248 research outputs found

    Epistemologien des Umgebens: Zur Geschichte, Ökologie und Biopolitik künstlicher environments

    Get PDF
    Der Aufstieg des Begriffs "Environment" zur Beschreibung der Gegenwart markiert den Einfluss, den das Nachdenken über Umgebungsrelationen und die Möglichkeit der technischen Gestaltung künstlicher Umgebungen seit Mitte des 19. Jahrhunderts gewonnen haben. In geschlossenen artifiziellen Welten wie Raumstationen oder künstlichen Ökosystemen wird die Verschränkung des "Environments" mit den umgebenen Organismen zum Gegenstand einer Biopolitik, die heute in autonomen Technologien der Umgebungskontrolle neue Räume erschließt. Der Autor verfolgt diese Transformation ökologischen Umgebungswissens mit dem Ziel, gegenwärtige Technologien besser zu verstehen, den Begriff unselbstverständlich zu machen und die biopolitische Dimension jeder Ökologie herauszuarbeiten

    The Information Turn in Modelling People and Society: early German Work

    Get PDF
    The concept of ‘information’ is now so all-pervasive that few turn their attention to the origin and (initially slow) evolution of the concept as a basic element in science, technology, computing and even, these days, the social sciences and humanities. Indeed, anyone who considers the development of the notion of information is likely to be restricted to a few great names such as Claude Shannon and Norbert Wiener, or the famous series of Macy Conferences on cybernetics, systems thinking, and related topics. Yet there is a fascinating, and rarely told, pre-history. This paper considers early attempts by German scholars at viewing individuals and societies from what, in retrospect, can be considered an information point of view. Specific areas examined by such scholars are the dilation of the pupil of the eye, a general ‘proto-cybernetic’ approach to the human body, and feedback in organisms and the state

    Epistemologien des Umgebens

    Get PDF
    The rise of the term "environment" to describe the present marks the influence that reflection on environmental relations and the possibility of engineering artificial environments have gained since the mid-nineteenth century. In closed artificial worlds such as space stations or artificial ecosystems, the entanglement of the "environment" with the surrounding organisms becomes the subject of a biopolitics that today opens up new spaces in autonomous environmental control technologies. Florian Sprenger pursues this transformation of ecological environmental knowledge with the aim of better understanding current technologies, making the term understandable and highlighting the biopolitical dimension of each ecology

    Feedbackmaschinen

    Get PDF
    Wie erleben wir Interaktion? Wie kommen die Bewegungen unserer Hand an der Maus und die bewegten symbolischen Darstellungen auf einem Bildschirm zusammen, um als einheitliche Handlung erlebt zu werden: etwas anklicken? Und wie bekommt dieses Etwas seine Gestalt? Ausgehend von dieser Frage entwickelt die Arbeit einen neuen Blick auf das Interagieren, der sich wesentlich auf den Feedbackbegriff und die Kybernetik stützt. Dazu wird einerseits die Geschichte der Kybernetik als Vorgeschichte des interaktiven Rechnens selbst rekonstruiert, andererseits wird kybernetisches Denken für ein Verstehen von Interaktion reaktiviert. Unter Bezugnahme auf die akademische Human-Computer Interaction, sowie Technik- und Wissenschaftsgeschichte, Medienwissenschaften und Semiotik, aber auch auf empirische Psychologie und künstlerische Praxis, entsteht so ein Verständnis von Interaktion, das als Kritik an kognitionswissenschaftlichen Theorien der Interaktion, sowie auch am Vorwurf einer Konditionierung durch Interaktion zu verstehen ist, wie ihn Medienkunst oder Medienwissenschaften formulieren. Zugleich funktioniert dieses Verständnis als Ergänzung zu Theorien „direkter Manipulation“ oder „greifbarer Schnittstellen“, als Einbeziehung post-kognitivistischer Positionen wie „Embodiment“ und „Enactivism“ in den Interaktionsdiskurs, und schließlich als mögliche Antwort auf die Frage, wie körperliche Aktivität und Wahrnehmung beim Interagieren zusammenkommen, um dabei die Gegenstände der Interaktion erst zu erzeugen. Interaktion, so das Fazit der Arbeit, erzeugt Schnittstellen.How do we experience interaction? How is moving our hand on a computer mouse and looking at moving symbolic representations on a computer screen perceived as one coherent action: clicking on something? How is the Gestalt of this something constituted? Starting from this question, a novel understanding of interaction is developed that focuses on the notion of feedback and on cybernetics. To this end, the history of cybernetics is reconstructed as a history of interactive computing while cybernetic thought is reactivated as a tool for understanding interaction. Drawing on human-computer interaction (HCI), science and technology studies, media studies, semiotics, empirical psychology and artistic practice, this understanding of interaction can be seen as a critique of cognitivist theories of interaction and of the idea that interaction constitutes a form of conditioning, as put forward by media art and media studies. At the same time, it aims at complementing theories of direct manipulation and tangible interaction, incorporating post-cognitivist theories such as “embodiment” and “enaction” into the HCI discourse. Ultimately, it offers an answer to the question how interaction fuses bodily activity and perception into one experience, which in turn creates the very objects of interaction. Interaction, it is concluded, creates interfaces

