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    Demonstrationsvorhaben „Indikatoren zur FrĂŒherkennung von Nitratfrachten im Ackerbau“ - Studie „Messprogramme der BundeslĂ€nder und angrenzender EU-Staaten (NL, DK) zum Abgleich des FrĂŒhindikatorensystems“

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    Im Demonstrationsvorhaben „Indikatoren zur FrĂŒherkennung von Nitratfrachten im Ackerbau“ werden in fĂŒnf BundeslĂ€ndern auf 48 teilnehmenden Betrieben mit 576 TestflĂ€chen unter vollstĂ€ndig harmonisierten Vorgaben Stickstoffbilanzen berechnet sowie Stickstoffgehalte in Böden und im Sickerwasser analysiert. Aus diesen Daten soll ein FrĂŒhindikatorensystem entwickelt werden, um ZusammenhĂ€nge zwischen Bewirtschaftungsmaßnahmen und Nitratbelastungen sowie zeitliche Änderungen frĂŒhzeitig aufzuzeigen. Dadurch wird die hĂ€ufig gegebene zeitliche und rĂ€umliche Entkopplung zwischen BewirtschaftungsĂ€nderungen und der Nitratkonzentration in Grundwassermessstellen ĂŒberwunden. Die Ergebnisse können einen wertvollen Beitrag im Rahmen der Nitratberichterstattung leisten. Ein solches Monitoring-Konzept erfordert eine bundesweit harmonisierte Vorgehensweise, um eine einheitliche Datenerhebung und damit eine Vergleichbarkeit sowie Übertragbarkeit der Ergebnisse zu gewĂ€hrleisten. Diese Studie ist ein wichtiger Baustein des Demonstrationsvorhabens und hat das Ziel einen Überblick ĂŒber das Vorgehen der BundeslĂ€nder beim Nitrat-Monitoring auf landwirtschaftlich genutzten FlĂ€chen zu geben und relevante Erkenntnisse und Erfahrungen fĂŒr das zu erarbeitende FrĂŒhindikatorensystem hervorzuheben.Dazu wurden mit den LĂ€nderministerien und den Fachbehörden fĂŒr Landwirtschaft und Umwelt GesprĂ€che gefĂŒhrt und Informationsrecherchen betrieben. Des Weiteren wurde vergleichend das Vorgehen in DĂ€nemark und den Niederlanden untersucht. Besonders berĂŒcksichtigt wurden Monitoring-AktivitĂ€ten im Zusammenhang mit der Umsetzung der EG-Nitratrichtlinie, der EG-Wasserrahmenrichtlinie, dem Wasserhaushaltsgesetz und der EG-Trinkwasserrichtlinie. Das Vorgehen und die Erfahrungen der LĂ€nder beim Nitrat-Monitoring sind - bis auf wenige Ausnahmen - nicht in wissenschaftlich referierten Fachzeitschiften veröffentlicht. Die Herkunft der beschafften Informationen ist aus diesem Grunde sehr vielfĂ€ltig und setzt sich zusammen aus Behördenmitteilungen, gesetzlichen Berichtspflichten der LĂ€nder, Fachartikeln, Abschlussberichten, Jahresberichten, Internetauftritten und FachvortrĂ€gen.In allen BundeslĂ€ndern gibt es AktivitĂ€ten zur AufklĂ€rung und Quantifizierung des Zusammenhanges zwischen Bewirtschaftungsmaßnahmen und NitrateintrĂ€gen in Sicker- und DrĂ€nwasser, in Grundwasserkörper und OberflĂ€chengewĂ€sser. In einigen LĂ€ndern hat insbesondere die Umsetzungspflicht der EG-Wasserrahmenrichtlinie zu einer deutlichen Ausweitung der Untersuchungen beigetragen, wĂ€hrend andere auf bereits etablierte AktivitĂ€ten zur ErfĂŒllung der EG-Nitratrichtlinie und des Wasserhaushaltsgesetzes aufbauen konnten. Seitens der LĂ€nder wird verstĂ€rkt auf eine zeitnahe Erfassung der Wirksamkeit von Maßnahmen mit Hilfe von Indikatoren hingearbeitet. Überdies liefern Forschungsprojekte und Versuche wichtige Informationen zur zielgerichteten Planung und DurchfĂŒhrung von Grundwasserschutzmaßnahmen, die sich z.B. mit der Ermittlung gebietscharakteristischer bodenkundlicher und hydrogeologischer Daten, der Erfassung der Beschaffenheit und Fließeigenschaften des Wassers oder der Erhebung und Analyse grundwasserschutzrelevanter Daten landwirtschaftlicher Betriebe beschĂ€ftigen. Anhand ihrer Monitoring- und ForschungsaktivitĂ€ten haben die LĂ€nder umfangreiche Erfahrungen ĂŒber die Anwendbarkeit und Aussagekraft unterschiedlicher Indikatoren gesammelt. Festzustellen ist allerdings auch, dass sich die Ausrichtung, der Fortschritt und die methodische DurchfĂŒhrung der Monitoring- und UntersuchungsaktivitĂ€ten zum Teil erheblich unterscheiden. Die Monitoringprogramme der LĂ€nder beinhalten meist sowohl kalkulatorische als auch stofflich-analytische Indikatoren. Einige LĂ€nder fĂŒhren z.B. regelmĂ€ĂŸig