47 research outputs found

    Modellierung und dynamische Adaption klinischer Pfade auf Basis semantischer Prozessfragmente

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    In Folge des hohen Kosten- und Qualitätsdrucks durch Politik, Krankenversicherungen und Patientenverbände, müssen Krankenhäuser ihre medizinischen und administrativen Prozesse vereinheitlichen und verschlanken, um wettbewerbsfähig zu bleiben. So genannte »Klinische Pfade« werden als Prozessstandards in Kliniken eingeführt; sie sollen dafür sorgen, dass Behandlungsabläufe besser planbar, kalkulierbar, dokumentierbar werden und sich qualitativ an den Erkenntnissen der evidenzbasierten Medizin orientieren. Zur Unterstützung der Einhaltung klinischer Pfade kommen zunehmend IT-Systeme, nämlich Workflow Management Systeme (WfMS) zum Einsatz. Bisher wurden WfMS vornehmlich zur Steuerung industrieller Fertigungsprozesse genutzt. Die Natur solcher Prozesse unterscheidet sich von klinischen Prozessen in einem wesentlichen Punkt Während in der Industrie das zu fertigende Produkt im Vordergrund aller Arbeiten steht, geht es im Gesundheitswesen um den Patienten und die Patientin, also Individuen, mit individuellen Bedürfnissen und Ansprüchen. Die Kernanforderung, die WfMS zur Unterstützung klinischer Prozesse erfüllen müssen, besteht also im geeigneten Umgang mit dem Spannungsverhältnis zwischen Prozessstandardisierung im Sinne von Planbarkeit, Kostenkalkulation und Qualität einerseits und Prozessflexibilisierung zur adäquaten Bedrücksichtigung fallbezogener Besonderheiten andererseits. Aktuelle Ansätze zum Umgang mit Varianz vom Standardprozess sind mit hohem Aufwand verbunden, führen mehrheitlich zu komplexen und unübersichtlichen Prozessdefinitionen und erfordern ein fundiertes technisches Know-How. Alle drei Aspekte sind Ausschlusskriterien für den flächendeckenden Einsatz von WfMS im klinischen Bereich. Das hier erarbeitete Lösungskonzept basiert auf der Erkenntnis, dass fachliche Anwender Prozessabläufe nur dann dynamisch an die individuellen Besonderheiten eines Behandlungsfalles anpassen können, wenn sie zuvor selbst in der Lage waren, die ausführbare Prozessbeschreibung zu erstellen. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, wird ein formales Domänenmodell spezifiziert, das der Verstetigung des Prozesswissens einer Einrichtung dient und aus dem sich sowohl klinische Pfade als Prozessstandards ableiten als auch flexibel Änderungen vornehmen lassen. Beim Domänenmodell handelt es sich um eine besondere und formale Variante des Feature-Modells, das sämtliche technische Anwendungskomponenten als Prozessfragmente in einen semantischen Kontext stellt, innerhalb dessen das Fragment ausgeführt werden kann; auf diese Weise werden aus unabhängig voneinander definierten und entwickelten Prozessfragmenten semantische Prozessfragmente (SPF). Die Erstellung und Anpassung von Prozessen erfolgt durch regelbasierte Komposition dieser Fragmente; die Regelmenge wird durch das Domänenmodell vorgegeben und ist als Graphgrammatik formalisiert. Fachliche Anwender können sich nun innerhalb des durch die Graphgrammatik aufgespannten Möglichkeitsraums bewegen, um technisch valide und ausführbare Prozessdefinitionen zu erzeugen. Die resultierenden Prozesse sind unabhängig von speziellen WfMS und Ausführungsumgebungen; das Lösungskonzept spezifiziert formale, systemübergreifende Regeln zur Transformation der Modelle in Prozessdefinitionen, die tatsächlich von einem WfMS ausgeführt werden können. Zu den häufigen Ursachen für Abweichungen von klinischen Pfaden zählen Vorerkrankungen oder Komplikationen. Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Hypertonie müssen unabhängig von der aktuellen Einweisungsdiagnose und damit auch in unterschiedlichen klinischen Pfaden berücksichtigt werden. Dasselbe gilt für eine Vielzahl von Komplikationen, wie z.B. Infektionen, die darüber hinaus zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Behandlung auftreten können. Das Lösungskonzept ist flexibel genug, um diese Besonderheiten sowohl während der Definition eines klinischen Pfades als auch nach seiner Instanziierung adäquat zu berücksichtigen. Es stellt jedoch auch die Mittel zur Verfügung, um für bestimmte Abweichungsursachen eigene Domänenmodelle zu kreieren; diese können genutzt werden, um Prozessvarianten als »Best practices« zur Modifikation klinischer Pfade in Folge einer speziellen Varianz anzulegen. In diesem Fall entsprechen die im Domänenmodell referenzierten semantischen Prozessfragmente also Änderungsoperationen auf den Prozessdefinitionen der Pfade. Die Anpassung eines klinischen Pfades als Reaktion auf das Feststellen der Vorerkrankung Diabetes melltitus reduziert sich für die Anwender anschließend auf die Auswahl der entsprechenden Variante. Analog zu den klinischen Pfaden selbst, können jedoch auch Prozessvarianten zuvor noch flexibel an individuelle Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten angepasst werden

