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    Europäisierung der Gesundheitspolitik? Zur Evolution eines Politikfeldes im europäischen Mehrebenen-System

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    "In Europa gelten die Sozialpolitik und insbesondere die Gesundheitspolitik als Felder, in denen die Nationalstaaten weitgehend den Ton angeben. Fragen der Krankenversorgung und etwaiger institutioneller Reformen werden in der Regel als nationale Angelegenheiten behandelt. Seit geraumer Zeit sind jedoch deutliche Anzeichen erkennbar, dass das Politikfeld Gesundheit vor einem dynamischen Prozess der Europäisierung steht. Die vorliegende Untersuchung analysiert die unterschiedlichen Wege, auf denen sich dieser Prozess vollzieht. Während bisher die Verflechtungen zwischen dem europäischen Markt- und dem deutschen Sozialrecht den wichtigsten Wirkungskanal darstellten, über den die europäische Integration Einfluss auf das deutsche Gesundheitssystem gewinnt, so dürften von der wettbewerbspolitischen Neuausrichtung des Integrationsprozesse ('Lissabonner Strategie') und den Vorgaben der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion neue Impulse in Richtung einer Europäisierung der Gesundheitspolitik ausgehen. Dabei kommt der Offenen Methode der Koordinierung als einem neuen Regulierungsmodus im europäischen Mehrebenensystem, der zunehmend auch in der Gesundheitspolitik Anwendung findet, besondere Bedeutung zu. Es wird gezeigt, dass auf europäischer Ebene neue politischen Arenen entstehen, in denen insbesondere der Europäische Gerichtshof, die Europäische Kommission sowie der Europäische Rat aktiver und entschiedener als bisher Gesundheitspolitik betreiben. Gleichzeitig bilden sich neue Formen wechselseitiger Abhängigkeit zwischen nationaler Gesundheitspolitik und europäischen Entscheidungen heraus. Im Rahmen dieses Prozesses schränken einerseits Vorgaben aus Europa die nationalstaatlich zur Verfügung stehenden Politikoptionen ein, andererseits nutzen aber auch Schlüsselakteure der nationalen Gesundheitssysteme die europäischen Entscheidungsprozesse, um eigenen Interessenlagen zum Durchbruch zu verhelfen und eigene Strategieoptionen zu realisieren. Die Anwendung der Offenen Methode der Koordinierung auf das Gesundheitswesen geht zum einen mit einer strategischen Aufwertung, zum anderen aber auch mit einer wettbewerbspolitischen Indienstnahme der Gesundheitspolitik einher. Es ist davon auszugehen, dass die enge Einbindung der europäischen Gesundheitspolitik in die finanzpolitischen Vorgaben des EU-Finanzregimes und die Ziele der neuen europäischen Wettbewerbspolitik den Druck in Richtung auf die Stärkung einer kostendämpfungs- und wettbewerbsorientierten Gesundheitspolitik in den Mitgliedsstaaten erhöhen wird. Allerdings kann die Einbeziehung der Erfahrungen aus anderen Ländern auch einen Beitrag dazu leisten, Defizite des deutschen Gesundheitssystems, vor allem ineffiziente Versorgungsstrukturen, zu überwinden." (Autorenreferat)"In Europe, national states set the tone for social policy in general and health policy in particular. Questions of heath care and institutional reform are, as a rule, treated as national affairs. For some time, however, the field of health care policy has begun to show clear signs of a dynamic process of Europeanization. The present study analyzes the various ways in which this process is unfolding. Up to now the influence of European integration on the German health care system has been driven primarily by the close interlinkage between European law regulating market structures and German social welfare law. The newly inaugurated orientation towards a more competitive market-based economy (The Lisbon Strategy) combined with the regulatory requirements of the European Economic and Monetary Union are providing a new impetus toward a Europeanization of health policy. In addition, the so-called open method of coordination, which provides a new mode of regulation within the multilevel European system, is being increasing applied to the area of health policy. This paper describes the rise of new political arenas on the European level in which the European Court, the European Commission and the European Council are beginning to take more decisive action with regard to health policy. At the same time, new forms of interdependence between national health policy and European decision-making are taking shape. This development is characterized by opposing trends: On the one hand, existing national policy options are being restricted within the framework of European regulations on the other hand, key players and major political parties at the national level are using European decisions in order to assert their own interests or to meet particular strategic ends. While applying the open method of coordination to national health care systems is generating a strategic upgrading of health policy more generally, results also show that health policy is being increasingly used as a tool to promote economic competition. It can be assumed that the integration of European health policy within the financial framework of the European Union, including the new European goals regarding economic competition, will increase pressure on member states to curb cost expansion and to strengthen competition in health care provision. At the same time, experience from other countries may contribute to eliminating deficiencies within the German health care system, particularly in regard to the inefficiency of current structures." (author's abstract