großflĂ€chige Nmin-Messkampagnen zur Quantifizierung reaktiver Stickstoffverbindungen im Boden durch, wĂ€hrend andere vor allem auf die Auswertung statistischerDaten zur Berechnung von NĂ€hrstoffbilanzen unterschiedlicher Skalierung und darauf aufbauender Modellierungen setzen.NĂ€hrstoffbilanzen erlauben die Betrachtung sĂ€mtlicher landwirtschaftlicher FlĂ€chen auf verschiedensten Skalen und sind mit vergleichsweise geringem Aufwand ableitbar. Die Aussagekraft der Ergebnisse in Bezug auf die Nitratbelastung ist allerdings in erheblichem Maße abhĂ€ngig von der QualitĂ€t der erhobenen Daten und der betrachteten Bezugsebene. Auch bei schlagspezifischen Betrachtungen haben Untersuchungen einiger LĂ€nder gezeigt, dass ein Zusammenhang von SchlagbilanzĂŒberschĂŒssen mit tatsĂ€chlich im Boden befindlichen Stickstoffmengen und den daraus resultierenden Auswaschungsverlusten hĂ€ufig nur bei der Betrachtung langjĂ€hriger Zeitreihen, jedoch nicht jahresscharf abgeleitet werden kann. Dies kann vor allem auf die Faktorkombination aus Bewirtschaftung, Standort und Witterung und die dadurch bedingte Stickstoffdynamik im Boden zurĂŒckgefĂŒhrt werden.HĂ€ufig wird die Herbst-Nmin-Methode fĂŒr das Monitoring von Einzelmaßnahmen aber vereinzelt auch beim Gebietsmonitoring verwendet. Die Herbst-Nmin-Methode erlaubt eine vergleichsweise einfache Erhebung von Messwerten unter Einbeziehung der Stickstoffdynamik. Unter BerĂŒcksichtigung des Sickerwasseraufkommens lassen sich aus den Messwerten Nitratkonzentrationen im Sickerwasser prognostizieren. Die Methode ist zu diesem Zweck allerdings nicht fĂŒr alle Standorte gleichermaßen geeignet. Zudem weichen Vorgaben der LĂ€nder fĂŒr den Beprobungszeitpunkt, die Probengewinnung, den Transport sowie die Analyse bislang zum Teil voneinander ab, so dass die Vergleichbarkeit der Messergebnisse nicht immer sichergestellt ist.In einigen LĂ€ndern werden zudem auf reprĂ€sentativen Standorten Nitrat-Tiefenprofile eingesetzt. Nitrat-Tiefenprofile eignen sich zur Abbildung der Nitratkonzentrationen im Sickerwasser fĂŒr mehrere zurĂŒckliegende Jahre und erlauben die Validierung der aus Nmin-Untersuchungen prognostizierten Nitratkonzentrationen im Sickerwasser. Weiterhin werden Saugkerzenanlagen sowie Unterflurlysimeter zur genauen Bestimmung des NĂ€hrstoffaustrags mit dem Sickerwasser in Versuchen, zum Teil aber auch zu Monitoringzwecken, betrieben. Die Systeme liefern zwar sehr genaue Daten und eignen sich daher gut zur rĂ€umlich begrenzten Bewertung der Wirksamkeit von Grundwasserschutzmaßnahmen, lassen jedoch kaum flĂ€chenhafte Betrachtungen zu.Die Ergebnisse aus den LĂ€ndern weisen darauf hin, dass ein effizientes Nitratmonitoring idealerweise sowohl kalkulatorische (N-Bilanzen) als auch stofflich-analytische (Nmin-Methode und Nitrat-Tiefenprofile) Indikatoren beinhalten sollte. Dabei sind fĂŒr die Gewinnung reprĂ€sentativer Aussagen, die Etablierung eines geeigneten Testbetriebsnetzes und die Formulierung lĂ€nderĂŒbergreifend harmonisierter Regelungen zur Datenerhebung und Messung Voraussetzungen. Die Erhebungen sollten nach Möglichkeit um Modellrechnungen erweitert werden, um ein besseres ProzessverstĂ€ndnis zu erreichen und die Ergebnisse auf grĂ¶ĂŸere rĂ€umliche Skalen ĂŒbertragen zu können. Das Demonstrationsvorhaben schafft mit dem kombinierten Ansatz aus einheitlich angewandten kalkulatorischen und analytischen Verfahren perspektivisch die Grundlage fĂŒr ein Monitoring, welches die aktuelle Situation der Nitratbelastung zuverlĂ€ssig abbilden kann und dadurch einen wichtigen Beitrag zur Nitratberichterstattung leistet. Dazu ist im Fortlauf des Vorhabens die Anwendung und ÜberprĂŒfung des Indikatorensets in weiteren Testgebieten mit anderen Betriebsstrukturen und StandortverhĂ€ltnissen erforderlich.In the demonstration project „Indicators for the early detection of nitrate loads in soil under crop production”, data on nitrogen balances as well as mineral nitrogen concentrations in soil profiles and percolating waters are collected in five federal states of Germany with a total of 48 farms and 576 test sites. Data collections and analyses are conducted