199 research outputs found

    Erste Ergebnisse zur Evaluation der Frühen Einschulung in Berlin

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    Als eine Reaktion auf das vergleichsweise schwac he Abschneiden der Schülerinnen und Schüler bei PISA 2000 sieht das neue Berliner Schulgesetz aus dem Jahr 2004 eine frühere Einschulung vor: Mit Beginn des Schuljahres 2005/06 wurde, durch Versch iebung des Stichtages zur Vollendung des 6. Lebensjahres vom 30. Juni auf den 31. Dezember, das Einschulungsalter von durchschnittlich 6,7 auf 6,2 Jahre gesenkt. Ziel der vorliegenden Studie ist es, die langfristigen Zusammenhänge zwischen Einschulungsalter und Bildungsertr ägen für Berliner Schülerinnen und Schüler zu untersuchen. Die Datengrundlage dieser Studie bilden mehrere groß angelegte, repräsentative Schulleistungs- studien, an denen die Kohorte von Schülerinnen und Schülern teilnahm, die im Jahr 2005 als Erste nach der neuen Einschulungsregelung eingeschult wurde: die Orientierungsarbeiten in der zweiten Jahrgangsstufe aus dem Schuljahr 2006/07 (OA 2), die Vergleichsarbeiten in der dritten Jahrgangs- stufe (VERA 3) aus dem Schuljahr 2007/08 und die Ve rgleichsarbeiten in de r achten Jahrgangsstufe (VERA 8) aus dem Schuljahr 2012/13. Um die Stabilit ät der Befunde abschätzen zu können, wurden die Ergebnisse der Einschulungskohorte von 2005 /06 bei VERA 3 verglichen mit den Ergebnissen einer Stichprobe von Schülerinn en und Schülern, die im Schulj ahr 2010/11 eingeschult wurden und im Schuljahr 2012/13 an VERA 3 teilnahmen. Von besonderem Interesse waren Vergleiche der jüngeren Schülerinnen und Schüler, die aufgrund der Änderung der Stichtagsregelung erstmals bereits in diesem jungen Lebensalter eingeschult wurden, mit älteren Schülerinnen und Schülern die in diesem ersten Durchgang noch nach der al ten Stichtagsregelung eingeschult wurden. Die Ergebnisse der statistischen Analysen lasse n sich folgendermaßen zusammenfassen: (1) Im Laufe der Zeit nahm der Anteil der jüng eren Schülerinnen und Schüler an der gesamten Einschulungskohorte 2005/06 etwas ab. Die zur Ve rfügung stehende Datenlage ermöglichte es jedoch nicht, Gründe für die Abnahme genauer zu beschreiben. (2) Kleinere Leistungsrückstände jüngerer Schü lerinnen und Schüler im Leseverstehen und in Mathematik, die in der zweiten Jahrgangsstufe zu beobachten waren, zeigten sich in der dritten Jahrgangsstufe weitestgehend ausgeglichen. In de r achten Jahrgangsstufe lag die Leistung der jüngeren Schülerinnen und Schüler im Leseverste hen und in Mathematik mindestens auf vergleich- barem Niveau. (3) Diese Befundmuster zu Anteilen an der Ei nschulungskohorte und zu mittleren Leistungs- unterschieden zeigte sich für (a) Jungen, (b) Mädchen, (c) Schülerinnen und Schüler ohne Migrations- hintergrund sowie (d) Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund. (4) In der achten Jahrgangsstufe besuchten etwas me hr als die Hälfte der jüngeren Schülerinnen und Schüler der Einschulungskohorte 2005/06 das Gymnas ium und die andere Hälfte die Integrierte Sekundarschule. Diese Anteile zur Bildungsbeteiligun g unterscheiden sich nicht von den Anteilen, die für die älteren Schülerinnen und Schüler ermittelt wurden. (5) Es zeigte sich eine große Heterogenität in den Leistungsverteilungen für alle Altersgruppen in allen Jahrgangsstufen. Die altersbezogenen Leistungsver teilungen im Leseverstehen und in Mathematik überlappten sich in allen untersuchten Jahrgangsstufen sehr stark. Der größte Anteil der Leistungsheterogenität bestand dabei innerhalb und nicht etwa zwischen den Altersgruppen. Maximal konnten 2 % der gesamten beobachteten Le istungsheterogenität durch Altersunterschiede erklärt werden. (6) Die Ergebnisse für die Einschulungskohorte 2005/ 06 bei VERA 3 wurden durch die Ergebnisse der Einschulungskohorte von 2010/11 bestät igt: Im Leseverstehen und in Mathematik sind nahezu keine Leistungsunterschiede zwischen den jüngeren und äl teren Schülerinnen und Schülern festzustellen. Dieses Befundmuster zeigte sich für (a) Jungen, (b) Mädchen, (c) Schülerinnen und Schüler ohne Migrationshintergrund sowie (d) Schülerinnen und Sc hüler mit Migrationshintergrund. Auch für diese Einschulungskohorte setzte sich die beobachtete Leistungsheterogenität zum allergrößten Teil aus der Leistungsheterogenität innerhalb und nicht et wa aus der Leistungsheterogenität zwischen den Altersgruppen zusammen. (7) Der Anteil derjenigen Schülerinnen und Schüle r, für die eine beschleunigte Schullaufbahn (etwa durch Überspringen einer Klasse und/oder vorzeitige Einschulung) festgestellt werden kann, bleibt über die verschiedenen Jahrgangsstufen hinweg we itestgehend stabil. Jedoch zeigte der Vergleich der Zusammensetzung der Schülerschaft der Eins chulungskohorte 2005/06 und der Einschulungs- kohorte 2010/11, dass der Anteil der Schülerinnen und Schüler in der dritten Jahrgangsstufe zunimmt, für die eine verzögerte Schullaufbahn festgestellt werden kann (z. B. durch das Verweilen in einer Klassenstufe und/ oder die Rückstellung von der Einschulung). Zusammenfassend ist festzustellen, dass sich im Laufe der Zeit die Zusammensetzung der Schüler- schaft eines Jahrgangs leicht änderte. Dies betri fft den etwas geringer werdenden Anteil an jüngeren Schülerinnen und Schülern innerhalb eines Einschul ungsjahrgangs. Andererseits betrifft es den relativ zur Einschulungskohorte 2005/06 größer gewo rdenen Anteil von Schülerinnen und Schülern mit verzögerter Schullaufbahn in der dritten Ja hrgangsstufe. Dennoch deuten die vorliegenden Ergebnisse auch darauf hin, dass es mit der geänderten Einschulungsregelung gelang, einen Großteil der Schülerinnen und Schüler bereits in jüngerem Alter schulisch zu fördern, ohne dass dies mit langfristigen negativen Auswirkungen auf ihre Leis tung und ihre Bildungsbeteiligung am Gymnasium verbunden war

