sovereignty of their countries despite the German occupation and to join forces as allies to defeat Hitler. They lived and worked in central London in close proximity to one another. In legal terms, most members of the governments in exile arrived in London as individual refugees; they largely left the city as members of recognised governments. A closer exploration of the ›London Moment‹, this formative phase in European politics, questions the supposed dichotomy between power and powerlessness and helps us reflect on flight and those forced to flee. The article looks at the development of the legal status of émigrés and follows four individuals from their arrival as refugees to becoming established in London

    The Dark Side of Independence: Paramilitary Violence in Ireland and Poland after the First World War

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    This article analyses excesses carried out against civilians in Ireland and Poland after the First World War. It shows how the absence of a centralised state authority with a monopoly on violence allowed for new, less inhibited paramilitary groups to operate in parts of Ireland and Poland. The article argues that certain forms of violence committed had a symbolic meaning and served as messages, further alienating the different ethnic and religious communities. By comparing the Irish and Polish case, the article also raises questions about the obvious differences in the excesses in Poland and Ireland, namely in terms of scale of the excesses and the number of victims and, central to the Polish case, the question of antisemitism. Le cote noir de l\u27independance. Formes de violence paramilitaire dans l\u27Irlande et la Pologne de l\u27apres-guerre, 1918?1923 Cet article analyse les exces contre les civils en Irlande et en Pologne apres la Premiere Guerre mondiale. Il montre que l\u27absence d\u27une autorite etatique centralisee, jouissant d\u27un monopole sur la violence a permis a de nouveaux groupes paramilitaires plus violents d\u27operer dans certaines regions de l\u27Irlande et de la Pologne. L\u27auteure demontre que certaines formes de violence commises avaient une signification symbolique et avaient valeur de messages, qui separaient davantage les differentes communautes religieuses et ethniques. En comparant les cas irlandais et polonais, l\u27article s\u27interroge aussi sur les differents types de violence observee dans les deux pays, tant au niveau de son ampleur que du nombre des victimes, et examine la question de l\u27antisemitisme, qui est central dans le cas polonais. Die dunkle Seite der Unabhangigkeit. Paramilitarische Gewalt in Irland und Polen nach dem Ersten Weltkrieg Der vorliegende Beitrag untersucht gewalttatige Ubergriffe gegen Zivilisten in Irland und Polen nach dem Ersten Weltkrieg. Er zeigt wie die Abwesenheit eines zentralen Staates mit Gewaltmonopol in beiden Landern eine neue Form kaum eingeschrankter Gewalt seitens paramilitarischer Gruppen entstehen lasst. Die Autorin argumentiert, dass die hier dargestellten Formen der Gewalt zudem eine symbolische Bedeutung innehielten und als Botschaft dienten, welche die ethnischen und religiosen Gemeinschaften weiter entzweite. Durch den Vergleich von Irland und Polen diskutiert der Artikel auch Fragen uber die offensichtlichen Unterschiede der Gewalt in den beiden Landern, insbesondere in Bezug auf das Ausma? der Gewalt und die Opferzahlen und in Bezug auf den in Polen zentralen Antisemitismus

    La mémoire de la Première Guerre Mondiale en Pologne

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    London Calling: Adressbücher des britischen Exils im Zweiten Weltkrieg

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    Menschen schreiben, Menschen notieren. Papierne (heute auch digitale) Gedächtnisstützen halten fest, was sich im Kopf der oder des Schreibenden abspielt, um es für kurze oder längere Zeit zu sichern und zu übertragen. Termine, Kontakte und Adressen werden besonders oft verschriftlicht, da es sich um Informationen handelt, die präzise wiedergegeben werden müssen. Jeder einzelne Datensatz (eine Adresse, Telefonnummer, Ort und Zeit eines Treffens, Kontakte zu einer bestimmten Person) ist in sich eher trocken und schwer zu merken, die Verschriftlichung verwaltet also und assistiert unserer Erinnerung. An der Schnittstelle zwischen Alltagslogistik, Sozialleben und Erinnerung sind Adressbücher Hilfsmittel und Kulturtechnik zugleich. Das Adressbuch als Gegenstand dient im Sinne Bruno Latours der Delegation, da sein*e Benutzer*in Informationen auslagern kann. Dadurch werden Adressbücher fester Bestandteil von Netzwerken, welche ohne diese Niederschrift nicht aufrechtzuerhalten wären. Das lässt sich am Beispiel europäischer Netzwerke in London während des Zweiten Weltkrieges darlegen: anhand eines edierten "Who's Who" und des persönlichen Adressbuches des Juristen René Cassin

    Aftershocks: Violence in Dissolving Empires after the First World War

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    This special issue deals with the phenomenon of the emergence of radical violence in what might be called `shatter zones? of empires after the end of the First World War. It argues that the emergence of violence was due to the absence of functioning state control and facilitated by the effects of experiencing mass violence during the First World War. In the multi-ethnic regions of the former empires, the rising wave of nationalism directed this violent potential against ethnic and religious minorities

    Edición en HTML

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    Resumen basado en el de la publicaciónSe presenta un curso multimedia de iniciación en HTML dirigido a docentes. Los objetivos planteados se apoyan en un tema central de trabajo: construir y publicar un sitio WEB de contenido educativo compuesto de varias páginas con sus correspondientes enlaces. Se incluyen materiales que recogen explicaciones sobre los diferentes elementos que constituyen las páginas WEB y un conjunto de ejercicios intercalados para ir practicando los conceptos explicados.Ministerio Educación CIDEBiblioteca de Educación del Ministerio de Educación, Cultura y Deporte; Calle San Agustín 5 -3 Planta; 28014 Madrid; Tel. +34917748000; [email protected]

    Eine Maschine, die träumt: Das Recht in der Zeitgeschichte und die Zeitgeschichte des Rechts

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    Historiker und Historikerinnen, zumal jene der jüngeren deutschen Geschichte, beschäftigen sich am liebsten mit Recht, wenn es nicht weh tut. Der Boom der Menschenrechtshistoriographie steht dieser Diagnose ebensowenig entgegen wie die Flut an Behördengeschichten der NS-Zeit. Beide Trends bestätigen vielmehr den Befund, versteckt sich hinter den Etiketten doch nicht selten eine klassische Politik­historie, oft in der Gestalt einer Gesetzgebungsgeschichte, aufgelockert durch und verwoben mit ideen- und diskurshistorischen Elementen. Dies erlaubt es einerseits, sich von der etablierten, meist juristisch definierten Rechtsgeschichte abzusetzen, der vorgeworfen wird, zu einer sterilen Dogmengeschichte erstarrt zu sein. Andererseits hält man an tradierten Arbeitsteilungen fest: Die lästige, wiewohl notwendige Pflichtaufgabe, sich in die technischen Einzelheiten des Rechts zu vertiefen, darf aus der eigenen Zuständigkeit entlassen werden. Entsprechend begrenzt bleibt der wissenschaftliche Austausch: Rechtswissenschaftler/innen lesen historiographische Arbeiten als leichte Lektüre für den Hintergrund; Historiker/innen rezipieren die Studien ihrer juristischen Kolleg/innen als sprödes Fußnotenfutter. Dass der fächerübergreifende Kontakt zuletzt vor allem durch regierungsseitig initiierte Projekte über die NS-Belastung einzelner Ministerien und Behörden vorangetrieben wurde, bestätigt diese Beobachtung eher, als dass sie widerlegt würde
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