26 research outputs found
Berlin - Bühne der Macht: Königsstadt, geteilte Stadt, Bundeshauptstadt
Grob lässt sich die Geschichte Berlins als Hauptstadt in drei Phasen aufteilen – zunächst die Geschichte der Königsstadt und ihrer Bauten, dann die expansive und später zerstörerische Zeit vom Kaiserreich bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges, und schließlich die nach der Wiedervereinigung. Bei dieser Einteilung fehlt fast ein halbes Jahrhundert, die Zeit nämlich des geteilten Berlin und des Kalten Krieges zwischen 1945 und 1990. Diese Epoche unklarer Perspektiven und separater städtebaulicher Entwicklungen ist eine Besonderheit, welche die Geschichte Berlins von der anderer europäischer Hauptstädte unterscheidet. Begonnen hatte der repräsentative Ausbau Berlins nach der Königskrönung des brandenburgischen Kurfürsten mit dem Schlüter'schen Schloß, weiteren Bauten und Straßenzügen; an diesem bis heute sichtbaren Gerüst wurde bis in die Zeit Schinkels weiter gearbeitet. Danach entfaltete sich die Baugeschichte der Stadt über viele politische und architektonische Brüche hinweg, bis nach der Wiedervereinigung zum ersten Mal in großem Maßstab für einen demokratischen Staat gebaut wurde
Betrieb - Arbeitsmarkt - Qualifikation I: Beiträge zu Rezession und Personalpolitik, Bildungsexpansion und Arbeitsteilung, Humanisierung und Qualifizierung, Reproduktion und Qualifikation
Die Arbeit enthält vier Beiträge, von denen der erste die Entstehung und Verfestigung von Arbeitsmarktsegmentation durch personal-, produktions- und absatzpolitische Entscheidungen von Unternehmen der Automobilindustrie während der jüngsten Rezession untersucht. Im zweiten Beitrag wird auf der Grundlage eines deutsch -französischen Betriebsvergleichs gezeigt, daß national unterschiedliche Beschäftigungsstrukturen Ausdruck der jeweiligen Strukturen im Bildungssystem sind. Wie "betriebsspezifische", institutionell nicht geregelte Qualifizierung ein Hindernis für die Humanisierung der Arbeit werden kann, ist Thema des dritten Beitrags. Im vierten Beitrag stellen die Autoren fest, daß auch unter den Bedingungen kapitalistischer Verwertung von Arbeitskraft Qualifikation nicht nur für, sondern auch gegen das Kapital erzeugt wird, um die Reproduktion von Lohnarbeit zu gewährleisten
Integrated care for older multimorbid heart failure patients:protocol for the ESCAPE randomized trial and cohort study
ESCAPE
Evaluation of a patient-centred biopsychosocial blended collaborative care pathway for the treatment of multimorbid elderly patients.
Therapeutic Area
Healthcare interventions for the management of older patients with multiple morbidities.
Aims
Multi-morbidity treatment is an increasing challenge for healthcare systems in ageing societies. This comprehensive cohort study with embedded randomized controlled trial tests an integrated biopsychosocial care model for multimorbid elderly patients.
Hypothesis
A holistic, patient-centred pro-active 9-month intervention based on the blended collaborative care (BCC) approach and enhanced by information and communication technologies can improve health-related quality of life (HRQoL) and disease outcomes as compared with usual care at 9 months.
Methods
Across six European countries, ESCAPE is recruiting patients with heart failure, mental distress/disorder plus ≥2 medical co-morbidities into an observational cohort study. Within the cohort study, 300 patients will be included in a randomized controlled assessor-blinded two-arm parallel group interventional clinical trial (RCT). In the intervention, trained care managers (CMs) regularly support patients and informal carers in managing their multiple health problems. Supervised by a clinical specialist team, CMs remotely support patients in implementing the treatment plan—customized to the patients' individual needs and preferences—into their daily lives and liaise with patients' healthcare providers. An eHealth platform with an integrated patient registry guides the intervention and helps to empower patients and informal carers.
