247 research outputs found

    Fallen als Fort-Führung des Da-Bleibens mit eigenen Mitteln

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    Wie im Vorwort zur Plurale-Ausgabe # 1 angemerkt, scheint die „Bewegung des Falls […] prototypisch für Phänomene des Kontrollverlustes, des ungeregelten Heraustretens aus realen und symbolischen Ordnungen zu stehen.“ Diese Einschätzung möchte ich am Beispiel einiger netzkünstlerischer Werke hinterfragen. Wie das angeführte Zitat nahe legt, wird die Bewegung des Falls wesentlich durch das Moment des „ungeregelten Heraustretens“ aus einer Ordnung bestimmt. Daher kommt es mir vor allem darauf an, nach den Bedingungen der Möglichkeit einer Zuschreibung von Ordnung bzw. Unordnung zu fragen. […] Die folgenden Ausführungen greifen auf Arbeiten zur Ästhetik der Netzkunst zurück. Ihre Werke zeichnen sich durch eine spezifischen Oberflächlichkeit aus, die mit ihren technischen und technologischen Bedingungen zusammenhängt. Aufgrund dieser Kontextualisierung spielt in der Netzkunst die Frage nach der ästhetischen Qualität von Störungen eine wesentliche Rolle. Die Dysfunktionalität von Software wird häufig zum Thema künstlerischen Schaffens gewählt. Netzkunstwerke stehen als Produkte eines auf Geordnetheit ausgerichteten Verlaufs – den formatierten bzw. programmierten Web-Seiten – mit der Relationalität von Ordnung und Nicht-Ordnung in Verbindung. Aus diesem Grunde bieten sich Netzkunstwerke für eine Analyse der Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit einer Zuschreibung von Ordnung bzw. Unordnung an. In besonderer Weise laden einige Werke der Gruppen Jodi und 0100101110101101.org dazu ein, sich gemäß dem formulierten Erkenntnisinteresse mit ihnen auseinanderzusetzen

    Zum Transfer kulturspezifischer Textbedeutungen. Theoretische und methodische Überlegungen aus einer semiotischen Perspektive

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    This paper discusses the role of cultural specific text elements in the constitution of the meaning of the text and focuses the problems which these elements can cause in the translation process. It is based on a description of the translation process as symbiosis of the three categories language, text and culture in a specific situation. The described comprehension of translation turns the question of the methodology of the cultural transfer into a key question that consequently has an impact on the praxis and didactics of translation. The meaning of a text is the result of a complex interaction of different systems in which different types of knowledge are activated. The central question is how culture manifests itself within texts and how these manifestations can be reconstructed, i.e. how the translator's decisions can be made transparent in the context of the transfer. Firstly there is a theoretical reflection on the interdependence of the three categories language, culture and text in which the underlying semiotic conception of text and culture is outlined. On this basis a pragma-semiotic model of the constitution of the text as a complex sign is presented, and a methodology for an integrative text analysis is deduced from this theoretical conception of text constitution. The different forms of cultural specific elements are analyzed and categorized, whereas in addition to the traditional manifestations the concept of intertextuality is introduced and discussed as an important fact for the pragmatic and cultural coherence of the text. The defined forms of cultural specific text elements are illustrated by a number of examples taken from translation praxis and classroom. All the examples are translations from Spanish into German. Finally, the practical and didactical implications, which are of great importance for the training of further translators, are discussed

    Durch "Information" desinformiert? Zur Kritik des Paradigmas der Informationsverarbeitung

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    Die Persistenz von Problemen beim Einsatz großer Computersysteme in und zwischen Organisationen nährt den Verdacht, dass bei Analyse, Systemgestaltung und -einführung grundsätzliche Fehler begangen werden. Der dabei zentral verwendete, aber gänzlich unscharfe Informationsbegriff verschleiert wesentliche Probleme und führt zu Missverständnissen und Mythenbildungen. Zwecks Überwindung dieser Schwierigkeiten entwickelt der Beitrag, gestützt auf die Peircesche Analyse der Logik der Zeichen und den damit ermöglichten Anschluss an die Giddenssche Strukturationsperspektive auf soziale Praktiken, alternativ einen geeigneteren Analyserahmen. Diese integrale Sicht auf computerunterstützte soziale Praktiken von Organisationen schärft den Blick für einige grundlegende, aber häufig übersehene Herausforderungen in Analyse, Verständnis und Gestaltung digitaler Organisationen. Ihre Vorzüge werden anhand langjähriger Forschungsarbeiten zu computerbasierter Organisationsentwicklung demonstriert.Persistent problems with applying large computer systems in and between organizations raise suspicion that requirements analysis, design and implementation processes are fundamentally flawed. The central, but totally fuzzy concept of information, that these activities are normally based on, obscures essential problems and leads to misconceptions and the generation of myths. In order to overcome these challenges, the paper presents an alternative, more appropriate analytical framework based on the Peircean logic of signs that, on her part, allows for alignment with Giddens' theory of structuring social practices. This integrated view of computersupported social practices in organizations allows a more focused access to fundamental, but frequently missed challenges of analysing, comprehending and designing digital organizations. Long standing research on computerbased organizational development demonstrates the benefits

