12 research outputs found
Nicht-morphologische Nominalinkorporation : etwas ganz anderes?
Das Phänomen der Inkorporation, spezieller Nominalinkorporation (NI), wurde ursprünglich in der Forschung vor allem in nordamerikanischen Indianersprachen untersucht und zu ihrer typologischen Beschreibung herangezogen. Daraus ergab sich eine Definition von NI als einem morphologischen Verfahren, bei dem ein prädikativer Ausdruck (V) einen referenzfähigen Ausdruck (N) inkorporiert, um einen komplexen prädikativen Ausdruck (V) abzuleiten. Nach heutigen Erkenntnissen jedoch gilt NI als relativ universell vertretenes Verfahren, das in den Sprachen der Welt mehr oder weniger prominent zu finden ist. Strittig ist dabei, ob das Inkorporat nur seinen syntaktischen Status – dies wäre als weit gefaßte Definition zu bezeichnen – oder auch seinen Wortstatus – dagegen eng gefaßte Definition (=Komposition) – verliert. Mit dieser Frage verbunden scheint die Diskussion um den Status von NI innerhalb eines Sprachmodells: Handelt es sich um ein syntaktisches Verfahren und ist als solches produktiv mit einer relativen Eigenständigkeit der Elemente (Sadock 1986/Baker 1988) oder um Lexikalisierung (Mithun 1984), also um einen Wortbildungsmechanismus mit einer zumindest tendenziellen Verfestigung der beteiligten Elemente? Allen diesen Modellen gemeinsam bleibt jedoch die Tatsache, daß sie im Bereich der Morphologie ansetzen. Wir wollen in dieser Arbeit den umgekehrten Weg beschreiten und anhand des von Mithun (1984) aufgestellten Katalogs von Charakteristika nach Phänomenen "nicht-morphologischer" NI suchen und sie am Material der jeweiligen Sprache erörtern
Die ona-lea-Konstruktion im Samoanischen : eine Untersuchung zur Struktur narrativer Texte
Die vorliegende Arbeit sieht sich im Rahmen der Diskursanalyse. Ihr Ziel ist es, einen Beitrag zu Fragestellungen zu leisten, die um die Strukturierung von gesprochener Sprache und Möglichkeiten ihrer Erfassung kreisen. Die in ihr untersuchte Sprache ist das Samoanische, eine der Sprachen, die aufgrund vielfacher linguistischer Forschung eher als 'bekannt' zu bezeichnen ist
Pfade der Grammatikalisierung : ein systematischer Überblick
In der Forschung zu Grammatikalisierungsphänomenen wurden die Untersuchungsergebnisse häufig in Form grafischer Schemata dargestellt. Die einschlägige Forschungsliteratur spricht daher von 'grammaticalization paths', 'chains' und 'channels'. Wir möchten in dieser Arbeit erstens einen Überblick darüber bieten, welche Grammatikalisierungspfade – und zu welchen traditionellen grammatischen Domänen – bisher vorgeschlagen wurden. Zweitens möchten wir mittels der Zusammmenstellung der Pfade in einem Gesamtbild veranschaulichen, wie ein Grammatik-Modell aussehen könnte, dem die Grammatikalisierungstheorie zugrunde liegt. Ein solcher Überblick ist aus mehreren Gründen problematisch: Zum einen liegen für einige Grammatikalisierungsentwicklungen verschiedene Vorschläge vor, von denen wir jeweils die auswählten, für die ausreichend Belegmaterial angeführt wurde. Ein anderes Problem stellt die Heterogenität der grafischen Schemata dar, für die wir versucht haben, ein einheitliches Format zu erarbeiten, um sie in unser Gesamtmodell zu integrieren. In gleicher Weise wurden die Vorschläge einbezogen, die nicht in grafischer Gestalt vorlagen. Ein grundlegendes Kriterium für die Auswahl aus der vielfältigen Literatur war, daß die Bewegung eines sprachlichen Elements entlang seines historisch belegten Pfades betrachtet wurde. Im ersten Teil der Arbeit wird die Gesamtgrafik in Bezug auf die von Himmelmann 1992 skizzierte Grammatikalisierungtheorie in einzelnen Aspekten erläutert. Der zweite Teil dient der Einordnung der historisch belegten Entwicklungen in das Gesamtschema, wobei zwei Pfade gesondert behandelt werden. Zum Abschluß möchten wir kurz auf die Möglichkeiten und die Mängel des Modells eingehen
Pfade der Grammatikalisierung – ein systematisierter Überblick
In der Forschung zu Grammatikalisierungsphänomenen wurden die Untersuchungsergebnisse häufig in Form grafischer Schemata dargestellt. Die einschlägige Forschungsliteratur spricht daher von 'grammaticaiization paths', 'chains' und 'channels'. Die vorliegende Arbeit möchte erstens einen Überblick darüber bieten, welche Grammatikalisierungspfade - und zu welchen traditionellen grammatischen Domänen - bisher vorgeschlagen wurden. Zweitens wird mittels der Zusammenstellung der Pfade in einem Gesamtbild veranschaulicht, wie ein Grammatik-Modell aussehen könnte, dem die Grammatikaiisierungstheorie zugrundeliegt
Die Emittentenhaftung in der Brüssel Ia-VO
Die Arbeit beschäftigt sich mit der gerichtlichen Zuständigkeit nach der Brüssel Ia-VO für Schadensersatzansprüche aufgrund der Verletzung von Prospekt- und Ad-hoc-Publizitätspflichten. Die Haftungstatbestände werden dem Gerichtsstand der unerlaubten Handlung zugeordnet. Bei der Bestimmung des Handlungs- und Erfolgsortes setzt sich die Autorin mit der Rechtsprechung des EuGH und den Ansätzen in der Literatur kritisch auseinander und entwickelt ein Konzept der zuständigkeitsbegründenden Handlungszurechnung. Ferner beleuchtet sie die Bedeutung des Mehrparteiengerichtsstandes in derartigen Schadensersatzprozessen. Zudem werden die Anforderungen an Gerichtsstandsvereinbarungen in Gesellschaftsverträgen und Anleihebedingungen dargelegt sowie ihre persönliche und sachliche Reichweite bestimmt. Schließlich beleuchtet die Autorin das Verhältnis des Musterverfahrens nach dem KapMuG zu den Anerkennungs- und Verfahrenskoordinierungsvorschriften der Brüssel Ia-VO.»Issuer liability in the Brussels Ia Regulation«: This paper examines the jurisdiction in tort matters under the Brussels Ia Regulation in the context of liability for breaches of prospectus and ad-hoc publicity obligations. The multiple-party jurisdiction is discussed and the requirements for the prorogation of jurisdiction in articles of association as well as in terms and conditions of bonds are outlined. It examines the relationship of the model proceeding under the KapMuG to the provisions of recognition and procedural coordination