194 research outputs found

    Parnassia palustris – Sumpf-Herzblatt (Parnassiaceae)

    Get PDF
    Das Sumpf-Herzblatt (Parnassia palustris), benannt nach dem bevorzugten Lebensraum und den oft herzförmigen Blättern, ist in Nordrhein-Westfalen eine Seltenheit und es wird immer seltener. Die Blüten wirken auf den ersten Blick schlicht, aber sie haben einige Überraschungen zu bieten, denn schaut man genau hin, dann stellt sich heraus, dass sie einerseits trickreich ihre Bestäuber betrügen und andererseits durch eine ausgeklügelte Blührhythmik dafür sorgen, dass ihre Blüten nicht selbstbestäubt werden können. Und man kann einer Blüte sogar ansehen, wie alt sie ist und wie viele Tage sie noch blühen wird

    Still-Leben Ruhrschnellweg - eine floristisch-faunistische Kartierung der A40 in Bochum

    Get PDF
    Am 18. Juli 2010 fand im Ruhrgebiet das Projekt "Still-Leben Ruhrschnellweg" im Rahmen der Veranstaltung zur Kulturhauptstadt 2010 statt. Für einen Tag war die A40 zwischen Dortmund "Märkische Straße" und Duisburg-Häfen für den Kraftfahrzeugverkehr gesperrt und wurde zu einer Veranstaltungsmeile (www.ruhr2010.still-leben-ruhrschnellweg.de), die im Nachhinein als einer der erfolgreichsten Veranstaltung des Kulturhauptstadt-Jahres betrachtet wurde. Neben dem außergewöhnlichen Event an sich stellte dieser Tag für Botaniker zusätzlich eine einmalige Gelegenheit dar, einen Lebensraum zu untersuchen, der ansonsten nicht zugänglich ist und bisher nur völlig unzulänglich aus dem fahrenden Auto bzw. im Stau stehend untersucht worden war. Daher beschlossen der Bochumer Botanische Verein und die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet (www.bswr.de), eine systematische Kartierung der Autobahnstrecke zu organisieren. Unter der Federführung von Dipl.-Biol. CORINNE BUCH (Vorsitzende des Bochumer Botanischen Vereins und Mitarbeiterin an der Biostation Westliches Ruhrgebiet) konnten außerdem insbesondere aus dem Umfeld der anrainenden Universitäten, des BUND, des NABU und der Biologischen Station Östliches Ruhrgebiet über 70 Fachleute, Studierende und interessierte Laien für das Projekt gewonnen werden. Als Triebkraft für ein solch außergewöhnlich großes Interesse war zu allererst eine gespannte Neugierde festzustellen. Wissenschaftliches Ziel war neben einer möglichst vollständigen Erfassung aller Arten, besonders charakteristische Autobahnarten herauszustellen, wobei ein besonderes Augenmerk auf den Salzpflanzen (Halophyten) lag.On 18 July 2010 the project "Still-Life A40" took place as part of the event "Essen European Culture Capital 2010". For one day, the motorway A40 was closed for motor vehicle traffic between Dortmund Märkische Straße and Duisburg-Häfen and was turned into an event mile (www.ruhr2010.still-leben-ruhrschnellweg.de). Botanists of the region saw this as a unique opportunity to examine a habitat that is otherwise inaccessible to study as German motorways are strictly prohibited to access on foot. Up until then, information about this unique habitat and its biota (particularily on halophytes) was gathered from a moving car or in traffic jams. Therefore, the Botanical Society of Bochum (www.botanik-bochum.de) and the Biological Station Western Ruhr-Area (www.bswr.de), organized a systematic mapping of species residing along the ditch and the centre line of the expressway. With the cooperation of the neighboring universities and various conservation groups, over 70 professionals, students and interested laymen joined the project. All plant and animal species which were found in Bochum on that day are listed here

    Flora, vegetation and avifauna in the Bövinghauser Bachtal between Bochum and Dortmund (North Rhine Wesphalia, Germany)

