9 research outputs found

    Zur Situation der Schwermetallrasen und ihrer Standorte im östlichen und südöstlichen Harzvorland

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    Wegen ihres hohen Metallsalzgehaltes gehören die inselartig verstreuten und meist nur kleinflächig auftretenden Standorte der Schwermetallrasen, die durch Pflanzengesellschaften der Klasse Violetea calaminariae gekennzeichnet sind, zu den in ökologischer Hinsicht besonders interessanten Lebensräumen Mitteleuropas. Verbreitungsschwerpunkte von Schwermetallstandorten im außeralpinen Mitteleuropa sind in Deutschland Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen. Hinzu kommen Standorte in Niedersachsen, Thüringen, Sachsen, Baden-Württemberg sowie in Ostbelgien. Aufgrund dieses Verbreitungsmusters kommt Sachsen-Anhalt eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Schwermetallrasen zu. Ziel dieses Beitrages ist es, einen Überblick über die Gesamtzahl und den Zustand der potentiellen Schwermetallstandorte im ehemaligen Mansfelder und Sangerhäuser Kupferschieferrevier zu geben. Ausgehend von der Darstellung ihrer aktuellen Verbreitung und ihrer Gefährdungssituation soll eine Schutzkonzeption für die Schwermetallrasenstandorte der Region angeregt werden

    Zur Situation von Armeria maritima ssp. hornburgensis - aktuelle Daten zu Populationsgröße, Demographie und Taxonomie

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    Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick über die aktuelle Bestandssituation (September 2006) von Armeria maritima ssp. hornburgensis (A. SCHULZ) ROTHM. sowie demografische und genetische Parameter der Population. Aus diesen Daten werden Empfehlungen für kurz-, mittelund langfristige Schutz- und Pflegemaßnahmen zum Erhalt der Population abgeleitet. Zusätzlich wird die Taxonomie der Sippe im Kontext neuer molekulargenetischer Untersuchungen des gesamten mitteleuropäischen Armeria maritima-Komplexes diskutiert

    Geschützte und gefährdete Pflanzen, Tiere und Landschaften des Landes Sachsen-Anhalt : zu den Abbildungen 2. und 3. Umschlagseite

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    Die Artengruppe der Gewöhnlichen Grasnelke, Armeria maritima s. l., gehört zur Familie der Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae). Die gesamte Gattung Armeria ist nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt. Am Südrand des Harzes erstreckt sich auf über 100 km Länge über 2 Ländergrenzen hinweg die Gipskarstlandschaft Südharz: in Sachsen-Anhalt von Pölsfeld bei Sangerhausen durch Thüringen bis Osterode in Niedersachsen. Die südharzer Gipskarstlandschaft weist ein äußerst abwechslungsreiches Erscheinungsbild auf

    Dynamik, genetische Struktur und Schutz kleiner Populationen - das Beispiel von Armeria maritima ssp. hornburgensis

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    Die Populationsentwicklung von Armeria maritima ssp. hornburgensis, einer endemischen Sippe, die nur bei Hornburg (Landkreis Mansfelder Land, Sachsen-Anhalt) vorkommt, wird über den Zeitraum der letzten 40 Jahre dokumentiert. Die Dynamik der Population wird anhand einer Kartierung der Einzelindividuen in den Jahren 1999 und 2000 dargestellt. Genetische Parameter der Population (Heterozygotiegrad, molekulare Varianz, Anteil polymorpher Loci) wurden mit der RAPD-Analyse, einer Art genetischem Fingerabdruck, bestimmt und mit anderen Populationen des Armeria maritima-Komplexes verglichen. Dabei zeigte sich, dass die Population durch eine vergleichsweise hohe genetische Variabilität ekennzeichnetist. Bei einer Vergrößerung des potentiellen Habitates durch Pflegemaßnahmen besteht so die Chance auf eine anwachsende und dabei genetisch relativ variable Population. Maßnahmen zum Schutz der Population und zur Erweiterung ihres Lebensraumes wurden im Jahr 2000 bereits begonnen und werden ebenfalls im vorliegenden Beitrag vorgestellt

    Eine Methodik zur Auswahl von Pflanzenarten für Wiederansiedlungen : Fallstudie am Beispiel der Steppenrasen Thüringens (Deutschland)

