171 research outputs found
Weshalb Lehrbetriebe keine «auslÀndischen Jugendlichen» ausbilden wollen
Dass «auslĂ€ndische Jugendliche» wegen schulischer Defizite Probleme haben, eine Lehrstelle zu finden, ist falsch. Lehrbetriebe halten vielmehr nach Auszubildenden Ausschau, von denen sie sich eine möglichst unproblematische Ausbildung versprechen. Als auslĂ€ndisch geltende Jugendliche stehen fĂ€lschlicherweise im Verdacht, Probleme zu verursachen. Das fĂŒhrt die Betroffenen in einen Teufelskreis
Die betriebliche Verwertung von Schulzeugnissen bei der Ausbildungsstellenvergabe
Im Widerspruch zum öffentlichen Diskurs belegt die internationale Forschungslage, dass Schulqualifikationen bei der (Ausbildungs-)Stellenvergabe oft nur zweitrangig sind. Gleichwohl können Schulqualifikationen fĂŒr die Auswahl von Auszubildenden inhaltlich oder organisatorisch bedeutsam sein. Mit einer Arbeitgeberbefragung in 70 Klein- und Mittelbetrieben der Deutschschweiz wurde untersucht, wie Schulzeugnisse bei der Ausbildungsstellenvergabe verwertet werden. Qualitative Inhaltsanalysen belegen verschiedene Funktionen von Schulqualifikationen fĂŒr die Lehrlingsselektion. Sie zeigen zudem, dass Betriebe primĂ€r eine stellvertretende Selektion fĂŒr die Berufsschule vollziehen und dabei mit betrĂ€chtlichen Problemen der Interpretation von Schulzeugnissen konfrontiert sind. Die Ergebnisse ermöglichen RĂŒckschlĂŒsse auf den abnehmenden Einfluss der abgebenden Schule (Sekundarstufe I) auf die betriebliche Vergabe von AusbildungsplĂ€tzen
Lehrlingsselektion in KMU. Kurzbericht MĂ€rz 2007.
Die von KMU benutzten Verfahren und Kriterien zur Lehrlingsauswahl sind uneinheitlich. Es gibt keine »Killerkriterien« der Selektion. Vielmehr entscheidet ein schwer durchschaubares Mosaik von Ressourcen. Jugendlichen ist es daher erschwert, sich gezielt auf die Selektionsverfahren vorzubereiten. Oft haben sie keinen Einfluss auf den Misserfolg ihrer Bewerbung. Dies zeigt eine Untersuchung des HeilpĂ€dagogischen Instituts der UniversitĂ€t Fribourg. Die Studie wurde im Rahmen des Nationalen Forschungsprogramms »Integration und Ausschluss« (NFP 51) durchgefĂŒhrt. Les procĂ©dures et les critĂšres utilisĂ©s par les PME pour choisir les apprentis sont hĂ©tĂ©rogĂšnes. Il nây a pas de critĂšre de sĂ©lection par excellence. On constate plutĂŽt quâil sâagit dâune mosaĂŻque de ressources difficilement identifiables qui joue un rĂŽle dĂ©cisif dans la sĂ©lection. Pour les jeunes, il est par consĂ©quent difficile de se prĂ©parer de façon ciblĂ©e aux procĂ©dures de sĂ©lection. Ils nâont souvent pas dâinfluence sur lâĂ©chec de leur candidature. Ceci prĂ©sente une recherche de lâInstitut de PĂ©dagogie Curative de lâUniversitĂ© de Fribourg. LâĂ©tude a Ă©tĂ© menĂ©e dans le cadre du Programme national de recherche «IntĂ©gration et exclusion» (PNR 51). Le procedure ed i criteri adottati dalle PMI per la scelta degli apprendisti sono da considerarsi come eterogenei. Non esistono criteri di selezione per eccellenza. Siamo piuttosto di fronte ad un mosaico di risorse dif cili da identi care, questâultime giocano pertanto un ruolo decisivo nelle procedure di selezione. Per i giovani, Ăš dunque dif cile prepararsi in modo adeguato alle diverse procedure di selezione. Inoltre, questâultime raramente giocano un ruolo decisivo nel caso di un ri uto della candidatura. Questo testo presenta una ricerca realizzata presso lâIstituto di Pedagogia Curativa dellâUniversitĂ di Friborgo e svolta nellâambito del Programma nazionale di ricerca »Integrazione ed esclusione« (PNR 51)
Lehrlingsselektion in KMU. Diskussionsangebote fĂŒr Berufsbildnerkurse (Modul Lehrlingsselektion)
