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    Zusammenhangsmessung zwischen Schusswaffen und Devianz

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    Die staatliche Regulierung von Schusswaffen in Privatbesitz ist sowohl in der wissenschaftlichen Literatur als auch in der Gesellschaft ein intensiv diskutiertes Thema. Die Diskussion in der Öffentlichkeit wird nahezu ausschließlich auf Basis von Einzelbeobachtungen geführt. Interessenverbände und politische Parteien dominieren diese Diskussion. Herausragende Interessenverbände in den Vereinigten Staaten sind die National Rifle Association (NRA), die sich sehr erfolgreich für ein freizügiges Waffenrecht in den Vereinigten Staaten einsetzt, und – mit entgegen gerichteter Zielsetzung – das auch global agierende International Action Network on Small Arms (IANSA). Eine in der Bedeutung mit der NRA vergleichbare Organisation, die ähnliche Ziele verfolgt, existiert in Deutschland nicht. Die Schießsport- und Jagdverbände sind hier die prominentesten Vertreter eines "pro"-Schusswaffen Standpunktes. Auf der anderen Seite werden insbesondere von der Partei Die Grünen in den letzten Jahren Gesetzesvorschläge unterbreitet (z.B. Bundestagsdrucksachen 17/2130 und 17/7732), die auf eine strengere Regulierung von privaten Schusswaffen in Deutschland abzielen. In der öffentlichen und politischen Debatte werden vor allem drei Begründungen für Regulierung/Deregulierung von Schusswaffen angeführt. Dies sind zum einen "school shootings." In Deutschland fanden zwei besonders aufsehenerregende Taten 2002 in Erfurt und 2009 in Winnenden statt. Auf beide Ereignisse wurde von der Politik mit strengerer Schusswaffenregulierung durch Änderungen im deutschen Waffengesetz reagiert. In das Beratungsverfahren gingen auch wissenschaftliche Positionen ein. Das school shooting vom Dezember 2012 in Newtown, Connecticut leitete in den USA eine intensive Diskussion um die dortigen Waffengesetze ein. Auch hieran beteiligte sich die Wissenschaft. Dass die Tragik eines solchen Ereignisses von Interessenvertretern in ihrem Sinne ausgenutzt wird, ist nicht auszuschließen. Ebenso ist nicht garantiert, dass alle von Wissenschaftlern geäußerten Positionen neutral sind. Des Weiteren wird in der Diskussion eine abstrakte allgemein erhöhte Gefährdung durch die Verbreitung von Schusswaffen angenommen, was sich in Deutschland auch in der Rechtsprechung (BVerwG 1 C 5.99) niederschlägt. Ein dritter Diskussionspunkt sind Suizide. Sollte die Verfügbarkeit von Schusswaffen die Neigung einzelner sich selbst zu töten erhöhen, so ist es naheliegend, über Vermeidungsmöglichkeiten nachzudenken. Dass alle drei Punkte ökonomische Dimensionen besitzen, ist offensichtlich. Ebenso sind ökonomische Auswirkungen durch Regulierung/Deregulierung zu erwarten – und zwar abhängig sowohl von der Richtung und Größe eines eventuell bestehenden Zusammenhangs als auch vom direkten Effekt durch die Regulierung auf Markt und Komplementärmärkte für Schusswaffen sowie eventuellen individuellen Nutzen. In der Wissenschaft wird auch in der volkswirtschaftlichen Literatur mit quantitativen Methoden nach möglichen Zusammenhängen zwischen Schusswaffen und Devianz gesucht. Gibt es einen Zusammenhang zwischen unerwünschtem deviantem Verhalten und Schusswaffen, so ist – abhängig von der Richtung dieses Zusammenhanges – plausibel, dass die Verbreitung von Schusswaffen in der Bevölkerung sich auf diesem Wege positiv oder negativ auf das Gemeinwohl auswirkt. Die Hypothese, dass die Verfügbarkeit von Schusswaffen mit school shootings zusammenhängt, ist in der qualitativen Literatur zu diesen Ereignissen verbreitet. Folgt man der Bezeichnung "school shooting", so ist auf den ersten Blick ein perfekter Zusammenhang zu vermuten. Nach der Definition des Begriffs in kann ein school shooting mit z.B. Hieb-, Stich-, Brand- oder Sprengwaffen begangen werden. Derartige Fälle sind eingetreten, so dass der vormals offensichtlich perfekte Zusammenhang nicht besteht. Bei allen drei oben beschriebenen Verhaltensweisen – school shootings, sonstige Gewaltkriminalität, Suizid – handelt es sich um von der gesellschaftlichen Norm abweichendes, also deviantes, Verhalten. Dieses soll – unter Berücksichtigung eventueller Trade-Offs – durch geeignete regulatorische Maßnahmen unterbunden werden. Aus wohlfahrtsökonomischer Sicht ist es hierbei wünschenswert, nicht opportun einer beliebigen Seite der Debatte stattzugeben. Vielmehr sollte eine Regulierung auf quantitativer Evidenz basieren. Solche ist, entgegen vielen qualitativen Ergebnissen, nicht durch einen persönlichen Bias beeinflussbar. Die wissenschaftliche Debatte zu dem Thema "Schusswaffen und Devianz" ist nicht abgeschlossen. Meine Arbeit trägt hierzu in drei Punkten bei: Zu school shootings zeige ich qualitativen Forschern eine einfach anzuwendende und leicht verständliche Methode auf und demonstriere, dass diese unter plausiblen Parametern zu aussagekräftigen Ergebnissen kommen kann. Zu Schusswaffen und Suiziden bestätige ich ein bekanntes Ergebnis: Mehr Schusswaffen hängen mit mehr Schusswaffensuiziden zusammen. Gleichzeitig berichtige ich ein in der Regulierungsdebatte verwendetes Ergebnis, das einen starken (Schein-)Zusammenhang zwischen Schusswaffen und Suiziden insgesamt behauptet. Zur Thematik Schusswaffen und Gefährdung der Bevölkerung zeige ich, dass eine Regulierungsempfehlung auf einem Scheinresultat aus einer Regressionsrechnung basiert. Hieraus ergibt sich gleichzeitig ein interessantes theoretisches Ergebnis zur möglichen Verzerrung von Ergebnissen in Log-Raten-Modellen

