32 research outputs found

    Vereinbarkeitspolitik als Karrierepolitik - empirische Befunde und theoretische Überlegungen

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    "Die rezente Vereinbarkeitsforschung legt vielfach nahe, dass Unternehmen auf die politische Erwartung, familienfreundliche Personalpolitik zu betreiben, überwiegend mit einem decoupling reagieren. Im Beitrag werden drei Organisationsfallstudien vorgestellt, die diesen Befund im Prinzip bestätigen, darüber hinaus aber Ergebnisse liefern, die sich mit dem neoinstitutionalistischen Erklärungsmodell nicht fassen lassen, u. a. Vereinbarkeitspolitik als Karrierepolitik. Die Fälle veranlassen dazu, das decoupling mit den Mitteln der pragmatistischen Differenzierungstheorie (Renn 2006) zu reformulieren - es lässt sich auch als eine kontextsensible Übersetzung verstehen. Dass sich darüber zu einer steuerungs-, herrschafts- und ungleichheitssoziologischen Analyse kommen lässt, führt der Beitrag am Material vor. Abschließend werden zwei Thesen formuliert, die das Vereinbarkeitsgeschehen in den Betrieben als nichtintendierten Nebeneffekt politischer Steuerung deuten." (Autorenreferat)"Recent research on the compatibility of family and work suggests decoupling as typical strategy businesses pursue with regards to societal expectations for family-friendly policies. The article presents three qualitative organizational case studies which basically confirm this diagnosis. However, it also brings to light findings that cannot be subsumed under the neoinstitutional explanatory model, including work-life balance policies as career policies. This gives rise to further theoretical considerations: Based on the pragmatist theory of differentiation (Renn 2006) this decoupling is reframed as context-sensitive translation. The case studies show that such a strategy opens up new possibilities of analysis: they can also be understood in terms of control theory, mechanisms of domination and inequality. The article concludes by proposing two theses which interpret the conditions for reconciling work and family life as unintended consequence of political regulation." (author's abstract

    Vermittlerhandeln im weiterentwickelten Zielsystem der Bundesagentur für Arbeit: Zum Forschungsdesign einer organisationsethnografischen Studie

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    Nicht erst mit der Initiierung des Entwicklungsprogramms 'BA 2020' versteht sich die Bundesagentur für Arbeit als 'lernende Organisation'. Das Zielindikatorensystem zur Bemessung und Bewertung von Effizienz und Effektivität in der Arbeitsvermittlung ist ein in diesem Zusammenhang eingeführtes, der organisationalen Selbstbeobachtung und Selbststeuerung dienendes Instrument. Das Projekt untersucht die Praxis des Vermittlungsprozesses im reformierten, um qualitative Indikatoren ergänzten, Zielsystem. Im Fokus stehen die produktiven und kontraproduktiven, beabsichtigten und unbeabsichtigten Wechselwirkungen der Reform auf und durch das Vermittlerhandeln. Die Umsetzung des Projekts erfolgt mittels eines für die deutsche Arbeitsverwaltungsforschung innovativen Forschungsdesigns. Durchgeführt wird eine organisationsethnografische Studie, die neben Interviews und Dokumentenanalysen vor allem mehrwöchige teilnehmende Beobachtungen in administrativen Abteilungen und Dienststellen vorsieht. Des Weiteren erfolgt im Projektverlauf eine repräsentative schriftliche und anonyme Befragung von Vermittlungsfachkräften, die aufbauend auf die Befunde der qualitativen Erhebung deren zahlenmäßige Relevanz aufzeigt. Die Studie untersucht die Alltagspraktiken im Regelbetrieb der Arbeitsvermittlung und schließt die Ausbildungsvermittlung und den Arbeitgeberservice mit ein.Not only since the initiation of the development program 'BA 2020' the Federal Employment Agency (Bundesagentur für Arbeit) understands itself as a 'learning organization'. In this context a new instrument for organizational controlling and selfmonitoring was implemented. The new system of target indicators is used to measure and evaluate the efficiency and effectiveness of employment services. This research project investigates the practices of employment services in the framework of the enhanced controlling instrument that is supplemented by qualitative indicators. Our focus is on the productive and contra productive, intended and unintended interactions through and between the reformed system and the actions of job agents. The project follows an innovative design in labour administration research. The core of the organizational ethnographic study consists of participatory observations at administrative departments and offices that will last several weeks, in addition to interviews and document analysis. In order to show the numerical incidence of the qualitative based findings, a number of representative interviews with job placement officers will be carried out in the further course of the project. The study investigates the everyday practices in regular operations of employment services and also includes vocational training services as well as employer services

