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UntergÀnge mit Zuschauerinnen
Sie war das gröĂte schwimmende Fahrzeug und das groĂartigste Werk, das der Mensch je geschaffen hatte. Jede Wissenschaft, jeder Beruf und jedes Handwerk hatte am Bau und der Wartung mitgewirkt. Auf ihrer BrĂŒcke standen Offiziere, die der Elite der Royal Navy angehörten und schwierigste Examina zu Fragen der Winde, Gezeiten, Strömungen und der Meeresgeographie abgelegt hatten. Sie waren SeemĂ€nner und Wissenschaftler. Auch die Besatzung, die Maschinisten wie die Stewards â letztere vergleichbar..
âAber abseits wer istâs?â : Goethes Harzreise im Winter und die Rhapsodie des Johannes Brahms (im Kontext romantischer Winterreisen)
Mit seinem hymnischen Gedicht âHarzreise im Winterâ, in dem Goethe auf seine im Dezember 1777 unternommenen âRittâ durch den Harz und die Besteigung des verschneiten Brocken rekurriert, hat er zwei fĂŒr die romantischen Versionen winterlicher Reisen konstitutive Diskurse vorgeprĂ€gt: Zum einen ist ihnen die Reflexion ĂŒber ihre poetische Gestaltung eingeschrieben, zum andern vermittelt die Schilderung frostiger und lebloser Landschaften eine (wie auch immer geartete) krisenhafte Situation und melancholisch-weltschmerzliche Stimmung. Diese wird in Goethes Gedicht mit der Frage nach dem einsamen âMenschenfeindâ hervorgerufen, der sich in die Ăde zurĂŒckgezogen hat. Die ihm gewidmeten Strophen V-VII hat Brahms 1869 in seiner Rhapsodie vertont und mit seiner Komposition die Gewissheit einer Erlösung aus unglĂŒckseliger âSelbstsuchtâ zum Ausdruck gebracht. Hingegen deutet Goethe nur die Möglichkeit einer Heilung der zur Werther-Zeit grassierenden âEmpfindsamkeits-Krankheitâ in den vielschichtigen Bildern seiner âHarzreiseâ an, mit denen er die Symbolik seiner klassischen Dichtung antizipier
Technik und Gender
Fiktionale Darstellungen von Technik scheinen von Geschlechterstereotypen bevölkert, die Klischees bedienen und auf der Opposition traditioneller, geschlechtlich assoziierter Merkmale basieren. So verkörpert MĂ€nnlichkeit das technische Prinzip, wĂ€hrend das Weibliche der SphĂ€re der Natur zugeordnet ist. Doch wie stereotyp sind technische Zukunftsvisionen? Der Band nimmt die geschlechtliche Kodiertheit literarischer und filmischer TechnikzukĂŒnfte in den Fokus. Die BeitrĂ€ge dieses Sammelbandes betrachten jeweils differenziertere Aspekte, beispielsweise im Hinblick auf stereotype, genderspezifische Rollenzuschreibungen, die Bedeutung geschlechtlicher IdentitĂ€ten in den von Technik geprĂ€gten RĂ€umen und ihre jeweilige mediale Vermittlung, und liefern ein erstes Panoptikum zur ErschlieĂung der Fragestellung von Gender und TechnikzukĂŒnften unter spezifisch kulturwissenschaftlicher Perspektive
Die Sieben TodsĂŒnden
Weshalb faszinieren und inspirieren die Sieben TodsuÌnden bis heute â auch und gerade obwohl theologische Kommentare lĂ€ngst an Verbindlichkeit eingebuÌĂt haben? In exemplarischen Studien widmet sich der Sammelband der Wirkungsgeschichte der Sieben TodsuÌnden in den unterschiedlichen KuÌnsten: Literatur und bildende
Kunst, Film und Fernsehen. Der Fokus liegt weniger auf einer Ideengeschichte der TodsuÌnden als auf deren Formelhaftigkeit, die gerade im Verblassen der urspruÌnglichen HintergruÌnde ihre Wirkmacht in breiter diskursiver Streuung entfaltet. Dabei reichen die vielfĂ€ltigen Fortschreibungen und Transformationen weit uÌber das fruÌhe Mittelalter und die klassische Theologie hinaus und zeigen in der Moderne und Postmoderne verstĂ€rkt nur noch Allusionen auf die urspruÌnglich religiöse Ordnungsphantasie. So werden die TodsuÌnden zu einem intermedialen Fundus fuÌr ethische und politische Reflexionen, Ă€sthetische Transformationen und kuÌnstlerische Experimente. Der Band versammelt Studien, die sich aus literatur-, medien- und kulturwissenschaftlicher Perspektive sowohl den einzelnen TodsuÌnden superbia, invidia, ira, acedia, avaritia, gula, luxuria als auch dem Septenar insgesamt widmen