    Get PDF
    Das unter Naturschutz stehende Gebiet des Bövinghauser Bachtals (NSG Oberes Ölbachtal in Bochum, NSG Ölbachtal in Dortmund) wurde floristisch, vegetationskundlich und avifaunistisch untersucht. Insbesondere die Ergebnisse der botanischen Untersuchungen werden hier vorgestellt und zur Analyse herangezogen, um Veränderungen festzustellen, die sich seit ersten Untersuchungen Anfang der 1980er Jahre ergeben haben. Insgesamt wurden 437 Sippen an Höheren Pflanzen festgestellt, 366 davon wurden als dauerhaft ansässige Arten gewertet. 19 Arten stehen in einer der Roten Listen, 5 Arten werden auf der Vorwarnliste Nordrhein-Westfalen geführt. Festgestellt wurde insbesondere ein Rückgang oder sogar der Verlust von Arten, die nährstoffarme und/oder eine niedrige Vegetation benötigen. Pflanzensoziologisch wurden die gebietstypischen und dominierenden Pflanzengesellschaften erfasst. Fünf der gefundenen Pflanzengesellschaften stehen in einer Kategorie der Roten Liste. Zu den regional wichtigsten und auch für die Tierwelt bedeutendsten Biotopen gehören die großflächig ausgebildeten Röhrichtgesellschaften im Haupttal des Bövinghauser Baches, die in Form des Scirpo-Phragmitetums sowie der Großseggenrieder des Caricetum gracilis und des Caricetum acutiformis landesweit gefährdet sind. Auffällig ist die "Verbrennnesselung" der Gesellschaften, die sich insbesondere an Wegrändern und in den Feuchtgebieten bemerkbar macht. Hierauf weist auch das reichliche Auftreten von Gesellschaften hin, die aufgrund der Bevorzugung eutropher Standorte landesweit in Ausbreitung begriffen sind. Diese Befunde weisen auch auf die starke Nährstoffbelastung, insbesondere Stickstoffbelastung, des Gebiets hin. Gründe hierfür sind insbesondere der Eintrag durch die angrenzende Landwirtschaft sowie durch Hunde- und Pferdekot. Die Kartierung des Vogelbestands ergab insgesamt 70 Arten. Unter ihnen wurden 44 Brutvogelarten mit 230 Paaren festgestellt. Von den Vogelarten des Gebietes stehen insgesamt 22 auf der Roten Liste, davon 9 Brutvögel. Das Gebiet bietet durch seine Vielgestaltigkeit und hier insbesondere durch die großflächig ausgebildeten Feuchtgebiete einen in der näheren Umgebung einzigartigen Lebensraum für viele seltene Brutvogelarten. So wurden im Untersuchungsjahr Bruten von Feldschwirl, Schwarzkehlchen, Rohrammer und Teichrohrsänger festgestellt. Insgesamt ist festzustellen, dass die Anzahl der Brutpaare besonders in den Röhricht- und Hochstaudenbereichen vor allem auf Grund der häufigen Störungen durch Spaziergänger und freilaufende Hunde relativ niedrig bleibt. Auch für die Gewässerbrüter bestehen derzeit keine ausreichenden Ruhezonen.A quantitative and qualitative assessment of flora, vegetation and avifauna was conducted in the nature reserves surrounding the Bövinghauser Bachtal (NSG “Oberes Ölbachtal” in Bochum, “NSG Ölbachtal in Dortmund, Westphalia). In 2007, a total of 437 vascular plants were found, where 366 species were classified as established while the others are ephemeral garden escapes or were planted within the area (e. g. forest trees). The assessment showed that 5 plant communities and 19 plant species are red-listed and even 5 species belong to the category “Near threatened in North Rhine Westphalia”. The results were compared to former studies of the early 1980’s. A substantial decrease or even loss of species of low and nutrient-poor vegetation types became evident. From an ecological point of view the most important vegetation types are a few artificial ponds and particularly the expanded reed areas in the main valley mostly composed with Phragmites australis. Threatened plant communities in these wetlands are Scirpo-Phragmitetum, Caricetum gracilis and Caricetum acutiformis. Striking was also the high amount of Stinging Nettle (Urtica dioica) particularly along the trails but also in the wetlands. The occurrence of Stinging Nettle and other nitrophilous plant communities is a clear indicator of eutrophication. These wetlands are also important habitats for rare breeding birds of the Ruhr-Area as Grasshopper warbler, Common stonechat, Reed bunting, Reed warbler and Water rail. A total of 70 bird species were recorded in the study area, 44 of them breeding birds with at least one detected nest. Altogether 230 nests were detected. Especially for wetlands this is a low number considering the size of the area and its diverse biotopes. This is most likely due to a high frequency of disturbance caused by recreational activities such as cycling and hiking, but also unleashed dogs. Recommendations are given in this study to minimize the mentioned issues and to facilitate a natureorientated development of this important biological reserve

