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Verzeichnis der Autorinnen und Autoren
Was ist Historische Gerechtigkeit? In dem vorliegenden Buch sind Beiträge aus des geschichtswissenschaftlicher, juristischer, theologischer und archivwissenschaftlicher Perspektive versammelt, in denen die Autorinnen und Autoren eine Annäherung an das Thema der Historischen Gerechtigkeit aus ihrem jeweiligen Blickwinkel wagen und sich dabei methodischen Herausforderungen und inhaltlichen Fragen stellen: Wie kann in der Retrospektive überhaupt methodisch sauber umschrieben werden, was Unrecht war und was nicht? Wie weitreichend kann ein Konzept von historischer Gerechtigkeit als Grundlage historiographischer Arbeiten sein kann? Auf welchen theoretisch-methodischen Grundannahmen basiert ein solches Konzept? Lassen sich Vorstellungen von Historischer Gerechtigkeit gleichermaßen auf verschiedene Epochen anwenden? Und welche Rolle können Archive in diesem Zusammenhang spielen? Dabei wird der zeitliche Bogen von der Frühen Neuzeit bis in das 21. Jahrhundert gespannt.What is historical justice? This book brings together contributions from historical, legal, theological and archival perspectives, in which the authors venture to approach the topic of historical justice from their points of view and, in doing so, address methodological challenges and new questions: How can we describe in retrospect in a methodologically accurate way what was wrong and what was not? How far-reaching can a concept of historical justice be as a basis for historiographical work? On what theoretical and methodological assumptions is such a concept based? Can ideas of historical justice be applied equally to different epochs? And what role can archives play in this context? The texts cover a period from the 16th to the 21st century
Historische Gerechtigkeit
Der Ausdruck "historische Gerechtigkeit" kann sowohl die Gerechtigkeit im Verlauf der Geschichte meinen als auch auf die Notwendigkeit hinweisen, historisches Unrecht zu korrigieren. Der Ausdruck kann aber auch auf die Geschichte der Gerechtigkeit verweisen und damit einen zeitlichen Kern im Gerechtigkeitsdenken bestimmen. Schließlich kann "Historische Gerechtigkeit" auch auf die Schwierigkeit verweisen, der Geschichte selbst wirklich gerecht zu werden. Der Beitrag erläutert diese unterschiedlichen Facetten des Phänomens.The expression ‘historical justice’ can refer to justice in the course of history, and then also to the necessity of correcting historical injustice. However, the expression can also point to the history of justice, thus describing justice not as a timeless phenomenon, but as a time-dependent phenomenon. Finally, ‘historical justice’ can also refer to the difficulties of doing justice to history itself. The article explains all these different facets of the phenomenon
„Gerechtigkeit“ als ein Leitmotiv archivischer Arbeit im demokratischen Staat
Mit dem „Veto der Quellen“ sind die Archive als Bewahrer authentischer Quellen in einzigartiger Weise in der Lage, einen Beitrag zur Unterscheidung von Fake oder Fakt, zu Recht und Unrecht und damit zu „Gerechtigkeit“ zu liefern.Diese Sichtbarmachung von Unrecht und der Beitrag der Archive zur Suche nach historischer Gerechtigkeit wird exemplarisch an Projekten des Landesarchivs Baden-Württemberg zur Provenienzforschung und zur „Wiedergutmachung“ von NS-Unrecht (als Teil von Transitional Justice) sowie an biografischen Recherchen zu Heimkindheiten und der Dokumentationsstelle Rechtsextremismus vorgestellt.Die Wahrnehmung der Archive in diesen Kontexten wird ihre Relevanz deutlich steigern können. Der Weg, dass Archivarinnen und Archivare „politisch“ im Sinne einer grundgesetzlich basierten Werteorientierung handeln, ist zukunftsweisend und unumkehrbar. Mit dem Fokus „Gerechtigkeit“ wird das Archiv in diesen Bereichen nicht nur als „historisches Gedächtnis der Gesellschaft“ wahrgenommen, sondern wird zum „historischen Gewissen“.With the “veto of the sources”, the archives as custodians of authentic sources are in a unique position to contribute to the differentiation between fake and fact, right and wrong and thus to “justice”.This visualization of injustice and the contribution of the archives to the search for historical justice is exemplified by projects of the Baden-Württemberg State Archives on provenance research and the “reparation” of Nazi injustice (part of transitional justice) as well as biographical research on institutionalized children and the Documentation Centre on Right-Wing Extremism.The perception of archives in these contexts will significantly increase their relevance. The way that archivists act “politically” in the sense of a constitutionally based value orientation is forward-looking and irreversible. With the focus on “justice”, the archive will not only be perceived as the “historical memory of society” in these areas, but will also become a “historical conscience”