    Möglichkeitsdenken. Utopie und Dystopie in der Gegenwart

    Get PDF
    Utopien denken Möglichkeiten von Zukunft. Mit Beginn der historischen Moderne, in der die Erwartung an die Zukunft die Erfahrung der Vergangenheit übersteigt, entstehen in der je aktuellen Gegenwart Entwürfe, die Utopien genannt werden können. Die Temporalisierung der Erfahrung macht Projektionen in die Zukunft möglich (Reinhart Koselleck). Diese sind nie eindeutig. Sie liefern mehrdeutige Wunsch- und Schreckbilder auch in eigentümlichen Verschränkungen. Die Einsicht in diese Dialektik nimmt mit dem Grad der Selbstreferentialität von Zukunftsentwürfen zu; Utopie und Dystopie bedingen sich wechselseitig. – Gegenwärtig leben wir mit außerordentlich unsicheren Zukunftsperspektiven. Haben Utopien nur in Dystopien überlebt? Nach dem Ende des Utopismus-Verdachts am Beginn der 90er Jahre geht es heute um eine Bestandsaufnahme von Zukunftspotentialen, um Diskussionen von Denkformen des Hypothetisch-Möglichen. Bietet die Tradition des utopischen Denkens Anknüpfungspunkte für aktuelle, positiv oder negativ konnotierte Zukunftsbeschreibungen? Wunsch- oder Warnbilder sind noch immer jenem utopischen Impuls verpflichtet, der den Blick aus der Gegenwart in die Zukunft richten will. Die Frage nach der Zukunft utopischen Denkens stellt somit in den Möglichkeiten temporalen, visionären und konjunktivischen Denkens zugleich die Frage nach dem Ort des Gesellschaftlichen und der Gesellschaft heute – und damit die Frage nach der Verbindlichkeit von Tradition, und das heißt auch: nach Traditionen des Utopischen

    Uexkülls Umgebungen: Umweltlehre und rechtes Denken

    Get PDF
    Die Lehre Jakob von Uexkülls wird oft mit anerkennendem Blick auf die Vielfalt möglicher Umwelten und als erster Schritt zu einem anderen, pluralen Nachdenken über nicht-menschliche Lebensformen gelesen. Ihr struktureller Konservatismus, ihre identitäre Logik, nach welcher alles an seinem Platz bleiben und sich nichts vermischen soll, und ihre Nähe zum Nationalsozialismus bleiben dabei in aller Regel außen vor. Uexkülls Umgebungen stellt diese Fragen ins Zentrum und eröffnet damit einen neuen Blick auf Uexkülls Umweltlehre

