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    Geographic variations in ambulatory care: Extent, root causes and need for reform with regard to inequities in physician distribution

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    Die Gewährleistung einer "bedarfsgerechten und gleichmäßigen Versorgung" (§ 70 Abs. 1 SGB V) ist Zielsetzung und Auftrag an die Akteure des deutschen Gesundheitssystems. An dieser normativen Grundlage muss sich im besonderen Maße die ambulante Versorgung messen lassen, die als erster Kontaktpunkt des Patienten mit dem Gesundheitssystem einen wohnortnahen Zugang zur gesundheitlichen Versorgung bieten sollte. Ziel dieser Arbeit ist es daher, das Ausmaß regionaler, nicht bedarfsgerechter Unterschiede in der ambulanten Versorgung, insbesondere in der Ärzteverteilung, zu bemessen, deren Ursachen und Folgen zu analysieren und Lösungsansätze für eine bedarfsgerechtere regionale Ärzteverteilung aufzuzeigen. Der erste Artikel untersucht die Bedarfsgerechtigkeit der derzeitigen Ärzteverteilung. Dabei zeigt sich, dass eine erhebliche regionale Ungleichverteilung zwischen Ärzten einerseits und dem (approximierten) Versorgungsbedarf andererseits vorliegt – insbesondere mit zunehmender Spezialisierung der Fachgruppe. Eine Verbesserung dieser Verteilung mittels der geltenden Regulierung, der Bedarfsplanung, ist nicht zu erwarten, da diese die Fehlverteilung lediglich fortschreibt. Unterschiede in der Angebotsdichte der Versorgungsstrukturen sind auch ein maßgeblicher Grund für regionale, nicht durch den Bedarf zu erklärende Unterschiede in der Inanspruchnahme von Versorgung. Dies zeigt ein zweiter Artikel, der Erklärungsfaktoren für regionale Abweichungen von der erwarteten ambulanten Leistungsmenge, gemessen anhand der ambulanten, kreisspezifischen Morbi-RSA-Zuweisungen, untersucht. Auch die Soziökonomie, (Sozio-)Geografie und die Verlagerung eigentlich ambulanter Fälle in den stationären Sektor sind nachweisbar mit einer nicht bedarfsgerechten Inanspruchnahme assoziiert. Die Analyse möglicher Lösungsansätze wird durch eine dritte Studie eingeleitet, die die Maßnahmen des Versorgungsstrukturgesetzes von 2011 kritisch bewertet. So enthält dieses Gesetzespaket zwar erste Ansätze zu einer Reform der Bedarfsplanung – insbesondere durch die Flexibilisierung der räumlichen Planungsebene und die Anreize zur Erhöhung der Attraktivität der Landarzttätigkeit. Andererseits bleiben jedoch die Mechanismen zum Abbau von Über- und Unterversorgung schwach und eine echte Neuordnung der Bedarfsplanung fraglich. Der vierte Artikel widmet sich der Frage, welche (Politik-)Mechanismen effektiv sind, um eine bedarfsgerechte räumliche Verteilung von Hausärzten zu erreichen. Mithilfe einer international vergleichenden Untersuchung erweisen sich eine regional begrenzte Zulassung der Ärzte sowie Capitation-basierte Vergütungsmodelle als besonders wirksam, während finanzielle Anreize und Mechanismen, die während der ärztlichen Ausbildung ansetzen, keine nachweisbare systemrelevante Wirkung erzielen können. Auf Grundlage dieser Evidenz werden im letzten Kapitel die Problemstellungen für eine Neuordnung der Bedarfsplanung anhand eines 10-Punkte-Katalogs abgesteckt und jeweilige Lösungsansätze aufgezeigt. Die Eckpunkte einer Lösung umfassen insbesondere die Aufspaltung der Bedarfsplanung in eine separate Kapazitäts- und Verteilungsplanung, eine (methodische) Angleichung der Verteilungsplanung an bereits bestehende Verteilungsmechanismen, eine Auswahl geeigneter Bedarfsprädiktoren sowie eine präzisere Berücksichtigung interregionaler Mitversorgungseffekte.Ensuring "needs-based and evenly distributed health care" (Section 70 para 1 German Social Code V) is an objective and task faced by stakeholders of the German health care system. This normative principle is particularly applicable to ambulatory care which is the first contact point for patients with the health care system and should thus be locally accessible. Therefore, this dissertation aims to assess geographical inequities in ambulatory care, mainly in the distribution of physicians, analyze its underlying causes and resulting consequences, and provide solutions for a more equitable distribution of physicians. The first article concerns the degree of equity in the current distribution of physicians. It shows the existence of considerable geographical disparities between physicians, on the one hand, and patients' needs, on the other hand. This is especially true for highly specialized physicians. An improvement of this maldistribution through the current regulation, the 'need-based planning mechanism' is not to be expected as the latter only conserves current inequities. One implication of these geographical supply disparities are non-needs-based variations in health care utilization. This is demonstrated by the second article which focuses on explanatory factors for geographical inequities in ambulatory care utilization. These are measured by comparing needs-based allocations from the risk structure adjustment scheme against actual health care expenditures by district. Socio-economic and (socio-)geographic factors as well as a shift of ambulatory care-sensitive cases to the hospital care sector also prove to be valid predictors of inequitable utilization. The following section probes into possible approaches to combat these inequities: The third article provides a critical analysis of the Care Structures Act of 2011. This act included a reform of the needs-based planning mechanism, namely by allowing for more flexibility in the selection of the appropriate spatial planning level and providing incentives to increase the attractiveness of medical practice in rural areas. Nonetheless, it remains questionable whether the mechanisms aiming to reduce over- and undersupply are forceful enough and whether the modifications to the planning mechanism are sufficient. The fourth article regards the effectiveness of different policy mechanisms in achieving a more equitable geographical distribution of general practitioners. In a comparative analysis across several countries, regional quotas limiting the number of accredited physicians and capitation-based payments prove most effective while financial incentives and mechanisms aimed at increasing medical students' rural affinity do not have a measurable system-wide effect. Based on this evidence the last chapter of this work compiles a 10-points catalogue of primary issues to be resolved in a reform of the 'need-based planning mechanism' and provides a solution framework. Solutions include a separation of capacity and distribution planning, a new methodology for the calculation of the geographical allocation of physician seats, which converges towards already existing allocation mechanisms, a selection of appropriate needs predictor variables, and a more precise consideration of care provision occurring across planning areas