    A conceptual framework for integrating the home into patient-centered healthcare processes: Analysis, solution strategies and realization using health enabling technologies

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    Assistierende Gesundheitstechnologien (AGT) und technische Assistenzsysteme, auch ohne Medizinbezug, können das altersunabhängige Bedürfnis nach komfortablem und sicherem Wohnen in Wohlbefinden gewinnbringend adressieren. Die Einbindung der Wohnung in dieser gesamtheitlichen Perspektive ist nicht beschrieben und die Akteure der entsprechenden Professionen können, aufgrund fehlenden Wissens über sozio-technische Potentiale der Wohnung, im Aufbau von Versorgungsszenarien nicht auf ihre Fähigkeiten zurückgreifen. Ziel der Dissertation ist es, einen Rahmen aus Methoden, Lösungsstrategien und einem exemplarischen Integrationsszenario zur Einbindung der Wohnung in medizinische Versorgungsprozesse zu geben und dabei insbesondere ihre Funktion als neuartigen Gesundheitsstandort zu betrachten. Auf Basis eines sozi-technischen Rollenmetamodells wurden insgesamt elf Rollen herausgearbeitet. Die Wohnung als Messinstrument, Datenspeicher, Informationsquelle, Entscheidungsunterstützungssystem, Diagnostisches Instrument, Therapeut und Aktor, Sozialer Integrator, Präventionsinstrument, Pflegesystem, Gesundheitsmanager und Forschungssystem. Die Rollenhandlungen lassen sich aus den sechs Realisierungsprojekten in die Wirkungsfelder Komfort & Sicherheit, umfassende Pflege und erweiterte medizinische Versorgung mit den Methoden Infrastruktur, Dienstleistung und Netzwerk einteilen, eingefasst von den Prinzipien Öffentlichkeit, Nachhaltigkeit und Wissenschaft. Diese drei Dimensionen bilden das Rahmenkonzept für die "Modellstadtinitiative Braunschweig: Vision Wohnen 2031" als exemplarisches Integrationsszenario und Strategiedokument. Die Instanziierung zeigt, die Wohnung gibt Raum, handelt und verbindet. Sie schafft Beziehungen zwischen ärztlichen, pflegerischen und sozialen Akteuren inter- und multidisziplinärer Versorgungsprozesse mit dem Ziel eines mehrdimensionalen, ganzheitlichen Wohlbefindens. Sie ist transprofessionaler Akteur und Handlungsraum über die medizinische Domäne hinaus zur synergetischen Erfüllung von Zielen anderer Gewerke, wie der Energieoptimierung oder dem Gebäudeschutz.Health-enabling Technologies (HET) and assistive devices, even without medical purpose, can profitably address age-independent well-being in terms of comfortable, safe and healthy living. The integration of homes in this holistic perspective is not described and the actors of the corresponding professions cannot utilize the homes' abilities in the development of care scenarios due to a lack of knowledge about socio-technical potentials of homes. Objective of this dissertation is to provide a framework of methods, strategies and an exemplary integration scenario for integration of the home into healthcare processes and, in particular, to consider its function as a novel healthcare location. Based on a socio-technical role metamodel, a total of eleven roles were identified from six healthcare process models. The home as measuring instrument, data store, information source, decision support system, diagnostic instrument, therapist and actuator, social integrator, prevention system, nursing system, carepath manager and research system. The role actvities can be divided from the six implementation projects into the three application domains comfort & safety, comprehensive care and extended medical care, using the methods infrastructure, service and network, framed by three principles openness, sustainability and science. These three dimensions form the conceptual framework for the "Modellstadtinitiative Braunschweig: Vision Wohnen 2031" as exemplary integration scenario and strategy document. The instantiation shows, that the home gives space, takes action and connects. It creates relationships between medical, nursing and social actors in interdisciplinary and multidisciplinary care processes with the aim of multidimensional, holistic well-being. It is a transprofessional actor and room for action beyond the healthcare domain to synergistically fulfill goals of other domains, such as energy optimization or building protection

    Tagungsband zum Doctoral Consortium der WI2007

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    Tagungsband zum Doctoral Consortium der WI 2007

