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    Das KZ Loibl Nord in der Kärntner Erinnerungskultur

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    Diese Arbeit beschreibt und analysiert Veränderungen in der „offiziellen“ Erinnerungskultur Kärntens – nämlich der landesweit etablierten Feiern des Abwehr-kampfes und der Volksabstimmung sowie das soldatische Heimkehrer-Gedenken am Ulrichsberg - da ab 1995 neue, zivilgesellschaftliche und politische Akteure begannen, ein historisches Gegen-Narrativ über NS-Verbrechen im ehemaligen KZ Loibl-Nord mit steigender gesellschaftlicher Resonanz zu thematisieren. Die Untersuchung ergab, dass die Hauptakteure der Kärntner Geschichtspolitik – Kärntner Geschichtsverein, Landesarchiv und Kärntner Heimatverbände – die historische Aufarbeitung von NS-Zwangsarbeit, Widerstand und NS-Verbrechen bis 1995 nur marginal wahrgenommen haben. Somit reduzierte sich der Terminus „Opfer“ und die damit verbundenen Gedenkorte und Veranstaltungen auf die Abwehrkämpfer und die Volsabstimmung 1919/1920 und Wehrmachtsangehörige mit einer behaupteten Abgrenzung zur SS. Bis 1995 war das ehemalige KZ Loibl-Nord – im Unterschied zum ehemaligen Süd-lager, wo bereits in den 1950er Jahren eine würdige und informative Gedenkstätte errichtet wurde – ein „vergessener Ort des Grauens“. Erst mit der Gründung des Mauthausen-Komitees Kärnten/Koroška 1995 bildete sich ein wissenschaftlich fundiertes Gegen-Narrativ aus, an deren Spitze der Klagenfurter Bildungswissenschaftler Peter Gstettner und Josef Zausnig stand. Ihr Verdienst war und ist es, die Geschichte und Erinnerung von Zeitzeugen an die NS-Opfer des „verschütteten“ KZ Loibl-Nord zu dokumentieren und eine verortete Erinnerungs- und Gedenkkultur auf dem nunmehr gerodeten, denkmalgeschützten Areal zu begründen und in Form einer permanenten Gedenkstätte auszubauen. Der Verfasser möchte in dieser Arbeit anhand des KZ Loibl Nord alle „erzeugenden“ Elemente und deren Entwicklungen zusammentragen, welche das Spannungsfeld und Konfliktmuster einer sich verstärkenden Debatte „Erinnern versus Verdrängen“ in Kärnten beschreibt und überprüfen, ob in diesem Land eine Zunahme der zivilgesellschaftlichen, historischen Selbstreflektion die „Schweigegebote der Nachkriegszeit“ in der Kärntner Zivilgesellschaft, in seine Geschichtstradition und Geschichtspolitik verändern konnte

    Technikbewertung und Technikbewältigung in der deutschsprachigen Literatur seit 1850 : eine Motivanalyse anhand von ausgewählten Texten

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    In meiner exemplarischen Untersuchung stelle ich drei Hauptwerke in den Vordergrund, die jeweils für eine literarische Epoche repräsentativ sind, in denen die Auseinandersetzung um die industriegeprägte Technik eine besondere Schärfe erreicht. In dem biedermeierlich geprägten Fabrikroman "Das Engelchen" von Robert Prutz erscheint 1851 zu Beginn der Industrialisierung die Technik als ein bedrohliches, weil unverständliches Prinzip, das die zunftgeregelte Gesellschaftsordnung und mit ihr das moralische Wertesystem untergräbt. Maschinen werden mit Bildern bedrohlicher urzeitlicher Tiere belegt. Technische Kompetenz wird im Roman nicht dazu genutzt, Maschinen humaner zu gestalten - technische Kompetenz ist hier Mittel, um Technik gezielt außer Kraft zu setzen - indem der Konstrukteur die Maschinen durch Überhitzen zerstört und dabei selbst umkommt. Die reale industrielle Entwicklung ignorierend sieht Prutz eine Lösung darin, zum Agrarsystem zurückzukehren - also ein Leben ganz ohne industrielle Technik. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts dann, als sich der erste technologisch bestimmte Weltkrieg abzeichnet, erscheint dieses frühe Lösungsmuster als nicht mehr möglich. Technik wird hier auch als Erweiterung soziokultureller Handlungsmöglichkeiten gesehen, weit stärker zeigt sich in der Dramentrilogie "Die Koralle", "Gas" und "Gas. Zweiter Teil" von Gerhard Kaiser aber das destruktive Potential technischer Anwendungen. Aus dem nutzbringenden Energieträger Gas wird unter staatspolitischer Machtausübung in "Gas II" das Massenvernichtungsmittel Giftgas. Nach Faschismus und Zweitem Weltkrieg, nach einer beispiellos-naiven literarischen Technikverherrlichung vor und während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft aber auch dem gleichzeitigen Warnen vor einer atomaren Katastrophe, rückt nun in der Nachkriegsliteratur die ent-industrialisierte Technik in den Vordergrund. Statt Artefakten beschreibt Max Frisch den technischen Menschen, der sein Denken und Handeln in einem kontinuierlichen Prozeß immer weiter zu optimieren versucht. Ziel ist es, ähnlich wie bei einer Rechenmaschine, Fehler immer weiter auszuschließen. Der Mensch erscheint so als Analogon zur Maschine, der sein Denken lediglich nach rationalen Faktoren hin ausrichtet: Eine psychische Technologik wird im "Homo faber" einer sog. weiblichen Logik gegenübergestellt. In allen drei Werken, die repräsentativ für eine literarische Epoche sind, scheinen sich Technik und Leben auszuschließen. Die Skizzierung eines verantwortungsvollen Umgangs mit der Technik steht für die deutsche Literatur bislang aus

    Der Tunnel Roman

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    CatalogingThomas S. Hansen2010060
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