Das vorliegende Papier setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich von
Governance geprägte Räume theoretisch-konzeptionell erfassen lassen. Auf der
Grundlage einer Differenzierung zentraler Governance-Elemente (Akteure,
Strukturen und Prozesse) und anknüpfend an geographische Raumkonzepte schlagen
wir drei Anwendungsstrategien zur Analyse vor: Lokalisierung, Relationierung
und Regionalisierung. Mit Hilfe dieser Anwendungen lassen sich schließlich
Governance-Räume auf unterschiedlichen Abstraktionsniveaus identifizieren,
analysieren und theoretisieren. Der vorliegende Beitrag geht erstens davon
aus, dass es zur empirischen Erfassung von Governance neuer analytischer
Konzepte bedarf, die sich vom methodologischen Nationalismus lösen und mit
alternativen Analyseeinheiten arbeiten. Zweitens kommt die Governance-
Forschung jenseits und unterhalb des Staates langfristig nicht darum herum,
die räumliche Dimension des eigenen Untersuchungsgegenstandes theoretisch und
konzeptionell zu reflektieren