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    Reintroductions of plant species are increasingly popular in conservation practice. Steppe grasslands contain many rare and endangered plant species that are potential objects for such reintroductions. Most reintroduction projects, however, can only target a restricted number of species, which raises the question of how species should be prioritised. Here, we present a method to select priority species for reintroduction based on species' characteristics that are widely used in conservation practice. We first determined the local species pool containing those vascular plant species that occurred both in our target region (Thuringia, Germany) and target habitat (steppe grasslands), yielding 369 species. With the help of an a priori filter that selected currently endangered species with limited distribution, 136 potential target species were determined. These potential target species had experienced stronger decline, had a narrower phytosociological amplitude and were more likely to be species of the Festuco-Brometea class and the Festucetalia valesiacae order than non-target species. Potential target species were then ranked by a points system based on ten conservation-relevant characteristics of the species from the categories "threat and protection status", "distribution and decline", and "habitat affiliation". In the ranking, six steppe grassland plant species (Astragalus exscapus, Bothriochloa ischaemum, Prunella laciniata, Pulsatilla pratensis subsp. nigricans, Scorzonera purpurea, and Seseli hippomarathrum) achieved the highest scores. An additional seven species not specifically characteristic for steppe grasslands also scored highly. A post hoc evaluation of these 13 highest scoring species based on additional conservation criteria left five species (Astragalus exscapus, Linum leonii, Orchis morio, Pulsatilla pratensis subsp. nigricans and Scorzonera purpurea) as species with highest priority for reintroductions and another five species as highly suitable for reintroductions. Associations between the ranking order and different ranking criteria revealed that a species’ threat and rarity in Thuringia and its protection status had the highest representation in the ranking, followed by threat in Germany, regional decline and habitat affiliation. In contrast, international threat and responsibility of Thuringia for its conservation had only low representation in the ranking, probably because these characteristics applied to only a few species. The ranking list gives a selection of species for reintroductions, which combined with additional information based on comprehensive local and floristic knowledge, allows the identification of the species with the highest priority. Our method can be transferred to other regions or habitat types.Wiederansiedlungen von Pflanzenarten stellen eine verbreitete Methode im Artenschutz dar, die auch in Mitteleuropa zunehmend praktiziert wird (GODEFROID et al. 2011). In Steppenrasen, die innerhalb Deutschlands in Thüringen einen Verbreitungsschwerpunkt besitzen, finden sich besonders viele seltene und gefährdete Pflanzenarten, die für Wiederansiedlungen in Frage kommen. Bei der Wiederansiedlung von seltenen und gefährdeten Pflanzenarten stellt sich zu Beginn einer Maßnahme zunächst die Frage nach der konkreten Auswahl der Arten, die wieder angesiedelt werden sollen. Meist ist das in Frage kommende Artenspektrum deutlich zu groß und es muss eine starke Auswahl stattfinden. Diese Auswahl sollte auf nachvollziehbaren, empirischen Methoden beruhen. Wir stellen hier am Beispiel der Steppenrasen Thüringens eine Auswahlmethodik vor, um prioritäre Arten für Wiederansiedlungen aus dem regionalen Artenspektrum zu bestimmen. Für diesen Zweck wurde anhand wertgebender Merkmale eine Rangliste nach einem Punktesystem erstellt, um die prioritären Arten für Wiederansiedlungsmaßnahmen zu erkennen. Nach unserem Wissen handelt es sich um die erste Studie speziell zur Auswahl von Zielarten zur Wiederansiedlung

    Interacting effects of fertilization, mowing and grazing on plant species diversity of 1500 grasslands in Germany differ between regions

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    The relationship of different types of grassland use with plant species richness and composition (functional groups of herbs, legumes, and grasses) has so far been studied at small regional scales or comprising only few components of land use. We comprehensively studied the relationship between abandonment, fertilization, mowing intensity, and grazing by different livestock types on plant diversity and composition of 1514 grassland sites in three regions in North-East, Central and South-West Germany. We further considered environmental site conditions including soil type and topographical situation. Fertilized grasslands showed clearly reduced plant species diversity (−15% plant species richness, −0.1 Shannon diversity on fertilized grasslands plots of 16 m2) and changed composition (−3% proportion of herb species), grazing had the second largest effects and mowing the smallest ones. Among the grazed sites, the ones grazed by sheep had higher than average species richness (+27%), and the cattle grazed ones lower (−42%). Further, these general results were strongly modulated by interactions between the different components of land use and by regional context: land-use effects differed largely in size and sometimes even in direction between regions. This highlights the importance of comparing different regions and to involve a large number of plots when studying relationships between land use and plant diversity. Overall, our results show that great caution is necessary when extrapolating results and management recommendations to other regions.Der Einfluss unterschiedlicher Grasland-Nutzungstypen auf den Artenreichtum und die Zusammensetzung der Pflanzen (Kräuter, Leguminosen und Gräser) wurde bisher nur auf kleiner regionaler Skala oder nur mit wenigen Landnutzungtypen getestet. In einer vergleichenden Studie zeigen wir die Effekte von Verbrachung, Düngung, Mahd und Beweidung durch unterschiedlichen Tierbestand auf Artenreichtum und Zusammensetzung der Pflanzen auf 1514 Grasländern in drei unterschiedlichen Regionen in Nordost, Zentral und Südwest Deutschland. Zusätzlich wurden standortbedingte Umweltfaktoren wie Bodentypen und topographische Daten mit einbezogen. Gedüngte Graslandflächen hatten klar reduzierte Artendiversität (−15% Artenzahl, −0.1 Shannon Diversität auf gedüngten Flächen von 16 m2) und veränderte Zusammensetzung (−3% Anteil an Kräutern), die Effekte der Beweidung waren am zweitgrößten und die der Mahd am kleinsten. Mahd mit mittlerer Intensität (2 Schnitte pro Jahr) und Schafbeweidung erhöhten die Artenzahl (+27%), während Rinderbeweidung die Artenzahl verringerte (−42%). Diese allgemeinen Muster wurden durch Wechselwirkungen zwischen Landnutzungstypen und durch verschiedene regionale Kontexte moduliert: die Größe und teilweise sogar Richtung der Unterschiede zwischen Landnutzungstypen unterschied sich zwischen den Regionen. Das verdeutlicht die Bedeutung, verschiedene Regionen miteinander zu vergleichen und viele Untersuchungsflächen einzubeziehen, um verläßliche Aussagen über Beziehungen zwischen Landnutzung und Artendiversität machen zu können. Zusammenfassend ist also grosse Vorsicht geboten, wenn Ergebnisse und Nutzungsempfehlungen über Regionen hinweg verallgemeinert werden sollen