Die öffentliche Diskussion ĂŒber die Selektion von Lernenden in Ausbildungsbetrieben ist durch Bilder geprĂ€gt, die der SelektionsrealitĂ€t von Grossbetrieben entnommen sind (vgl. die Darstellungen und Beispiele in den Medien). Solche Bilder verfehlen oft die RealitĂ€t von Kleinst- und Kleinbetrieben, die in der Schweiz zwei Drittel aller Lehrstellen anbieten. Um weisse Flecken im öffentlichen Reden ĂŒber die SelektionsrealitĂ€t in Ausbildungsbetrieben aufzuhellen, hat sich das Forschungsprojekt » Lehrlingsselektion in KMU « gezielt der Lerstellenvergabe in kleineren Betrieben gewidmet. Die wichtigsten Resultate sind im gleichnamigen Kurzbericht MĂ€rz 2007 zusammengefasst. Einige Ergebnisse sollen hier fĂŒr das Modul Lehrlingsselektion der Berufsbildnerkurse fruchtbar gemacht werden. Sie ermöglichen kein handliches Selektionsprogramm. Sie können aber fĂŒr selektionsrelevante Themen sensibilisieren, denen man sich nicht immer bewusst ist
MĂ€nnliche Praxisassistenten: Ărzte und ZahnĂ€rzte fĂŒhlen sich bedroht
WĂ€hrend sich Betriebe in mĂ€nnertypischen Berufsfeldern zunehmend fĂŒr junge Frauen inte- ressieren, haben junge MĂ€nner kaum eine Chance, eine Lehrstelle als Praxisassistent in einer Ă€rztlichen oder zahnĂ€rztlichen Praxis zu erhalten. Offenbar irritieren sie das mĂ€nnliche Selbst- verstĂ€ndnis der ZahnĂ€rzte und Ărzte â die Praxisinhaber fĂŒhlen sich bedroht. Alors que les entreprises dans les domaines typiquement rĂ©servĂ©s aux hommes sâouvrent de plus en plus aux jeunes femmes, les hommes nâont pratiquement aucune chance de trouver une place dâapprentissage dâassistant de cabinet dans un cabinet de mĂ©decine ou de mĂ©decine dentaire. Il semble quâils agressent la perception de leur masculinitĂ© des mĂ©decins-dentistes et des mĂ©decins â les propriĂ©taires de cabinet se sentent menacĂ©s
« LâĂ©conomie des conventions », courant important et mĂ©connu de la nouvelle sociologie Ă©conomique française : un panorama vu dâAllemagne
Le livre en allemand de Rainer Diaz-Bone Ăconomie des conventions â fondements et dĂ©veloppements de la nouvelle sociologie française â se propose de rendre accessible aux communautĂ©s de chercheurs dâAllemagne, dâAutriche et de Suisse lâĂconomie des Conventions (EC), en particulier le volumineux et substantiel corps de publications en français qui en relĂšvent. LâarriĂšre-plan de cet effort est un intĂ©rĂȘt croissant des spĂ©cialistes de sciences sociales de langue allemande pour la nouvelle sociologie Ă©conomique française en gĂ©nĂ©ral, et une intensification des recherches en sociologie Ă©conomique en particulier. Le livre sâadresse Ă des Ă©tudiants ou Ă des chercheurs en sociologie, Ă©conomie, management, science politique, histoire et droit. Il systĂ©matise le dĂ©veloppement de lâEC, introduit ses concepts centraux et illustre des domaines importants dâapplication en sociologie Ă©conomique. Diaz-Bone caractĂ©rise lâapproche de lâEC comme une thĂ©orie fondamentale pragmatique pour lâanalyse transdisciplinaire des institutions Ă©conomiques aussi bien quâune approche tournĂ©e vers les utilisations qui facilite lâanalyse empirique de la coordination Ă©conomique et la construction de la valeur qui sây rattache
Chancengerechtigkeit und Diskriminierung beim Ăbertritt in die Berufsausbildung
Nicht zuletzt aufgrund der relativ spĂ€t einsetzenden Forschung zu Fragen sozialer Benachteiligungen in der beruflichen Bildung hat sich bisher keine intensive öffentliche Diskussion ĂŒber die Benachteiligung und Diskriminierung von Jugendlichen mit Migrationshintergrund entwickelt, dies im Unterschied zum schulischen Bereich. WĂ€hrend an die öffentliche Schule seit den 1960er-Jahren wiederkehrend Forderungen nach GewĂ€hrleistung von Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit adressiert wurden, wurde privatwirtschaftlichen Betrieben bisher zugestanden, dass sie bei der Einstellung und Förderung von Lernenden