37 research outputs found
The knowledge of educational improvement. Critical perspectives on how science and school practice are related
Unterrichtsentwicklung ist per definitionem keine bloĂe Aktualisierung bestehender Praxis, sondern beinhaltet immer normative AnsprĂŒche, Ziele und Gelingenserwartungen an VerĂ€nderung und Erneuerung. Eine wesentliche Frage ist dann, auf welche Weise die Notwendigkeiten und Zielrichtungen einer Entwicklung bestimmt werden und welche Rolle dabei die Forschung im VerhĂ€ltnis zur Praxis einnimmt. Im Beitrag wird zunĂ€chst die grundlegende Verwobenheit der Entwicklungsforschung mit einem prĂ€skriptiven Optimierungs-, Effizienz- und Einheitsdenken skizziert. AnschlieĂend werden verschiedene AnsĂ€tze der Unterrichtsentwicklung im deutschsprachigen Raum (empirische Bildungsforschung, didaktische Entwicklungsforschung, Design-Based Research, Lesson Study) dargestellt. Leitend ist dabei die Frage, wie diese AnsĂ€tze wissenschaftliches und schulpraktisches Wissen (nicht) mit AutoritĂ€t ausstatten und zueinander ins VerhĂ€ltnis setzen. Von dieser analytischen Perspektive auf bestehende AnsĂ€tze und deren NormativitĂ€t ausgehend, wird aufgezeigt, dass diese von den Lehrpersonen Entwicklung fordern, ihre eigenen Konzepte und Verfahren jedoch tendenziell hypostasieren. Aufbauend auf dieser Kritik werden diskursive VerhĂ€ltnissetzungen und Autorisierungspraktiken eines eigenen Projektes kollegialer Unterrichtsentwicklung vorgestellt. Dabei wird auf die ĂbergĂ€nge in Begriffen, Perspektiven und Adressierungen im Sprechen ĂŒber Unterricht fokussiert. (DIPF/Orig.)Evolving teaching is not merely "doing anything different". Development always includes normative demands, goals and expectations of success. Consequently, we also speak of educational improvement. Therefore, it is essential to explore the ways in which the direction of development is determined and how research and practice are related to one another. To accomplish this, I will first outline the fundamental interconnection of development research with a prescriptive mindset of optimisation and efficiency. This is followed by a differentiated look at the various approaches to teaching development in the German-speaking world (empirical educational research, didactic development research, design-based research, lesson study). Here, I focus on how these approaches do (not) attribute authority to scientific and practical school knowledge and relate them to each other. Starting from this analytical perspective on existing approaches and their normativity, I argue that those demand development from teachers, but tend to hypostatise their own concepts and practices. Based on this critique, I introduce the discursive relations and authorisation practices of my own project of collaborative educational improvement. Here, I focus on the transitions in terms, perspectives and modes of address in speaking about lessons. (DIPF/Orig.
The promise of transparency. A discourse analysis of practice-oriented journal articles
Im Beitrag wird untersucht, wie Transparenz, als ein Versprechen auf Einsicht in und Beteiligung an wesentliche(n) VollzĂŒge(n) des unterrichtlichen Geschehens, ĂŒber das Medium praxisinstruktiver Zeitschriften mit der pĂ€dagogischen Praxis vermittelt wird. Die Vermittlungen werden dabei als performative Akte gefasst und diskursanalytisch untersucht. Im Ertrag werden zwei zentrale Diskursfiguren des Transparenzversprechens prĂ€sentiert, in denen je unterschiedlich gefasst wird, welche machtvollen und wirklichkeitsstiftenden Effekte Transparenz fĂŒr schulpĂ€dagogisches Handeln zeitigt. Die Untersuchung leistet so einen reflexiven Beitrag zur Diskussion um die (Un-)Möglichkeit und AttraktivitĂ€t transparenter VollzĂŒge in der PĂ€dagogik. (DIPF/Orig.)In this article the authors explore how transparency, as a promise of insight into essential aspects of education, is imparted through the medium of practice-oriented journals with pedagogical practice. Imparting transparency is conceived as performative acts and examined in an empirical discourse research. Following this perspective, the authors reconstruct two discursive figures of the promise of transparency. Each of these figures describes different powerful and reality-constituting effects of transparency on educational practice in schools. This study therefore contributes to the discussions about the (im-)possibility and desirability of transparent processes in pedagogy in a reflexive manner. (DIPF/Orig.