    High plant species richness indicates management-related disturbances rather than the conservation status of forests

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    There is a wealth of smaller-scale studies on the effects of forest management on plant diversity. However, studies comparing plant species diversity in forests with different management types and intensity, extending over different regions and forest stages, and including detailed information on site conditions are missing. We studied vascular plants on 1500 20 m × 20 m forest plots in three regions of Germany (Schwäbische Alb, Hainich-Dün, Schorfheide-Chorin). In all regions, our study plots comprised different management types (unmanaged, selection cutting, deciduous and coniferous age-class forests, which resulted from clear cutting or shelterwood logging), various stand ages, site conditions, and levels of management-related disturbances. We analyzed how overall richness and richness of different plant functional groups (trees, shrubs, herbs, herbaceous species typically growing in forests and herbaceous light-demanding species) responded to the different management types. On average, plant species richness was 13% higher in age-class than in unmanaged forests, and did not differ between deciduous age-class and selection forests. In age-class forests of the Schwäbische Alb and Hainich-Dün, coniferous stands had higher species richness than deciduous stands. Among age-class forests, older stands with large quantities of standing biomass were slightly poorer in shrub and light-demanding herb species than younger stands. Among deciduous forests, the richness of herbaceous forest species was generally lower in unmanaged than in managed forests, and it was even 20% lower in unmanaged than in selection forests in Hainich-Dün. Overall, these findings show that disturbances by management generally increase plant species richness. This suggests that total plant species richness is not suited as an indicator for the conservation status of forests, but rather indicates disturbances.Es gibt eine Fülle kleinerer Studien über die Auswirkungen von Waldbewirtschaftung auf die Vielfalt von Pflanzenarten. Es fehlen jedoch vergleichende Studien über die Vielfalt von Pflanzenarten in unterschiedlich bewirtschafteten Wäldern, die in verschiedenen Regionen und Bestandesaltersklassen durchgeführt wurden und zudem detaillierte Informationen über Standortbedingungen berücksichtigt haben. Wir untersuchten Gefäßpflanzen auf 1500 Waldflächen mit einer Größe von jeweils 20 m × 20 m in drei Regionen Deutschlands (Schwäbische Alb, Hainich-Dün, Schorfheide-Chorin). In allen Regionen deckten wir mit unseren Untersuchungsflächen verschiedene Bewirtschaftungsmethoden (unbewirtschaftet, Dauerwald, durch Kahl- oder Schirmschlag entstandene Laub-und Nadelholz Altersklassenwälder), verschiedene Bestandesalter, Standortbedingungen und Störungsintensitäten ab. Wir analysierten, wie die Gesamtartenvielfalt und jene verschiedener funktioneller Pflanzengruppen (Bäume, Sträucher, Kräuter, typische Waldkräuter und lichtbedürftige Kräuter) von unterschiedlichen Bewirtschaftungsmethoden beeinflusst wird. Im Durchschnitt war die Artenvielfalt 13% höher in Altersklassenwäldern als in unbewirtschafteten Beständen, während sich Laubholz-Altersklassenwälder und Dauerwälder nicht unterschieden. In Altersklassenwäldern der Schwäbischen Alb und des Hainich-Dün wiesen Nadelholzbestände eine höhere Pflanzenartenvielfalt als Laubholzbestände auf. Ältere Altersklassenwälder mit großem Holzvorrat hatten eine niedrigere Vielfalt von Straucharten und lichtbedürftigen Kräutern als jüngere. In ungenutzten Laubwäldern war die Vielfalt von krautigen, typischen Waldarten generell niedriger als in bewirtschafteten Laubwäldern. Im Hainich-Dün kamen 20% weniger Pflanzenarten in ungenutzten als in Dauerwäldern vor. Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass Störungen durch Waldbewirtschaftung im Allgemeinen die Pflanzenartenvielfalt erhöhen. Dies impliziert jedoch, dass die Gesamtartenvielfalt von Pflanzen nicht als Indikator für den Erhaltungszustand von Wäldern geeignet ist, sondern eher Störungen durch Waldbewirschaftung anzeigt
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