    Ergebnisse einer wissenschaftlichen Befassung mit Predictive Policing

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    Der für Deutschland neue Polizeiansatz Predictive Policing stellt die Polizeien sowie polizeiexterne Fachleute, vor die Herausforderung, sich angesichts der Entwicklung der Einbruchskriminalität, dem Aufkommen kommerzieller Prognose-Software sowie der fortschreitenden Digitalisierung der polizeilichen Arbeit ausgiebig mit diesem als Innovation gehandelten Trend zu befassen. Die Kriminologische Forschungsstelle des LKA Hamburg widmete sich daher seit 2016 den Voraussetzungen und Potenzialen von raumbezogenem Predictive Policing. Fragen der Kosten-Nutzen-Bilanz, der sozialen Folgen und der polizeilichen Datenbasis waren bis dato nicht beantwortet. Der Fokus des Forschungsprojekts lag auf dem polizeilichen Wissens- und Informationsmanagement, also dem Entstehungsprozess von Daten, am Beispiel der Einbruchssachbearbeitung. Es erfolgte eine ergebnisoffene Auseinandersetzung mit den Grundlagen von Predictive Policing und der gesamten Einbruchsphänomenologie sowie eine Bilanzierung der digitalen Informationsverarbeitung für die Polizei Hamburg. Der nun vorliegende Forschungsbericht ist ein Beitrag zur Grundlagenforschung rund um den Polizeiansatz Predictive Policing und stellt für die Polizei Hamburg die Weichen zur Ausrichtung einer zukunftsweisenden Strategie in den Bereichen Datenanalyse und -auswertung. Aus den Erkenntnissen des Forschungsprojekts resultiert das Erfordernis, digitales Informationsmanagement in der Ermittlungsarbeit zu optimieren und zukunftssicher zu gestalten. Vorangetrieben werden soll dies über die Entwicklung von Auswertungstools, die Daten von Massendelikten vorstrukturieren, um die Serienerkennung softwaregestützt zu unterstützen. Problem- und raumbezogene Kriminalitätsauswertung durch ausgebildete Kriminalitätsanalytiker könnten ein Alternativmodell zu algorithmenbasierter Kriminalitätsauswertung und -prognose sein. Die Potenziale der ‚digitalen Spur‘ sind bis heute nicht ausgeschöpft. Die facettenreiche Gliederung des Forschungsberichts verdeutlicht den breiten Forschungsansatz. Der Bericht liefert somit eine umfassende Wissensbasis für die weitere Befassung mit dem Prädiktionspotenzial der schweren Einbruchskriminalität

