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    Infektionskrankheiten – Aspekte der Meldepflicht : Ein Beitrag zur Erfassung von Infektionskrankheiten durch die Arztmeldepflicht unter besonderer Berücksichtigung einer vergleichenden Befragung von Ärzten der Region Bonn/ Rhein-Sieg in Deutschland und der Region Sundsvall/ Västernorrland in Schweden

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    Einleitung – Ziel der Arbeit: Die systematische Vorbeugung und Kontrolle von Infektionen erfordert deren epidemiologische Einschätzbarkeit. Ein wesentliches Instrument zur Erfassung, besonders schwerer oder seuchengefährlicher Infektionen, ist die Arztmeldepflicht. Zwar ist mangelnde Motivation der Ärzte als eine der Ursachen für das Unterlassen von Meldungen beschrieben, doch wurde bislang wenig auf die Hintergründe dieses Motivationsdefizits eingegangen. Diese Arbeit untersucht vergleichend den Umgang deutscher und schwedischer Ärzte mit der Arztmeldepflicht. Bei ähnlichen sozioökonischen und medizinischen Bedingungen in Deutschland und Schweden bestehen wesentliche Unterschiede einerseits in der Organisation der ambulanten hausärztlichen Versorgung, andererseits der Anzahl der meldepflichtigen Krankheitsbilder und damit Häufigkeit des Meldens. Dies erlaubt die Untersuchung der Auswirkungen von wirtschaftlichem Leistungsdruck, Routine im Umgang mit der Meldepflicht und Verfügbarkeit von Informationen auf die Akzeptanz der Meldepflicht.Methodik: Je 40 Ärzte (Krankenhausärzte/ hausärztliche Versorgung) in Deutschland und Schweden wurden persönlich befragt.Ergebnisse der Befragung: 53% der deutschen, aber nur 13% der schwedischen Ärzte hatten noch nie selber eine Infektion gemeldet. Bei Unsicherheit über meldepflichtige Infektionen bevorzugten schwedische Ärzte das Nachschlagen im sogenannten Infektionsschutzhandbuch, deutsche Ärzte fragten häufiger Kollegen oder nahmen Kontakt zum Gesundheitsamt auf. Als möglicher Grund für unterlassene Meldungen wurde zwar das Vergessen insgesamt als der wichtigste Faktor bewertet, deutsche Ärzte allerdings bewerteten im Krankenhaus „fehlende Routine“ und in der ambulanten Versorgung „Unsicherheit, ob Infektion meldepflichtig“ als noch wichtiger. Sowohl in Deutschland als auch in Schweden schätzten Ärzte die Meldequote im allgemeinen wesentlich niedriger ein als ihre eigene. Regelmässige Fortbildungen und besseres Feedback der Gesundheitsbehörden könnten am meisten zur besseren Umsetzung der Meldepflicht beitragen, lediglich die deutschen Krankenhausärzte bewerteten das Delegieren der Meldung noch höher. Die Einsatzbereitschaft des Öffentlichen Gesundheitswesens im Falle von Seuchen oder bioterroristischen Anschlägen wurde von 50% der deutschen Ärzte als ungenügend bewertet, während 50% der schwedischen Ärzte dies nicht abschätzen konnten.Diskussion und Perspektiven: Bereits im Medizinstudium sollte der Unterricht in Hygiene, Mikrobiologie und Infektiologie sowie Grundzügen der Epidemiologie intensiviert werden. Der prinzipiellen Bereitschaft der Ärzte, zeitnah, fehlerfrei und vollständig zu melden, sollte das Surveillancesystem durch größtmögliche Einfachheit entgegenkommen. Elektronische Bearbeitungsmethoden sollten weiterentwickelt und genutzt werden. Wesentliche Informationen zum Umgang mit Infektionen sollten für die Ärzte im klinischen Alltag einfacher auffindbar sein. Die Motivation, der Meldepflicht Folge zu leisten, ist effektiv steigerbar mit gezielter Rückkopplung an den meldenden Arzt

    Etablierung einer standardisierten Methode zur Identifizierung des HIV-Subtyps A6 und dessen epidemiologische und Resistenz-Analyse in Südrussland

