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    Der Tod am Notfallort - Rechtsmedizinische Aspekte

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    Inklusion und Exklusion durch Telemedizin: Zu neuen Formen der Interaktion im vernetzten Rettungsdienst

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    Unser Beitrag legt dar, wie sich soziale Beziehungen im Rettungsdienst durch Einsatz von Telemedizin verändern. Wir greifen dabei auf Ergebnisse ethnographischer Feldforschung in einem interdisziplinären Verbundprojekt zurück, das Akteure in der medizinischen Notfallversorgung über audiovisuelle Kommunikationsmedien (Smartphones, Kameras, Headsets und Datenbrillen) stärker miteinander vernetzen soll. Diese Devices ermöglichen Notärzten die Remote-Unterstützung von Rettungsassistenten, die Notfallpatienten am Einsatzort oder im Rettungswagen behandeln. Da audiovisuelle Telemedizin ein neues Beispiel für die distanzierte Interaktion ohne körperliche Präsenz ist, wird der Vortrag die spezifischen sozialen Muster dieser Form der Tele-Interaktion bzw. von „Remote Control“ skizzieren. Der Rettungseinsatz mit Telenotarzt, Rettungsassistent und Patient besteht aus zwei Interaktionssystemen, aus denen jeweils eine Person (teil-)exkludiert ist: Rettungsassistent und Patient interagieren in leiblicher Präsenz. Gleichzeitig ist der Rettungsassistent in einer telemedialen Interaktion mit dem Notarzt involviert, von der der Patient weitgehend ausgeschlossen ist. Die doppelte Inklusion des Rettungsassistenten und die „Randständigkeit“ von Notarzt und Patient bergen für die jeweils andere Interaktion hohe Irritationspotentiale. Zum einen muss der Rettungsassistent daher stets explizieren oder darstellen, mit wem er gerade kommuniziert. Auf Seiten der Teleinteraktion zw. Telenotarzt und Rettungsassistent ist zum anderen eine hohe Formalisierung des Arbeitsablaufs festzustellen, um die Wahrnehmungs- und Handlungsdefizite des Notarztes zu kompensieren. Paradoxerweise wird der Rettungsassistent so einerseits zum verlängerten Arm des entfernt sitzenden Arztes, gleichzeitig erweitert die virtuelle Anwesenheit des Arztes seine medizinischen Kompetenzen. In unserem Beitrag zeigen wir, wie die telemedizinische Technik den Rettungsablauf verändert und eine neue, soziotechnisch vermittelte Arzt-Patienten-Beziehung entsteht, die in ihrem Zentrum sowohl vom eingesetzten Medium als auch vom doppelt integrierten Rettungsassistenten getragen wird

    Die Entwicklung des Notarztwesens in der Stadt und Region München

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    Untersuchung neurokognitiver Leistungsfähigkeit nach Nachtarbeit im Notarztdienst

