361 research outputs found

    Ethnische Zuordnung im Zeitalter der Globalisierung

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    "Im Zeitalter der Globalisierung werden die ethnischen Zuordnungen zunehmend komplizierter. Denn durch Migration und Mobilität, Flucht und Vertreibung, internationale Arbeitsteilung und Wirtschaftsvernetzung wächst die Zahl derer, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihre Heimat verlassen; die Ländergrenzen überschreiten, hier geboren werden, dort aufwachsen, in einem dritten Land heiraten und Kinder bekommen. Gleichzeitig gehört es zu den Merkmalen der modernen Nationalstaaten, daß dem Einzelnen ständig Zuordnungen nach Nationalität bzw. ethnischer Herkunft abverlangt werden. Dabei ist die juristische Unterscheidung zwischen Mitgliedern und Fremden keine neutrale Kategorie, sondern dient der Teilhabe wie der Ausgrenzung in bezug auf soziale Ressourcen: Der Mitgliedsstatus nach innen bildet die 'Grundlage für die Zuschreibung der materiellen Rechtsstellungen, die insgesamt den Status eines Bürgers im Sinne der Staatsbürgerschaft ausmachen' (Habermas). So gesehen ist offensichtlich, daß diejenigen, die die Grenzen nationaler bzw. ethnischer Zuordnung sprengen, ein gesellschaftliches Ordnungsproblem darstellen. Die Frage, die unabweisbar sich stellt, heißt: Wo ist der gesellschaftliche, der politische, der rechtliche Ort derer, die nicht in die tradierten Kategorien einfacher und eindeutiger Zuordnung passen? Wie soll die Gesellschaft mit ihnen verfahren? Wie wollen sie sich selbst sehen, wo wollen die andern sie sehen, wie ist ihre Identität zu begreifen? Sollen sie selbst ihre Zuordnung festlegen können, oder ist es die Gesellschaft, die hier das Entscheidungsrecht hat? Welche Ordnungsregeln sind möglich, welche sind praktisch, welche sind politisch erwünscht? " (Autorenreferat

    Identitätsbedrohung und soziale Stigmatisierung: "nicht-intendierte Nebenfolgen" der hochtechnisierten Medizin

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    Die neuen Biotechnologien beinhalten einen Eingriff in den gesamten Lebenszusammenhang der Patienten/ Klienten, in deren physisches ebenso wie psychisches und soziales Befinden. Aber ins Blickfeld gerückt wird nur ein Teil dieses Eingriffs, nämlich derjenige, der das physische Funktionieren betrifft. Dagegen bleiben die weitergehenden Bezüge der Patienten im Dunkel, werden ignoriert und bagatellisiert, verdrängt und beiseite geschoben. Deshalb ist als Szenarium der Zukunft wahrscheinlich: Der Bedarf nach professioneller psychosozialer Unterstützung wird wachsen. Die immer schnellere Durchsetzung einer hochtechnisierten und eng naturwissenschaftlich orientierten Medizin produziert eine Konjunktur für Psychologie und Therapie, weil die Patienten/ Klienten nach einem Ort suchen, wo sie in ihren Verunsicherungen, Ängsten, Bedrohungen aufgefangen werden

    Türkische Bräute und die Migrationsdebatte in Deutschland

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    "Das Bild von 'den' Ausländern, das in der Migrationsdebatte in Deutschland vorherrscht, ist durch viele Vereinfachungen und Verzerrungen charakterisiert. Das hat sich auch in der Debatte um Zwangsheirat unter türkischen Migranten gezeigt: Die Autorin eines Buchs, das auf pauschalisierende Aussagen setzt, wird in kürzester Zeit zum Medienstar und erreicht die Bestseller-Listen. Wie erklärt sich dieser Erfolg? Und was sind die politischen Folgen?" (Autorenreferat

    Deutschland ist bunter geworden: binationale Paare und ihre Familien

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    Die Autorin beschreibt den Typus der transkulturellen Familie, deren Lebenswirklichkeit aufgespannt ist zwischen verschiedenen Kulturen und Traditionen. Da in diesen Ehen keine gemeinsamen Traditionen existieren, muss die 'Konstruktion einer neuen interkulturellen Wirklichkeit', eine 'interkulturelle Lebenswelt' bzw. eine 'binationale Familienkultur' geschaffen werden. Transkulturelle Familien zeichnen sich dadurch aus, dass sie einer Handlungslogik folgen, die von der Konkurrenz der Traditionen herrührt. In diesem Sinne sind binationale Paare nach Meinung der Autorin exemplarische Vertreter jener Lebensform, die 'Bastelbiographie' genannt wird oder anders ausgedrückt: die zugleich Praktiker wie Pioniere im Prozess gesellschaftlicher Individualisierung sind. (ICF

    Ganz normale Familien? Neue Familienstrukturen und neue Interessenkonflikte durch Fortpflanzungstechnologien

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    Die Autorin greift in ihrem Vortrag die Diskussionen um Fortpflanzungs-, Bio- und Gentechnologien auf und analysiert sie unter dem Aspekt, welche "Verheißungen" von den Befürwortern dieser Techniken gemacht werden. Sie versucht dabei, die Probleme bei "künstlichen" Familien im Gegensatz zu denen bei "normalen" Familien herauszuarbeiten. Sie kommt zu dem Ergebnis: "Mit der medizinischen Zeugungshilfe entstehen nicht einfach 'normale' Familien, Familien wie andere auch. Vielmehr unterscheiden sie sich erheblich von den auf natürlichem Weg gewachsenen Familien, was ihre soziale Struktur und Dynamik betrifft. Und... dieser Unterschied bringt ein erheblich höheres Potential an Belastungen und Konflikten." (psz

    Visions in monochrome: Families, marriage and the individualisation thesis

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    This paper takes issue with the way in which the individualisation thesis – in which it is assumed that close relationships have become tenuous and fragile - has become so dominant in ‘new’ sociological theorising about family life. Although others have criticised this thesis, in this paper the main criticism derives from empirical research findings carried out with members of transnational families living in Britain whose values and practices do not fit easily with ideas of individualisation. It is argued that we need a much more complex and less linear notion of how families change across generations and in time
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