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    Die meisten Studien zu HIV und HIV-Resistenz wurden bisher überwiegend in Moskau und St. Petersburg durchgeführt. Für Südrussland gab es bis jetzt nur wenige Daten. Anhand meiner Arbeit lässt sich nun ein klares Bild zu Epidemiologie und zirkulierenden Resistenzen in Südrussland zeichnen. Die Transmissionswege in dieser Region sind ähnlich wie für den Rest Russlands und andere ehemals sowjetische Länder. A6 ist in Südrussland als häufigster Subtyp beschrieben wie auch für den Rest Russlands und andere ehemals sowjetische Länder. Die zurzeit verfügbaren bioinformatischen Interpretationssysteme sind aktuell noch nicht in der Lage sicher zwischen dem Subtyp A1 und A6 zu unterscheiden. Mit meiner Arbeit ist es gelungen, einen Konsensus zumindest für einen Teil des Genoms, die Region pol, zu erstellen. Um in Zukunft sicher zwischen den beiden Subtypen unterscheiden zu können, arbeitet unsere Forschungsgruppe an einer Konsensus- Sequenz für das gesamte Genom des Subtyps A6 und an der Implementation dieser Konsensus-Sequenz in die bioinformatischen Interpretationssysteme. Es gibt aber eine Besonderheit in Südrussland, die im Rest Russlands so nicht beobachtet werden kann: Die massive nosokomiale Transmission von Subtyp G in den späten achtziger Jahren. Ich konnte aber bei meinen Untersuchungen keine Infektionen mit Subtyp G außerhalb dieses Kollektivs feststellen, Subtyp G hat sich also nicht weiter in der Bevölkerung ausgebreitet und bleibt beschränkt auf die Gruppe der damals infizierten Kinder. Resistenzen konnten sowohl bei Therapie-Erfahrenen als auch für Therapie-Naive festgestellt werden, die beobachteten Anteile ähneln denen, die in Italien und Deutschland beschrieben werden. Diese Daten zur Prävalenz unterstreichen die Notwendigkeit einer Implementation einer einheitlichen Routine zur Durchführung von Resistenztestung und der entsprechenden Therapieanpassung. Zusätzlich korreliert die Prävalenz bestimmter RAMs signifikant mit bestimmten Subtypen. Meine Studie konnte zum Beispiel für den Subtyp G ein signifikant häufigeres Auftreten der Mutationen I54AV, L90M, M41L, D67N und T215F und für den Subtyp A6 ein signifikant häufigeres Auftreten der Mutationen A62V und G190S zeigen. Die Definition einer Konsensus- Sequenz für A6 wird die Ermittlung der Auswirkung dieser zwei RAMs auf das Resistenzverhalten der Viren erlauben

    HIV/AIDS in Südafrika. Eine Analyse der sozialen Ursachen der HIV-Ausbreitung

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    Böxkes P. HIV/AIDS in Südafrika. Eine Analyse der sozialen Ursachen der HIV-Ausbreitung. Bielefeld: Universität Bielefeld; 2017.Die Arbeit lässt sich der sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Ursachenforschung im Bereich HIV/AIDS zuordnen. Unter Einbeziehung des makrosoziologischen Anomiekonzeptes und einiger zentraler Befunden im Kontext der ökonomischen Modernisierung Südafrikas wird ein eigener theoretischer Ansatz entwickelt, um die dramatische HIV-Ausbreitung in Südafrika besser verstehen zu können. Hierfür werden soziale Zustände und Prozesse innerhalb der südafrikanischen Gesellschaft analysiert, die direkt oder indirekt zu einer HIV-Übertragung führen können. Die zu untersuchenden Zustände und Prozesse reichen hierbei von Sexualeinstellungen bis hin zu gesamtgesellschaftlichen Liberalisierungsprozessen der Sexualität. Insgesamt ergeben sich für die Arbeit zwei Leitfragen: (1) Welche risikoreichen Verhaltensweisen und Rahmenbedingungen sowie andere verstärkende Faktoren spielen für die HIV-Ausbreitung in Südafrika eine Rolle? (2) Welche Rolle spielen Anomie und ökonomische Modernisierung bei den Verstärkern der HIV-Ausbreitung in Südafrika? Zur Untersuchung der sozialen Ursachen für die dramatische HIV-Ausbreitung in Südafrika werden vom Verfasser drei übergeordnete Arbeitshypothesen aufgestellt: (1) Die südafrikanische Gesellschaft ist hochgradig anomisch. (2) Anomie ist eine Ursache für die dramatische HIV-Ausbreitung in Südafrika. (3) Modernisierung ist eine zur Anomie komplementäre Ursache für die dramatische HIV-Ausbreitung in Südafrika. Zu den drei Arbeitshypothesen werden insgesamt elf spezifische zu überprüfende Thesen formuliert. Ergebnisse: Die Arbeitshypothesen finden in der Arbeit ihre Bestätigung

