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    Musik als Sinnmatrize?

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    Aufbauend auf einem kybernetischen – systemtheoretischen Kommunikationsbegriff geht diese Arbeit der Frage nach, ob sich das Phänomen Musik für die Kommunikationswissenschaften tatsächlich nur über Umwege, wie die Beschäftigung mit Musik in der Werbung und im Film, oder die Betrachtung des Zusammenhangs von Musik und Image, bzw. Szenebildung, oder des Musikjournalismus erschließt. Alternativ zu diesen „klassischen“ Forschungsgebieten, wird hier der Blick auf die intrinsischen Eigenschaften der Musik und dem kommunikativen Umgang der Menschen mit ihr zugewendet. Es wird geklärt, was Kommunikation und Sinn im Verständnis der von Niklas Luhmann entwickelten Systemtheorie bedeuten, und wie Kunst (spezifisch Musik), in diesem Zusammenhang als ein Medium symbolischer Kommunikation funktioniert. Anhand einer Analyse von Ergebnissen aus der Neurologie und Kognitionswissenschaft, der Sozialpsychologie, der Anthropologie und den Kulturwissenschaften, wird untersucht, ob, und inwiefern, Musik selbst als Sinnmatrize – also ein von Kulturprogrammen und Wirklichkeitsmodellen dynamisch formbares Bedeutungsschema – als Orientierungs-Orientierung zur Konstruktion kommunikativ geteilter Wirklichkeit beiträgt. Aufbauend auf den Erkenntnissen, dass die Wirklichkeit das Produkt von auf kommunikativer Interaktion aufbauender, individueller Wirklichkeitskonstruktion ist und Menschen im sozialen Kontext gar nicht nicht kommunizieren können, sowie, dass Kommunikation, wie auch Musik, anthropologische Grundkonstanten darstellen, zeigt sich nicht zuletzt in der Betrachtung der kulturbildenden Eigenschaften von Kommunikation und Musik – als Medien und in Medien –, dass sich Kommunikation und Musik in der Sinnstiftung komplementär ergänzen. Für die Kommunikationswissenschaften entsteht daraus die Herausforderung sich mit Musik auf neuer Ebene zu beschäftigen. Denn im Gesamtkontext Kultur, als kommunikativem Phänomen, nimmt Musik eine Rolle ein, die die verbale Kommunikation um die Möglichkeit das Unaussprechliche zu kommunizieren ergänzt, die von Menschen für Menschen geschaffen wird und die in Gesellschaften, wie Individuen Sinn stiftet.Building on a cybernetic – and system theory concept of communication, this paper pursues the question, whether music as a cultural phenomenon can be a topic for the communication sciences. These usually treat music only by looking at concepts related to it, like music journalism, the use of music in advertisements or films, or in the context of music and the creation of image. In trying to follow an alternative path to these “classic” concepts of studies, the focus is shifted to music’s intrinsic properties and to the way people make use of music as a means of communication. Firstly, the model of communication as developed by Niklas Luhmann in his theory of social systems is examined, as well as the question of how music (or broadly speaking: art) functions as a means of social symbolic communications, within this theoretical framework. This is then tested against an analysis of findings from the neurological and cognitive sciences, social psychology, anthropology and cultural sciences. This serves to show in how far music can act as a culturally formed matrix of meaning, which helps to orientate the individual in his or her construction of socially shared reality. Following the premise, that reality is a construct of the individual, which is formed and informed by communicative interaction in the realm of society, and that it is impossible to not communicate, it is shown how communication and music share their nature as being an anthropological constant, and that they both help to constitute culture. They are complementary elements in their function to create meaning. This challenges the communication sciences to take a new viewpoint on music. For in culture, as a phenomenon constituted by communication, music takes on the role of being a means to communicate the unspeakable, and thus complements verbal interaction. Music is made by humans for humans and creates meaning, both, in societies, as in the individual

    Über den Einfluss kontextabhängiger Qualitätsparameter auf die Wahrnehmung von Externalität und Hörereignisort