der Logik der betriebswirtschaftlichen Nutzenmaximierung folgten und nicht primĂ€r gesellschaftlichen Gerechtigkeitsnormen (Scherr, Janz & MĂŒller, 2015a). Mit der nachfolgend zusammengefassten neueren Forschung ist die öffentliche und politische Aufmerksamkeit in jĂŒngster Zeit gestiegen. So hat die Deutschschweizer Konsumentenzeitschrift «Der Beobachter» kĂŒrzlich in einem Beitrag zum Thema «Berufsbildung: Was taugt die Lehre?» neben dem wirtschaftlichen Strukturwandel, der Akademisierung und der Globalisierung die Diskriminierung als eines von vier aktuellen Problemen des Schweizer Ausbildungssystems hervorgehoben. Die Diskriminierung von auslĂ€ndischen Jugendlichen wird dabei nicht nur als leidvoll fĂŒr die Betroffenen problematisiert, sondern â im Kontext eines sich abzeichnenden FachkrĂ€ftemangels â als zunehmend schĂ€dlich fĂŒr die Volkswirtschaft und den Schweizer Arbeitsmarkt, dem damit kĂŒnftig dringend gesuchte, qualifizierte ArbeitskrĂ€fte verlorengehen
Education systems as life course policies? The example of subnational educational regimes and young adultsâ family transitions
This study investigates the role of subnational educational opportunities for three typical transitions in young adulthood: 1) leaving the parental home,
2) starting to cohabit and 3) becoming a parent. Educational opportunities shape
young adultsâ life courses as they facilitate the accumulation of human capital, labour market entry and financial independence. Education systems and opportunities are part of transition regimes shaped by the specific cultural, economic and
policy characteristics of a (subnational) context, and are thus likely to affect moving
out and family formation.
Drawing on the example of Switzerland with its large cantonal variation in
educational opportunities, we use longitudinal data from the TREE panel study to
follow a cohort of young adults born in the mid-1980s from ages 16 to 29. Event
history models show that larger shares of young people in vocational education at
a cantonal level are associated with earlier moving out and parenthood, but later
partnership formation. The influence of vocational opportunities is moderated by
the presence of a university in the canton.Diese Studie untersucht die Rolle subnationaler regionaler Bildungsangebote fĂŒr drei zentrale FamilienĂŒbergĂ€nge im jungen Erwachsenenalter, nĂ€mlich 1) den Auszug aus dem Elternhaus, 2) das Eingehen einer ersten festen Partnerschaft, und 3) den Ăbergang in die Elternschaft. Bildungsangebote formen LebensverlĂ€ufe, da sie die Akkumulation von Humankapitel ermöglichen, den Einstieg in den Arbeitsmarkt erleichtern und die finanzielle UnabhĂ€ngigkeit junger Menschen von ihren Eltern fördern. Zudem sind sie in Lebensverlaufsregimes eingebettet, welche mit ihren spezifischen kulturellen, ökonomischen und politischen Eigenschaften auch familiĂ€re ĂbergĂ€nge im jungen Erwachsenenalter beeinflussen dĂŒrften.
Basierend auf dem Beispiel der Schweiz, die durch eine groĂe regionale HeterogenitĂ€t in der Bildungslandschaft und der Orientierung in Bildungssystemen gekennzeichnet ist, untersuchen wir den Zusammenhang zwischen kantonalen Bildungsangeboten und den drei genannten ĂbergĂ€ngen. Dabei nutzen wir Daten der TREE-Panelstudie, welche die Bildungs-, Arbeitsmarkt- und LebensverlĂ€ufe einer Kohorte von jungen Erwachsenen von 16 bis 29 Jahren verfolgt. Event History-Modelle zeigen, dass ein höherer Anteil von jungen Menschen in beruflicher Ausbildung in einem Kanton mit frĂŒheren AuszĂŒgen und Elternschaft, aber spĂ€terer Partnerschaft assoziiert ist. Der Zusammenhang zwischen ĂbergĂ€ngen und dem Berufsbildungsangebot wird jedoch von der VerfĂŒgbarkeit einer UniversitĂ€t im Kanton moderiert
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