    HIV/AIDS in Südafrika. Eine Analyse der sozialen Ursachen der HIV-Ausbreitung

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    Böxkes P. HIV/AIDS in Südafrika. Eine Analyse der sozialen Ursachen der HIV-Ausbreitung. Bielefeld: Universität Bielefeld; 2017.Die Arbeit lässt sich der sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Ursachenforschung im Bereich HIV/AIDS zuordnen. Unter Einbeziehung des makrosoziologischen Anomiekonzeptes und einiger zentraler Befunden im Kontext der ökonomischen Modernisierung Südafrikas wird ein eigener theoretischer Ansatz entwickelt, um die dramatische HIV-Ausbreitung in Südafrika besser verstehen zu können. Hierfür werden soziale Zustände und Prozesse innerhalb der südafrikanischen Gesellschaft analysiert, die direkt oder indirekt zu einer HIV-Übertragung führen können. Die zu untersuchenden Zustände und Prozesse reichen hierbei von Sexualeinstellungen bis hin zu gesamtgesellschaftlichen Liberalisierungsprozessen der Sexualität. Insgesamt ergeben sich für die Arbeit zwei Leitfragen: (1) Welche risikoreichen Verhaltensweisen und Rahmenbedingungen sowie andere verstärkende Faktoren spielen für die HIV-Ausbreitung in Südafrika eine Rolle? (2) Welche Rolle spielen Anomie und ökonomische Modernisierung bei den Verstärkern der HIV-Ausbreitung in Südafrika? Zur Untersuchung der sozialen Ursachen für die dramatische HIV-Ausbreitung in Südafrika werden vom Verfasser drei übergeordnete Arbeitshypothesen aufgestellt: (1) Die südafrikanische Gesellschaft ist hochgradig anomisch. (2) Anomie ist eine Ursache für die dramatische HIV-Ausbreitung in Südafrika. (3) Modernisierung ist eine zur Anomie komplementäre Ursache für die dramatische HIV-Ausbreitung in Südafrika. Zu den drei Arbeitshypothesen werden insgesamt elf spezifische zu überprüfende Thesen formuliert. Ergebnisse: Die Arbeitshypothesen finden in der Arbeit ihre Bestätigung

    Ursachen unterschiedlicher Ergebnisse bei serologischer und genetischer Subtypisierung von HIV-1-Proben