    Bildung - Medien - Mensch. Mündigkeit im Digitalen

    Get PDF
    The book outlines education under the auspices of digitization. Transformation processes are highlighted which, triggered by binary technologies, reach deep into everyday cultures and worldviews in our societies. These challenge the basis for knowledge and education.Die Folgen des digitalen Wandels sind medienkultureller Natur, weshalb es unerlässlich ist, genauer hinzuschauen, was dies für das menschliche Denken und Wahrnehmen, das Selbst- und Weltverständnis, aber auch den Status von Wissen und Bildung mit sich bringt. Die Autorin zeigt Transformationsprozesse auf, welche durch binäre Technologien ausgelöst bis tief hinein in die Alltagskulturen und Weltwahrnehmungen unserer Gesellschaften reichen, wodurch sie belegen kann, dass sich dadurch auch die Grundlagen für Wissen und Bildung gewandelt haben. Somit steht die Frage im Vordergrund, welche veränderte Rolle Wissen in dieser neuen gesellschaftlichen und kulturellen Grundkonstellation zukommt und was Bildung dann noch sein kann und sein muss

    Innovationsdynamik in der zweiten industriellen Revolution - Die Basisinnovation Nanotechnologie

    Get PDF
    Wie der Leser schnell erkennen wird, sind die grundlegenden entwicklungstheoretischen Einsichten dieser Arbeit keineswegs neu : Der Verfasser verdankt sie Joseph A. Schumpeter, Friedrich August von Hayek und Jochen Röpke. Das Individuum wird in diesem Buch in urliberaler Vorstellung als der Agens der Entwicklung in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft gesehen. Die Arbeit versteht sich neben der wissenschaftlichen Analyse auch als Handlungsempfehlung für Politik, Wissenschaft und Wirtschaft für die "zukünftige" Gestaltung eines Wirtschaftsraumes. Die neoklassischen Erklärungsmuster des Wachstums sind dem inputlogischen Dogma der "unternehmerlosen" statischen Ressourcenallokation eng verhaftet. Nach Ansicht des Autors sind sie nicht in der Lage, das Phänomen der Entwicklung adäquat zu erfassen. Dies legt Schumpter in seinem Gesamtbild der Volkswirtschaft in Kapitel sieben der 1. Auflage der "Theorie der wirtschaftlichen Entwicklung" dar. Dabei erhebt sich für den Autor der innovative, evolutorische und akademische Unternehmer als soziometrischer Star als treibende Kraft der wirtschaftlichen Entwicklung über alle theoretischen Unternehmertypen. Zur Darstellung des Innovationsmechanismus werden die bisherigen vier-fünf Kondratieffwellen untersucht und die Gemeinsamkeiten herausgearbeitet, wobei im vierten Abschnitt versucht wird, den empirischen wissenschaftlichen Beweis der Schumpeter-Kondratieffthese anzutreten. Im fünften und sechsten Kapitel widmet sich der Verfasser der Frage der Ontogenese der menschlichen und unternehmerischen Intelligenz. Darauf aufbauend entwickelt er Vorschläge zum Umbau des Bildungssystems vom Kindergarten bis zur universitären Ausbildung. In Kapitel sieben werden die Auswirkungen und Potentiale der Nanotechnologie erörtert. Dabei lautet die zentrale These des Autors, daß es sich bei der Nanotechnologie um die kommende Basisinnovation handelt oder so eine Vermutung, sogar um eine zweite industrielle Revolution. Im Zusammenhang prognostiziert er neuartige Paradigmen in der Nanoökononomie des 21. Jahrhunderts. Kapitel acht bietet dem Leser einen Modellvorschlag für die Zukunftsregion "Nano-Lahn-Valley 2020" im Sinne einer Schumpeter´schen und Röpk´schen Entwicklungslogik jenseits von Vorstellungen des Sachverständigenrates
    corecore