Remembering the Majimaji Trauma in Tanzania
Zur Erinnerung an den Kolonialismus und seine Bedeutung für die afrikanische Bevölkerung heute besteht immer noch ein Mangel an wissenschaftlichen Untersuchungen. Diese Frage ist wichtig, um einerseits die generationenübergreifende Erinnerung und das Trauma aufzudecken, das den heutigen afrikanischen Gesellschaften zugrunde liegt, und andererseits um die Perspektive der betroffenen Gemeinschaften in den Auseinandersetzungen um Repatriierung, Wiedergutmachung und Völkermord auf regionaler und politischer Ebene offenzulegen. Die Betonung der ‚betroffenen Gemeinschaften‘ hat das Potenzial wieder hervorzuheben, welche Bedeutung nichtschriftliche Darstellungen in Form von mündlichen Erzählungen, Bildern und Artefakten haben, die sonst verschwiegen oder vergessen blieben. In diesem Beitrag wird daher untersucht, wie der Majimaji-Krieg erinnert wird, wobei das Trauma und die Digitalisierung des Widerstands gegen den deutschen Kolonialismus, der vor mehr als einem Jahrhundert stattfand, im Vordergrund stehen.A paucity of scholarship exists on what is remembered about colonialism and what it means to Africans today. This question is pertinent to the unveiling of the transgenerational memory and trauma that lies underneath contemporary African landscapes, on the one hand, and the disclosure of contestation over repatriation, reparation, genocide and remedy both regionally and politically from the affected communities’ vantage point on the other. Emphasis on ‘affected communities’ has the potential to revitalize the significance of non-archived stories in the form of oral narratives, images and artefacts which would otherwise remain silent or forgotten. This paper thus delves into how the Majimaji War is remembered, while emphasizing the trauma and digitization of resistance to German colonialism that took place more than a century ago
„Gerechtigkeit herstellen!“
Was ist Historische Gerechtigkeit? In dem vorliegenden Buch sind Beiträge aus des geschichtswissenschaftlicher, juristischer, theologischer und archivwissenschaftlicher Perspektive versammelt, in denen die Autorinnen und Autoren eine Annäherung an das Thema der Historischen Gerechtigkeit aus ihrem jeweiligen Blickwinkel wagen und sich dabei methodischen Herausforderungen und inhaltlichen Fragen stellen: Wie kann in der Retrospektive überhaupt methodisch sauber umschrieben werden, was Unrecht war und was nicht? Wie weitreichend kann ein Konzept von historischer Gerechtigkeit als Grundlage historiographischer Arbeiten sein kann? Auf welchen theoretisch-methodischen Grundannahmen basiert ein solches Konzept? Lassen sich Vorstellungen von Historischer Gerechtigkeit gleichermaßen auf verschiedene Epochen anwenden? Und welche Rolle können Archive in diesem Zusammenhang spielen? Dabei wird der zeitliche Bogen von der Frühen Neuzeit bis in das 21. Jahrhundert gespannt.What is historical justice? This book brings together contributions from historical, legal, theological and archival perspectives, in which the authors venture to approach the topic of historical justice from their points of view and, in doing so, address methodological challenges and new questions: How can we describe in retrospect in a methodologically accurate way what was wrong and what was not? How far-reaching can a concept of historical justice be as a basis for historiographical work? On what theoretical and methodological assumptions is such a concept based? Can ideas of historical justice be applied equally to different epochs? And what role can archives play in this context? The texts cover a period from the 16th to the 21st century
Historische Gerechtigkeit