    Prozessverbesserungen im Ersatzteilmanagement unter dem Einfluss von Informationsdefiziten

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    Die schnelle Verfügbarkeit von Ersatzteilen hat einen maßgeblichen – wenn auch indirekten – Anteil an der Wertschöpfung produzierender Unternehmen. Kommt es zu einem ungeplanten Stillstand der Produktionsanlagen, kann dies schnell zu Kosten in einer kaum zu überschauenden Höhe führen, sollte die Ursache des Ausfalls, z. B. eine defekte oder verschlissene Komponente, nicht zeitnah behoben werden können. Lange Primärproduktlebenszyklen bei gleichzeitig abnehmenden Zeiträumen zwischen Innovationen in Bezug auf Maschinen bewirken zudem einen Anstieg des Umfangs von Ersatzteilsortimenten. In der Folge wird insb. das Bestandsmanagement der Akteure auf dem Ersatzteilmarkt vor große Herausforderungen gestellt. Dessen Handling sollte etwa durch gezielte Klassifizierungen und Bedarfsprognosen erleichtert werden. Diese Ausgangslage bildet bereits seit Jahrzehnten den Nährboden für die Herausbildung vielfältiger wissenschaftlicher Entscheidungsunterstützungsmodelle innerhalb des Ersatzteilmanagements. Die teils hohe Komplexität der Verfahren und der Umstand, dass sie häufig mit einem umfassenden Input an Daten und Informationen einhergehen, förderten die Entstehung einer in der Literatur immer wieder erwähnten Forschungslücke zwischen Wissenschaft und Praxis. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Beitrag zur Schließung ebendieser Forschungslücke zu leisten. Im Schwerpunkt erfolgt eine Auseinandersetzung mit Informationsdefiziten, welche die Umsetzung von Prozessverbesserungen hemmen. Hierzu wird sich zum einen auf eine umfassende Recherche existenter theoretischer Beiträge gestützt. Praktisch motivierte Forschungsbeiträge repräsentieren in diesem Zusammenhang den Schwerpunkt eines extensiven Literature Reviews. Darauf aufbauend werden zum anderen qualitative Fallstudien mit Maschinenbetreibern, Primärproduktherstellern und aufarbeitend tätigen Unternehmen durchgeführt sowie hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen angestrebten Prozessverbesserungen und Informationsdefiziten analysiert. Die Auswertung kulminiert in Schlussfolgerungen zu potenziellen Faktoren, die Einfluss auf das Informationsmanagement bei der Beseitigung der Defizite nehmen können. Das eigens entwickelte Framework zum Ersatzteil-Informationsmanagement stellt die Vereinigung der theoretischen sowie praktischen Erkenntnisse dar und wird schließlich am Beispiel eines Gebrauchtmaschinenhändlers angewandt

    Schulentwicklungsplanung für berufliche Schulen – Konzeptionelle und empirische Rahmenbedingungen am Beispiel der Region Paderborn