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    Diese Arbeit umfasst meine Forschungstätigkeiten auf dem Gebiet des räumlichen Hörens. Es wird der Frage nachgegangen, welche Effekte verschiedene Kontexteinflüsse auf die Herausbildung einer auditorischen Illusion haben. Diese Effekte werden quantitativ erfasst. Es werden die Wahrnehmung von Externalität, Hörereignisrichtung u. a. bei Verwendung eines Binauralsynthesesystems untersucht. Als Ziel steht die Beschreibung und Messbarmachung der Kontexteinflüsse Raumdivergenz, Personalisierung und visuelle Merkmale. Die eigenen Untersuchungen zeigen deutlich, dass für das Zustandekommen einer sogenannten perfekten auditorischen Illusion eine ausreichende technische Realisierung der korrekten Ohrsignale nicht ausreichend ist. Vielmehr ist eine Erfüllung der intrinsischen Erwartungshaltung des Hörers notwendig. Der Prozess der Herausbildung von Qualität lässt sich durch einen Vergleich und Beurteilungsprozess beschreiben. Hierbei werden die aus den durch die Sinnesorgane aufgenommenen Reizungen abgeleiteten Qualitätsmerkmale mit den abgeleiteten Merkmalen einer inneren, individuellen Referenz verglichen. Dieser Prozess ist ausschlaggebend für die Herausbildung eines Hörereignisses. Mithilfe von qualitätsbewertenden Befragungen (Hörtests) lässt sich dieses Hörereignis als Abbildung messbar und beschreibbar machen. Die Ergebnisse meiner Arbeit zeigen, dass eine Divergenz akustischer Raumparameter zwischen einer binaural synthetisierten Szene und dem Abhörraum zu einer signifikanten Verringerung der Externalisierung von Hörereignissen führt. Eine Konvergenz raumakustischer Parameter erhöht die wahrgenommene Externalisierung. Die Sichtbarkeit von bspw. Lautsprecherattrappen im Abhörraum lässt die Externalität insgesamt ansteigen. Der sogenannte Raumdivergenzeffekt kann dadurch aber nicht aufgelöst werden. Die Personalisierung eines Binauralsynthesesystems zeigt eine Verringerung von Fehllokalisationen und einen Anstieg der Externalisierung. Es wird die Vermutung aufgestellt und untersucht, inwiefern Lokalisierungsfehler und Externalisierung korrelieren. Es wird gezeigt werden, dass eine personalisierte Binauralsynthese den Raumdivergenzeffekt nicht auflösen kann. Die Untersuchungen zum Raumdivergenzeffekt dienen als Grundlage zur Entwicklung von Methoden, welche verschiedene zeit- und energiebasierte akustische Merkmale der verwendeten Raumimpulsantworten verändern. Das Ziel ist die Anpassung einzelner raumakustischer Parameter der Synthese an die Raumakustik des Abhörraumes zur Erzeugung einer plausiblen auditorischen Illusion.This document covers my research activities in the field of spatial hearing. The research question is examined, which different contextual influences have an effect on the build-up of an auditory illusion. These effects are recorded quantitatively. The perception of externality, direction of auditory events, etc., when using a binaural synthesis system is investigated. The aim is to describe and measure the contextual influences of spatial divergence, personalisation and visual characteristics. The own investigations clearly show that a sufficient technical realization of the correct ear signals is not sufficient for the formation of a so-called perfect auditory illusion. Rather, the intrinsic expectations of the listener must be fulfilled. The process of the development of quality can be described by a comparison and assessment process. The quality characteristics derived from the signals of the sensory organs are compared with the derived characteristics of an internal, individual reference. This process is decisive for the development of an auditory event. With the help of quality-assessing surveys (hearing tests), this auditory event can be made measurable and describable as an image. The results of my work show that a divergence of acoustic room parameters between a binaurally synthesized scene and the listening room leads to a significant reduction of externalization of auditory events. A convergence of room acoustic parameters increases the perceived externalization. The visibility of loudspeaker dummies in the listening room, for example, increases the overall externality. However, the so-called room divergence effect cannot be resolved by this. The personalization of a binaural synthesis system shows a reduction of mislocalizations and an increase in externalization. The assumption is made and investigated to what extent localization errors and externalization correlate. It will be shown that a personalized binaural synthesis cannot resolve the spatial divergence effect. The investigations of the room divergence effect serve as a basis for the development of methods that change various time- and energy-based acoustic characteristics of the room impulse responses used. The aim is to adapt individual room acoustic parameters of the synthesis to the room acoustics of the listening room to create a plausible auditory illusion
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