547 research outputs found

    Normative Praxis: konstitutions- und konstruktionsanalytische Grundlagen

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    Talcott Parsons gründet seine funktionale Handlungstheorie in Anschluss an Émile Durkheim auf die Annahme, dass kulturelle Werte und Normen ein internalisiertes System von Symbolen bilden, das von allen Gesellschaftsmitgliedern geteilt wird und ebenso den Verlauf wie den Sinn und die Legitimation von Handlungen steuere. Alfred Schütz konterte diese Auffassung von Parsons zu ›normativen Werten‹ bekannterweise mit dem Hinweis, es gebe keine Norm, die nicht in Bestandteile oder Mittel zerlegt und auch Gegenstand der subjektiven Wahl zwischen Realisieren oder Verwerfen werden kann (Schütz & Parsons 1977: 47). Ebenfalls im Gegensatz zu Parsons Annahme, dass Gesellschaft auf Normativität gründet, und nun mit Blick auf die soziohistorische Dimension, führt (1987) die These des Funktionsverlustes der universalen Moral an, wonach moderne, hochdifferenzierte Gesellschaften gerade das Auseinandertreten divergierender Gruppen- und Sondermoralen verkraften müssen (vgl. Bergmann & Luckmann 1999: 33). Wenn dies zutrifft, kann sich eine moderne Gesellschaft freilich nicht auf einer streng eindimensionalen ›Generalmoral‹ gründen, obwohl normative gesellschaftliche Faktoren, wenn sie effektiv funktionieren, eine relativ spontane soziale Ordnung garantieren

    Untersuchungen zum Begriff der "Lebenswelt"

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    Ausgehend von der kritischen Darstellung des Lebenswelt-Begriffs bei Husserl, Schütz, Luckmann und Habermas werden Neu-Ansätze und wissenschaftstheoretische Implikationen vorgestellt und diagnostisches Handeln als kooperativer Erkenntnisprozeß innerhalb der lebensweltorientierten Diagnostik in Grundzügen dargelegt. Folgende Aspekte werden hervorgehoben: (1) eine verstehende Sichtweise (Wohlwollen), Transparenz als angewandte Methode, Kooperation und Integration in der Auswertung, Bewußtwerdung und Selbstreflexion als Ziel; (2) eine geschlechtsspezifische Diagnostik; (3) das Prinzip der Freiwilligkeit; (4) speziell geschulte Fachkräfte; (5) Wegfall von Klassifikation und Etikettierung der traditionellen Diagnostik. Primär- und Sekundärquellen wurden verwertet. (ICB

    "Going native" in der Sozialarbeit

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    This bachelor thesis deals with the closeness-distance-conflict social workers and social work researchers face and demonstrates the connection with "going native". The term "going native" is defined and illuminated in all its implications regarding social work. This is a literary work evaluating literature from many scientific disciplines, primarily the social and cultural sciences. A wide variety of books, journals, reference books and Internet sources are analysed accordingly. "Going native" is an issue in social work. Specifically life-world oriented social work and social work research are confronted with this process. Within the framework of this thesis the risks and opportunities concerning "going native" are identified.Die vorliegende Bachelorarbeit behandelt den Nähe-Distanz-Konflikt mit dem SozialarbeiterInnen und SozialarbeitsforscherInnen konfrontiert sind. In Zuge dessen wird der Zusammenhang mit "going native" dargelegt. Der Begriff "going native" wird definiert und in all seinen Implikationen die Sozialarbeit betreffend beleuchtet. Es handelt sich um eine reine Literaturarbeit. Es wird Fachliteratur aus etlichen Wissenschaftsgebieten, primär der Sozial- und Kulturwissenschaften ausgewertet. Verschiedenste Bücher, Fachjournale, Lexika und Internetquellen werden diesbezüglich durchgearbeitet. "Going native" ist ein Prozess, der in der Sozialarbeit Thema ist. Speziell die lebensweltorientierte Soziale Arbeit, als auch die Sozialarbeitsforschung, werden mit dieser Thematik konfrontiert. Im Rahmen der Arbeit werden die Risiken und Möglichkeiten die "going native" mit sich bringt aufgezeigt

    Der Setting-Ansatz in der Gesundheitsförderung: Genealogie, Konzeption, Praxis, Evidenzbasierung