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    Ziel der vorliegenden Studie war es, abzuklären, wie verlässlich die Serotypisierung von HIV-1 die in einem ostafrikanschen Land vorkommenden, seit Jahren nebeneinander existierenden, unterschiedlichen Genotypen bestimmen kann. Hierzu wurden die genetischen Subtypen von 86 AIDS-Patienten aus Mbeya-Stadt im südwestlichen Tansania durch die Nukleinsäuresequenzierung eines env-Abschnitts bestimmt. Die Daten wurden mit den Ergebnissen der V3-Serotypisierung verglichen, welche durch 4 verschiedene Testverfahren erhoben wurden. In den zur Verfügung stehenden Patientenproben konnten 4 genetische Subtypen identifiziert werden: A (25,29%), C (47,55%), D (13,15%) und G (1,1%). Im Vergleich der serologischen Tests untereinander konnte gezeigt werden, dass die Sensitivität und Spezifität der verwendeten ELISAs beträchtlich variierte. Weiterhin konnten verschiedene Aminosäurereste im V3-loop identifiziert werden, die größte Bedeutung für eine erfolgreiche und gleichzeitig spezifische Antikörperbindung haben. Abweichungen hiervon waren in hohem Maße mit einer serologischen Fehlklassifizierung verbundn. Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Tests zumindest auf Populationsebene die Subtypenverteilung in den richtigen Proportionen vorharsagen. Auf individueller Ebene ist die Vorhersagekraft jedoch nicht ausreichend. Die Schuld dafür ist in den extrem ähnlichen Aminosäuresequenzen der prävalenten genetischen Subtypen zu suchen, die eine Unterscheidung von A und C bzw. D und C in vielen Fällen unmöglich machten. Um in groß angelegten Studien die genetischen HIV-1-Subtypen untersuchen zu können, sind modifizierte Algorithmen nötig, mit deren Hilfe die durch regionale Besonderheiten der Viren verursachten Schwierigkeiten der serologischen Tests erkannt und korrigiert werden können

    Welt im Wandel : Strategien zur Bewältigung globaler Umweltrisiken ; Jahresgutachten 1998

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    Globale Risikopotentiale und ihre Wechselwirkungen mit ökonomischen, sozialen und ökologischen Wandlungsprozessen sind zu einer Herausforderung für die internationale Gemeinschaft geworden. Niemals zuvor haben die Eingriffe des Menschen in die Natur eine globale Reichweite erreicht. Dazu haben auf der einen Seite u. a. die Zunahme der Weltbevölkerung, v. a. in den Entwicklungsländern, und auf der anderen Seite die Erhöhung des Anspruchsniveaus der Menschen in Verbindung mit einer bestimmten Wirtschafts- und Produktionsweise (Durchflußwachstum), v. a. in den Industrieländern, beigetragen. Mit diesem Gutachten will der Beirat einen konstruktiven Beitrag zu einem effektiven, effizienten und sachlichen Umgang mit Risiken des Globalen Wandels leisten, indem • global relevante Risiken typisiert und dabei die besonders gravierenden Risikotypen herausgestellt werden, • diesen Typen sowohl bewährte als auch innovative Strategien zur Risikobewertung sowie entsprechende Instrumente für das Risikomanagement zugeordnet werden, so daß daraus Managementprioritäten festgelegt werden können

    Die amtliche Fleischuntersuchung der Tierart Rind in Deutschland: Retrospektiven, Status quo und Perspektiven.