    Europäisierung der Gesundheitspolitik? Zur Evolution eines Politikfeldes im europäischen Mehrebenen-System

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    In Europa gelten die Sozialpolitik und insbesondere die Gesundheitspolitik als Felder, in de-nen die Nationalstaaten weitgehend den Ton angeben. Fragen der Krankenversorgung und et-waiger institutioneller Reformen werden in der Regel als nationale Angelegenheiten behan-delt. Seit geraumer Zeit sind jedoch deutliche Anzeichen erkennbar, dass das Politikfeld Ge-sundheit vor einem dynamischen Prozess der Europäisierung steht. Die vorliegende Untersu-chung analysiert die unterschiedlichen Wege, auf denen sich dieser Prozess vollzieht. Während bisher die Verflechtungen zwischen dem europäischen Markt- und dem deutschen Sozialrecht den wichtigsten Wirkungskanal darstellten, über den die europäische Integration Einfluss auf das deutsche Gesundheitssystem gewinnt, so dürften von der wettbewerbspoliti-schen Neuausrichtung des Integrationsprozesse (Lissabonner Strategie) und den Vorgaben der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion neue Impulse in Richtung einer Europäi-sierung der Gesundheitspolitik ausgehen. Dabei kommt der Offenen Methode der Koordinie-rung als einem neuen Regulierungsmodus im europäischen Mehrebenensystem, der zuneh-mend auch in der Gesundheitspolitik Anwendung findet, besondere Bedeutung zu. Es wird gezeigt, dass auf europäischer Ebene neue politischen Arenen entstehen, in denen ins-besondere der Europäische Gerichtshof, die Europäische Kommission sowie der Europäische Rat aktiver und entschiedener als bisher Gesundheitspolitik betreiben. Gleichzeitig bilden sich neue Formen wechselseitiger Abhängigkeit zwischen nationaler Gesundheitspolitik und euro-päischen Entscheidungen heraus. Im Rahmen dieses Prozesses schränken einerseits Vorgaben aus Europa die nationalstaatlich zur Verfügung stehenden Politikoptionen ein; andererseits nutzen aber auch Schlüsselakteure der nationalen Gesundheitssysteme die europäischen Ent-scheidungsprozesse, um eigenen Interessenlagen zum Durchbruch zu verhelfen und eigene Strategieoptionen zu realisieren. Die Anwendung der Offenen Methode der Koordinierung auf das Gesundheitswesen geht zum einen mit einer strategischen Aufwertung, zum anderen aber auch mit einer wettbewerbs-politischen Indienstnahme der Gesundheitspolitik einher. Es ist davon auszugehen, dass die enge Einbindung der europäischen Gesundheitspolitik in die finanzpolitischen Vorgaben des EU-Finanzregimes und die Ziele der neuen europäischen Wettbewerbspolitik den Druck in Richtung auf die Stärkung einer kostendämpfungs- und wettbewerbsorientierten Gesundheits-politik in den Mitgliedsstaaten erhöhen wird. Allerdings kann die Einbeziehung der Erfahrun-gen aus anderen Ländern auch einen Beitrag dazu leisten, Defizite des deutschen Gesund-heitssystems, vor allem ineffiziente Versorgungsstrukturen, zu überwinden. -- In Europe, national states set the tone for social policy in general and health policy in par-ticular. Questions of heath care and institutional reform are, as a rule, treated as national af-fairs. For some time, however, the field of health care policy has begun to show clear signs of a dynamic process of Europeanization. The present study analyzes the various ways in which this process is unfolding. Up to now the influence of European integration on the German health care system has been driven primarily by the close interlinkage between European law regulating market structures and German social welfare law. The newly inaugurated orientation towards a more competi-tive market-based economy (The Lisbon Strategy) combined with the regulatory requirements of the European Economic and Monetary Union are providing a new impetus toward a Euro-peanization of health policy. In addition, the so-called open method of coordination, which provides a new mode of regulation within the multi-level European system, is being increas-ing applied to the area of health policy. This paper describes the rise of new political arenas on the European level in which the Euro-pean Court, the European Commission and the European Council are beginning to take more decisive action with regard to health policy. At the same time, new forms of interdependence between national health policy and European decision-making are taking shape. This develop-ment is characterized by opposing trends: On the one hand, existing national policy options are being restricted within the framework of European regulations; on the other hand, key players and major political parties at the national level are using European decisions in order to assert their own interests or to meet particular strategic ends. While applying the open method of coordination to national health care systems is generating a strategic upgrading of health policy more generally, results also show that health policy is being increasingly used as a tool to promote economic competition. It can be assumed that the integration of European health policy within the financial framework of the European Union, including the new European goals regarding economic competition, will increase pressure on member states to curb cost expansion and to strengthen competition in health care provision. At the same time, experience from other countries may contribute to eliminating deficiencies within the German health care system, particularly in regard to the inefficiency of current structures.

