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    Hördiagnostik nach Behandlung mit Gentamycin/Vancomycin bei Neugeboreneninfektion

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    Hintergrund: In Absprache mit der Kinder- und Jugendmedizin werden seit September 2011 Säuglinge nach einer Behandlung mit Aminoglykosid/Glycopeptid-Antibiotika in der Neugeborenenperiode 6 Wochen posttherapeutisch mittels Ohrmikroskopie, DPOAE-, AABR-, und Impedanzmessung nachuntersucht. Ziel der vorliegenden Arbeit war eine Evaluation der erhobenen Daten im Hinblick auf die Häufigkeit ototoxischer Reaktionen bei Kindern mit und ohne zusätzliche Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hörstörung.Material und Methoden: Von 09/2011 bis 04/2013 wurden insgesamt 135 Patienten untersucht. Die Datenerhebung umfasste den Geburtszeitpunkt, die Behandlungsdauer, den Gentamycin-/Vancomycin-Talspiegel, das Ergebnis des primären Neugeborenen Hörscreenings und das Ergebnis der Hördiagnostik nach 6 Wochen. Des Weiteren wurden zusätzliche Risikofaktoren für die Entwicklung einer Hörstörung erfasst. Ein vollständiger Datensatz lag bei 97 Patienten vor.Ergebnisse: Von den 97 Neugeborenen bestand bei 9 eine extreme Frühgeburtlichkeit (<32.SSW), bei 23 eine Frühgeburtlichkeit (<37.SSW), 65 Säuglinge waren reifgeboren. 64 wiesen zusätzliche Risikofaktoren auf, bei 33 lag als Risikofaktor ausschließlich eine Antibiotikatherapie vor.Die Behandlungsdauer betrug 1-10 Tage, der Gentamycin/Vancomycin-Talspiegel lag zwischen 0,5 und 3,5 µg/ml bzw. 1,6 und 6,1 mg/l. Nur 1 Patient lag mit 3,5 µg/ml außerhalb des Referenzbereichs.Bei 2 Patienten wurde die Diagnose einer therapiebedürftigen peripheren Hörstörung beidseits gesichert, in beiden Fällen bestanden mehrere zusätzlich Risikofaktoren. Bei 95 Patienten konnte eine Schallempfindungsschwerhörigkeit ausgeschlossen werden.Diskussion: Es bleibt unsicher, ob die ermittelten Hörstörungen im Zusammenhang mit der Antibiotikabehandlung stehen oder eher durch die zusätzlichen Risikofaktoren bedingt sind. Um statistisch belegbare Daten zu erhalten soll die Untersuchung fortgesetzt werden

    Stimmlippenlähmungen - Untersuchungen zur Häufigkeit, Ursache und Auswirkung auf die Stimmfunktion

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    Hintergrund: Zu den organisch bedingten Ursachen einer Glottisschlussinsuffizienz gehören u. a. Schleimhautveränderungen der Stimmlippen, Operationsfolgen auf glottaler Ebene und auch Schädigungen im Verlauf des Nervus Vagus. Stimmlippenlähmungen beeinträchtigen die Stimmfunktion in besonderer Weise, da sie fast immer mit einer geringen Stimmlautstärke, einer Sprechanstrengung und einer schnellen Stimmermüdung verbunden sind.Material und Methoden: Patientendaten des Zeitraumes 01.01.2000 bis 01.01.2010 mit der Diagnose "Stimmlippenlähmung" wurden hinsichtlich der Seite und der Position der Lähmung, der Ursache, dem Alter und Geschlecht ausgewertet. Zusätzlich erfolgte die Bewertungen der Schwingungsanalyse und der stimmlichen Parametern aus dem Göttinger Heiserkeitsdiagramm und aus dem Stimmfeld (Software Lingwaves). Auch die subjektive Beschwerdesymptomatik wurde erfasst und zusätzlich der Voice handicap index (VHI12) eingesetzt. Die statistische Berechnung erfolgte mit dem IBM SPSS Statistics 18.0.Ergebnisse: 140 Patienten (80 Frauen, 60 Männer) einer einseitigen Stimmlippenparese und kompletten Datensätzen wurden in die Untersuchung eingeschlossen. Die Strumektomie war mit 40% die häufigste Ursache. In 64% ergab sich eine Lähmung der linken Stimmlippe und die meisten Patienten wiesen eine paramediane Stellung der gelähmten Stimmlippe auf. 70% aller Patienten hatten in der Stroboskopie keinen Stimmlippenschluss, 80% aller Lähmungen wiesen eine Phasenasymmetrie auf. Die Hälfte der Patienten schätzte mittels VI 12 die Stimme als mittelgradig gestört ein, 26% haben die Stimme als hochgradig gestört empfunden.Diskussion: Stimmlippenlähmungen führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Stimmfunktion und werden als eine Leistungseinschränkung empfunden. Zur Einleitung einer adäquaten Therapie und der Erfassung der stimmlichen Leistungsparameter wird eine phoniatrische Diagnostik bei allen Stimmlippenlähmungen angeraten. Wünschenswert wäre eine regelmäßige Einbindung nach Operationen wie Strumektomien, HWS-Operationen von ventral oder Carotis Thrombendarteriektomie um den Zeitpunkt der Erstvorstellung zu verbessern