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    Das Verfahren der Schulentwicklungsplanung soll für die kommenden Jahre ein bedarfsgerechtes Schulangebot auf kommunaler Ebene sicherstellen. Hierfür wird im Rahmen des Planungsprozesses zum einen die aktuelle Situation der Schule(n) und ihrer Umwelt analysiert (Bestandsaufnahme). In einem zweiten Schritt wird eine in die Zukunft weisende Schülerprognose und, darauf aufbauend, eine Bilanzierung des prognostizierten und des vorhandenen Raumbedarfs vorgenommen. Abschließend werden aus den Ergebnissen Handlungsempfehlungen abgeleitet, die klassischerweise die räumlichen Kapazitäten von Schulen betreffen, aber auch auf die Schulorganisation, wie das Bildungsangebot, einwirken können (Schulentwicklung). Im Mittelpunkt der Dissertation steht ein Modell zur Schulentwicklungsplanung speziell für berufliche Schulen, denn in Abgrenzung zu allgemeinbildenden Schulen haben berufliche Schulen ein größeres Einzugsgebiet sowie vielfältige Interaktionen und Abhängigkeiten zur regionalen Umwelt. Aus diesem Grund werden umfangreiche Analysemöglichkeiten für die Bestandsaufnahme zu Strukturen und Entwicklungen der Bevölkerung (z. B. Alter, Migranten), allgemeinbildender Schulen (Schüler und Absolventen nach Schulformen/-abschlüssen usw.), des Ausbildungsmarktes (Ausbildungsplatzangebot und -nachfrage etc.) und des Arbeitsmarktes (z. B. Berufs- und Branchenstrukturen, Arbeitslosenquoten) dargestellt. Diese statistischen Befunde werden für eine umfassende Situationsbeschreibung durch qualitative Daten ergänzt, bspw. durch Experteninterviews mit der Schulleitung und weiteren, mit der beruflichen Bildung in der Region vertrauten Akteuren (Kammern, Arbeitsagentur etc.). Weiterhin werden die zur Erstellung von Schulentwicklungsplänen relevanten Methoden für Schülerprognosen und Schulraumbilanzen beschrieben. Zur allgemeinen Beurteilung der Prognosegüte wurden ex post mehrere Schülerprognosen berechnet und mit den zurückliegenden realen Schülerzahlentwicklungen verglichen. Um aus den quantitativen und qualitativen Datenbeständen steuerungsrelevantes Wissen zu generieren, werden die Ergebnisse und Handlungsempfehlungen in dialogischen Verfahren (z. B. Workshops) rückgekoppelt und legitimiert. Die einzelnen Schritte dieses komplexen Planungsprozesses werden in der Arbeit dargestellt und im letzten Kapitel mit dem in den letzen Jahren prosperierenden indikatorengestützten Bildungsmonitoring in Verbindung gebracht

    Österreichischer Sachstandsbericht Klimawandel 2014

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    The AAR14 is the first Assessment Report on climate Change in Austria assessing the Impact of climate change and the Needs and possibilities of mitigation and Adaptation. This three-volume Report, developed through a multiple peer-Review process including stakeholder participation, presents a coherent assessment of scientific knowledge about climate and makes it accessible for both decision-makers and the General public. Approximately 240 scientists from 50 institutions have participated in this national Assessment ReportDer AAR14 ist der erste Sachstandsbericht zum Klimawandel in Österreich, zu dessen Auswirkungen, und den Erfordernissen und Möglichkeiten der Minderung und Anpassung. Der drei-bändige Bericht, der einen mehrstufigen Peer-Review-Prozess inklusive Stakeholder-Partizipation durchlaufen hat, legt den wissenschaftlich gesicherten Kenntnisstand für Österreich kohärent dar und macht ihn Entscheidungstragenden und der interessierten Öffentlichkeit zugänglich. An dem nationalen Sachstandbericht haben rund 240 WissenschafterInnen aus 50 Institutionen mitgewirkt.Der Österreichische Sachstandsbericht Klimawandel 2014 (AAR14) stellt einen Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)-ähnlichen Bericht dar. Er besteht aus drei Bänden, in denen das bestehende Wissen zum Klimawandel in Österreich, zu dessen Auswirkungen, und den Erfordernissen und Möglichkeiten der Minderung und Anpassung zusammengefasst wird. Der Bericht verfolgt das Ziel, den wissenschaftlichen Kenntnisstand für Österreich kohärent und vollständig darzulegen und diesen auch in Form von politikrelevanten Analysen an die Österreichische Bundesregierung und politische Entscheidungsgremien auf allen Ebenen zu übermitteln, bzw. um dadurch Entscheidungsgrundlagen auch für den privaten Sektor und einen Wissensfundus für akademische Institutionen bereitzustellen. Ähnlich den IPCC-Sachstandsberichten liegt dem AAR14 das Prinzip zugrunde, entscheidungsrelevant zu sein, aber keinen empfehlenden Charakter zu haben

    Österreichischer Sachstandsbericht Klimawandel 2014

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    The AAR14 is the first Assessment Report on climate Change in Austria assessing the Impact of climate change and the Needs and possibilities of mitigation and Adaptation. This three-volume Report, developed through a multiple peer-Review process including stakeholder participation, presents a coherent assessment of scientific knowledge about climate and makes it accessible for both decision-makers and the General public. Approximately 240 scientists from 50 institutions have participated in this national Assessment Repor
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