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    Entwicklung ertragssicherer Saflor-Stämme mit hohen Ölgehalten für den ökologischen Anbau

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    Zur Entwicklung ölreicher, krankheitstoleranter Saflor-Stämme wurde ein in der ehemaligen Thüringer Zuchtstation Bendeleben in den 1930er Jahren entwickelter Stamm (nur ca. 25 % Ölgehalt, aber gute Krankheitsresistenz) im Gewächshaus mit der spanischen Sorte ‚Sepasa’ (bis 46 % Ölgehalt, aber hohe Botrytisanfälligkeit) frei abblühen gelassen. Die Auskreuzung betrug ca. 50 %. Aus der im Feld als Einzelpflanzen angebauten F2-Generation wurden 550 ertragreiche Pflanzen geerntet und von jeder Pflanze an 30 Körnern der durchschnittliche Schalenanteil ermittelt. Pflanzen mit einem Schalenanteil < 40 % sind im Feld nachgebaut worden (ca. 50 Nummern, Einzelpflanzenanbau, 30 x 30 cm, 5,4 m² Anbaufläche/Nachkommenschaft). Je eine Pflanze mit hohem Kornertrag und niedrigem durchschnittlichen Schalenanteil aus jeder Parzelle wurde für den nächstjährigen Anbau ausgewählt und gleichzeitig das Restsaatgut der 14 besten Parzellen (homogen, frühreif, ertragreich) für eine exakte Ertragsprüfung verwendet. Die Ermittlung des Schalenanteils an Einzelkörnern und –pflanzen hat sich als schnelle und preiswerte Methode zur Einschätzung des Ölgehaltes erwiesen (ermittelte Korrelation zwischen Ölgehalt und Schalenanteil r = 0,88). Technisch ist die Trennung von Schale und Kern leicht durch kurzzeitiges Einquellen der Samen in Wasser zu erreichen. In den bisher fünfjährigen Ertragsprüfungen mit Stämmen aus der Kreuzung ‚Sepasa’ und Stamm ‚Bendeleben’ hat sich gezeigt, dass diese der Standardsorte ‚Sabina’ in günstigen Jahren mit sonnigem und trockenem Wetter während der Blüte ertraglich überlegen sein können. Sie wiesen gleichzeitig einen im Durchschnitt 30 % höheren Ölgehalt als ‚Sabina’ auf. Die Stämme waren in morphologischer Hinsicht bereits in der F4 weitgehend homogen, enthielten aber noch viele botrytrisanfällige Pflanzen, wie sich 2007 zeigte. In diesem Jahr mit starkem Infektionsdruck waren bei zwei Drittel aller angebauten Stämme und Einzelpflanzennachkommenschaften (EPN) gravierende Ertragseinbußen festzustellen. Immerhin wiesen 15 EPN aber durchgängig keine Ertragsminderung bei gleichzeitig höherem Ölgehalt als ‚Sabina’ auf. Es ist also durchaus möglich, durch Einkreuzung von südeuropäischen oder amerikanischen Stämmen, die sich durchgehend in eigenen Prüfungen als botrytisanfällig erwiesen haben, in angepasste Typen, botrytistolerante Formen mit hohen Ölgehalten zu entwickeln. Als einfachste Methode zur Selektion von dünnschaligen, ölreichen Typen aus spaltenden Populationen hat sich die Isolation von ca. 20 Blütenköpfchen einer Pflanze mit Crispac-Tüten mit Supermicrolochung und Bestimmung deren genetischen Status an Einzelkörnern aus nichtisolierten Köpfchen derselben Pflanze erwiesen. Der Samenansatz unter Isolation ist allerdings gering und die Keimfähigkeit der Samen niedrig. Andere Methoden, wie die Auslese von Einzelpflanzen mit niedrigem Schalenanteil oder die Anzucht von schalenlosen Kernen mit hohem Ölgehalt führten nur zu einem partiellen Erfolg, so dass in den Ertragsprüfungen nur 37,6 % Ölgehalt bei einem Stamm erreicht werden konnten. Die Probleme des Safloranbaus unter mitteleuropäischen Bedingungen sind mit der Entwicklung botrytistoleranter ölreicher Stämme nicht gelöst. Eine ausreichende Befruchtung ist in kühlen und feuchten Jahren nicht gegeben, weil Saflor zwingend auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist. Es kommt zur Bildung einer größeren Anzahl parthenokarper (= hohler) Samen, wodurch der Ertrag und insbesondere der Ölgehalt deutlich sinken. Die Erhöhung der Selbstfertilität muss deshalb zukünftig ein wichtiges Zuchtziel sein

    Entwicklung ertragssicherer Saflor-Stämme mit hohen Ölgehalten für den ökologischen Anbau

