7 research outputs found
Das Wettbewerbsprinzip: Der Feind wirtschaftlicher Macht
Vor 50 Jahren, am 3. Juli 1957, wurde das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen vom Bundestag verabschiedet. Wie wurde das Gesetz zu Beginn beurteilt und welche Wandlungen hat es bis heute erfahren? Wie sehen die Beziehungen zur europäischen Wettbewerbspolitik aus? Welche Aufgaben müssen noch bewältigt werden
Recent Regulations for the Abusive Conduct of Market Dominating Enterprises
In Germany, abuse control of dominant companies has been embodied in competition law since the Act Against Restraints of Competition (ARC) entered into force in 1958. Incidentally, the competition rules of the European Community came into effect in that same year. Abuse control, together with the general ban on cartels (including restrictive agreements) represents the traditional foundation of German competition law. The instrument of merger control, on the other hand, was introduced in Germany fifteen years later and not until 1990 in the EU. The three main pillars upholding current German competition law are the enforcement of the ban on cartels, along with merger control and abuse control of dominant companies.
The ban on cartels is critically important in Germany because of the development of national competition and the structure of the German economy. Since the nineteenth century, cartel agreements have been widespread in the German economy. However, the ARC sought to end the cartel-related practices, some of which dominated entire industries. Agreements between companies aimed at eliminating competition have been prohibited since 1958 and are punished with substantial fines. Restrictive agreements between competitors are allowed only in exceptional cases and subject to clearly defined criteria.
Merger control was not addressed in the original version of the ARC. However, it was clear at that time that mergers often led to considerable competition problems. The acquisition of another company is often the cheapest and fastest path towards company growth. Merging parties hope to achieve a competitive advantage in terms of turnover—for example, by acquiring additional market shares—and in terms of costs, which they expect to decrease due to synergy produced by the merger.
Mergers do not always lead to success. On the one hand, they can increase the efficiency of a new entity, especially if markets are undergoing change, thus spurring competition. However, one should not rely on the idea that sheer size in the market guarantees entrepreneurial success. Studies show that quite the opposite is true in an excessive number of cases. On the other hand, mergers between competitors may lead to market dominance or a monopoly. When competition is brought to a standstill, consumers are no longer ensured a benefit from increased efficiency.
The aim of merger control is to prevent the creation of dominant positions as a result of mergers and to secure competitive market structures. If this fails, the only recourse is abuse control of dominant companies
Das Wettbewerbsprinzip: Der Feind wirtschaftlicher Macht
Vor 50 Jahren, am 3. Juli 1957, wurde das Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen vom Bundestag verabschiedet. Wie wurde das Gesetz zu Beginn beurteilt und welche Wandlungen hat es bis heute erfahren? Wie sehen die Beziehungen zur europäischen Wettbewerbspolitik aus? Welche Aufgaben müssen noch bewältigt werden? --
Erfordern globale Unternehmensstrukturen globale Wettbewerbsregeln?
Die fortschreitende wirtschaftliche Integration und die vielfältigen Möglichkeiten für globale unternehmerische Aktivitäten erfordern Strategien zu ihrer Umsetzung. Bedarf es globaler Wettbewerbsregeln, um den globalen Wettbewerb zu schützen? Für Ulf Böge, Bundeskartellamt, sollte der Weg zu einer internationalen Wettbewerbspolitik nicht über eine »harte Harmonisierung«, sondern Diskussionen und Kooperationen der nationalen Wettbewerbsbehörden führen. Auch Wolf Schäfer, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, teilt die Auffassung, dass eine Kooperation der Wettbewerbsbehörden einer administrativen Harmonisierung der Wettbewerbsregeln vorzuziehen sei. Henning Klodt, Institut für Weltwirtschaft, Kiel, unterstreicht, dass globale Wettbewerbsregeln nationales Wettbewerbsrecht nicht ersetzen, sondern ergänzen und flankieren sollten. Wolfgang Kerber, Universität Marburg, vertritt die These, dass kein internationales Wettbewerbsrecht notwendig ist, aber dass internationale Verfahrensregeln erforderlich seien. Theresia Theurl, Universität Münster, sieht den Status quo darin, dass globale Wettbewerbsregeln nur in Ansätzen bestehen und die Gründe dafür in den Kosten, die sie verursachen, l iegen. Und Georg Koopmann, HWWA, spricht sich vor allem für eine Internationalisierung der Wettbewerbspolitik aus
Erfordern globale Unternehmensstrukturen globale Wettbewerbsregeln?