Das Leipziger Inventar zur Evaluierung von Ringvorlesungen (LIER) - Fragebogen: Fragebogen
Mit diesem Aufsatz verfolgen wir zwei Ziele: Erstens hinterfragen wir, als Beitrag zur Hochschul- und Evaluationsforschung, wir das multidimensionale Modell der LehrqualitĂ€t (Rindermann, 1999) entlang eines bisher unberĂŒcksichtigten und dennoch bedeutsamen Veranstaltungstyps mit wechselnden Dozierenden, sog. Ringvorlesungen. Darauf aufbauend stellen wir zweitens das L***er Inventar zur Evaluation von Ringvorlesungen (LIER) vor und bewerten dessen Generalisierbarkeit und ValiditĂ€t. Obgleich auf seine VorlĂ€ufigkeit und ExemplaritĂ€t hinzuweisen ist, erhoffen wir uns eine produktive Resonanz im Feld der Lehrevaluation im Hinblick auf die Anwendung, (statistische) ĂberprĂŒfung und Weiterentwicklung des Inventars
Positive und negative Aspekte des Lehramtsstudiums aus Sicht der Studierenden: Projektbericht; Ergebnisse aus Fragebogenstudien mit Lehramtsstudierenden an der UniversitÀt Leipzig
UniversitĂ€ten treten im Zuge der demografischen Wende in einen Wettstreit um Studierende. Fasst man die UniversitĂ€t in diesem Sinne als Unternehmen, StudiengĂ€nge als Dienstleistungen und die Studierenden als Kundinnen und Kunden dieser Dienstleistungen auf, rĂŒckt die Sicherung und Weiterentwicklung der QualitĂ€t des gesamten Studienumfelds in den Mittelpunkt der Betrachtungen. QualitĂ€t wird hier in erster Linie als customer satisfaction verstanden, also als Zufriedenheit der Studierenden1. DarĂŒber hinaus tragen die RĂŒckmeldungen von Studierenden zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung im Allgemeinen bei. Die Gesamtschau dieser StudierendeneinschĂ€tzung hilft zum einen Problembereiche des modularisierten BA-Studiums zu identifizieren und so Verbesserungspotentiale zu erkennen. Zum anderen gibt der Blick auf die positiven Aspekte des Studiums RĂŒckmeldung zu erreichten Verbesserungen, sowie Bereichen in denen VerĂ€nderungen beibehalten oder verstĂ€rkt werden sollten. Nicht zuletzt dient dies der positiven AuĂendarstellung des Studiums an der UniversitĂ€t Leipzig
Der Abbruch des Lehramtsstudiums: Zahlen und HintergrĂŒnde; Projektbericht; Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der UniversitĂ€t Leipzig
Die EinfĂŒhrung des polyvalenten Bachelors mit dem berufsfeldspezifischen Profil fĂŒr das Lehramt an Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie das Höhere Lehramt an Gymnasien ("BA-Lehramt") und den entsprechenden lehramtsspezifischen MasterstudiengĂ€ngen ("MA-Lehramt") war auch mit dem Ziel verbunden, die Abbruch- bzw. Schwundquoten der Studierenden zu reduzieren. Um dieses Ziel erreichen zu können, muss man aus unserer Sicht neben den "reinen Zahlen" vor allem die GrĂŒnde kennen, die dazu fĂŒhren, das Lehramtsstudium abzubrechen. Ein Entgegenwirken ist in erster Linie bei jenen GrĂŒnden möglich und wĂŒnschenswert, die im Studium bzw. in den Studienbedingungen verankert sind
Hat sich der neue Lehramtsbachelor bewĂ€hrt?: ausfĂŒhrliche Darstellung; eine aktuelle Bestandsaufnahme auf der Grundlage der Evaluationsstudien an der UniversitĂ€t Leipzig und derTU Dresden
Die Zentren fĂŒr Lehrerbildung an den sĂ€chsischen UniversitĂ€ten fĂŒhren seit 2008 (TU Dresden) bzw. seit 2009 (UniversitĂ€t Leipzig) mit finanzieller UnterstĂŒtzung des SMWK und des SMK Befragungen von Studierenden und Dozenten durch, die in Verbindung mit anderen Informationen einer kritische Bestandsaufnahme der neu eingefĂŒhrten
BA/MA-Lehramtsausbildung dienen sollen. Wenn man sich der EinschrÀnkungen und Grenzen von Befragungen bewusst ist, kann man statt von einer Bestandsaufnahme auch von Evaluationsstudien sprechen. Aktuelle Ergebnisse, die sich zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur auf den BA-Abschnitt des Studiums beziehen
können, werden auf einer Arbeitstagung am 4. Juni 2010 vorgestellt. Wie dem Programm zu entnehmen ist, wollen wir aber nicht bei der PrÀsentation der Resultate stehen bleiben. Dem Anspruch unserer Begleitforschung entsprechend, an der Lehrerbildung beteiligten Akteuren aus Hochschule und Politik nutzbare Informationen anzubieten, haben wir Schlussfolgerungen gezogen und Problemfelder der Lehrerbildung in Sachsen benannt, die wir zur Diskussion stellen.