    Wettbewerbskorporatismus und soziale Politik. Zur Transformation wohlfahrtsstaatlicher Politikfelder am Beispiel der Gesundheitspolitik

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    Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit Gesundheitspolitik in Europa. In Europa gelten die Sozialpolitik und insbesondere die Gesundheitspolitik als Felder, in denen die Nationalstaaten weitgehend den Ton angeben. Fragen der Krankenversorgung und etwaiger institutioneller Reformen werden in der Regel als nationale Angelegenheiten behandelt. Seit geraumer Zeit sind jedoch deutliche Anzeichen erkennbar, dass das Politikfeld Gesundheit vor einem dynamischen Prozess der Europäisierung steht. Die vorliegende Untersuchung analysiert die unterschiedlichen Wege, auf denen sich dieser Prozess vollzieht. Während bisher die Verflechtungen zwischen dem europäischen Markt- und dem deutschen Sozialrecht den wichtigsten Wirkungskanal darstellten, über den die europäische Integration Einfluss auf das deutsche Gesundheitssystem gewinnt, so dürften von der wettbewerbspolitischen Neuausrichtung des Integrationsprozesse (?Lissabonner Strategie?) und den Vorgaben der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion neue Impulse in Richtung einer Europäisierung der Gesundheitspolitik ausgehen. Dabei kommt der Offenen Methode der Koordinierung als einem neuen Regulierungsmodus im europäischen Mehrebenensystem, der zunehmend auch in der Gesundheitspolitik Anwendung findet, besondere Bedeutung zu. Im ersten Teil der Studie wird gezeigt, dass auf europäischer Ebene neue politischen Arenen entstehen, in denen insbesondere der Europäische Gerichtshof, die Europäische Kommission sowie der Europäische Rat aktiver und entschiedener als bisher Gesundheitspolitik betreiben. Gleichzeitig bilden sich neue Formen wechselseitiger Abhängigkeit zwischen nationaler Gesundheitspolitik und europäischen Entscheidungen heraus. Im Rahmen dieses Prozesses schränken einerseits Vorgaben aus Europa die nationalstaatlich zur Verfügung stehenden Politikoptionen ein; andererseits nutzen aber auch Schlüsselakteure der nationalen Gesundheitssysteme die europäischen Entscheidungsprozesse, um eigenen Interessenlagen zum Durchbruch zu verhelfen und eigene Strategieoptionen zu realisieren. Die Anwendung der Offenen Methode der Koordinierung auf das Gesundheitswesen geht zum einen mit einer strategischen Aufwertung, zum anderen aber auch mit einer wettbewerbspolitischen Indienstnahme der Gesundheitspolitik einher. Es ist davon auszugehen, dass die enge Einbindung der europäischen Gesundheitspolitik in die finanzpolitischen Vorgaben des EU-Finanzregimes und die Ziele der neuen europäischen Wettbewerbspolitik den Druck in Richtung auf die Stärkung einer kostendämpfungs- und wettbewerbsorientierten Gesundheitspolitik in den Mitgliedsstaaten erhöhen wird. Allerdings kann die Einbeziehung der Erfahrungen aus anderen Ländern auch einen Beitrag dazu leisten, Defizite des deutschen Gesundheitssystems, vor allem ineffiziente Versorgungsstrukturen, zu überwinden. Der zweite Teil der Studie befasst sich mit Funktion und Bedeutung eines Gremiums des deutschen Gesundheitssystems für die Verteilung von Gesundheitsleistungen. Dabei handelt es sich um den Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen. Der Bundesausschuss hat sich vor allem in der zweiten Hälfte der 90er Jahre und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, zu einer einflussreichen Instanz entwickelt, die weitreichende Entscheidungen im Hinblick auf das Leistungsrecht der GKV fällt. Der Staat hat ihm diesbezüglich schrittweise entsprechende Kompetenzen übertragen ? vor allem um sich von den Legitimationsrisiken zu entlasten, die mit einer restriktiven Gewährung von Leistungen in der GKV verbunden sind. Insofern fungiert der Bundesausschuss auch als Agentur jenes gesundheitspolitischen Paradigmenwechselns, der vielfach als Übergang von einer expansiven zu einer wettbewerbs- und beitragssatzorientierten Gesundheitspolitik beschrieben worden ist. Neben der Rekonstruktion dieses Prozesses der sukzessiven ?wetbewerbskorporatistischen Beauftragung? des Bundesausschusses durch den Staat analysiert die Studie zugleich, wie die beteiligten Akteure durch gezielte staatliche Interventionen in die gesundheitspolitischen Kontextbedingungen ein Eigeninteresse an der restriktiven Interpretation des Leistungskatalogs entwickeln und auf diese Weise staatlichen Steuerungszielen Rechnung tragen ? wobei sich der Staat selbst über ein System von Genehmigungsvorbehalten und Ersatzvornahmen ein Letztentscheidungsrecht für den Fall missliebiger oder nicht fristgerechter Entscheidungen vorbehält. Abschließend werden die inneren Widersprüche der staatlichen Delegation von Steuerungskompetenzen und ? in einem kurzen Ausblick ? die wachsende Bedeutung der EU-Rechtsprechung für die nationalstaatliche Ausgestaltung des Gesundheitssystems thematisiert