    Die Digitale Bibliothek und ihr Recht - ein Stiefkind der Informationsgesellschaft?

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    Untersuchung von kulturwissenschaftlichen Aspekten, technischen Hintergründen und rechtlichen Herausforderungen des digitalen Kulturellen Speichergedächtnisse

    [email protected]: auf Spurensuche nach der "informellen Logik des tatsächlichen Lebens"

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    Der Einführungsaufsatz zu dem Sammelband zu Perspektiven der Symbolischen Anthropologie, wie sie exemplarisch von Geertz entwickelt wurden, faßt die Schwerpunkte des Buches zusammen: Diskutiert werden die Leistungsfähigkeit und der besondere Anspruch der symbolischen Anthropologie anhand konkreter Kontexte wie qualitativer Sozialforschung, Sprache und "Kunst der Unvoreingenommenheit" in der Ethnographie, Rhetorik von Täuschung und Betrug, sowie der Poetik der Macht. Sie bilden das Fundament für Versuche dichter Beschreibungen von Teilwelten modernen Lebens: Arbeit in ihren kulturellen Bedeutungen, Symbolstrategien des Schenkens, digitale Hahnenkämpfe, Körperbilder 'moderner Wilder' (Punks, Skins, Hooligans). Ungleichzeitigkeiten der Moderne spiegeln sich in Beiträgen zu Spannungsfeldern um vormoderne Enklaven: traditionelle religiöse Symbole in modernen Institutionen, magische Sinnstrukturen als Stütze moderner Lebensführung, Widerstände gegen Modernisierungsverluste. (pra

    Uninformative Information: Informationsübertragung als irreführende Leitmetapher der Informationsgesellschaft

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    Die irreführende technologische Metapher der Informationsübertragung impliziert paradoxerweise uninformative Information. Dem steht jener Informationsbegriff gegenüber, der mit Wissen und Verstehen assoziiert ist. Informativ wird etwas nicht wegen etwas Übertragenem, sondern in Relation zu Interessen und Befähigungen verstehender Wesen. Jakob Krebs zeigt, dass ein aufgeklärtes Selbstverständnis der Informationsgesellschaft somit einer genaueren Bestimmung von Informativität bedarf. Die ist nicht nur philosophisch aufschlussreich, sondern auch für alle Praktiken des Kommunizierens, Lernens und Lehrens. Denn Information lässt sich genauso wenig übertragen wie sich eine Grippe ausschwitzen lässt

    „Keine Bildung ohne Medien!“ - Eine empiriegestützte qualitative Untersuchung zur Situation der medienpädagogischen Praxis im Kindergarten mit Folgerungen für die Medienbildung der Zukunft

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    Wie sieht die Situation der medienpädagogischen Praxis einer Dortmunder Kita im Hinblick auf die Medienkompetenz und die medienpädagogische Kompetenz der ErzieherInnen aus und welche Schlüsse lassen sich hieraus für die Medienbildung der Zukunft ziehen

    Horses of Troy - what makes advertorials in youth print media a media ethical problem?