HRQoL measured with the EQ-5D-5L as primary endpoint, and secondary outcomes, that is, medical and patient-reported outcomes, healthcare costs, cost-effectiveness, and informal carer burden, will be assessed at 9 and ≥18 months.
Conclusions
If proven effective, the ESCAPE BCC intervention can be implemented in routine care for older patients with multiple morbidities across the participating countries and beyond
Aspectos de la desaparición. Calles y subterráneos
This essay discusses issues related to disappearances in urban space, in par- ticular cases that affect streets and subways, the mismatched equivalences of lines on the surface of urban space and what lays underground. Taking as a point of departure David Pike’s concept of threshold, which is key to defining a topography of the “vertical city”, a reading of plans and literary texts and films is proposed. This will illustrate the ways in which surface and other underground spaces overlap and the many differences that exist
Alfred Dorens "Wunschräume und Wunschzeiten" im intellektuellen Kontext der 1920er Jahre
Alfred Dorens Vortrag in der Bibliothek Warburg, gehalten in der Reihe von 1924 /25 und publiziert 1927, stand unter der von vornherein zwei Typen utopischen Denkens differenzierenden Überschrift "Wunschräume und Wunschzeiten". Doren durchmisst hier, beginnend in der Antike, das weite Feld vom Gegebenen abweichender Erlösungs- bzw. Veränderungshoffnungen. Die Renaissance ist die Epoche eines Übergangs zu stärker säkular verfassten Utopien, und dieser wird für Doren insbesondere durch den Utopia-Dialog von Thomas Morus markiert, der ihm eine beispielhaft maßvolle Position gegenüber den fortdauernden Herausforderungen irrationaler, chiliastischer oder apokalyptischer Visionen markiert. Fluchtpunkt des Gedankenganges ist die Gegenwart der frühen Weimarer Republik, selbst eine Zeit der Übergänge und so vielfältiger wie widersprüchlicher Projektionen neuer Weltentwürfe
Sattelzeit und Symbolzerfall nach dem Bruch : Wandel und Konzinuität in der Ikonologie der Architektur
Wenn es die Aufgabe einer Ikonologie der Architektur ist, das Verstehen "des Bauwerks als Sinnträger" zu befördern, unter anderem also die Frage zu beantworten, was "den Menschen [...] diese oder jene Form bedeutet" hat, dann kann versuchsweise 'Monumentalität' ein Suchbegriff sein, der geeignet ist, der ikonologischen Bedeutung von Bauten näher auf die Spur zu kommen. Denn hier geht es um symbolische Aufladung, die etwas entstehen lässt, das Martin Warnke einmal "Bedeutungsarchitektur" nannte. Doch der Begriff ist belastet. Historisch galt Monumentalität in der Architektur schon nach dem Ersten Weltkrieg und den Exzessen des Historismus als obsolet; die Klassische Moderne zentrierte sich um ganz andere Begriffe wie den der Funktion. Monumentalität als Phänomen schien verschwunden, und der Funktionalismus brauchte keine Ikonologie. Nur so exotische Projekte wie das Neu-Delhi von Edwin Lutyens und später die unsäglichen Monumentalbauten der europäischen Diktaturen waren noch monumental. Doch plötzlich wurde an unerwarteter Stelle, nämlich aus dem Zentrum der modernen Bewegung selbst, deren Protagonisten im Lauf der 1930er Jahre aus politischen Gründen vielfach in die USA emigriert waren, und zudem zu einem auf den ersten Blick irritierenden Zeitpunkt die Diskussion neu eröffnet. Niemand Geringeres nämlich als Sigfried Giedion, der Chefideologe der Moderne, startete einen entsprechenden Vorstoß. Zusammen mit José Luis Sert und Fernand Léger verfasste er 1943 seine 'Nine Points on Monumentality'