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    Der Setting-Ansatz gilt in der Gesundheitsförderung als Schlüsselstrategie zur Umsetzung der Prinzipien der Ottawa-Charta. Er wird auf der einen Seite in großer Vielfalt praktisch realisiert und hat auf politischer Ebene Eingang in die Aktivitäten der gesetzlichen Krankenkassen zur Umsetzung des § 20 SGB V sowie die geplante Verabschiedung eines Präventionsgesetzes gefunden. Die konzeptionelle Basis des Setting-Ansatzes auf der anderen Seite ist geprägt durch eine Reihe von Unklarheiten, die sowohl die Definition und Eingrenzung von Settings, die zugrundeliegenden Wirkungstheorien als auch die methodischen Kernkomponenten wie Partizipation, Empowerment oder Strukturentwicklung betreffen. Eine Evidenzbasis des Setting-Ansatzes existiert aufgrund von vielfältigen Problemen der Evaluation und Verwertung der Ergebnisse noch nicht. Eine umfassende Darstellung des Diskurses über den Setting-Ansatz liegt in der Literatur ebenfalls noch nicht vor. Gegenstand dieser Arbeit ist die Darstellung und Zusammenführung der vorliegenden Erkenntnisse und Diskussionsstränge zu einem umfassenden Bild über die Hintergründe, den Status quo und die aktuellen Herausforderungen des Setting- Ansatzes in der Gesundheitsförderung. Im Mittelpunkt stehen Ansatzpunkte zur konzeptionellen Klärung und Weiterentwicklung des Ansatzes. -- In the field of health promotion the settings-based approach is considered a key strategy for the implementation of the principles of the Ottawa Charter for Health Promotion. On the one hand, this approach has been put into practice in a great variety of ways; it has become part of the activities of (statutory) insurance funds for the implementation of § 20 SGB (Sozialgesetzbuch / Social Code) V and has been integrated into the law on prevention now under consideration. On the other hand, there are a number of uncertainties with regard to the definition of settings, the theoretical basis of the effectiveness of the settings approach as well as its methodical key components like participation, empowerment or structural development. Due to various problems regarding the evaluation and exploitation of results this approach does not yet have an evidence basis. A general overview on the discourse of the approach does not yet exist either. This paper therefore aims to gather existing knowledge, expertise, and discussions on the topic to give an extensive picture of the background, the state of the art as well as the present challenges of this approach in health promotion. Attention focuses on starting points for a conceptual clarification and development of the concept.

    Vom polyphonen Ich-Begriff bei E. Husserl.

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    In der vorliegenden Arbeit wird der Versuch unternommen, im Ausgang von den Logischen Untersuchungen den Begriff des reinen Ich in Anschlag zu bringen. Dabei ist die frühe Phase in Husserls Denken dadurch gekennzeichnet, dass er dieses schlichtweg ignoriert. Die Unverzichtbarkeit dieses stellt sich jedoch wie von selbst ein, wie anhand der Erörterung der Ideen aufzuzeigen versucht wird. Sodann wird in einem weiteren Schritt nicht nur die Identität des reinen Ich thematisch ausgearbeitet, sondern die notwendige Bestimmung, also was dieses in seinem Wesen ausmacht, thematisch entfaltet. Die vormalige Bestimmung, dass dieses reine Ich „völlig leer“ ist und für sich selbst betrachtet nichts weiter darstellt, enthält insofern einen positiven Gehalt als nun über den Begriff cogito, eine sachliche Erweiterung stattfindet, die sich nicht in der beschwörten Zusammengehörigkeit von ego und cogito erschöpft, sondern eine vertiefte Bestimmung der Ichlichen Eigenheiten zulässt. Dabei erweisen sich vor allem die Habitualitäten als geschichtliche Sedimente meines bisherigen Lebens als unentbehrlich, zumal dadurch der Begriff der Person eine neuartige Aufwertung gewinnt. Im Anschluss daran wird die Problematik der Fremderfahrung behandelt, so wie sie Husserl in den Cartesianischen Meditationen thematisiert, die sich insofern als höchst problematisch herausgestellt, als Husserl nicht immer klar von statischer und genetischer Phänomenologie differenziert und somit eine Konzeption liefert, wodurch der Andere letztlich als Produkt meiner, des transzendentalen Subjekts, zur Bestimmung kommt

    Sinnkonstitution in Alltag und Wissenschaft: der Beitrag der Phänomenologie an die Methodologie der Sozialwissenschaften

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    Der Verfasser liefert eine umfassende Einführung in die Beziehung von Phänomenologie und Sozialwissenschaft und erörtert die entsprechenden methodologischen Postulate. Erstens wird der philosophie- und theoriegeschichtliche Zusammenhang seit Edmund Husserl über Alfred Schütz bis hin zu den modernen Entwicklungen, der Ethnomethodologie, der phänomenologisch konzipierten Wissenssoziologie und der Renaissance der verstehenden Methode sowie qualitativer Ansätze rekonstruiert. Zweitens wird systematisch untersucht, welchen Beitrag die Phänomenologie zu den Sozialwissenschaften bzw. zu deren Methodologie leistet, und zwar anhand der Leitfrage, welche forschungspragmatischen Konsequenzen ein Sozialwissenschaftler aus der phänomenologischen Analyse der Sinnkonstitution in Alltag und Wissenschaft zu ziehen hat. Diese Fragestellung gewinnt aufgrund der jüngsten Veröffentlichungen aus dem Nachlaß von Alfred Schütz besondere Aktivität. (GF
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