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    Moskau und Chicago als Metropolen der Moderne: Sozialer Konflikt und gesellschaftliche Integration 1870-1914

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    Das WZB-Discussion Paper verwendet Georg Simmels Aufsatz „Die Großstädte und das Geistesleben“ von 1903 als Ausgangspunkt für eine vergleichende Diskussion der sozialen Frage in Moskau und Chicago in der klassischen Moderne. Der vergleichende Blick auf Russland und die USA verdeutlicht, dass die spezifische Perspektive Georg Simmels auf das Großstadtleben jenseits der europäischen Metropolen eher einer Zielvorstellung denn der Beschreibung sozialer Realitäten entsprach. Der durchschnittliche Bewohner von Moskau oder Chicago konnte sich die von Simmel gepriesene „Blasiertheit“ kaum zu eigen machen. „Hass und Kampf“ bestimmten häufig seinen Alltag. In einer segregierten Stadt musste er versuchen, Fuß zu fassen und sich zu behaupten. Das unabhängige Individuum im Sinne Georg Simmels war in diesen Metropolen nur in den Eliten anzutreffen. Eine Gesellschaft autonomer Stadtbürger war bestenfalls im Entstehen begriffen und die zahlreichen gewalttätigen Auseinandersetzungen und letztlich die russische Revolution zeigen, welch fragile Werte Frieden und Zivilität in der modernen Metropole waren. Das Papier gibt einen Überblick über die urbanen Lebenswelten der russischen und der amerikanischen Stadt und über die unterschiedlichen Versuche sozialer Reform.This WZB Discussion Paper takes Georg Simmel’s classic 1903 essay, “The Metropolis and Mental Life,” as the starting point for a comparative analysis of social issues and city reform in Moscow and Chicago in the period of classic modernity. Scrutinizing each of these cities, it becomes clear that many of Simmel’s observations about the European metropolis did not hold true in these countries. The average Muscovite or Chicagoan was hardly in a position to adopt the “blasé attitude” attributed to the average European, characterized by a kind of cool, remote, and intellectualized approach to things. To the contrary, Muscovites and Chicagoans during this period were struggling for survival in urban environments where authority was often absent or corrupt, and where physical violence shaped everyday life. The “urbane” city dweller, as described by Simmel, could only be found among elites. In densely populated, largely segregated cities with anonymous and estranged citizenries, peace and civility remained fragile, to which the upheavals of the Russian revolution and the Chicago riots dramatically testify. This paper provides an overview of everyday life in Moscow and Chicago, and considers different approaches to social reform in the United States and Russia

    Dictatorship: Modern Tyranny Between Leviathan and Behemoth (Version 2.0) (english version)

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    Version 2.0: In the Roman Republic, a dictatorship (dictatura in Latin) referred to an institution of constitutional law. In times of emergency the senate would temporarily grant a dictator extraordinary powers to defend and restore state order. This classic meaning was reshaped in various ways during the twentieth century. Dictatorship became an ambiguous term whose range of meanings could encompass positive expectations as well as moral condemnation. The modern concept of dictatorship has been used as both a self-descriptor as well as a label employed by others to describe communist, fascist and Nazi rule

    Lock-in detection for pulsed electrically detected magnetic resonance

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    We show that in pulsed electrically detected magnetic resonance (pEDMR) signal modulation in combination with a lock-in detection scheme can reduce the low-frequency noise level by one order of magnitude and in addition removes the microwave-induced non-resonant background. This is exemplarily demonstrated for spin-echo measurements in phosphorus-doped Silicon. The modulation of the signal is achieved by cycling the phase of the projection pulse used in pEDMR for the read-out of the spin state.Comment: 4 pages, 2 figure

    Völkerfreundschaft und Amerikafeindschaft. Ilja Ehrenburgs Publizistik und das Europabild des Stalinismus

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    Mit Stalins „Revolution von oben“ seit 1928 und dem Beginn der Fünfjahrespläne wandte sich die UdSSR von Europa ab. Während die Bolschewiki im Jahrzehnt nach ihrer Machtübernahme Europa revolutionieren wollten, erklärten sie nun die radikale Umgestaltung des eigenen Landes zur Priorität. Um die verschiedenen Nationen und Ethnien des Vielvölkerreiches für den „Aufbau des Sozialismus“ zu mobilisieren, bediente sich der Propagandastaat seit 1935 der Metapher der „Großen Freundschaft“ der sowjetischen Völker. Seit Ende der dreißiger Jahre betonte die Propaganda außerdem die Vorreiterrolle des russischen Volkes - seine Verdienste um die Revolution und seine historischen Leistungen in der Staatsbildung erhoben es zum primus inter pares, zu dem die kleineren Brudervölker der UdSSR in „Liebe und Dankbarkeit“ aufblicken sollten. Der Diskurs der Völkerfreundschaft war Bestandteil eines bolschewistischen Nationalismus, der die politische Kultur der Sowjetunion bis zu ihrem Ende prägte und die russische Gesellschaft bis in die Gegenwart beeinflusst

    Sport zwischen Ost und West

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    Diktatur: Moderne Gewaltherrschaft zwischen Leviathan und Behemoth (Version 1.0)

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    (Version 1.0, siehe auch Version 2.0) Der Begriff Diktatur stammt aus dem römischen Staatsrecht, wo er die temporäre Herrschaft eines Diktators bezeichnete, der zur Verteidigung der Republik über dem Gesetz stand. Diese klassische Bedeutung wurde im 20. Jahrhundert vielfach überformt; der moderne Diktaturbegriff entstand als Eigen- und Fremdbezeichnung für die kommunistische, faschistische und nationalsozialistische Herrschaft. Der Artikel unseres Autoren Jan C. Behrends rekonstruiert die Geschichte des Begriffs im 20. Jahrhundert mit einem Schwerpunkt auf den russischen und deutschen Fall und blickt abschließend auf die zeithistorische Forschung der Gegenwart
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