    Wettbewerbskorporatismus und soziale Politik. Zur Transformation wohlfahrtsstaatlicher Politikfelder am Beispiel der Gesundheitspolitik

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    Die vorliegende Dissertation beschäftigt sich mit Gesundheitspolitik in Europa. In Europa gelten die Sozialpolitik und insbesondere die Gesundheitspolitik als Felder, in denen die Nationalstaaten weitgehend den Ton angeben. Fragen der Krankenversorgung und etwaiger institutioneller Reformen werden in der Regel als nationale Angelegenheiten behandelt. Seit geraumer Zeit sind jedoch deutliche Anzeichen erkennbar, dass das Politikfeld Gesundheit vor einem dynamischen Prozess der Europäisierung steht. Die vorliegende Untersuchung analysiert die unterschiedlichen Wege, auf denen sich dieser Prozess vollzieht. Während bisher die Verflechtungen zwischen dem europäischen Markt- und dem deutschen Sozialrecht den wichtigsten Wirkungskanal darstellten, über den die europäische Integration Einfluss auf das deutsche Gesundheitssystem gewinnt, so dürften von der wettbewerbspolitischen Neuausrichtung des Integrationsprozesse (?Lissabonner Strategie?) und den Vorgaben der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion neue Impulse in Richtung einer Europäisierung der Gesundheitspolitik ausgehen. Dabei kommt der Offenen Methode der Koordinierung als einem neuen Regulierungsmodus im europäischen Mehrebenensystem, der zunehmend auch in der Gesundheitspolitik Anwendung findet, besondere Bedeutung zu. Im ersten Teil der Studie wird gezeigt, dass auf europäischer Ebene neue politischen Arenen entstehen, in denen insbesondere der Europäische Gerichtshof, die Europäische Kommission sowie der Europäische Rat aktiver und entschiedener als bisher Gesundheitspolitik betreiben. Gleichzeitig bilden sich neue Formen wechselseitiger Abhängigkeit zwischen nationaler Gesundheitspolitik und europäischen Entscheidungen heraus. Im Rahmen dieses Prozesses schränken einerseits Vorgaben aus Europa die nationalstaatlich zur Verfügung stehenden Politikoptionen ein; andererseits nutzen aber auch Schlüsselakteure der nationalen Gesundheitssysteme die europäischen Entscheidungsprozesse, um eigenen Interessenlagen zum Durchbruch zu verhelfen und eigene Strategieoptionen zu realisieren. Die Anwendung der Offenen Methode der Koordinierung auf das Gesundheitswesen geht zum einen mit einer strategischen Aufwertung, zum anderen aber auch mit einer wettbewerbspolitischen Indienstnahme der Gesundheitspolitik einher. Es ist davon auszugehen, dass die enge Einbindung der europäischen Gesundheitspolitik in die finanzpolitischen Vorgaben des EU-Finanzregimes und die Ziele der neuen europäischen Wettbewerbspolitik den Druck in Richtung auf die Stärkung einer kostendämpfungs- und wettbewerbsorientierten Gesundheitspolitik in den Mitgliedsstaaten erhöhen wird. Allerdings kann die Einbeziehung der Erfahrungen aus anderen Ländern auch einen Beitrag dazu leisten, Defizite des deutschen Gesundheitssystems, vor allem ineffiziente Versorgungsstrukturen, zu überwinden. Der zweite Teil der Studie befasst sich mit Funktion und Bedeutung eines Gremiums des deutschen Gesundheitssystems für die Verteilung von Gesundheitsleistungen. Dabei handelt es sich um den Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen. Der Bundesausschuss hat sich vor allem in der zweiten Hälfte der 90er Jahre und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, zu einer einflussreichen Instanz entwickelt, die weitreichende Entscheidungen im Hinblick auf das Leistungsrecht der GKV fällt. Der Staat hat ihm diesbezüglich schrittweise entsprechende Kompetenzen übertragen ? vor allem um sich von den Legitimationsrisiken zu entlasten, die mit einer restriktiven Gewährung von Leistungen in der GKV verbunden sind. Insofern fungiert der Bundesausschuss auch als Agentur jenes gesundheitspolitischen Paradigmenwechselns, der vielfach als Übergang von einer expansiven zu einer wettbewerbs- und beitragssatzorientierten Gesundheitspolitik beschrieben worden ist. Neben der Rekonstruktion dieses Prozesses der sukzessiven ?wetbewerbskorporatistischen Beauftragung? des Bundesausschusses durch den Staat analysiert die Studie zugleich, wie die beteiligten Akteure durch gezielte staatliche Interventionen in die gesundheitspolitischen Kontextbedingungen ein Eigeninteresse an der restriktiven Interpretation des Leistungskatalogs entwickeln und auf diese Weise staatlichen Steuerungszielen Rechnung tragen ? wobei sich der Staat selbst über ein System von Genehmigungsvorbehalten und Ersatzvornahmen ein Letztentscheidungsrecht für den Fall missliebiger oder nicht fristgerechter Entscheidungen vorbehält. Abschließend werden die inneren Widersprüche der staatlichen Delegation von Steuerungskompetenzen und ? in einem kurzen Ausblick ? die wachsende Bedeutung der EU-Rechtsprechung für die nationalstaatliche Ausgestaltung des Gesundheitssystems thematisiert