Die fortschreitende wirtschaftliche Integration und die vielfältigen Möglichkeiten für globale unternehmerische Aktivitäten erfordern Strategien zu ihrer Umsetzung. Bedarf es globaler Wettbewerbsregeln, um den globalen Wettbewerb zu schützen? Für Ulf Böge, Bundeskartellamt, sollte der Weg zu einer internationalen Wettbewerbspolitik nicht über eine »harte Harmonisierung«, sondern Diskussionen und Kooperationen der nationalen Wettbewerbsbehörden führen. Auch Wolf Schäfer, Helmut-Schmidt-Universität Hamburg, teilt die Auffassung, dass eine Kooperation der Wettbewerbsbehörden einer administrativen Harmonisierung der Wettbewerbsregeln vorzuziehen sei. Henning Klodt, Institut für Weltwirtschaft, Kiel, unterstreicht, dass globale Wettbewerbsregeln nationales Wettbewerbsrecht nicht ersetzen, sondern ergänzen und flankieren sollten. Wolfgang Kerber, Universität Marburg, vertritt die These, dass kein internationales Wettbewerbsrecht notwendig ist, aber dass internationale Verfahrensregeln erforderlich seien. Theresia Theurl, Universität Münster, sieht den Status quo darin, dass globale Wettbewerbsregeln nur in Ansätzen bestehen und die Gründe dafür in den Kosten, die sie verursachen, l iegen. Und Georg Koopmann, HWWA, spricht sich vor allem für eine Internationalisierung der Wettbewerbspolitik aus.Globalisierung, Multinationale Unternehmen, Internationaler Wettbewerb, Wettbewerbspolitik, Regulierung
Freiheit, Verantwortung, Wettbewerb – Zur Diskussion über die Pressefusionskontrolle
Die von Dezember 2003 bis Juni 2005 geführte Diskussion über neue wettbewerbsrechtliche Vorschriften für Zeitungsverlage hat zahlreiche grundlegende Fragen aufgeworfen: Welche Rolle spielen die Prinzipien des Wettbewerbsschutzes in Krisenzeiten? Wie viel Diskussion braucht eine Gesetzesänderung? Welchen Einfluss haben große Zeitungsverlage auf Politik und Öffentlichkeit? In welchem Verhältnis stehen Wettbewerb und Meinungsvielfalt zueinander? Der vorliegende Beitrag analysiert in diesem Zusammenhang kritisch die vorgetragenen Argumente für pressespezifische Ausnahmen vom allgemeinen Wettbewerbsrecht, erläutert die im Laufe der Diskussion mehrfach veränderten Vorschläge für eine solche Regelung und beurteilt deren branchenspezifische wie gesamtwirtschaftliche Auswirkungen aus wettbewerblicher Sicht. Darüber hinaus ordnet der Autor das Thema Pressefusionskontrolle in den größeren Kontext von unternehmerischer Freiheit und unternehmerischer Verantwortung ein und warnt vor einer mangelnden Sensibilität der großen Unternehmen gegenüber unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem.
Abstract
The discussion from December 2003 until June 2005 about new competition provisions for newspaper publishers has raised numerous basic questions: What role do the principles of protecting competition play in times of crisis? How much discussion does an amendment to the law need? What influence do major newspaper publishers have on politics and the public? In what relation do competition policy and diversity of opinion stand to each other? In this context this article critically analyses the arguments presented for press-specific exemptions from general competition law, explains the proposals for such a regulation which were amended several times during the discussion and assesses their effects on the sector and the overall economy from a competition perspective. In addition the author classifies media merger control within the greater context of entrepreneurial freedom and responsibility and warns of the lack of sensitivity on the part of the large companies towards our economics and social system