    Einfluss der Störschalldarbietung im Oldenburger Satztest (OLSA)

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    Hintergrund: Ein Defizit bei der auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AVWS) kann das Herausfiltern von Sprache unter Störschallbedingungen sein. Diese Fähigkeit kann z.B. über den OLSA (Oldenburger Satztest) überprüft werden. Ziel war ein Vergleich des Störschall-/ Nutzschall-Abstandes (Signal-Noise-Ratio; SNR) unter unterschiedlichen Bedingungen sowie ein Ergebnisvergleich in unterschiedlichen Altersgruppen.Material und Methoden: In den Untersuchungsjahren 2006-2012 wurde bei Patienten im Alter zwischen 5 und 16 Jahren, die mit der Fragestellung eines Vorliegens einer AVWS vorgestellt wurden, der OLSA alternativ über Störschall (SS) von frontal oder von diffus durchgeführt. Eine entsprechende SNR wurde ermittelt. Es erfolgte eine Unterteilung in 4 unterschiedliche Altersgruppen (5-6 J., 7-8 J., 9-10 J., 11-12 J., 13-16 J.).Ergebnisse: SNR bei SS diffus: Altersgruppe 5-6 Jahre (n=69): -4,74 dBnHL (Standardabweichung: 1,93); 7-8 J. (n=263): -5,34 dBnHL (2,61); 9-10 J. (n=215): -6,45 dBnHL (2,37); 11-12 J. (n=82): -7,08 dBnHL (2,93); 13-16 J. (n=32): -7,69 dBnHL (2,48); Gesamt (5-16 J.; n=661): -5,97 dBnHL (2,64)SNR bei SS frontal: Altersgruppe 5-6 Jahre (n=20) : -1,85 dBnHL (Standardabweichung: 2,18); 7-8 J. (n=108 ): -2,49 dBnHL (2,16); 9-10 J. (n=62 ): -3,75 dBnHL (1,29); 11-12 J. (n=29): -4,02 dBnHL (1,10); 13-16 J. (n=12): -4,63 dBnHL (1,27); Gesamt (5-16 Jahre; n=231): -3,07 dBnHL (1,98)Diskussion: Bei Angebot des SS von diffus war jeweils eine deutlich günstigere SNR zu ermitteln. Eine Angabe über die Richtung der Störschalldarbietung ist daher erforderlich, um ein entsprechendes Ergebnis einordnen zu können.Eine Verbesserung des SNR bei zunehmendem Alter konnte im Vergleich der Altersgruppen sowohl bei SS von diffus als auch von frontal aufgezeigt werden. Die Fähigkeit des Herausfilterns unter Störschallbedingungen entwickelt sich während des Grundschulalters deutlich

    Der besondere Fall: Dysphonie bei Tuberkulose

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    Hintergrund: Tuberkulose gehört weltweit betrachtet zu einer weiterhin häufigen Erkrankung (ca. 1/3 der erwachsenen Weltbevölkerung mit TBC-Bakterien infiziert). Wie auch bei anderen respiratorischen Infekten kann es neben dem Symptom Husten und Auswurf auch zu einer Dysphonie kommen.Material und Methoden: Fallvorstellung: Vorstellung der Patientin (aus Afrika stammend) wegen seit ca. 2 Monaten rezidivierender Heiserkeit. Auf Nachfrage auch Angabe von teils produktivem Husten und Fieberschüben. Unsererseits erfolgte eine stroboskopische Untersuchung, im weiteren Verlauf eine bildgebende Diagnostik mit CT Hals/Thorax und eine Magensaftuntersuchung.Ergebnisse: In der stroboskopischen Untersuchung zeigten sich gerötete, verdickte Stimmlippen mit Gefäßinjektionen und Schleim bis in den supraglottischen Bereich. Subglottisch war eine destruierende, tumorös wirkende Raumforderung erkennbar. In der weiteren Diagnostik im CT zirkuläre Wandverdickung der Trachea, teilweise irregulär und mit fokal vermehrter Kontrastmittelaufnahme, azinäre Fleckschatten, teilweise konfluierend sowie bronchiolitische Veränderungen mit Tree-in-Bud Sign im linken Oberlappen sowie S6 links dringend verdächtig auf eine pulmonale Tuberkulose. In der Magensaftuntersuchung Nachweis von Tuberkel-Bakterien.Diskussion: In Zusammenschau der Ergebnisse ist die zunächst tumorös imponierende Raumforderung als Manifestation der Tuberkulose-Erkrankung zu werten. Trotz der in Deutschland relativ selten auftretenden offenen Tuberkulose (laut RKI 42/100.000 erfasste Neuerkrankungen 2010) sollte insbesondere bei Patienten aus anderen Herkunftsländern (z.B. aus Afrika, Osteuropa, Thailand) bei rezidivierend auftretendem, teils produktivem Husten differenzialdiagnostisch eine Tuberkulose bedacht werden
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