Ein Forum zum Weiterdenken auf der Grundlage der Befragungsergebnisse soll die am Nachmittag stattfindende Podiumsdiskussion sein, zu der wir Vertreter der Ministerien (SMWK und SMK), der Hochschulleitungen und der Studierenden eingeladen haben
Beurteilung der Schulpraktischen Studien I: Projektbericht ; Ergebnisse von Fragebogenstudien mit Lehramtsstudierenden und Dozierenden an der UniversitÀt Leipzig
Die unzureichende Schulpraxis ist einer der Hauptkritikpunkte, den die Studierenden des polyvalenten Lehramtsbachelors an der UniversitĂ€t Leipzig vorbringen. Besonders hoch sind daher die Erwartungen an die im regulĂ€ren Verlauf des Studiums verankerten Schulpraktika: die Schulpraktischen Studien (SPS). Die SPS I sind dabei eng mit einem wahlobligatorischen Begleitseminar verbunden, in welchem die Studierenden Methoden der Schul- und Unterrichtsforschung kennenlernen und befĂ€higt werden sollen, diese bei systematischen Beobachtungen und zur Analyse der Schulwirklichkeit anzuwenden. Diese Ziele sowie die Rahmenbedingungen zur Erreichung derselben werden im Folgenden einer EinschĂ€tzung durch Studierende und Dozierende unterzogen. Ausgehend von diesen EinschĂ€tzungen, soll zunĂ€chst die QualitĂ€t der SPS I in Bezug auf ihre StĂ€rken und SchwĂ€chen aus Perspektive der Befragten beschrieben werden, um darauf aufbauend VerbesserungsvorschlĂ€ge zu unterbreiten und somit zur Weiterentwicklung der SPS I als wichtigem Baustein beitragen zu können. Im Hinblick auf die VerĂ€nderungen im Zuge der EinfĂŒhrung des modularisierten Staatsexamens, wurden die Rahmenbedingungen im betreffenden Modul angepasst. Die RĂŒckmeldungen aus dieser Studie sehen wir dennoch als wichtigen Beitrag zur Sicherung und Weiterentwicklung der QualitĂ€t der LehramtsstudiengĂ€nge an der UniversitĂ€t Leipzig
Erwartungen von Studierenden an das Lehramtsstudium: Projektbericht; Ergebnisse einer qualitativen Interviewstudie mit Lehramtsstudierenden an der UniversitÀt Leipzig
In diesem Bericht soll der Frage nachgegangen werden, ob sich bei den studentischen Erwartungen an das Lehramtsstudium tatsĂ€chlich Schwerpunkte in den Bereichen "Praxis", "soziale Kompetenzen", und "methodisch-didaktisches Wissen" bilden. AuĂerdem soll erörtert werden, ob sich bezĂŒglich der Schulformen oder dem Studienfortschritt Unterschiede in den Erwartungen zeigen. Weiterhin stellt sich die Frage, ob die Studierenden "zu wenig Gelegenheit zum Erwerb sozialer Kompetenzen, methodisch-didaktischen Grundwissens etc. erhalten [⊠oder ob] sie das angebotene methodisch-didaktische Grundwissen, das angebotene psychologische Grundwissen etc. fĂŒr verfehlt halten, weil es nicht den erwĂŒnschten Praxisbezug bietet"
Was können wir aus Bologna lernen?: das Lehramtsstudium aus Sicht der Dozierenden; Projektbericht; Ergebnisse einer Fragebogenstudie an der UniversitÀt Leipzig
Die EinfĂŒhrung des polyvalenten Bachelors mit dem berufsfeldspezifischen Profil fĂŒr das Lehramt an Grund-, Mittel- und Förderschulen sowie das Höhere Lehramt an Gymnasien ("BA-Lehramt") und der entsprechenden lehramtsspezifischen MasterstudiengĂ€nge ("MA-Lehramt") zum Wintersemester 2006 / 2007 war mit entscheidenden VerĂ€nderungen verbunden. Die nun anstehende RĂŒckkehr zum Staatsexamen stellt nach Aussagen und Forderungen des Kultusministeriums keine RĂŒckkehr zu alten Strukturen dar, sondern soll diese VerĂ€nderungen aufgreifen und die QualitĂ€t der universitĂ€ren Lehrerbildung erhöhen (Pressemitteilung des sĂ€chsischen Kabinetts vom 19.10.2010). Wir sehen es daher als notwendige Bedingung fĂŒr eine Weiterentwicklung der QualitĂ€t der Lehrerbildung an, die Erfahrungen der Dozierenden mit dem reformierten Lehramtsstudium in den Entwicklungsprozess i. S. einer formativen Evaluation einzubeziehen. Der folgende Beitrag kann in diesem Zusammenhang einen wichtigen Baustein darstellen
Individualisierung und Vergemeinschaftung in der Unterrichtsinteraktion. Diskussionsgemeinschaft zwischen Offenheit und Lenkung
Im Beitrag prĂ€sentiert das Forscher:innen-Team aus Leipzig Prozesse und Ergebnisse seiner Analyse: Die Klasse wird in den Analysen der Fragen als Diskussionsgemeinschaft gerahmt und die Lehrerin gerade ĂŒber die FunktionalitĂ€t der Lehrer:innenfrage in eine ambigue Rolle innerhalb bzw. auĂerhalb dieser Gemeinschaft gerĂŒckt. (DIPF/Orig.