Was ist Historische Gerechtigkeit? In dem vorliegenden Buch sind Beiträge aus des geschichtswissenschaftlicher, juristischer, theologischer und archivwissenschaftlicher Perspektive versammelt, in denen die Autorinnen und Autoren eine Annäherung an das Thema der Historischen Gerechtigkeit aus ihrem jeweiligen Blickwinkel wagen und sich dabei methodischen Herausforderungen und inhaltlichen Fragen stellen: Wie kann in der Retrospektive überhaupt methodisch sauber umschrieben werden, was Unrecht war und was nicht? Wie weitreichend kann ein Konzept von historischer Gerechtigkeit als Grundlage historiographischer Arbeiten sein kann? Auf welchen theoretisch-methodischen Grundannahmen basiert ein solches Konzept? Lassen sich Vorstellungen von Historischer Gerechtigkeit gleichermaßen auf verschiedene Epochen anwenden? Und welche Rolle können Archive in diesem Zusammenhang spielen? Dabei wird der zeitliche Bogen von der Frühen Neuzeit bis in das 21. Jahrhundert gespannt.What is historical justice? This book brings together contributions from historical, legal, theological and archival perspectives, in which the authors venture to approach the topic of historical justice from their points of view and, in doing so, address methodological challenges and new questions: How can we describe in retrospect in a methodologically accurate way what was wrong and what was not? How far-reaching can a concept of historical justice be as a basis for historiographical work? On what theoretical and methodological assumptions is such a concept based? Can ideas of historical justice be applied equally to different epochs? And what role can archives play in this context? The texts cover a period from the 16th to the 21st century
Was ist schon gerecht?
Ist historische Gerechtigkeit überhaupt möglich? Kann sich durch aktuelle Ereignisse die Bewertung historischer Geschehnisse verändern? Und kommt es nicht auf den (politischen) Standort an, von dem aus man historische Ereignisse betrachtet? Dieser Aufsatz erörtert die Frage, wie die Mehrheitsgesellschaft mit den Anliegen der Neuen Sozialen Bewegungen umgeht. Erkennt sie deren Bedeutung, wird sie deren Anliegen gerecht? Umgekehrt müssen sich die Gruppen der Neuen Sozialen Bewegungen fragen lassen, wie selbstgerecht sie bezüglich ihrer eigenen Aktivitäten und politischen Positionen sind.Welche Rolle spielen in dieser Gemengelage sowohl die traditionellen als auch die Freien Archive? Aus dem Fundus des Archivs für alternatives Schrifttum werden exemplarisch der Nachlass von Magnus Schwantje, die Unterlagen des Rheinischen JournalistInnenbüros sowie der Bestand des Internationalen Frauenfriedensarchivs Fasia Jansen vorgestellt. Denn eins ist klar: wenn überhaupt, dann ist nur anhand von authentischen Dokumenten eine halbwegs gerechte Beurteilung historischer Ereignisse oder Personen möglich.Is historical justice even possible? Can current historical justice events change the assessment of historical events? And doesn\u27t it depend on the (political) position from which historical events are viewed? This essay discusses the question of how mainstream society deals with the concerns of the New Social Movements. Does it recognize their significance, does it do justice to their concerns? Conversely, the groups of the New Social Movements have to ask themselves how self-righteous they are with regard to their own activities and political positions.What role do both the traditional and the free archives play in this mixed situation? From the collection of the Archiv für alternatives Schrifttum, the estate of Magnus Schwantje, the documents of the Rheinisches JournalistInnenbüro and the holdings of the Internationales Frauenfriedensarchiv Fasia Jansen are presented as examples. Because one thing is clear: if at all, then a reasonably fair assessment of historical events or persons is only possible on the basis of authentic documents
Historische Un/Gerechtigkeiten in Bezug auf Recht und Geschlecht
Der Beitrag befasst sich mit den Folgen der Erweiterung der Freiheitsrechte im 19. Jahrhundert unter dem Aspekt des Geschlechts. Eine Betrachtung der Genese der bürgerlich-patriarchalen Familie und deren Verrechtlichung, der Bürokratisierung der staatlichen Verwaltung durch Einrichtung der Standesämter sowie der Entwicklung des deutschen Staatsangehörigkeitsrechts ergibt, dass historische Gerechtigkeiten für Männer bei näherem Hinsehen insbesondere für Frauen, aber auch für andere (teils neue) historische Ungerechtigkeiten mit sich brachten. Das Personenstandsrecht reglementiert Zugehörigkeiten – und damit auch Nichtzugehörigkeiten; dem NS-Regime diente es zur Ausführung der „Nürnberger Gesetze“. Eine Anpassung des Staatsangehörigkeitsrechts an