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    Werbung differenziert sich zunehmend aus. Seit den 1980er Jahren zeigt sich zunehmend die Tendenz, hybride Werbeformate einzusetzen, die den Trennungsgrundsatz zwischen redaktionellem Angebot und Werbung verwischen. Oftmals unterbleibt dabei eine klare Trennung und Kennzeichnung von redaktionellen und werbenden Anteilen, so dass es für die Rezipienten in vielen Fällen schwierig ist zu entscheiden, ob es sich noch um einen redaktionellen Beitrag oder schon um eine Werbebotschaft handelt. Vor allem Kinder und jüngere Mediennutzer haben Probleme, dies zu leisten. Für Medienethik ist es notwendig, mehr über die jugendliche Rezeption solcher hybriden Werbeformate, den so genannten Advertorials, zu erfahren. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich dazu mit folgenden Fragen: Zunächst ist zu klären, welchen theoretischen Ort die Medienethik als angewandte Ethik zwischen der philosophischen Ethik und einer empirisch angelegten Medien- und Kommunikationswissenschaft einnimmt. Dann wird konkret danach gefragt, ob und wie die erfolgreichsten (Gratis-)Jugendzeitschriften in Deutschland redaktionelle Teile von Werbung unterscheiden und ob redaktionell gestaltete Werbeinhalte – in Orientierung an rechtlichen und professionsethischen Kriterien – als Anzeige gekennzeichnet werden. Und schließlich wird empirisch erhoben und beschrieben, ob jugendliche Rezipienten, unabhängig von der Kennzeichnung der Advertorials, diese als Werbung wahrnehmen und wie sie diese Form des Werbeeinflusses bewerten. Methodisch kommen qualitative und quantitative Inhaltsanalysen, strukturierte Leitfadeninterviews, semiotische Werbeanalysen und eine quasiexperimentelle Beobachtung zum Einsatz. Die Studie zeigt, dass die gesetzlich geforderte Kennzeichnungspflicht von Advertorials notwendig, aber nicht ausreichend ist. Es wird diskutiert, welche ethische Position gegen die feststellbare Praxis, Advertorials in redaktionellem Umfeld einzusetzen, verteidigt werden kann und welche Formen der Medienbildung gefördert und gefordert werden müssen, um Kinder und jüngere Mediennutzer zu befähigen, hybride Werbeformen wie Advertorials zu erkennen.Advertisements are becoming more and more diverse. Ever since the 1980s, hybrid forms of advertising increase which blur the difference between editorial content and advertisement. Therefore media users become less able to discern between editorial content and advertisements because they are often not labeled as such. Especially children and younger media users have problems to do so. For media ethics it is necessary to know more about the young way of reception such hybrid media advertising, the so called advertorials. This text deals with the following questions: First of all it has to be clarified, which is the theoretical point of media ethics as applied ethics between philosophical ethics and empirically based media research. Moreover, it is specifically asked, whether and how the most successful free of charge youth magazines in Germany designate editorial content and advertisement. Finally, it is investigated and described empirically, whether young recipients realize advertorials - designated or not - as advertisement and what they think about this form of persuasion. Methodologically are used various methods: qualitative and quantitative content analyses, semiotic advertisement analyses, structured guideline interviews and a quasiexperimental observation. It is shown that the legally statutory designation of advertorials is necessary but not enough. Furthermore, it is discussed, which ethical position can be held against the praxis of using advertorials in editorial content and which ways of media education must be promoted and put into practice to make children and younger media user competent to realize advertorials

    Metaphorik der Digitalität: Über den Nicht-Erklärungswert etablierter Begrifflichkeiten zur Beschreibung der Online- Kommunikation

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    Viele der zur Darstellung medieninduzierter Veränderungen und Unterschiede genutzten Begrifflichkeiten und Ausdrücke produzieren Leerstellen und Wortnebel, weil deren kontextspezifische Bedeutung nicht oder nur unzureichend expliziert wird. Sie halten weder einer sprachwissenschaftlichen noch einer medienphilosophischen Analyse stand. Anhand der drei prominenten Oppositionen 'offline/online, analog/digital und real/virtuell' zeigt der Vortrag, warum aus Sicht des Referenten die am häufigsten genutzten Ausdrücke den Gegenstand 'Online-Beratung' bzw. 'Online-Kommunikation' nicht nur nicht angemessen beschreiben, sondern in einigen Fällen Mystifizierungen produziere.Many terms and expressions used to describe media-induced changes and differences produce vagueness and word fog due to insufficient explanation of context-specific meaning and readers often remain confused. Under these conditions those terms do not stand up to linguistic or media philosophical analysis. On the basis of the three most common oppositions (offline/online, analog/digital, real/virtual), the lecture tries to show, why these expressions do not adequately describe the subject 'online counselling' or 'online communication', and - furthermore - disseminate mystifications about the subject
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