    Analyse mehrachsiger Eigenspannungsverteilungen im intermediären Werkstoffbereich zwischen Oberfläche und Volumen mittels energiedispersiver Röntgenbeugung

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    Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Analyse von Eigenspannungsgradienten in vielkristallinen Werkstoffen mittels energiedispersiver Röntgenbeugung in Reflexionsgeometrie. Ziel ist es, mehrachsige Eigenspannungstiefenverteilungen im intermediären Bereich zwischen der Werkstoffoberfläche und dem Volumen zu ermitteln, einem Bereich, der mit den konventionellen Röntgenbeugungsverfahren nicht mehr zu erfassen ist. Dafür werden winkeldispersiv arbeitende Messverfahren auf den energiedispersiven Fall übertragen und weiterentwickelt sowie bestehende energiedispersive Verfahren hinsichtlich ihrer Eignung untersucht. Zunächst werden die Unterschiede, die sich zwischen winkeldispersiv und energiedispersiv arbeitenden Verfahren ergeben, sowie die sich daraus für energiedispersive Verfahren ergebenden Anforderungen an die Messgeometrie, die zu einer Optimierung der Eindringtiefe führen, dargestellt. Für verschiedene Messgeometrien, unterschiedlichen Messverfahren entsprechend, werden die Interferenzlinienverschiebungen durch den Beugungsprozess für einen vorgegebenen dreiachsigen Eigenspannungszustand simuliert und die Auswirkung auf die verschiedenen Analysemethoden untersucht. Sie zeigen die Vorzüge der energiedispersiv durchgeführten Streuvektoranalyse gegenüber den anderen Verfahren. Anhand von experimentellen Untersuchungen, die sowohl im Labor als auch am Synchrotron durchgeführt wurden, wird das hohe Potential der energiedispersiven Eigenspannungsanalyse für den intermediären Bereich dargestellt. Vergleichende Messungen zeigen eine gute Übereinstimmung der energiedispersiv ermittelten Eigenspannungstiefenprofile mit den konventionell winkeldispersiv ermittelten Eigenspannungstiefenprofilen im oberflächennahen Bereich. Der Hauptanwendungsbereich der energiedispersiven Methoden zur Eigenspannungsanalyse in Reflexion wird zukünftig in der prozessbegleitenden Analytik liegen, da viele Prozesse, die zum mechanischen Versagen von Bauteilen führen, z.B. Rissbildung, im intermediären Bereich ihren Ursprung haben