    Narthecium ossifragum – Moorlilie (Nartheciaceae), Blume des Jahres 2011

    Get PDF
    Im Jahr 2011 wurde die Moorlilie (andere Namen z. B. Beinbrech, Ährenlilie, Stablilie oder Knochenbruchgras) zur Blume des Jahres 2011 gewählt, zum letzten Mal von der bekannten Naturschützerin HANNELORE SCHMIDT, die auch die Rede zur Ernennung noch selbst verfasste (http://www.stiftung-naturschutz-hh.de/blum/rede2011.htm), aber kurz vor der Bekanntgabe mit 91 Jahren verstarb. Seit 1980 wird eine "Blume des Jahres" gekürt. Sie soll "Menschen immer wieder über den ökologischen Wert der Pflanzenwelt und über die Notwendigkeit des Schutzes aller bedrohten Arten informieren" (LOKI SCHMIDT, http://www.stiftung-naturschutz-hh.de/blumedj.htm). Mit der in Deutschland stark zurückgegangenen Moorlilie will die LOKI-SCHMIDT-STIFTUNG den Lebensraum Moor ins öffentliche Bewusstsein rücken, stellvertretend für alle weiteren charakteristischen und ebenfalls oft gefährdeten Arten dieses stark gefährdeten Lebensraums

    The floral change in Bochum (Ruhr area, Germany) during the last 120 years

    Get PDF
    In der vorliegenden Arbeit wird die historische Flora von Bochum (HUMPERT 1887) mit der rezenten Online-Flora von Bochum (JAGEL 2009) quantitativ und qualitativ verglichen. Der Wandel in der Flora wird exemplarisch anhand verschiedener Lebensräume dargestellt und der Landschaftswandel in Bochum aufgezeigt. Die dargestellte Entwicklung kann als typisch für die gesamte Region des Ballungsraumes Ruhrgebiet angesehen werden. Trotz der 142 ausgestorbenen Arten liegt die Gesamtartenzahl der dauerhaft ansässigen Arten in Bochum heute bei 779 und damit höher als bei HUMPERT (602 dauerhaft ansässige Arten). Die Anzahl der Neuzugänge überwiegen die Abgänge, dies wird beispielsweise durch den Anstieg eingebürgerter Neophyten von 26 (4 % der Gesamtflora) in HUMPERTS FLORA auf 110 (16 %) heute deutlich. Ein "Rückgang der Arten" liegt also quantitativ nicht vor, wohl aber qualitativ. Der tiefgreifende Wandel der Flora kommt im Wesentlichen durch einen deutlichen Rückgang der Arten landwirtschaftlicher Flächen (Äcker und Grünland) zustande. Insbesondere Arten mit Ansprüchen an nährstoffarme Standorte sind deutlich im Rückgang begriffen. Einige dieser Arten konnten einen Standortwechsel auf Bahn- und Industriebrachen vollziehen und sind nur deswegen noch nicht aus dem Stadtgebiet verschwunden. Ungefähr die Hälfte der Rote-Liste-Arten Bochums wachsen heute auf solchen Brachflächen (fast ein Drittel sogar ausschließlich), nur knapp ein Viertel dagegen in Naturschutzgebieten. Mit der zunehmenden Bebauung bzw. durch eine sog. “Inwertsetzung“ dieser Brachen gehen nun auch diese Standorte zunehmend verloren und durch den Niedergang der Montanindustrie und dem bereits vollzogenen Strukturwandel fallen heute keine neuen Industrieflächen mehr brach, die diesen Flächenverlust kompensieren können. Es ist daher zu befürchten, dass viele der gefährdeten Arten in näherer Zukunft aussterben werden. Ebenfalls einen starken Rückgang erfuhren die Arten der Gewässer. Dieser begann bereits Ende des 19 Jhds. durch den Einfluss der Zechen und Schwerindustrie, hält aber auch heute noch durch Eutrophierung der Landschaft und den hohen Freizeitdruck auf entsprechende Lebensräume an. Verglichen mit der verheerenden Situation dieser Lebensräume zu Zeiten des Bergbaus hat sich die Situation der Bachsysteme heute aufgrund erfolgter Renaturierungsmaßnahmen aber etwas gebessert.The present paper compares the historic flora of Bochum (HUMPERT 1887) with the recent online flora of Bochum (JAGEL 2009) quantitatively and qualitatively. The floral change will be pointed out and discussed based on different habitats as well as under the regional change of the city itself. The land-use changes in Bochum are characteristic for other cities in the Ruhr-Area. Despite the loss of 142 species, the total number increased to 779 since the year 1887 (602 as described in HUMPERT 1887). This is also the case after subtracting apomitic species to facilitate comparability. The numbers of observed new species are larger than the numbers of lost species, and the numbers of neophytes increased from 26 (4 % of the flora of HUMPERT) to 110 (16 %) today. The dramatic floral change is mainly due to a substantial decrease in species associated with agricultural areas (acres and grasslands), particularly species that are adapted to nutrient-poor sites. Some of these species managed to relocate to other suitable sites such as former train tracks and abandoned industrial sites, which is likely the only reason one can still find them in Bochum. Approximately 50 % of Bochum’s red-listed species grow today on abandoned industrial sites; about 30 % occur exclusively in these habitats. With an increased utilization of these areas for building projects it is very likely that these species will become extinct in the near future. Furthermore, aquatic species experienced a dramatic decline since the end of the 19th century, which is mainly due to the impact of coal mines and heavy industry along with the associated pollution of aquatic habitats. Nowadays, freshwater ecosystems are also suffering under increased recreational activities such as boating or swimming. The recent situation however, has been improved slightly because of successful habitat restoration

