Der besondere Fall: Dysphonie bei Tuberkulose

Abstract

Hintergrund: Tuberkulose gehört weltweit betrachtet zu einer weiterhin häufigen Erkrankung (ca. 1/3 der erwachsenen Weltbevölkerung mit TBC-Bakterien infiziert). Wie auch bei anderen respiratorischen Infekten kann es neben dem Symptom Husten und Auswurf auch zu einer Dysphonie kommen.Material und Methoden: Fallvorstellung: Vorstellung der Patientin (aus Afrika stammend) wegen seit ca. 2 Monaten rezidivierender Heiserkeit. Auf Nachfrage auch Angabe von teils produktivem Husten und Fieberschüben. Unsererseits erfolgte eine stroboskopische Untersuchung, im weiteren Verlauf eine bildgebende Diagnostik mit CT Hals/Thorax und eine Magensaftuntersuchung.Ergebnisse: In der stroboskopischen Untersuchung zeigten sich gerötete, verdickte Stimmlippen mit Gefäßinjektionen und Schleim bis in den supraglottischen Bereich. Subglottisch war eine destruierende, tumorös wirkende Raumforderung erkennbar. In der weiteren Diagnostik im CT zirkuläre Wandverdickung der Trachea, teilweise irregulär und mit fokal vermehrter Kontrastmittelaufnahme, azinäre Fleckschatten, teilweise konfluierend sowie bronchiolitische Veränderungen mit Tree-in-Bud Sign im linken Oberlappen sowie S6 links dringend verdächtig auf eine pulmonale Tuberkulose. In der Magensaftuntersuchung Nachweis von Tuberkel-Bakterien.Diskussion: In Zusammenschau der Ergebnisse ist die zunächst tumorös imponierende Raumforderung als Manifestation der Tuberkulose-Erkrankung zu werten. Trotz der in Deutschland relativ selten auftretenden offenen Tuberkulose (laut RKI 42/100.000 erfasste Neuerkrankungen 2010) sollte insbesondere bei Patienten aus anderen Herkunftsländern (z.B. aus Afrika, Osteuropa, Thailand) bei rezidivierend auftretendem, teils produktivem Husten differenzialdiagnostisch eine Tuberkulose bedacht werden

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