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    Bereits seit Anfang der 1990er Jahre wird jungen Wissenschaftlern im Vorfeld der Tagung Wirtschaftsinformatik ein Doctoral Consortium als unterstützendes Forum angeboten. Diese Einrichtung wurde auch zur größten internationalen Konferenz der Wirtschaftsinformatik, der WI 2007 in Karlsruhe fortgeführt. Dieser Band fasst die zum Vortrag ausgewählten Beiträge zusammen. - Inhaltsverzeichnis: René Fiege, Entwicklung einer Methode zur Verbesserung der Entwurfsqualität von Serviceorientierten Architekturen auf Basis von Axiomatic Design …11; Daniel Gille, Modellierung und Messung des Einflusses von RFID-Technologie auf die Produktivität … 29; Christoph Niemann, Softwareagenten in der Krankenhauslogistik – Ein Ansatz zur effizienten Ressourcenallokation … 49; Claudia Reuter, Kontextbasierte Adaption klinischer Pfade … 63; Werner Streitberger, Simulation von Grid-Versicherungen - Eine Analyse der Risikoallokation in Grid-Netzwerken … 83; Matthias Burghardt, Incentive Engineering and Transaction Pricing in the Securities Trading Value Chain … 99; Kim Wüllenweber, Outsourcing Risk Mitigation - A Study of Business Process Outsourcing arrangements in the German banking industry … 115; Maciej Piechocki, Conception of XBRL Use in the Financial Reporting Chain … 133; Thomas Wilde, Potenzial experimenteller Forschung in der Wirtschaftsinformatik … 151; Christian Schlereth, Optimale Preisgestaltung von internetbasierten Diensten … 169; Thomas Krabichler, Gestaltung kooperativer e-Financial Supply Chains … 187; Stefan Luckner, A Field Experiment on Monetary Incentives in Prediction Markets … 207; Titus Faupel, Zum Einsatz selbstorganisierender Koordinationsmechanismen unter Nutzung von UC-Technologien … 219; Christian Brandt, Geschäftliche Verträge als Quelle für Services in unternehmensübergreifenden Informationssystemen … 233; Dwi Anoraganingrum, Indikatoren für Einsatz und Evaluation von Multiagentensystem-Technologien zur effizienten Steuerung von Organisationsabläufen in Krankenhäusern - am Beispiel eines Prozess in einem Krankenhaus in Deutschland und Indonesien … 247; Christian Slamka, Event analysis in Virtual Stock Markets for business research … 263; Thomas Nowey, Kosten-Nutzen-Quantifizierung von Investitionen in IT-Sicherheit als Grundlage eines ökonomisch fundierten Sicherheitsmangements … 281; Claudia Müller, Analyse der Selbstorganisation in Wikis … 299; Gottfried Gruber, Cannibalization Effects in Online & Offline Retailing … 317; Falk Zwicker, Ubiquitous Computing im Krankenhaus - eine fallstudienbasierte Untersuchung betriebswirtschaftlicher Potenziale und kritischer Erfolgsfaktoren … 335 -- Since the early 1990s, young researchers participate in the doctoral consortium series, co-located with the Wirtschaftsinformatik conference. This volume contains the selected papers of 20 PhD candidates of the 2007 doctoral consortium in Karlsruhe.Wirtschaftsinformatik,Wirtschaftsinformatikstudium

    Langzeitarchivierung von Forschungsdaten : eine Bestandsaufnahme

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    The relevance of research data today and for the future is well documented and discussed, in Germany as well as internationally. Ensuring that research data are accessible, sharable, and re-usable over time is increasingly becoming an essential task for researchers and research infrastructure institutions. Some reasons for this development include the following: - research data are documented and could therefore be validated - research data could be the basis for new research questions - research data could be re-analyzed by using innovative digital methods - research data could be used by other disciplines Therefore, it is essential that research data are curated, which means they are kept accessible and interpretable over time. In Germany, a baseline study was undertaken analyzing the situation in eleven research disciplines in 2012. The results were then published in a German-language edition. To address an international audience, the German-language edition of the study has been translated and abridged

    Multikonferenz Wirtschaftsinformatik (MKWI) 2016: Technische Universität Ilmenau, 09. - 11. März 2016; Band II

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    Übersicht der Teilkonferenzen Band II • eHealth as a Service – Innovationen für Prävention, Versorgung und Forschung • Einsatz von Unternehmenssoftware in der Lehre • Energieinformatik, Erneuerbare Energien und Neue Mobilität • Hedonische Informationssysteme • IKT-gestütztes betriebliches Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement • Informationssysteme in der Finanzwirtschaft • IT- und Software-Produktmanagement in Internet-of-Things-basierten Infrastrukturen • IT-Beratung im Kontext digitaler Transformation • IT-Sicherheit für Kritische Infrastrukturen • Modellierung betrieblicher Informationssysteme – Konzeptuelle Modelle im Zeitalter der digitalisierten Wirtschaft (d!conomy) • Prescriptive Analytics in I
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