    A record of Long-leaved Pondweed (Potamogeton x angustifolius J. Presl) in Lake Kemnade in Witten-Herbede (North Rhine-Westphalia)

    Get PDF
    Bei der Untersuchung der Wasserpflanzenflora des Kemnader Sees, eines Stausees der Ruhr zwischen Bochum und Witten im Ruhrgebiet, wurde Potamogeton x angustifolius gefunden. Dies stellt den Erstfund fĂĽr die GroĂźlandschaft SĂĽderbergland dar.During a survey of the aquatic flora of Lake Kemnade, a reservoir which is fed by the river Ruhr between Bochum and Witten, Potamogeton x angustifolius has been found for the first time in the SĂĽderbergland (SĂĽder Uplands, a major natural region in North Rhine-Westphalia)

    Laburnum anagyroides - Gewöhnlicher Goldregen (Fabaceae), Giftpflanze des Jahres 2012, und andere Goldregen

    Get PDF
    Der Goldregen spielte lange Zeit eine wichtige Rolle als Blütensolitär in der mitteleuropäischen und englischen Gartenkultur. Alle Goldregen-Arten beeindrucken durch die massenhaft hervorgebrachten Blüten, die in langen hängenden Trauben stehen (Abb. 1 & 2). Darauf nimmt auch die deutsche Bezeichnung "Goldregen" Bezug. KRÜSSMANN schreibt 1977: "In voller Blüte stehende Bäume oder große Sträucher sind an Schönheit kaum zu übertreffen". In den letzten Jahren verschwanden die Goldregen mehr und mehr aus deutschen Gärten und Parkanlagen, nachdem in den Medien über Todesfälle bei Kindern berichtet wurde. Sie hatten Früchte und Samen des Goldregens gegessen. Heute hat ein blühender Goldregen in einem Hausgarten schon fast den Status einer dendrologischen Besonderheit. Die Wahl von Laburnum anagyroides zur Giftpflanze des Jahres 2012 gibt Anlass, die Goldregen in einem kurzen Porträt nachfolgend vorzustellen. Bei den bei uns gepflanzten Sträuchern handelt es aber gar nicht um den Gewöhnlichen Goldregen, sondern fast ausschlielich um den Hybrid-Goldregen (Laburnum xwatereri 'Vossii')

    New to Westphalia: a local naturalization of the Blue Star Creeper (Pratia pedunculata [R. BR.] BENTH.) in Bochum (Ruhr area, Germany)

    Get PDF
    Der Blaue Bubikopf (Pratia pedunculata, Lobeliaceae), eine Zierpflanze aus Australien, hat sich in zwei Zierrasen in Bochum-Querenburg eingebürgert, wie dies vom echten Bubikopf (Soleirolia soleirolii) im Stadtgebiet schon länger bekannt ist. Über die Fundumstände und die Geschichte der Einbürgerung der für Westfalen neuen Art wird berichtet.The Blue Star Creeper (Pratia pedunculata, Lobeliaceae) an Australian native plant that is used ornamentally in Central Europe has been found naturalized in two lawns in Bochum-Querenburg (Ruhr Area, Germany). The species is considered new to the flora of Westphalia
    • …
    corecore