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    Official meat inspection of cattle in Germany:retrospectives, status quo and perspectives. Meat inspection in cattle has been carried out for a long time and, over the course of centuries, has been adapted to the needs of society and scienitific progress. The currently practised official meat inspection in cattle was established at a moment the epidemic status of which is not concurrent to the disease status of modern cattle herds. The data published anually by the Federal Statistic Office concerning the frequency and distribution of diagnoses made in the slaughterhouses support the change in the epidemic status of modern cattle herds. In former times, the aim of official meat inspection was the determination of typical pathological findings, whereas nowadays, the symptoms of classical epidemics are observed less commonly and latent infections occur more frequently. Concurrently, the consumers' demand for high quality and risk-free food produced in accordance with animal welfare concerns increases. Numerous food scandals and especially the BSE crisis in the 1990s lead to a marked decline in the sale of beef in Germany. To take into account these developments, the "White Paper on food safety" was adopted in 2000, aiming to a revision of the EU food hygiene rules. Major components of these new legal provisions are risk analysis and traceability. To accomplish these aims, the concept of food chain information was developed. In order to ensure a maximum degree of food safety, the complete food production chain, from producer up to consumer, has to be fashioned in a transparent and traceable way, in relation to the risk emanating from the food product in question. In future, the primary responsibility for food safety has to be assumed by the feed manufacturers, the farmers and the food operators, while the competent authorities control the compliance with the legal requirements via national control systems. Another new element of food law is the concept of risk analysis, consisting of risk assessment, risk management and risk communication. Modern considerations in quality assurance and consumer production have to integrate the enormous information flow between slaughterhouses and farms of origin into jurisdiction processes. In the long run, only complete transparency concerning herd health, veterinary treatments and diagnoses obtained in the slaughterhouse is suitable for determining and reducing risks associated with beef. In addition, it is absolutely necessary to integrate primary production into health monitoring. By carrying out ante-mortem inspections at the holdings of provenance, animals with latent infections could be excluded from the production chain at an early stage, therefore minimizing the risk of contamination of other carcasses. In the pork production sector, these considerations have already been implemented by establishing a comprehensive and integrated quality assurance system. Such systems impose a higher degree of responsibility on the farms and make increased demands on farm management. Similar quality assurance systems, which might in the long run entail ante-mortem inspections at the holdings of provenance, can therefore not be applied to all areas of beef production, but only to large enterprises.Die Bedeutung der Fleischuntersuchung (FU) beim Rind ist seit Jahrhunderten überliefert, wobei sie seit jeher einer dynamischen Anpassung an die Bedürfnisse der Gesellschaft und den wissenschaftlichen Fortschritt unterliegt. So wurde die derzeitige amtliche Fleischuntersuchung beim Rind zu einer Zeit gesetzlich verankert, deren Seuchenlage dem Gesundheitsstatus heutiger Rinderbestände nicht mehr entspricht. Die jährlich veröffentlichten Daten des Statistischen Bundesamtes zu den Befunderhebungen am Schlachthof belegen den Wandel im Seuchengeschehen heutiger Rinderbestände. Galt es einst, mittels der amtlichen Fleischuntersuchung pathologisch-anatomische Befunde zu erheben, so verschieben sich heute die Krankheitsbilder klassischer Tierseuchen vermehrt in Richtung latenter Infektionen. Gleichzeitig steigt der Anspruch der Verbraucher an hochwertige, risikofreie und tierschutzgerecht erzeugte Lebensmittel. Zahlreiche Lebensmittelskandale, insbesondere die BSE-Krise in den 90er Jahren, führten zu einem deutlichen Einbruch des Rindfleischmarktes in Deutschland. Um diesen und anderen Entwicklungen auf EU-Ebene Rechnung zu tragen, wurde mit dem Erlass des „Weißbuches zur Lebensmittelsicherheit“ im Jahr 2000 das Lebensmittelrecht auf EU-Ebene neu konzipiert. Kernpunkte der neuen Vorschriften sind die Risikoanalyse und die Rückverfolgbarkeit. Hierfür wurde das Konzept der Lebensmittelketteninformation entwickelt. Für eine maximale Lebensmittelsicherheit muss fortan die gesamte Herstellungskette, vom Erzeuger bis zum Verbraucher, in Relation zu dem von dem jeweiligen Lebensmittel ausgehenden Risiko transparent und rückverfolgbar gestaltet werden. Die primäre Verantwortlichkeit obliegt dabei zukünftig den Futtermittelherstellern, den Landwirten und den Lebensmittelunter-nehmern, wobei die zuständigen Behörden mittels nationaler Kontrollsysteme die Einhaltung der Bestimmungen überwachen. Neu ist auch das Konzept der Risikoanalyse, bestehend aus der Risikobewertung, dem Risikomanagement und der Risikokommunikation. Moderne Überlegungen bezüglich der Qualitätssicherung und des Verbraucher-schutzes müssen den umfangreichen Informationsfluss zwischen den Schlachtbe-trieben und den Erzeugern in die Rechtsprechung aufnehmen. Nur eine lückenlose Transparenz bezüglich Herdengesundheit, tierärztlicher Behandlungen und der Befunderhebung am Schlachthof sind langfristig dazu geeignet, Gefahren, die von Rindfleisch ausgehen, zu erkennen und zu minimieren. Des Weiteren ist es unabdingbar, die Primärproduktion in die Gesundheitsüberwachung einzubinden. Mittels einer vorgezogenen Schlachttieruntersuchung im Herkunftsbetrieb könnten fortan auch latent erkrankte Tiere aus der Produktionskette frühzeitig ausgeschlos-sen und somit die Risiken einer Kontamination anderer Schlachtkörper minimiert werden. Im Sektor der Schweinefleischerzeugung wurden diese Überlegungen mittels der Etablierung eines produktionsübergreifenden Qualitätssicherungssystems bereits umgesetzt. Dabei fällt den landwirtschaftlichen Betrieben fortan eine höhere Verantwortung und ein erheblich gesteigerter Anspruch an das Bestandsmanage-ment zu. Ähnliche Qualitätssicherungssysteme, die langfristig zu einer vorgezogenen Schlachttieruntersuchung führen könnten, sind somit nicht auf alle Bereiche der Rindfleischerzeugung anzuwenden, sondern allenfalls großen Unternehmen vorbehalten

