49 research outputs found

    Geistige Wertsteigerung

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    Das Internationale Colloquium "Perspektiven der Germanistik im 21. Jahrhundert" fand vom 4. bis 6. April 2013 im Schloss Herrenhausen in Hannover statt. Der Autor hat den Herausgebern den vorliegenden Text nach der Konferenz zur Verfügung gestellt. Er stellt einen Beitrag zur Debatte um den "Akademischen Kapitalismus" in Forum C.2 dar

    Hadesfahrten. Untersuchungen zu einem literaturästhetischen Motiv

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    Im Mythos hat die Welt der Toten seit alters literarisches Leben gezeugt, in eigentümlich konzentrierter Form gerade auch in der literarischen Moderne – zwischen Décadence und Vitalismus. „Hadesfahrten“ untersucht dieses Phänomen an signifikanten Beispielen. Diese Studie verwörtlicht Nietzsches These von der Kunst als einer „Todtenbeschwörerin“. An exemplarischen Bilddarstellungen und Fallbeispielen in Texten von Theodor Däubler, Else Lasker-Schüler, Hofmannsthal, aber auch Kafka und Döblin bis hin zu Ingeborg Bachmann, wird diese Topographie motivgeschichtlich und von ihrer figurativen Bedeutsamkeit her untersucht und in ihrer morphomatischen Wertigkeit zu bestimmen versucht. Die lyrische Hadesverortung des modernen Subjekts im „Waste Land“ T. S. Eliots wie auch bei Rilke beschließt diese Studie zu literarischen Todestopologien

    Auf schwankendem Grund. Dekadenz und Tod im Venedig der Moderne

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    Anlass des Bandes ist das Centenarium von Thomas Manns Novelle "Der Tod in Venedig" (1912), in der Gustav von Aschenbach als ein der historischen Wissenschaft verpflichteter Schriftsteller in unsicheres Terrain jenseits rationaler Begrifflichkeit gerät, ins Sehnsuchtsland der Liebe und des Schönen, und schließlich in einen Grenzbereich, in dem alles Gestaltete ins Gestaltlose und schließlich in den Tod übergeht. Venedig um 1900, die auf Wasser gebaute, einstige Seerepublik in politischer Dekadenz ist nicht zufällig dafür topisch, und Aschenbach mit seinen ethischen, ästhetischen und epistemologischen Erschütterungen in Venedig nicht allein. Venedig prägte seine eigene Moderne aus und wurde als physisch erlebter wie imaginier­ter Ort für Dichter, Maler und Musiker zum Spiegel der Krisenerfahrungen um 1900. Anders gesagt: Die Stadt fungierte als Seismograph, mit dem sich der Verlust metaphysischer Gewissheiten, der Verlust des Vertrauens in die Evidenz des Wissens, in die Einheit der Person und der Zuverlässigkeit der Sprache aufzeichnen ließ. Die Unbestimmtheit, der Kontrollverlust, die der Lagu­nenstadt eigene Bewegung ›auf schwankendem Grund‹ wird bei Thomas Mann und seinen Zeitgenossen zum Motor der Kreativität

    Biography – A Play? Poetologische Experimente mit einer Gattung ohne Poetik

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    Im Unterschied zu vielen Genres in der abendländischen Tradition gibt es für biographisches Schreiben keine Gattungspoetiken, nur Prototypen, Vorbilder, und die bis heute dominante Erzählordnung ist die chronologische. Kausal- und Finalnexus eines Lebens werden so in wissenschaftlichen wie literarischen Biographien in der Regel behauptet und miteinander verbunden. Die Aufsätze dieses Bandes stellen im Kontrast dazu Variationsmöglichkeiten biographischer Poetologie vor, historische wie gegenwärtige Experimente, (inter-)mediale Spielformen wie Alternativen der Narration. Einige der Beiträge sind zugleich Werkstattberichte von Biographen, die Auskunft über die Konstruktionsprinzipien ihres Schreibens geben. Der Titel des Bandes bezieht sich auf Max Frischs Theaterstück Biografie: Ein Spiel, das 1967 entstand und 1968 im Schauspielhaus Zürich uraufgeführt wurde, und variiert dessen Ausgangsbedingung, ersetzt den Registrator, der dem Helden Kürmann erlaubt, sein Leben – immer wieder dessen entscheidende Situationen verändernd – neu zu leben, durch den Biographen, der die Vita des Biographierten in allen ihren Handlungsoptionen als ein offenes Experiment zu beschreiben versucht

    Die Sieben Todsünden

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    Weshalb faszinieren und inspirieren die Sieben Todsünden bis heute – auch und gerade obwohl theologische Kommentare längst an Verbindlichkeit eingebüßt haben? In exemplarischen Studien widmet sich der Sammelband der Wirkungsgeschichte der Sieben Todsünden in den unterschiedlichen Künsten: Literatur und bildende Kunst, Film und Fernsehen. Der Fokus liegt weniger auf einer Ideengeschichte der Todsünden als auf deren Formelhaftigkeit, die gerade im Verblassen der ursprünglichen Hintergründe ihre Wirkmacht in breiter diskursiver Streuung entfaltet. Dabei reichen die vielfältigen Fortschreibungen und Transformationen weit über das frühe Mittelalter und die klassische Theologie hinaus und zeigen in der Moderne und Postmoderne verstärkt nur noch Allusionen auf die ursprünglich religiöse Ordnungsphantasie. So werden die Todsünden zu einem intermedialen Fundus für ethische und politische Reflexionen, ästhetische Transformationen und künstlerische Experimente. Der Band versammelt Studien, die sich aus literatur-, medien- und kulturwissenschaftlicher Perspektive sowohl den einzelnen Todsünden superbia, invidia, ira, acedia, avaritia, gula, luxuria als auch dem Septenar insgesamt widmen

    stairs and fire

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