    Neuerungen im Krankenhaus- und Arzneimittelbereich zwischen Bedarf und Finanzierung

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    Dieser Band der Bad Orber Gespräche 2016 enthält die erweiterten Referate eines interdisziplinären Workshops zum Thema «Neuerungen im Krankenhaus- und Arzneimittelbereich zwischen Bedarf und Finanzierung». Vertreter des Deutschen Bundestages, des Gemeinsamen Bundesausschusses, des GKV-Spitzenverbandes, der Krankenhäuser, der pharmazeutischen Industrie und der Wissenschaft erörtern Probleme der Grundlagen des Wettbewerbs der Krankenkassen, der Finanzierung und Qualitätsorientierung von Krankenhäusern sowie der Versorgung und Vergütung von innovativen Arzneimitteln.</P

    Netzwerk-Management und Hochgeschwindigkeits- Kommunikation. Teil XI. Seminar WS 1994/95

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    Der vorliegende Interne Bericht enthält die Beiträge zum Seminar "Netwerk-Management und Hochgeschwindigkeits-Kommunikation", das im Wintersemester 1994/95 zum elften Mal abgehalten wurde. Im Mittelpunkt stehen zuerst aktuelle Entwicklungen im Internet, die zukünftige Protokollarchitekturen sowie die Möglichkeit zur Gruppenkommmunikation und zur realzeitfähigen Datenkommunikation umfassen. Dabei spielt auch das Problem der Dienstgüte, wie sie beispielsweise von Multi-Media-Anwendungen gefordert wird, eine große Rolle. Der zeite Block befaßt sich mit dem Problem der Sicherheitsvorkehrungen in Kommunikations-und Rechnernetzen. Auch hier werden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt. Weiterhin wird mit der Common Object Request Broker Architecture eine zukunftsweisende Architektur beschrieben, die umfassendes System-und Netzwerkmanagement ermöglicht. Den Abschluß bildet ein Beitrag zum Management breitbandiger Weitverkehrs- netze, wodurch der Kreis vom Netzwerk-Management hin zur Hochgeschwindig- keits-Kommunikation wieder geschlossen wird

    Wettbewerb im Arzneimittel- und Krankenhausbereich

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    Dieser Band der Bad Orber Gespräche 2012 enthält die erweiterten Referate eines interdisziplinären Workshops zum Thema Wettbewerb im Arzneimittel- und Krankenhausbereich. Vertreter des Gemeinsamen Bundesausschusses, der Krankenkassen, der niedergelassenen Ärzte, der Krankenhausträger, der pharmazeutischen Industrie und der Wissenschaft erörtern Probleme des Wettbewerbs, der Finanzierung und der Qualitätssicherung im Krankenhausbereich sowie Aspekte der Frühbewertung des Zusatznutzens und die Erstattung von Arzneimitteln

    Zur Finanzierung von Kranken- und Pflegeversicherung

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    Finanzierungsprobleme der Sozialversicherung und hier insbesondere der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der sozialen Pflegeversicherung (SPV) stehen seit geraumer Zeit im Mittelpunkt des wirtschafts- und sozialpolitischen Interesses. Diskretionäre Maßnahmen zur Vermeidung von steigenden Beitragssätzen prägen die letzten Jahre. Bedingt durch Gemeinsamkeiten auf der Ausgaben- bzw. Leistungsseite und annähernd gleichen Beitragssystemen unterliegen GKV und SPV derzeit und auch zukünftig fiskalischen Problemen. Die Arbeit befasst sich sowohl mit deren Analyse als auch mit der zielorientierten Betrachtung und Entwicklung von Reformen und Reformalternativen und gibt eine quantitative und qualitative Bewertung derselben

    Wettbewerb im Gesundheitswesen: Chancen und Grenzen

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    Dieser Band der Bad Orber Gespräche 2006 enthält die erweiterten Referate eines interdisziplinären Workshops zu den Chancen und Grenzen eines Wettbewerbs im Gesundheitswesen. Hier erörtern prominente Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung, der Krankenhausträger, der pharmazeutischen Industrie und der Wissenschaft die Themen funktionsfähiger Wettbewerb der Krankenkassen, zielorientierter Wettbewerb im Krankenhaussektor und selektive Vertragsgestaltung im Arzneimittelbereich
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