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    Technikwenden: Historische Perspektiven auf soziotechnische Um- und Aufbrüche

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    Technikfixierte Wende-Narrative wie die Energie- oder die Digitalwende erleben derzeit eine Konjunktur. Insbesondere Szenarien einer postfossilen Transformation konstruieren Technik als zentralen Hebel, um den Weg in eine klimaneutrale Gesellschaft zu meistern. Der Band zielt darauf, die aktuellen Problemlagen aus einer historischen Perspektive heraus zu betrachten: Die Beiträge historisieren das Denkbild der Technikwende. Für die Bereiche Energie, Verkehr, Kreislaufwirtschaft und Digitalisierung sowie für kriseninduzierte Umbrüche analysieren sie vergangene soziotechnische Übergänge. Sie diskutieren, inwieweit diese als "usable pasts" unser aktuelles Denken zu und Hoffen auf Technikwenden erweitern oder korrigieren können.Narratives of technology-related transformations or, in German discourse, of 'turnarounds', such as the 'Energiewende', are currently experiencing a heyday. In particular, scenarios of a post-fossil fuel transfor-mation frame technology as the key to mastering the path to a climate-neutral society. This book aims to examine these current challenges from a historical perspective. Its contributions historicise the idea of a technology-driven 'turnaround'. They analyse past socio-technical transitions in the fields of energy, transport, the circular economy and digitalisation, as well as in crisis-induced upheavals. They discuss to what extent these changes can serve as 'usable pasts' to expand or correct our current thinking about and hopes for technological change

    Der lange Weg zum Internet: Computer als Kommunikationsmedien zwischen Gegenkultur und Industriepolitik in den 1970er/1980er Jahren

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    Vernetzte Computer sind das wichtigste Kommunikationsmedium unserer Zeit. Die Verschmelzung von Datenverarbeitung und Telekommunikation war allerdings kein gradliniger Prozess. Das neuartige "Medium Computer" entwickelte sich vielmehr in einem komplexen Wechselverhältnis von technologischen Innovationen, dem Wandel von Wirtschafts- und Wettbewerbspolitik sowie gegenkulturellen Strömungen. In seiner zeithistorischen Studie analysiert Matthias Röhr diesen durchwachsenen Verlauf und zeigt auf, wie die Bundespost in den 1970er und 1980er Jahren mit Bildschirmtext und ISDN auf diese Entwicklung reagierte, und warum Hackerkulturen als Reaktion hierauf für ein "Menschenrecht auf freien Datenaustausch" eintraten

    Telekommunikation in der Bundesrepublik: Expansion, Differenzierung, Transformation