    "Liebe", Arbeit, Anerkennung: (Un-)Gleichheit in Doppelkarriere-Paaren

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    "Axel Honneth begreift das 'Wesen der Gesellschaft' als ein System von gestaffelten Anerkennungsverhältnissen sowie als eine 'institutionalisierte Anerkennungsordnung'. Die Erwartung sozialer Anerkennung fasst er der Form nach als menschliche Invariante, während sich die Inhalte der Anerkennung durch historische Variabilität und strukturelle Geprägtheit auszeichnen. Mit 'Liebe', 'Recht' und 'Leistung' arbeitet Honneth für moderne Gesellschaften theoretisch drei distinkte Formen von Sozialbeziehungen (Anerkennungssphären) heraus, in denen Individuen soziale Anerkennung erzielen können. Im Zuge von Modernisierungsprozessen, so etwa Voswinkel (2001), komme es zu einer Pluralisierung und Egalisierung von gesellschaftlichen Anerkennungsforen. Mit Blick auf Paarbeziehungen, die im Mittelpunkt unseres Vortrags stehen, gibt es empirische Hinweise darauf, dass durch die steigende Erwerbstätigkeiten von Frauen die Gültigkeit des männlichen Familienernährermodells samt damit einhergehender Sphärentrennung und geschlechtsspezifisch ungleicher Anerkennungsordnung in Frage gestellt wird. Dies gilt besonders in Doppelkarriere-Paaren, in denen beide PartnerInnen hohe Bildung und ein hohes berufliches commitment aufweisen und sich gemäß einem normativen Idealbild als (zumindest beruflich) Gleiche gegenüberstehen. In der Ad-hoc-Gruppe stellen die Verfasser ein empirisches Forschungsprojekt vor, das sich vor dem Hintergrund der Honneth'schen Anerkennungstheorie der Rekonstruktion von (un-)gleichen Anerkennungschancen und -strukturen in Doppelkarriere-Paaren widmet. Dabei nehmen sie die drei Analyseebenen 'Paare' (Liebe), 'Arbeitsorganisationen' (Leistung) und 'Sozialstaat' (Recht) in den Blick. Ihre empirischen Fragen lauten: Geht mit den genannten Wandlungstendenzen eine Pluralisierung und vor allem eine Egalisierung intersubjektiver Anerkennungschancen innerhalb von Doppelkarriere-Paaren einher? Lässt sich tatsächlich die postulierte Pluralisierung und Egalisierung von gesellschaftlichen Anerkennungsforen feststellen? Finden sich bei Doppelkarriere-Paaren Hinweise auf einen Wandel von (geschlechtsspezifischen) Ungleichheiten, und kommt es zu Veränderungen in der 'institutionalisierten Anerkennungsordnung'?" (Autorenreferat

    Anerkennung (m), Anerkennung (w): Geschlechterungleichheit in Doppelkarriere- Paaren

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    "Anerkennung ist ein erstrebtes, aber ungleich verteiltes gesellschaftliches Gut. So unterscheiden sich die Chancen, Anerkennung durch den und im Beruf zu erzielen, nach Bildung, Herkunft, Alter, ethnischer Zugehörigkeit und Geschlecht. Die Untersuchung von Doppelkarriere-Paaren, Arbeitsorganisationen und sozialstaatlichen Regelungen zeigt, dass vor allem Frauen nach einer Familiengründung oft aus einer zentralen Anerkennungssphäre ausgeschlossen werden: der Sphäre der Erwerbsarbeit. Anerkennung ist damit eine zentrale Dimension sozialer Ungleichheit. Ihr gebührt größere Aufmerksamkeit in der Ungleichheitsforschung." (Autorenreferat)"Recognition is a social good which strives to be, but is not equally distributed. The opportunities to gain recognition of one’s professional achievements differ based on education, nationality, age, ethnicity and gender. The study of dual career couples, labour organizations and social welfare systems shows primarily that after starting a family, women are often excluded from a major sphere of recognition: that of professional employment. Therefore recognition is a central dimension of social inequality which is why it deserves more attention in inequality research." (author's abstract

    Role of tumor cell senescence in non-professional phagocytosis and cell-in-cell structure formation

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    Background Non-professional phagocytosis is usually triggered by stimuli such as necrotic cell death. In tumor therapy, the tumors often disappear slowly and only long time after the end of therapy. Here, tumor therapy inactivates the cells by inducing senescence. Therefore, study focused whether senescence is a stimulus for non-professional phagocytosis or whether senescent cells themselves phagocytize non-professionally. Results Senescence was induced in cell lines by camptothecin and a phagocytosis assay was performed. In tissue of a cohort of 192 rectal cancer patients senescence and non-professional phagocytosis was studied by anti-histone H3K9me3 and anti-E-cadherin staining. Senescent fibroblasts and pancreas carcinoma cells phagocytize necrotic cells but are not phagocytized. In the tissue of rectal carcinoma, senescent cells can phagocytize and can be phagocytized. A high number of senescent cells and, at the same time, high numbers of non-professional phagocytizing cells in the rectal carcinoma tissue lead to an extremely unfavorable prognosis regarding overall survival. Conclusion Senescent cells can be non-professionally phagocytized and at the same time they can non-professionally phagocytize in vivo. In vitro experiments indicate that it is unlikely that senescence is a strong trigger for non-professional phagocytosis. Combined high rates of non-professional phagocytosis and high rates of senescence are an extremely poor prognostic factor for overall survival

    Chemical and Enzymatic Synthesis of Sialylated Glycoforms of Human Erythropoietin