under consideration of strictly harmonised guidelines. The project aims at testing the early indicators to directly show the effects of adjusted agricultural practices on nitrate loads. Furthermore, the indicators are supposed to be transferred into a monitoring system. By this means, a temporal or spatial decoupling between adjustments of agricultural management practices and nitrate concentrations in ground water wells can be overcome. This might help to better achieve the goals of the EU Nitrates Directive. Such a monitoring concept requires a harmonised approach across the federal states to enable the comparability of the results across farms and test regions. The present study is a meaningful step stone of the demonstration project. It provides an overview on current activities in nitrate monitoring of the German federal states as well as Denmark and the Netherlands. Furthermore, relevant insights and results for the development and implementation of an early detection monitoring of nitrate loads by different indicators are highlighted.Federal state ministries and associated professional authorities for agriculture and environment were interviewed and literature was reviewed. For a comparison of the monitoring activities with neighbouring EU member states, ministries of Denmark and the Netherlands were also involved. A special focus was laid on activities linked to the implementation of the EU Nitrates Directive, the EU Water Framework Directive and the EU Directive on the Quality of Water intended for human consumption as well as the German Water Ressources Act. Considering German monitoring efforts, insights and results are predominantly not available in peer-reviewed academic journals. The origin of information therefore is manifold, consisting of information from public authorities, legal obligations to report, professional articles, project reports, annual reports and internet articles or specialist’s presentations.In all Federal states comprehensive efforts to investigate and assess the relationship between agricultural management and nitrate loads in leachate, drainage water, ground water, and surface water have been made or are in progress. In some Federal states especially the implementation of the EU Water Framework Directive led to an intensification of monitoring efforts, while other Federal States concentrate on monitoring networks already established for the implementation of the EU Nitrates Directive and the Federal Water Act. There are several different approaches utilised by the federal states to reach an early detection of nitrate loads by different indicators. Research projects, e.g. assessing regional pedo-geological and hydrological properties as well as the acquisition of agricultural data relevant for ground water quality, deliver valuable additive data for a target-oriented planning and conduction of measures for ground water protection. The federal states have collected comprehensive experience and knowledge for the applicability and use of different indicators in nitrate monitoring. Monitoring programmes mostly consist of both, calculative and analytical indicators. However, it must also be noted that the monitoring and research approaches often differ markedly between states regarding content alignment, state of work or methodical procedures. For example, some states conduct measurements of mineral nitrogen (Nmin) on large scales for quantifying residual nitrogen in soil in autumn, while other states concentrate on the assessment of nitrogen balances based on agricultural surveys and accountancy data. Sometimes these approaches are combined with the use of geo-hydrological model approaches at different spatial and temporal scales.Nutrient balances allow to estimate nitrogen surpluses at diverse spatial scales, i.e., from the field over the farm towards whole agricultural regions, with comparably little effort. The predictive power of these balances depends markedly on the quality of the collected data and on the degree of data aggregation. However, even considering a field-specific assessment of nitrate loads from nitrogen