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    Rasche Innovationen in der Übertragungs-, Vermittlungs- und Endgerätetechnik haben in den 70er Jahren die erneute Expansion und weitere Differenzierung des Telekommunikationssystems eingeleitet. Das Telefon, Wachstumsträger der ersten Nachkriegsjahrzehnte, wurde zwar nicht marginalisiert, verlor aber seine technische Dominanz. Hierdurch wurde auch die Position der Akteure relativiert, die sich speziell um diese "alte" Technik gruppiert hatten - insbesondere die Bundespost und die deutsche Fernmeldeindustrie. Die jüngst erfolgte "Poststrukturreform" ist eine Konsequenz dieses Wandels. Die Arbeit zeichnet diese Entwicklung als einen Prozeß der Expansion, Differenzierung und Transformation nach. In diesem hat das sozio-technische System Telekommunikation nicht nur seine technischen Komponenten verändert, sondern auch in wirtschaftlicher, politischer und rechtlicher Hinsicht neue Akteurnetzwerke, institutionelle Regelungen und Opportunitätsstrukturen entstehen lassen.Schaubilder Vorbemerkung Kapitel I Einleitung Technikforschung in den Sozialwissenschaften Fragestellung Gang der Untersuchung Kapitel II Theoretischer Bezugsrahmen: Die Telekommunikation als soziotechnisches Funktionssystem 1 Genese und Entwicklungsmuster 2 Systemeigenschaften und Differenzierungsstruktur 3 Akteure, Orientierungen und Handlungsfelder 4 Zur Struktur der Handlungsorientierungen und Handlungsfelder in der Telekommunikation 5 Problemdominanzen, Handlungsorientierungen und Systementwicklung Kapitel III Die frühe Nachkriegsentwicklung der Telekommunikation (1945-1955): Technische Weichenstellung für eine unsichere Zukunft 1 Institutionelle Ausgangssituation 2 Technische Alternativen: Restauration oder Neubeginn Technische Optionen des Neubeginns Zur Netzarchitektur Zur Vermittlungstechnik Langfristige Selbstbindung und technische Kooperation 3 Politische Non-Decision: Perpetuierung des staatlichen Monopols in demokratisch geläuterter Form Zum staatlichen Telekommunikationsmonopol Das Postverwaltungsgesetz (PVerwG) 4 Ökonomische Ultima Ratio: Verschuldung der Bundespost zur Finanzierung von Wiederaufbau und Wachstum Die zentrale Marktposition der Bundespost Zielvorgaben und Parameter des wirtschaftlichen Handelns der Post Die Herstellerindustrie Nachfragedruck und Infrastrukturknappheit 5 Verschränkung von Technik und Ökonomie Differenzierung der Benutzungsgebühren Technische und wirtschaftliche Lebensdauer der Anlagen Kostenorientierte Rationalisierung: Das Prinzip der Einheitstechnik Die Entscheidung für den Vermittlungswähler (EMD) von Siemens Kapitel IV Wachstum und Konsolidierung der Telekommunikation auf technisch sicherer Basis (1955-1978) 1 Von der Finanzkrise der Bundespost zur Politisierung der Telekommunikation Technik im Dienste der Ökonomie Politische Resonanz der Wachstumskrise der Bundespost Die Bundespost zwischen Wirtschaft und Politik 2 Statt mehr Markt mehr Staat: Politische und rechtliche Stabilisierung des Monopols der Bundespost Erste Kritik an der Monopolstellung der Bundespost Politik und Recht im Streit um die Postverfassung Erfolglose Aktionen gegen die monopolistische Stellung der Post Die technologiepolitische Entdeckung der Post 3 Stetig, aber langsam: Technische Entwicklung geschützt vor Markt und Staat Elektromechanik und Elektronik Teilelektronische Versuchsvermittlungssysteme Raumvielfach und Zeitvielfach Das analoge elektronische Wählsystem (EWS) Probleme bei der Entwicklung des EWS Datenkommunikation und offene Zweckstruktur der Technik Elektronische Datenvermittlung und Netzintegration Technische Innovation und betriebliche Interessen 4 Ein prosperierender Sektor lockt neue Akteure Aus der Wachstumskrise in den gesättigten Markt? Diversifizierung in neue Märkte Neue Massendienste? Konflikte durch neue technische Möglichkeiten Kapitel V Wächsende ökonomische, politische und technische Umweltturbulenzen (1978-1989): Transformation der Telekommunikation 1 Technische Revolution? Vom Digitalisierungsschock zum technischen Infrastrukturentwurf für das nächste Jahrtausend Die kurze Karriere des analogen EWS Paketvermittelte Datenkommunikation Digitale Vermittlungssysteme Das diensteintegrierende digitale Netz (ISDN) 2 Neue Märkte durch neue Technik und neue Technik durch neue Märkte: Wechselwirkungen von Technik und Ökonomie Die Bundespost als Zugpferd von Konjunktur und Wachstum? Internationalisierung der Telekommunikationsmärkte 3 Mobilisierung von Wachstumsreserven zur Überwindung der ökonomischen Strukturkrise: Staatsinterventionismus und Deregulierung Von der juristischen zur politischen Auseinandersetzung um das Telekommunikationsmonopol Internationale Deregulierungstendenzen und Europäisierung des Regulierungsbereichs Die Poststrukturreform Die Reform im Prozeß der Transformation Kapitel VI Das strukturierte Zusammenspiel von Technik, Ökonomie, Politik und Recht: Entwicklungsmuster und Dynamik in der Telekommunikation Anhang A. Auszüge aus dem Postverwaltungsgesetz B. Auszüge aus dem Poststrukturgesetz Literatu
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