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    Recombinant human erythropoietin (EPO) is the main therapeutic glycoprotein for the treatment of anemia in cancer and kidney patients. The in‐vivo activity of EPO is carbohydrate‐dependent with the number of sialic acid residues regulating its circulatory half‐life. EPO carries three N‐glycans and thus obtaining pure glycoforms provides a major challenge. We have developed a robust and reproducible chemoenzymatic approach to glycoforms of EPO with and without sialic acids. EPO was assembled by sequential native chemical ligation of two peptide and three glycopeptide segments. The glycopeptides were obtained by pseudoproline‐assisted Lansbury aspartylation. Enzymatic introduction of the sialic acids was readily accomplished at the level of the glycopeptide segments but even more efficiently on the refolded glycoprotein. Biological recognition of the synthetic EPOs was shown by formation of 1:1 complexes with recombinant EPO receptor

    Umsetzung des § 16i SGB II Teilhabechancengesetz durch die Jobcenter: Zwischen Sozialem Arbeitsmarkt und Integrationsinstrument

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    Seit der Einführung des Teilhabechancengesetzes steht den Jobcentern mit § 16i SGB II eine Förderung zur Verfügung, die der Kernidee eines Sozialen Arbeitsmarkts nahekommt. Die Jobcenter begrüßen das neue Instrument, in seiner Deutung und Umsetzung zeigen sich jedoch erhebliche Unterschiede. Die Zielsetzung der jeweiligen Jobcenter wird von der Arbeitsmarktlage sowie der internen und externen Steuerung beeinflusst. Ihr Grundverständnis des Instruments beeinflusst auch wesentliche Aspekte der Umsetzung: Die Auswahl der Geförderten, die Akquise der Arbeitgebenden sowie das Coaching. Insgesamt ist 'Teilhabe am Arbeitsmarkt' in der Umsetzung je nach Ausrichtung des Jobcenters nicht hauptsächlich an den Prinzipien eines Sozialen Arbeitsmarkts ausgerichtet: In Jobcentern der Variante Arbeitsmarktintegration wird die Förderung - anders als bei Jobcentern der Variante Sozialer Arbeitsmarkt - primär als Integrationsinstrument genutzt

    Soziale Teilhabe und geförderte Beschäftigung: Deutungshorizonte und Umsetzungsperspektiven des Teilhabechancengesetzes

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    Zusammenfassung Im seit Januar 2019 gültigen Teilhabechancengesetz bleibt der Teilhabebegriff im Gesetz wie der Gesetzesbegründung unterbestimmt. Der vorliegende Beitrag geht der Frage nach, welche Akteure des jobcenterexternen Governancekontextes mit welchen Deutungen die lokale Umsetzung des Teilhabechan­cengesetzes rahmen. Dabei lassen sich zwei Interpretationen des zentralen ­Konzepts der sozialen Teilhabe beobachten: Im ersten Fall wird Teilhabe als Integration in den ungeförderten Arbeitsmarkt verstanden, im zweiten werden die Instrumente selbst als Teilhabechance interpretiert. Diese unterschiedlichen Verständnisse haben Einfluss auf die Umsetzungsperspektiven wie die Auswahl der Teilnehmenden, die Akquise von Arbeitgeber*innen, die Freiwilligkeit der Teilnahme und die Umsetzung des Coachings. Darin manifestieren sich arbeitsmarktpolitische respektive sozialpolitische Prioritäten, die nicht aus dem Gesetz, sondern aus übergeordneten Werthorizonten abgeleitet werden. Abstract: Social Participation and Subsidised Employment: Perspectives of Interpretation and Implementation In the Participation Opportunities Act (Teilhabechancengesetz), which has been in force since January 2019, and the explanatory bill, the concept of participation remains underdefined. This article examines which actors in the governance context outside the job centres frame the local implementation of the law and how they interpret it. Two interpretations of the central concept of social participation can be observed: In the first case, participation is understood as integration into unsubsidized employment; in the second, the instruments themselves are seen as participation opportunities. These different understandings influence the implementation perspectives such as the selection of participants, the acquisition of employers, the voluntary nature of participation and the implementation of coaching. They are manifestations of a labour market vis-a-vis a social policy perspective, which are not derived from the law, but from higher value horizons

    Development Of SCIAMACHY Operational ESA Level 2 Products Towards Version 5 And Beyond

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    Since the foundation of the SCIAMACHY Quality Working Group (SQWG) in a joint ESA-DLR-NIVR inter-agency effort in late 2006, the ESA operational Level 2 processor was significantly improved w.r.t. data quality and product range. During the last two years the product list was substantially enhanced by new (total columns of SO2, BrO, OClO, H2O, CO, Limb BrO profiles, Limb cloud flags) and improved products (total columns of O3, NO2, Absorbing Aerosol Index, Limb O3 profiles, Limb NO2 profiles). For example, important improvements were achieved in the O3 and NO2 profile calculation by implementing an upgraded retrieval scheme and using now Level 1b version 7.0 data with an improved pointing correction. Nadir products of total column O3 and Absorbing Aerosol Index were improved by applying a radiometric degradation correction (m-factors) in the Level 1 to 2 processing step
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