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Die Machiavelli-Rezeption und -Interpretation im 19. Jahrhundert, besonders in Deutschland
During the 19th century, there are some new interpretations of Machiavelli’s writings, namely a certain rehabilitation of the Principe, in various forms and degrees. The historicism tries to understand Machiavelli within the context of Renaissance culture. Others, like Hegel and Fichte, see that The Prince’s main object was to found a stable state, in order to avoid factions and civil wars. At the same time historians and others praise Machiavelli for having proclaimed the unification of Italy and its liberation from foreign troops. They therefore see in it a parallel to the 19th-century attempts to unite Italy (and Germany). In the famous book Dialogue aux enfers entre Machiavel et Montesquieu M. Joly cautions against a new absolutism and democratic dictatorship in France (Napoléon III) as well as in other countries. As one can see in Machiavelli-Interpretations in the 20th century, this situation repeated in the era of Fascism and Marxism. The continuing lesson by which Machiavelli is actual till today is the problem how politics and ethics can be mediated in modern times where it is not taken for granted that state or commonwealth have a foundation on religion and morals
Diltheys Begriff der Kultur und seine Implikationen
In Diltheys Philosophie heißt ‘Kultur’ jedes geistige Leben, das durch eine Struktur gestaltet ist und auf gemeinsame Zwecke abzielt. Jede Kultur beruht auf biologischen und anthropologischen Tatsachen und bringt Stetigkeit in das menschliche Leben. Der historische Fortschritt bringt verschiedene Formen der Kultur als Zusammenfassung der geistigen Tatsachen hervor. Solche Kulturen, an denen die Individuen Anteil haben, sind Wissenschaft, Kunst, Philosophie, Religion, Recht und jeder konstante Lebens- und Kommunikationsstil. „Kulturelle Systeme“ sind die äußeren Verbindungen und Institutionen der Kultur, z.B. ist die Kirche das System der Religion, der Staat das System des Rechts und der Gesellschaft. Natürlich lebt das Individuum in je verschiedenen kulturellen Systemen, die voneinander unabhängig sind
“Empirie und nicht Empirismus”: Diltheys Verhältnis zu Auguste Comte und zum Positivismus seiner Zeit
„Empirie, nicht Empirismus“ ist eines von den fundamentalen Prinzipien in Diltheys Denken. Es ist entgegengesetzt der Metaphysik (bes. Hegels und jeder Form von Idealismus) auf der einen und dem Positivismus auf der anderen Seite. Der Positivismus, die vorherrschende Richtung der Philosophie in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, wird zwar von A. Comte zu einem System der rein empirischen Philosophie ausgestaltet, aber schon von ihm und dann von einigen seiner Nachfolger in der Wende zu einer ‚positiven Religion‘ aufgelöst. Dilthey wendet sich gegen Comtes Geschichtsphilosophie und gegen die Ausweitung der Grundsätze, die aus den Naturwissenschaften stammen, in die Geisteswissenschaften, etwa die Übertragung empiristischer Grundsätze auf die Geschichte (H. Th. Buckle). Außerdem, so Dilthey, ist der Positivismus nicht in der Lage, eine praktische Philosophie zu entwickeln, die der Vielzahl der Weltanschauungen im 19. Jahrhundert gerecht wird
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