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    In der vorliegenden Arbeit wurden die kognitive Leistungsfähigkeit und die Stimmung von Notärzten nach einem Nachtdienst im Vergleich zu einer Nacht ohne Dienst untersucht und einflussnehmende Faktoren, wie zum Beispiel das Arbeitsaufkommen im Nachtdienst, bestimmt. Zu den Auswirkungen von Nachtarbeit, Schichtarbeit und Nachtdiensten existieren viele Studien. Gerade im medizinischen Bereich spielt dieses Thema eine große Rolle. Unserer Studie untersucht die Situation in der Notfallmedizin. Notärzte werden häufig mit Extremsituationen konfrontiert und sind auf sich allein gestellt. Außerdem wird die Notarzttätigkeit im Gegensatz zu anderen Fachrichtungen oft als Nebentätigkeit ausgeführt, was die Erstellung sinnvoller Schichtpläne und die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes in die Verantwortung des Einzelnen legt. Daher ist gerade in dieser Berufsgruppe interessant, inwieweit sich ein Nachtdienst auf die kognitiven Fähigkeiten auswirkt. Zur Erfassung der kognitiven Fähigkeiten wurden fünf Tests der TAP ausgewählt, welche die folgenden Teilaspekte der Aufmerksamkeit abbilden: Alertness, Arbeitsgedächtnis, Flexibilität, geteilte Aufmerksamkeit und Inkompatibilität. Diese erfassen Reaktionsschnelligkeit, Fehler und Auslassungen. Zur Aufzeichnung der Stimmung wurde der „PANAS“-Fragebogen mit je 10 Emotionen, welche den positiven Affekt und 10 Emotionen, welchen den negativen Affekt abbilden, verwendet. Anhand eines Fragebogens wurden demografische Informationen, äußere Umstände (Alter, Berufserfahrung, Schlafzeit, usw.) und die subjektive Einschätzung der kognitiven Fähigkeiten erfasst. Eine Testung beinhaltete alle drei genannten Teilaspekte (Fragebogen, PANAS, TAP) und wurde bei jedem Notarzt zweimal durchgeführt: Nach einem Nachtdienst und nach einer dienstfreien Nacht, welche wir als „ausgeruhte“ Testung definierten. Wir haben insgesamt 30 Notärzte untersucht, die zu diesem Zeitpunkt am Universitätsklinikum Regensburg angestellt waren und regelmäßig am Notarztdienst teilnahmen. Im Durchschnitt waren die Probanden 38 Jahre alt. 11 Notärzte befanden sich noch in der Weiterbildung, 19 hatten Fach-/Oberarztstatus. Bei der subjektiven Einschätzung der Leistungsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit zeigte sich ein signifikanter Unterschied. Die Probanden schätzten sich nach Nachtdienst schlechter ein als ausgeruht. 98 Bei der Beurteilung der Stimmung durch den PANAS-Fragebogen zeigte sich eine signifikante Verschlechterung des positiven Affekts durch den Nachtdienst. Das bedeutet, dass ein Nachtdienst die Stimmung negativ beeinflusst. Die subjektive Empfindung des Dienstes, sowie die Einnahme von Koffein im Nachtdienst haben einen signifikanten Einfluss auf die Nachtdienst-bedingte Stimmungsverschlechterung. Alter, Berufserfahrung, Anzahl der Einsätze, Schlaf, Unterbrechungen des Schlafes, letzte Aktivität vor dem Nachtdienst, Weiterbildungsstatus und Geschlecht zeigten keinen Einfluss auf die Stimmung. Bei Betrachtung der kognitiven Fähigkeiten anhand der TAP wurden die Parameter Reaktionszeit, Fehler und Auslassungen beurteilt. Eine signifikante Verschlechterung der kognitiven Leistungsfähigkeit durch den Nachtdienst konnte in den Untertests Alertness und Geteilte Aufmerksamkeit festgestellt werden. Bei der Alertness war eine Verlängerung der Reaktionszeit zu beobachten, bei der Geteilten Aufmerksamkeit war der Unterschied im Testparameter Auslassungen zu sehen. Die Faktoren Stimmung, Berufserfahrung, letzte Aktivität vor dem Nachtdienst, Anzahl der Einsätze, Einnahme von Koffein im Nachtdienst, subjektive Empfindung des Dienstes und Schlafmenge zeigen einen signifikanten Einfluss auf die Nachtdienst-bedingte Veränderung der kognitiven Leistungsfähigkeit. Inwieweit sich ein Nachtdienst auf die Stimmung und die kognitiven Fähigkeiten auswirkt, wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Jedoch gibt es viele Studien, die unsere These, dass ein Nachtdienst negativen Einfluss auf die Stimmung hat, unterstützen. Bei der Untersuchung der kognitiven Leistungsfähigkeit fanden wir in zwei von fünf Gedächtnisleistungen einen signifikant negativen Einfluss des Nachtdienstes. Verlängerte Reaktionszeiten, und somit eine Verschlechterung der Alertness, werden auch in der Literatur häufig beobachtet. Eine Beeinträchtigung in komplexeren kognitiven Funktionen, wie Arbeitsgedächtnis und Daueraufmerksamkeit wird vereinzelt in der Literatur beschrieben. Ein Defizit in der Geteilten Aufmerksamkeit konnte in unserer Studie erstmalig nachgewiesen werden. Diese Arbeit leistet somit einen relevanten Beitrag in der Untersuchung der komplexen Belastungssituation von Notärzten, vor allem in Hinblick auf Nachtarbeit und deren Einfluss auf Stimmung und kognitive Leistungsfähigkeit

    Krisenintervention im Notarztdienst : Evaluierung eines videokasuistisch gestützten Fort- und Weiterbildungsprogramms