balances, results of some states show a sufficient relationship to nitrate concentrations in ground water only, if long time data series are available. The comparably low correlation of single-year data is mainly attributable to the year-specific interactions of agricultural practices, weather and soil conditions and the underlying nitrogen dynamics in the soil.In most states, Nmin-measurements in autumn are part of monitoring programmes at the field scale and to lesser extend at the regional scale, too. Nmin-measurements can be conducted with comparatively little effort and the values include year-specific information on nitrogen dynamic. Considering the amount of percolating water, Nmin values can be used to predict nitrate concentrations in leachate. However, for these predictions, the Nmin-method is not necessarily reliable under all possible site conditions. Furthermore, timing and method of sampling, as well as the way of transport, storage, and analysis need to be specified to ensure comparability of measured values. These methods and conditions sometimes differ between states.Depth profiles of nitrate are used for monitoring purposes at representative sites by several states in addition to Nmin-root-zone measurements.. Nitrate measurements in the leaching zone are suitable for illustrating nitrate loads from recent years and enable the validation of calculated nitrate loads from Nmin-measurements. Furthermore, suction plates or suction cups as well as lysimeters are used for more exact measurements of nitrate concentrations in leachate in experiments but for monitoring purposes, too. Although, these measurements provide exact data on nitrate leaching at a certain site, a large-scale representative monitoring is practically not feasible due to the high technical efforts.The results from the federal states and the neighbour states, The Netherlands and Denmark indicate that an efficient nitrate monitoring should be ideally based on both, calculative (N-balances) and analytical indicators (e.g. Nmin-measurements and nitrate depth profiles) surveyed from representative farm networks and according to standardised methods. Additionally, these data should be used in process-based as well as aereal material-flow models.With the present demonstration project, a combined and harmonized approach of calculative and analytical procedures is created, which can illustrate the actual status of nitrate pollution reliably and provides helpful information for nitrate reporting. To achieve this objective, the indicator system of the demonstration project should be applied in additional test regions with other agricultural structures and site conditions to proof the adequacy of the monitoring concept

    Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klimawandel

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    In diesem Open Access Buch werden erstmals ĂŒbergreifend die Entwicklungen bis 2030 in den Sektoren in Deutschland, welche die grĂ¶ĂŸte FlĂ€che beanspruchen – Land- und Forstwirtschaft sowie Siedlung und Verkehr – aufgezeigt und die Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klimawandel analysiert. Aufbauend auf einem akteursgestĂŒtzten Diskurs von Handlungsoptionen zur Minderung von Treibhausgasemissionen sowie zur Anpassung an den Klimawandel werden unterschiedliche Landnutzungsstrategien entwickelt. Dabei wird auf die verschiedenen Schwerpunkte wie Klimaschutz, Bioenergie, Natur- und Umweltschutz sowie Klimaanpassung eingegangen. Die möglichen Auswirkungen der verschiedenen Strategien auf Nahrungs- und Rohstoffproduktion, Bioenergie, Umwelt und Natur sowie sozio-ökonomische Konsequenzen werden modellgestĂŒtzt analysiert. Anhand der Ergebnisse zeigen die Autorinnen und Autoren sowohl auf, wie die Landnutzung in Deutschland zum Klimaschutz beitragen kann, als auch die Konflikte, die mit anderen gesellschaftlichen Zielen bestehen. Das Buch liefert eine Grundlage fĂŒr die Debatte um eine klimawandeloptimierte Landnutzung in Deutschland

    Wechselwirkungen zwischen Landnutzung und Klimawandel

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