    Epidemiologische Modelle zur Übertragung und Ausbreitung von HTLV-I

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    Seydel J, Krämer A. Epidemiologische Modelle zur Übertragung und Ausbreitung von HTLV-I. In: Kunath H, Lochmann U, Straube R, Jöckel KH, Köhler CO, eds. Medizin und Information.Tagung Epidemiologie der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Epidemiologie, Dresden, September 1994. München: MMV Medizin Verlag; 1995: 545-547

    Die Arzneimittelsicherheit bei Humanarzneimitteln, mit besonderer Betrachtung des Einflusses von Krisenfällen auf die Regelsetzung

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    In dieser Überblicksarbeit wird die Entwicklung und die aktuelle Situation der Arzneimittelsicherheit bei Humanarzneimitteln in Deutschland mit Blick auf die Entwicklung der diesbezüglichen Regulierungen dargestellt. Ein eigenes Kapitel befaßt sich mit den Unterschieden zwischen der Situation in der DDR und der BRD vor 1990. Randlich wird auch auf die Situation in den anderen entwickelten Märkten, wie z.B. in den USA, eingegangen. Zunächst wird untersucht, ob die oft geäußerte These, dass alle Regulierungen bei Humanarzneimitteln von der Arzneimittelsicherheit angetrieben seien und dass in Sonderheit die sog. Arzneimittelskandale einen ganz wesentlichen Beitrag dazu geleistet hätten, verifiziert oder falzifiziert werden kann. Es wird sodann anhand von Beispielfällen aufgezeigt, aus welchen einzelnen Teilbereichen Gefahren für die Arzneimittelsicherheit drohen und wie ihnen mit der Etablierung spezifischer Regulierungsmaßnahmen (Gesetze, Verordungen, Leitlinien, etc.) begegnet wurde. Im Ergebnis zeigt sich, dass zumindest oft kein einfach linearer Zusammenhang zwischen Vorfall und Regulierung besteht. Auch sind die Reaktionen nicht immer gleich geartet. Neben neuen Gesetzen, bzw. Gesetzesüberarbeitungen kommt es oft auch zur Erstellung oder Änderung von Leitlinien, oder strukturellen Änderungen. Auf das in neuerer Zeit verstärkt aufgetretene Problem der Arzneimittelfälschungen wird in einem eigenen Kapitel eingegangen. Des Weiteren wird das Pharmakovigilanzsystems Deutschlands kurz dargestellt und bewertet. Dabei wird auf die einzelnen Interessengruppen (Ärzte, Apotheker, Pharmazeutische Indurstrie, Politik und Behörden, etc.) und deren spezifischen Bezug zur Arzneimittelsicherheit eingegangen. Schließlich wird das Thema Arzneimittelsicheit vor dem Hintergrund der allgemeinen Begrenztheit vom Mitteln und Möglichkeiten betrachtet und die von Arzneimtteln ausgehenden Risiken in Bezug zu anderen allgemeinen Lebensrisiken gesetzt. Die Arbeit schließt mit einer Zusammenfassung und Diskussion der Ausgangsthesen hinsichtlich des Anlasses von Regelungen im Bereich der Arzneimittelsicherheit ab und weisst in diesem Zusammenhang auf noch bestehende Mängel bei der Umsetzung von Erkenntnissen im Bereich der Pharmakovigilanz zu entsprechenden Regulierungen hin.The development and present situation of drug safety regulations in Germany are presented. Emphasis is laid on the influence of widespread serious adverse reactions on the establishment of new regulations. Examples and corresponding administrative and legal reactions are presented
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