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    Zur Entwicklung ölreicher, krankheitstoleranter Saflor-Stämme wurde ein in der ehemaligen Thüringer Zuchtstation Bendeleben in den 1930er Jahren entwickelter Stamm (nur ca. 25 % Ölgehalt, aber gute Krankheitsresistenz) im Gewächshaus mit der spanischen Sorte ‚Sepasa’ (bis 46 % Ölgehalt, aber hohe Botrytisanfälligkeit) frei abblühen gelassen. Die Auskreuzung betrug ca. 50 %. Aus der im Feld als Einzelpflanzen angebauten F2-Generation wurden 550 ertragreiche Pflanzen geerntet und von jeder Pflanze an 30 Körnern der durchschnittliche Schalenanteil ermittelt. Pflanzen mit einem Schalenanteil < 40 % sind im Feld nachgebaut worden (ca. 50 Nummern, Einzelpflanzenanbau, 30 x 30 cm, 5,4 m² Anbaufläche/Nachkommenschaft). Je eine Pflanze mit hohem Kornertrag und niedrigem durchschnittlichen Schalenanteil aus jeder Parzelle wurde für den nächstjährigen Anbau ausgewählt und gleichzeitig das Restsaatgut der 14 besten Parzellen (homogen, frühreif, ertragreich) für eine exakte Ertragsprüfung verwendet. Die Ermittlung des Schalenanteils an Einzelkörnern und –pflanzen hat sich als schnelle und preiswerte Methode zur Einschätzung des Ölgehaltes erwiesen (ermittelte Korrelation zwischen Ölgehalt und Schalenanteil r = 0,88). Technisch ist die Trennung von Schale und Kern leicht durch kurzzeitiges Einquellen der Samen in Wasser zu erreichen. In den bisher fünfjährigen Ertragsprüfungen mit Stämmen aus der Kreuzung ‚Sepasa’ und Stamm ‚Bendeleben’ hat sich gezeigt, dass diese der Standardsorte ‚Sabina’ in günstigen Jahren mit sonnigem und trockenem Wetter während der Blüte ertraglich überlegen sein können. Sie wiesen gleichzeitig einen im Durchschnitt 30 % höheren Ölgehalt als ‚Sabina’ auf. Die Stämme waren in morphologischer Hinsicht bereits in der F4 weitgehend homogen, enthielten aber noch viele botrytrisanfällige Pflanzen, wie sich 2007 zeigte. In diesem Jahr mit starkem Infektionsdruck waren bei zwei Drittel aller angebauten Stämme und Einzelpflanzennachkommenschaften (EPN) gravierende Ertragseinbußen festzustellen. Immerhin wiesen 15 EPN aber durchgängig keine Ertragsminderung bei gleichzeitig höherem Ölgehalt als ‚Sabina’ auf. Es ist also durchaus möglich, durch Einkreuzung von südeuropäischen oder amerikanischen Stämmen, die sich durchgehend in eigenen Prüfungen als botrytisanfällig erwiesen haben, in angepasste Typen, botrytistolerante Formen mit hohen Ölgehalten zu entwickeln. Als einfachste Methode zur Selektion von dünnschaligen, ölreichen Typen aus spaltenden Populationen hat sich die Isolation von ca. 20 Blütenköpfchen einer Pflanze mit Crispac-Tüten mit Supermicrolochung und Bestimmung deren genetischen Status an Einzelkörnern aus nichtisolierten Köpfchen derselben Pflanze erwiesen. Der Samenansatz unter Isolation ist allerdings gering und die Keimfähigkeit der Samen niedrig. Andere Methoden, wie die Auslese von Einzelpflanzen mit niedrigem Schalenanteil oder die Anzucht von schalenlosen Kernen mit hohem Ölgehalt führten nur zu einem partiellen Erfolg, so dass in den Ertragsprüfungen nur 37,6 % Ölgehalt bei einem Stamm erreicht werden konnten. Die Probleme des Safloranbaus unter mitteleuropäischen Bedingungen sind mit der Entwicklung botrytistoleranter ölreicher Stämme nicht gelöst. Eine ausreichende Befruchtung ist in kühlen und feuchten Jahren nicht gegeben, weil Saflor zwingend auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen ist. Es kommt zur Bildung einer größeren Anzahl parthenokarper (= hohler) Samen, wodurch der Ertrag und insbesondere der Ölgehalt deutlich sinken. Die Erhöhung der Selbstfertilität muss deshalb zukünftig ein wichtiges Zuchtziel sein

    Steigerung von Ertragsstabilität und Ölgehalt bei Saflor (Carthamus tinctorius)

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    Ziel der vorgestellten Untersuchungen war es, herauszufinden, ob es möglich ist, durch Kreuzung von hochölhaltigen, aber stark krankheitsanfälligen Saflorsorten mit angepassten Formen mit niedrigem Ölgehalt ertragreiche Stämme mit guter Krankheitsresistenz und hohem Ölgehalt zu entwickeln. Dazu wurde ein alter Stamm aus Bendeleben mit hohen sicheren Erträgen im Gewächshaus mit der spanischen Sorte ‚Sepasa’ und zwei kalifornischen Stämmen mit hohen Ölgehalt gekreuzt und ab der F3-Generation im Freiland Einzelpflanzen ausgelesen, die nach einer Zwischenvermehrung auf Kleinparzellen hinsichtlich ihrer Ertragfähigkeit und ihres Ölgehaltes geprüft wurden. Die Erträge der geprüften Stämme lagen auf dem Niveau der Sorte ‚Sabina’. Sie wiesen in beiden Prüfjahren Ölgehalte von 30 bis 37 % auf und übertrafen damit den schlechteren Elter um 20 bis 25 %, lagen aber immer noch um den gleichen Betrag unter dem besseren Elter. Da hoher Ölgehalt und Krankheitsanfälligkeit offensichtlich nicht miteinander gekoppelt sind, sollten durch intensive Auslese und systematische Stammentwicklung durchaus Typen mit noch höheren Ölgehalten und Kornerträgen bei ausreichender Krankheitsresistenz selektiert werden können
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