    Investigating the Generalizability across Students, Time and Classes

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    A child's age in comparison to the age of her or his classmates (relative age) has been found to be an influential factor on academic achievement, particularly but not exclusively at the beginning of formal schooling. However, few studies have focused on the generalizability of relative age effects. To close this gap, the present study analyzes the generalizability across students with and without immigrant backgrounds, across three student cohorts that entered school under a changing law of school enrollment, and across classes. To this end, we capitalized on representative large-scale data sets from three student cohorts attending public schools in Berlin, the capital of Germany. We analyzed the data using a multilevel framework. Our results for the overall student sample indicate relative age effects for reading and mathematics in favor of the relatively older students in Grade 2 that become somewhat smaller in size in Grade 3. By Grade 8, relative age effects had vanished in reading and had even reversed in favor of the relatively young in mathematics. Furthermore, relative age effects were not found to be systematically different among students with and without immigrant backgrounds, student cohorts, or across classes. Taken together, these results empirically underscore the broad generalizability of the findings as found for the overall student population and replicate the pattern of findings on relative effects as identified by the majority of previous studies

    Cysteine biosynthesis in Mycobacterium tuberculosis as potential drug target

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    The bacterium Mycobacterium tuberculosis is the underlying cause of tuberculosis, one of the most devastating infectious diseases, causing 1.4 million deaths in 2015. In addition one third of the global population is infected with latent tuberculosis, during which the bacilli remain viable in a dormant state, characterized by slow growth rates and changes in metabolism. It was shown that the underlying genes of sulfur assimilation and L-cysteine biosynthesis are essential for the survival of Mtb during dormancy. The availability of sulfur and the subsequently produced L-cysteine is directly linked to increased survival of Mtb inside host macrophages, because the first line of defense of Mtb against reactive oxygen and nitrogen species relies on mycothiol, the functional analog to glutathione in mycobacteria and the redox active sulfhydryl group of mycothiol is directly derived from L-cysteine. Hence the enzymes of the sulfur assimilation pathway and L-cysteine biosynthesis have been proposed as potential targets for novel antimycobacterial drugs. Within the scope of this thesis, mycobacterial CysC, the APS kinase domain of the mycobacterial sulfur activation complex was mechanistically and structurally characterized. Phosphoryl group transfer from ATP to APS was shown to follow a conserved mechanism found in several species. In addition mutation of an L-cysteine residue in the lid region closing off the ATP binding site resulted in impaired ATP binding and prevented catalysis. The structural characterization included a comparison of mycobacterial CysC and the crystal structures to the two human homologs and it was found that the substrate binding sites for APS and ATP in the three enzymes shared a high degree of sequence identity, hence inhibitor development specifically targeting the mycobacterial enzyme was considered to be very challenging. The three mycobacterial L-cysteine synthases, CysK1, CysK2 and CysM are upregulated during different metabolic states of Mtb. A high-throughput screening campaign of CysM identified a class of urea-based active site binders. Subsequent in vitro validation and organic synthesis of compounds to establish structure activity relationships in combination with structural based methods allowed the identification of seven potent CysM inhibitors. The affinities were found to be in the low micromolar range. The identified compounds did not only decrease CysM activity, but also showed bactericidal potency in a nutrient starvation model. CysK1 and CysK2 were also tested against a library of 71 compounds that were used for in vitro validation of CysM. In total four compounds were found to inhibit CysK1 and CysK2 and were also among the best inhibitors targeting CysM, suggesting that the identified inhibitors might provide a valuable starting point towards the development of a drug targeting all three L-cysteine synthases simultaneously

    Psychologies of not Knowing: On the (Re)Production of Oppression via Processes of not Knowing or Ignorance

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    Social and liberation movements all over the world have acted on the premise that oppression is kept alive, among other ways, through psychological mechanisms. Feminist and critical race epistemologies such as “feminist standpoint theories” and “epistemological ignorance” suggest that there might be different forms of not knowing involved depending on the social location of the (not) knowing subject. In this paper we suggest that the concrete psychological mechanisms involved in not knowing or outright ignorance differ according to one’s position in the social fabric of oppression and privilege. Drawing on various critical psychological and psychoanalytic reflections, as well as interpreting selected passages from a group discussion among elderly retirement home residents in Vienna, we illustrate how social position is translated into lack of knowledge about systems of oppression and privileg

    Digitalisierungsstrategien bundesdeutscher Länder

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