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Marcher debout dans le monde moderne
La pensĂ©e anthropologique en Europe commence avec lâidĂ©e que le monde est un cosmos ordonnĂ© selon des lois rationnelles, dont lâhomme est une composante aussi nĂ©cessaire quâintĂ©grale. Cette conception subit dans le contexte des temps modernes un processus dâĂ©rosion. Aussi bien le monde que lâhomme apparaissent de plus en plus comme contingents. La prĂ©sente contribution analyse ce passage dâune anthropologie cosmologique Ă une anthropologie post-cosmologique en partant des modifications dans lâinterprĂ©tation de la marche verticale. Si cette posture du corps et cette dĂ©marche ont dâabord Ă©tĂ© interprĂ©tĂ©es comme lâexpression de la situ de lâhomme dans le cosmos et le signe de la supĂ©rioritĂ© de lâhomme debout sur les animaux courbĂ©s, elle apparait dans le contexte de la modernitĂ© de plus en plus comme un risque. Celui qui se tient debout peut facilement tomber. Ce nâest quâen tant que mĂ©taphore que la marche verticale a conservĂ© un peu de sa signification hyperbolique.Das anthropologische Denken in Europa beginnt mit einer Konzeption der Welt als eines vernĂŒnftig geordneten Kosmos, in dem der Mensch ein ebenso notwendiger wie integraler Teil ist. Diese Konzeption ist unter den Bedingungen der Neuzeit einem ProzeĂ der Erosion ausgesetzt : Sowohl die Welt als auch der Mensch erscheinen zunehmend als kontingent. Der vorliegende Beitrag untersucht diesen Ăbergang von einer kosmologischen zu einer postkos-mologischen Anthropologie am Beispiel der verĂ€nderten Deutung des aufrechten Ganges. Wurde diese Körperhaltung und Fortbewegungweise zunĂ€chst als ein Ausdruck der kosmischen Sonderstellung des Menschen und als Zeichen fĂŒr die Ăberlegenheit des aufrechten Menschen ĂŒber die gebeugten Tiere interpretiert ; so erscheint er unter den Bedingungen der Moderne zunehmend als ein Risiko : Wer aufrecht steht, kann leicht fallen. Nur als Metapher hat er noch ein wenig von seiner frĂŒheren ĂŒberschwĂ€nglichen Bedeutung erhalten können.European anthropological thought begins with the idea of the world as a rational and ordered cosmos, in which Man is a necessary and integral component. In the context of modern times, there is an erosion of this conception. World and mankind appear as contingent. The present contribution analyses this transition from a cosmological to a postcosmological anthropology by considering the example of the new interpretations of upright walking. This posture and this form of locomotion were at first interpreted as an expression of the human place in cosmos and a as a sign of the superiority of the upright standing man upon the animals, but in the context of modern times, they appeared more and more to be a danger: who walks upright can easily fall. Only as a metaphor did the upright walking keep a bit of its emphatic meaning
Naturphilosophie als Ethik : Zur Vereinigung von Natur- und Moralphilosophie im Zeichen der ökologischen Krise
Consensus by Default Dordrecht
Weingart P. Consensus by Default Dordrecht. In: Bayertz K, ed. The Concept of Moral Consensus. Philosophy and Medicine. Vol 46. Dordrecht: Kluwer Academic Publishers; 1994: 189-206
Der Begriff der Verantwortung in der Moderne: 19.-20. Jahrhundert
Angesichts der SchlĂŒsselposition, die der Verantwortungsbegriff in der heutigen Moralphilosophie einnimmt, und angesichts seiner Allgegenwart im öffentlichen Leben muss die Beobachtung ĂŒberraschen, dass er erst in der zweiten HĂ€lfte des 19. Jahrhunderts gröĂere Verbreitung findet, um dann im 20. Jahrhundert in den Rang einer ethischen SchlĂŒsselkategorie aufzusteigen. Diese Entwicklung hĂ€ngt mit fundamentalen strukturellen UmwĂ€lzungen der menschlichen Lebens- und Handlungsweise zusammen, die in diesem Zeitraum auftreten und neue Probleme aufwerfen, deren Lösung einen neuen Begriff von Verantwortung erforderlich macht. Der vorliegende Beitrag resĂŒmiert die Entwicklung des Verantwortungsbegriffs seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert, ausgehend von einem âklassischen Modellâ der Verantwortung, das lange vor der EinfĂŒhrung und allgemeinen Durchsetzung des Ausdrucks âVerantwortungâ Lösungen fĂŒr das moralische und rechtliche Problem der Zurechenbarkeit bereitstellte. Im Zuge der im 19. Jahrhundert zunehmenden KomplexitĂ€t sozialer, wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen im Ăbergang zu modernen Gesellschaften verliert das klassische Modell mehr und mehr an PraktikabilitĂ€t hinsichtlich der Lösung gesamtgesellschaftlicher Probleme und wird daher von einem ânachklassischen Modellâ ergĂ€nzt, aus dem schlieĂlich ein prospektiver Begriff der Vorsorgeverantwortung hervorgeht. Dieser wiederum steht Pate fĂŒr das moderne VerstĂ€ndnis von Verantwortung, welches im 20. Jahrhundert maĂgeblich durch frĂŒhe Verantwortungstheoretiker wie Max Weber geprĂ€gt wird.SchlĂŒsselwörter: Klassisches Verantwortungsmodell Nachklassisches Verantwortungsmodell Vorsorgeverantwortung Ethischer Grundbegriff Verantwortungsethi
Risiko, Verantwortung und gesellschaftliche KomplexitÀt
Kaufmann F-X. Risiko, Verantwortung und gesellschaftliche KomplexitÀt. In: Bayertz K, ed. Verantwortung. Prinzip oder Problem?. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft; 1995: 72-97