    Logistic Regression for Extremely Rare Events: The Case of School Shootings

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    School shootings are often used in public policy debate as a justification for increased regulation, based on qualitative arguments. However, to date, no effort has been made to find valid qualitative arguments. However, to date, no effort has been made to find valid quantitative evidence for the claims bolstering the regulation recommendations. In defense of this absence of evidence, it is usually argued that the rarity of such events does not allow the employment of quantitative methods. This paper, using a simulation study, shows that, based on the number of shool shootings in the United States and Germany combined, the well-known method of logistic regression can be applied to a case-control study, making it possible to at least test for an association between hypothesized influential variables and the occurrences. Moderate relative risks, explained by an observed variable, would lead to a high power of appropriate test. A moderate number of cases generated by such a variable would suffice to show a significant association

    Evidence for the “Suicide by Firearm” Proxy for Gun Ownership from Austria

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    When attempting to measure gun ownership in the United States, the problem of missing administrative data arises, making it necessary to find a valid proxy. Several such proxies are employed in economic studies, one of which is the fraction of “suicides by firearm” of “all suicides” (FSS). My work validates this proxy from out-of-sample data, namely, Austrian administrative data on firearm licenses. I also reevaluate, with appropriate statistical methods, a result on firearms and suicide from the medical that is often used for public policy advocacy. This result is, unfortunately, heavily biased due to ignoring a well-known fallacy and thus can be only partially confirmed

    Evidence for the 'Suicide by Firearm' Proxy for Gun Ownership from Austria

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    Comparison of an automatic analysis and a manual analysis of conjunctival microcirculation in a sheep model of haemorrhagic shock

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    Life-threatening diseases of critically ill patients are known to derange microcirculation. Automatic analysis of microcirculation would provide a bedside diagnostic tool for microcirculatory disorders and allow immediate therapeutic decisions based upon microcirculation analysis

    Dehydroepiandrosterone administration modulates endothelial and neutrophil adhesion molecule expression in vitro

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    INTRODUCTION: The steroid hormone dehydroepiandrosterone (DHEA) exerts protecting effects in the treatment of traumatic and septic complications in several animal models. This effect goes along with reduced amounts of infiltrating immune cells in organs such as lung and liver. However, the underlying mechanisms of DHEA action are still not known. Adhesion molecules are important for the extravasation of neutrophils into organs where they may exhibit detrimental effects. Therefore, we investigated the in vitro effect of DHEA on the expression pattern of adhesion molecules of human endothelial cells and neutrophils. METHODS: Endothelial cells derived from human umbilical cord were subjected to an lipopolysaccharide (LPS) challenge. DHEA was administered in two different concentrations, 10(-5 )M and 10(-8 )M, as a single stimulus or in combination with LPS challenge. After two, four and 24 hours, fluorescence activated cell sorter (FACS) analysis for vascular cell adhesion molecule-1, intercellular adhesion molecule-1 and E-selectin was performed. Neutrophils were freshly isolated from blood of 10 male healthy volunteers, stimulated the same way as endothelial cells and analyzed for surface expression of L-selectin, CD11b and CD18. RESULTS: In the present study, we were able to demonstrate effects of DHEA on the expression of every adhesion molecule investigated. DHEA exhibits opposite effects to those seen upon LPS exposure. Furthermore, these effects are both time and concentration dependent as most DHEA specific effects could be detected in the physiological concentration of 10(-8 )M. CONCLUSION: Thus, we conclude that one mechanism by which DHEA may exert its protection in animal models is via the differential regulation of adhesion molecule expression

    Hand classification of fMRI ICA noise components

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    We present a practical "how-to" guide to help determine whether single-subject fMRI independent components (ICs) characterise structured noise or not. Manual identification of signal and noise after ICA decomposition is required for efficient data denoising: to train supervised algorithms, to check the results of unsupervised ones or to manually clean the data. In this paper we describe the main spatial and temporal features of ICs and provide general guidelines on how to evaluate these. Examples of signal and noise components are provided from a wide range of datasets (3T data, including examples from the UK Biobank and the Human Connectome Project, and 7T data), together with practical guidelines for their identification. Finally, we discuss how the data quality, data type and preprocessing can influence the characteristics of the ICs and present examples of particularly challenging datasets
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