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Theoretisch-konzeptionelle Überlegungen zur Verräumlichung von Governance
Das vorliegende Papier setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich von
Governance geprägte Räume theoretisch-konzeptionell erfassen lassen. Auf der
Grundlage einer Differenzierung zentraler Governance-Elemente (Akteure,
Strukturen und Prozesse) und anknüpfend an geographische Raumkonzepte schlagen
wir drei Anwendungsstrategien zur Analyse vor: Lokalisierung, Relationierung
und Regionalisierung. Mit Hilfe dieser Anwendungen lassen sich schließlich
Governance-Räume auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus identifizieren,
analysieren und theoretisieren. Der vorliegende Beitrag geht erstens davon
aus, dass es zur empirischen Erfassung von Governance neuer analytischer
Konzepte bedarf, die sich vom methodologischen Nationalismus lösen und mit
alternativen Analyseeinheiten arbeiten. Zweitens kommt die Governance-
Forschung jenseits und unterhalb des Staates langfristig nicht darum herum,
die räumliche Dimension des eigenen Untersuchungsgegenstandes theoretisch und
konzeptionell zu reflektieren
the Clean Development Mechanism (CDM) as a new form of governance in climate protection
Die Bewältigung des Klimawandels ist heute eine der bedeutendsten politischen
Herausforderungen. Das Kyoto-Protokoll ist der am weitesten fortgeschrittene
Prozess der internationalen Staatengemeinschaft im Hinblick auf die
Herausforderungen des Klimawandels. Einer der interessantesten und
innovativsten Bausteine des Kyoto-Protokolls ist der Clean Development
Mechanismus (CDM). Seit seiner Initiierung ist dieser so genannte flexible
Mechanismus der Schlüssel zur Schaffung von volatilen und boomenden Märkten
für Zertifikate für die Reduktion von Kohlenstoffemissionen (CERs). Diese
Zertifikate, kurz CERs, sind die ersten international gehandelten Güter, die
durch ein internationales Umweltabkommen geschaffen wurden. Während des
Prozesses der Marktetablierung sind private Akteure wie Firmen,
Projektverifizierer, Carbon Funds und Zertifikatshändler zu den führenden
Akteuren des globalen Kohlenstoffmarktes aufgestiegen. Dennoch ist der Markt
weiterhin stark von den politischen Rahmenbedingungen abhängig. Die Nachfrage
wird durch die Festlegung von Emissionsreduktionen für Nationalstaaten und
deren Emissionsallokationen geschaffen. Der vorliegende Artikel untersucht die
Transformation des Markts, der zunächst von öffentlichen Akteuren initiiert,
durch Public Private Partnerships (PPPs) angestoßen, sich zu einem Markt
entwickelt, wo sich die Regierungen nach und nach zurückziehen und private
Akteure immer stärker Governancefunktionen wahrnehmen. Weiterhin wird der
Status quo des CDM evaluiert und auf verbleibende Forschungsfragen
hingewiesen