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    Psychiatrische Notfälle sind eine häufige Einsatzursache bei Notarzteinsätzen. Notärzte sind hierzu nach eigener Beurteilung schlecht ausgebildet und fühlen sich häufig überfordert. Notfallmediziner benötigen daher eine größere Kompetenz für psychiatrische Notfälle. Es ist deshalb auch eine Aufgabe der Psychiater, Notärzten psychiatrische Notfälle in verständlicher Art zu erläutern. Dabei spielt neben der Quantität auch die Art der Wissensvermittlung eine Rolle und könnte mithilfe moderner Lehrmethoden verbessert werden. Diese Arbeit geht daher zum einen der Frage nach, ob die derzeitige psychiatrische Fort- und Weiterbildung für Notärzte intensiviert werden muss, weil kein ausreichender Kenntnisstand erreicht wird. Zudem wird ermittelt, ob die Integration zeitgemäß didaktisch aufgearbeiteter Videokasuistiken im Rahmen eines multimedialen Lernprogramms möglich ist und von den Fortbildungsteilnehmern als effektive Methode akzeptiert wird. Am Anfang einer neu entwickelten Fort- und Weiterbildungseinheit wurden dazu die teilnehmenden Notärzte per Fragebogen gebeten, ihre Kenntnisse und die Belastung durch psychiatrische Notfälle einzuschätzen. Als zentrales Element der verbesserten Fort- und Weiterbildungseinheit wurde zu jeder der drei häufigsten psychiatrischen Notfallsituationen eine multimedial und interaktiv aufgearbeitete Videokasuistik gezeigt, zu der die Teilnehmer fachliche Fragen beantworten sollten. Abschließend schätzten alle Teilnehmer noch einmal per Fragebogen ihre psychiatrischen Kenntnisse ein. Als Ergebnis wurde ein Intensivierungsbedarf für die psychiatrische Fort- und Weiterbildung von Notärzten ermittelt. Die multimediale Fortbildung fand ein hohes Maß an Zustimmung. Anhand der Videokasuistiken konnten die Lerninhalte nach Aussage der Teilnehmer effektiver und praxisbezogener vermittelt werden. In der Schlussfolgerung können Notärzte ein größeres Verständnis für psychiatrische Notfälle entwickeln. In einer weitergehenden Studie soll auf Basis dieser Voruntersuchung mit Pretest und Posttest die Effektivität der Fortbildungstypen anhand des Lernerfolgs verglichen werden.Psychiatric emergencies are a common cause for missions of emergency doctors. According to their own assessment, emergency physicians are poorly trained and often feel overwhelmed. Emergency physicians therefore need more expertise in psychiatric emergencies. It is therefore also a task of the psychiatrist to explain to emergency physicians’ psychiatric emergencies in an understandable way. In addition to the quantity, the type of knowledge transfer plays a role and could be improved with the help of modern teaching methods. This paper therefore addresses the question of whether the current psychiatric training for emergency physicians needs to be intensified because insufficient knowledge is achieved. In addition, it will be determined whether the integration of up-to-date didactically prepared video casuistry in the context of a multimedia learning program is possible and accepted by the continuing education participants as an effective method. At the beginning of a newly developed training and further education unit, the participating emergency physicians were asked by questionnaires to assess their knowledge and the burden of psychiatric emergencies. As a central element of the improved continuing education and training unit, multimedia and interactive video casework was shown for each of the three most frequent psychiatric emergency situations, to which the participants were to answer technical questions. In conclusion, all participants once again assessed their psychiatric knowledge by questionnaire. As a result, a need for intensification of psychiatric training for emergency physicians was identified. The multimedia training found a high degree of approval. Based on the video casuistry, the learning content was taught to be more effective and practiceoriented, according to the participants. In conclusion, emergency physicians can develop a greater understanding of psychiatric emergencies. In a further study on the basis of this preliminary examination with pretest and posttest the effectiveness of the further training types will be compared on the basis of the learning success

    Amyotrophe Lateralsklerose

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    Wer bestimmt das "Wohl" eines Heimbewohners? : Entscheidungen in Grenzfällen – Ethik-Komitees fördern Abwägungsprozesse

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    Das Altenpflegeheim ist für die Heimbewohner einerseits ihr Zuhause, andererseits wird es aber von vielen alten Menschen als der erzwungene Daueraufenthalt bis zum Lebensende empfunden. Dies ruft in den Beziehungen zwischen Heimbewohnern, ihren Angehörigen und den Pflegenden oftmals Spannungen hervor, die das zentrale Recht der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch das zentrale Anliegen der Pflegenden tangieren: die Erhaltung und Förderung der Selbstbestimmtheit des alten Menschen. Viele der betroffenen Heimbewohner sind vor allem aufgrund von Demenzerkrankungen unterschiedlicher Genese nicht mehr einwilligungsfähig. Dennoch äußern sie durch Gestik und Mimik in recht differenzierter Weise ihre Freude, ihre Vorlieben, ihre Ängste und ihren Unwillen. So zeigen sie oftmals, ob sie einer therapeutischen oder pflegerischen Maßnahme zustimmen oder sie ablehnen. Diese außerordentlich schwer zu interpretierenden Willensäußerungen sind zweifellos eine erhebliche Herausforderung, die nur in Kooperation aller Beteiligten gelöst werden kann
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