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‚Cultural Studies' - ein geeignetes Theoriekonzept für die kulturwissenschaftliche Forschung im Fach Deutsch als Fremdsprache?
Dass das Erlernen einer fremden Sprache nicht auf das Erlernen sprachlicher Strukturen im engeren Sinn beschränkt ist, sondern immer zugleich mit dem Erlernen der mit der Sprache verbundenen Bedeutungen einher geht, Sprachelernen somit immer auch Auseinandersetzung mit fremder ‚Kultur’ bedeutet, ist beileibe keine neue Erkenntnis, sondern wurde in der Geschichte des Fremdsprachenunterrichts immer schon gesehen und in der Praxis auch immer schon in der einen oder anderen Weise berücksichtigt. Allerdings kommt den heute im Allgemeinen als ‚Landeskunde’ bezeichneten kulturellen Anteilen des Fremdsprachenunterrichts zu Beginn des 21. Jahrhunderts eine andere und bei weitem wichtigere Rolle zu, als
dies in früheren Zeiten der Fall war. Die heute meist unter dem Stichwort ‚Globalisierung’
diskutierte weltweite Vernetzung von Kommunikationsströmen, der damit eng verbundene
Bedeutungsverlust des Nationalen zugunsten zunehmend hybrider Identitäten, die weltweiten Migrationsbewegungen und die Alltäglichkeit der Begegnung mit dem ‚Fremden’, nicht zuletzt aber auch die durch die Ereignisse des 11. September 2001 anschaulich gewordene
Gefahr eines ‚clash of civilisations’ haben die Fähigkeit zu interkultureller Kommunikation und Verständigung und zum Umgang mit Verschiedenheit zu einer zentralen Schlüsselqualifikation gemacht, die zwar weit über den Fremdsprachenunterricht hinausweist und die Aufgaben der Bildungsinstitutionen insgesamt tangiert, die aber gleichwohl auch für den Fremdsprachenunterricht eine völlig neue Herausforderung darstellt
Rezension: Schart, Michael (2003), Projektunterricht – subjektiv betrachtet. Eine qualitative Studie mit Lehrenden für Deutsch als Fremdsprache
Seit nunmehr schon ĂĽber zehn Jahren ist in Theorie und Praxis des Fremdsprachenlernens ein Wandel zu
verzeichnen, den man gelegentlich auch als Paradigmenwechsel von der ‚instruktivistischen’ zur
‚konstruktivistischen’ Auffassung von Fremdsprachenlernen und Fremdsprachenunterricht bezeichnet hat und
der besagt, dass das Fremdsprachenlernen nicht durch Instruktion seitens einer Lehrperson, sondern allein
durch konstruktive Eigenaktivität seitens der Lerner zustande kommt (vgl. Wolff 1994; Wolff 2002). Im
Rahmen einer solchen ‚konstruktivistischen’, die Autonomie und Eigenaktivität der Lerner in den Vordergrund
stellenden Auffassung vom Fremdsprachenlernen aber gewinnt nun auch eine aus der alten Reformpädagogik
stammende, im institutionalisierten Unterricht schon seit langer Zeit mit unterschiedlichem Erfolg praktizierte,
aber keineswegs unumstrittene Idee eine völlig neue Aktualität und Relevanz: die Idee des Projektunterrichts.
Der Vorteil des Projekts gegenüber herkömmlich lehrerzentriertem Unterricht bestehe, so heißt es, darin, dass
er durch die Beschäftigung mit authentischen Lerninhalten der Komplexität der sprachlichen Realität besser
gerecht werde, die Lerner mit der Lebenswirklichkeit konfrontiere und die Prinzipien des autonomen und
kooperativen Lernens realisiere (vgl. Wolff 1996: 551 f.). Allerdings bleibt die Argumentation bisher eher auf
der Ebene der Theorie, die konkrete empirische ĂśberprĂĽfung steht noch aus. Ob also der Projektunterricht, so
sehr er vielleicht tatsächlich den Prinzipien eines konstruktivistischen Fremdsprachenlernens entsprechen mag,
tatsächlich zu besseren Lernergebnissen führt, ist noch gar nicht ausgemacht
Rezension: Stark, Franz (2002), Deutsch in Europa. Geschichte seiner Stellung und Ausstrahlung
Wie bei Ringvorlesungen üblich gehen die einzelnen Vorträge in recht unterschiedlicher und die
heterogenen Perspektiven der vertretenen Einzelwissenschaften, aber natürlich vor allem die unterschiedlichen Interessen der einzelnen Wissenschaftler(innen) repräsentierender Weise an das Rahmenthema heran, so dass insgesamt ein vielschichtiges Dokument entsteht, das sprachhistorische, literaturwissenschaftliche, sprachpflegerische und eben auch im engeren Sinne sprachenpolitische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt
Rezension: Glaboniat, Manuela u.a. (2002), Profile deutsch. Gemeinsamer europäischer Referenz- rahmen. Lernzielbestimmungen. Kannbeschreibungen, kommunikative Mittel, Niveau A 1, A 2, B 1, B 2
GLABONIAT, Manuela u.a. (2002). Profile deutsch. Gemeinsamer europäischer
Referenzrahmen. Lernzielbestimmungen. Kannbeschreibungen, kommunikative Mittel, Niveau A1, A 2, B 1, B 2. Berlin u.a.: Langenscheidt. ISBN 3-468-49463-7. 168 Seiten + CD-ROM, 36,-
Euro.
besteht aus einem etwa 170-seitigen Buch, das die wichtigsten Prinzipien erläutert, und einer eingelegten
CD-ROM, die den eigentlichen Kern des Ganzen enthält, nämlich eine Datenbank, die auf vielfältige Weise
verwendbar ist. Als Adressaten werden neben den oben erwähnten auch die LeiterInnen von Institutionen
sowie Lehrerinnen und Lehrer fĂĽr Deutsch als Fremdsprache genannt. Es handelt sich um ein
„Arbeitsinstrument“ für diese Berufsgruppen, mit dessen Hilfe
- DaF-Lehrende schnell und ohne groĂźen Aufwand Lernziele und darauf bezogene sprachliche Mittel fĂĽr
ihre jeweiligen Lerngruppen zusammenstellen und weiter verarbeiten können;
- Unterrichtsziele und Prüfungsanforderungen transparent gemacht werden können;
- kohärente Curricula, Tests und Prüfungen entwickelt werden können usw
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