die im Grundgesetz von 1949 verbürgten Gleichheitsrechte zog sich über mehrere Jahrzehnte hin. Der Querblick – in diesem Fall durch die Geschlechterbrille – auf nur scheinbar distinkte Rechtsgebiete zeigt, wie schwer Strukturen zu verändern sind, wenn verborgene Verwobenheiten nicht mitbedacht werden.The article deals with the consequences of the expansion of civil liberties in the 19th century from the perspective of gender. Looking at the emergence of the bourgeois-patriarchal family and its juridification, the bureaucratization of the state administration through the establishment of registry offices, and the development of German citizenship law shows that, on closer inspection, historical improvements of legal rights for men entailed (partly new) historical injustices, especially for women, but also for other people. Civil status law regulates inclusions – and thus also exclusions; the Nazi regime used it to implement the “Nuremberg Laws”. The adaptation of citizenship law to the equal rights guaranteed in the Basic Law of 1949 dragged on for several decades. A cross view – in this case through gender glasses – at only seemingly distinct areas of law shows how difficult it is to change structures if the hidden interdependencies are not taken into account
Der Fall des Altonaer Zeitungsredakteurs Martin May
Der Streit zwischen Preußen und Österreich um die Hegemonie im Deutschen Bund, der im Jahr 1866 letztlich in der militärischen Niederlage der Habsburger Monarchie mündete, fand auch in Schleswig-Holstein seinen Ausdruck, wo sich die beiden deutschen Großmächte seit dem gemeinsamen Sieg über Dänemark im Krieg von 1864 die Verwaltung des Landes teilten. Am Schicksal des Altonaer Zeitungsredakteurs Martin May lässt sich beispielhaft zeigen, wie auch die Presse in diesen eskalierenden Konflikt hineingezogen wurde und ein Journalist unter Umgehung der zuständigen Gerichtsbarkeit und unter Beugung geltenden Rechts zu einem „Bauernopfer“ der großen Politik werden konnte.The dispute between Prussia and Austria over hegemony in the German Confederation, which ultimately led to the military defeat of the Habsburg monarchy in 1866, also found expression in Schleswig-Holstein, where the two German superpowers had shared the administration of the state since their joint victory over Denmark in the war of 1864. The fate of the Altona newspaper editor Martin May is an example of how the press was also drawn into this escalating conflict and how a journalist could become a ‘pawn’ of big politics, bypassing the competent jurisdiction and bending the law
Challenging Eurocentrism in Memory and Historiography
Einleitend zum Band ‘Global Memories of German Colonialism‘ beleuchtet der Beitrag die Geschichte von Eurozentrismus in nationaler Erinnerung und Globalgeschichtsschreibung. Die Überschneidungen und Widersprüchlichkeiten dieser beiden Felder werden in ihren historischen Dimensionen dargestellt, um die Herausforderungen einer globalen Erinnerungskultur zu skizzieren. Das erste Untersuchungsfeld bildet das Gedenken an Kolonialkriege in Norddeutschland als Fallbeispiel für eine konflikthafte Erinnerung, die in Deutschland bis heute nur in Ansätzen von postkolonialen Impulsen beeinflusst wurde. Anschließend erfolgt ein Fokus auf die europäische Geschichtsschreibung über andere Kontinente seit der frühen Neuzeit und ihre methodologischen Grundlagen. Besonders die Rolle von Oral History und geraubter Manuskripte werden dabei berücksichtigt, um die Widersprüchlichkeiten in europäischer Erinnerung und Geschichtsschreibung zum Kolonialismus hervorzuheben.As an introduction to the volume ‘Global Memories of German Colonialism’, the article sheds light on the history of Eurocentrism in national memory and global historiography. The overlaps and contradictions between these two fields are presented in their historical dimensions in order to outline the challenges of a global culture of remembrance. The first field of investigation is the commemoration of colonial wars in northern Germany as a case study of conflicted remembrance, where the influence of post-colonial impulses has so far been limited. This is followed by a focus on European historiography on other continents since the early modern period and its methodological foundations. In particular, the role of oral history and looted manuscripts is considered to highlight the contradictions in European memory and historiography on colonialism