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Colonial Heroism in German, British and Tanzanian Commemorative Culture
Das Gedenken an heroisierte Persönlichkeiten aus der Geschichte eines Landes ist oft ein sensibler nationaler symbolischer Akt. Um diese historischen Figuren ranken sich meist Mythen und Legenden, und es kann ein schwieriges Unterfangen sein, die ausgeschmückten Geschichten zu durchschauen. Manchmal kann es notwendig sein, die Mythen zu demontieren und die wahre und manchmal unheroische Geschichte zu erzählen, die hinter der Legende steckt. In seiner vergleichsweise kurzen Kolonialgeschichte hat Deutschland, wie jede andere imperiale Macht auch, eine Menge sogenannter Kolonialhelden hervorgebracht. Für viele von ihnen wurden in Deutschland Denkmälern errichtet oder ihnen Plaketten und Gebäude gewidmet, die oft – wenn auch nicht in dem hier untersuchten Fall – bis heute bestehen blieben. Im Gegensatz zu Deutschland wurden und werden in Tansania diejenigen als Helden und Heldinnen geehrt, die den Mut aufbrachten, sich gegen koloniales Unrecht in Deutsch-Tanganjika zu wehren und dabei ihr eigenes Leben riskierten.Während Denkmäler aus der deutschen wie aus der britischen Kolonialzeit zum Gegenstand öffentlichen Widerstands wurden, erfuhren diejenigen, die afrikanische Kolonialhelden ehrten, nach der Unabhängigkeit Tansanias viel öffentliche Anerkennung. Um sich mit den gegensätzlichen räumlichen Dimensionen der kolonialen Erinnerungslandschaft auseinanderzusetzen, untersucht dieser Beitrag Fälle aus Deutschland, Großbritannien und Tansania.Remembering heroic figures in one country’s history is often a sensitive national symbolic act. Usually myths and legends are generated around these historic figures and it can be a difficult endeavour to try looking behind the embellished stories. Sometimes it can be necessary to dismantle the myths and tell the true and sometimes unheroic story which lies behind the legend. In its comparatively short colonial history, Germany, like any other imperial power has spawned a lot of so-called colonial heroes. Many of them were depicted in monuments and put on buildings or pedestals, where they stood – albeit not in every case – undisturbed to this day. Contrary to the situation in Germany, those who gathered courage to oppose colonial injustices in German Tanganyika, hence risking their own lives, were and still are honoured as heroes and heroines in Tanzania. Whereas colonial monuments in Germany together with those erected in British Tanganyika became the object of public opposition, those which honoured African colonial heroes received much public recognition after Tanzanian independence. In addressing such contrasting spatial dimensions of colonial memory landscape, this paper cites examples from Germany, Britain and Tanzania
Geleit des Vorsitzenden des Vereins zur Förderung des Landesarchivs Schleswig-Holstein
Was ist Historische Gerechtigkeit? In dem vorliegenden Buch sind Beiträge aus des geschichtswissenschaftlicher, juristischer, theologischer und archivwissenschaftlicher Perspektive versammelt, in denen die Autorinnen und Autoren eine Annäherung an das Thema der Historischen Gerechtigkeit aus ihrem jeweiligen Blickwinkel wagen und sich dabei methodischen Herausforderungen und inhaltlichen Fragen stellen: Wie kann in der Retrospektive überhaupt methodisch sauber umschrieben werden, was Unrecht war und was nicht? Wie weitreichend kann ein Konzept von historischer Gerechtigkeit als Grundlage historiographischer Arbeiten sein kann? Auf welchen theoretisch-methodischen Grundannahmen basiert ein solches Konzept? Lassen sich Vorstellungen von Historischer Gerechtigkeit gleichermaßen auf verschiedene Epochen anwenden? Und welche Rolle können Archive in diesem Zusammenhang spielen? Dabei wird der zeitliche Bogen von der Frühen Neuzeit bis in das 21. Jahrhundert gespannt.What is historical justice? This book brings together contributions from historical, legal, theological and archival perspectives, in which the authors venture to approach the topic of historical justice from their points of view and, in doing so, address methodological challenges and new questions: How can we describe in retrospect in a methodologically accurate way what was wrong and what was not? How far-reaching can a concept of historical justice be as a basis for historiographical work? On what theoretical and methodological assumptions is such a concept based? Can ideas of historical justice be applied equally to different epochs? And what role can archives play in this context? The texts cover a period from the 16th to the 21st century
Der Armut ein Gesicht geben
Wie und warum wurden Arme und Obdachlose, Bettler und Migranten zum Gegenstand der Fotografie? Die frühe Sozialfotografie steht im Kontext der sozialen Frage des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Der Beitrag geht den Motivationen der Fotografinnen und Fotografen ebenso nach wie der Entwicklung der Fototechnik und stellt am Ende die Frage, inwieweit die Sozialfotografie zur Herstellung historischer Gerechtigkeit beitragen kann.How and why poor people and homeless, beggars and migrants became objects of fotography? The early social fotography has to be seen in the context of the social question of the 19th and early 20th century. The essay shows the motivation of the male and female fotographers and sketches out the development of the Photo Technology. In the end it poses the question, if the social fotography can contribute to the production of social justice
Historische Gerechtigkeit
Was ist Historische Gerechtigkeit? In dem vorliegenden Buch sind Beiträge aus des geschichtswissenschaftlicher, juristischer, theologischer und archivwissenschaftlicher Perspektive versammelt, in denen die Autorinnen und Autoren eine Annäherung an das Thema der Historischen Gerechtigkeit aus ihrem jeweiligen Blickwinkel wagen und sich dabei methodischen Herausforderungen und inhaltlichen Fragen stellen: Wie kann in der Retrospektive überhaupt methodisch sauber umschrieben werden, was Unrecht war und was nicht? Wie weitreichend kann ein Konzept von historischer Gerechtigkeit als Grundlage historiographischer Arbeiten sein kann? Auf welchen theoretisch-methodischen Grundannahmen basiert ein solches Konzept? Lassen sich Vorstellungen von Historischer Gerechtigkeit gleichermaßen auf verschiedene Epochen anwenden? Und welche Rolle können Archive in diesem Zusammenhang spielen? Dabei wird der zeitliche Bogen von der Frühen Neuzeit bis in das 21. Jahrhundert gespannt.What is historical justice? This book brings together contributions from historical, legal, theological and archival perspectives, in which the authors venture to approach the topic of historical justice from their points of view and, in doing so, address methodological challenges and new questions: How can we describe in retrospect in a methodologically accurate way what was wrong and what was not? How far-reaching can a concept of historical justice be as a basis for historiographical work? On what theoretical and methodological assumptions is such a concept based? Can ideas of historical justice be applied equally to different epochs? And what role can archives play in this context? The texts cover a period from the 16th to the 21st century
Historische Gerechtigkeit und die Rolle der Archive
Der Beitrag fragt nach der Relevanz verschiedener Gerechtigkeitsaspekte im archivischen Kontext: Archive müssen sich zunächst aufgrund der Singularität und Ortsgebundenheit von Archivgut sowie mangelnder paläographischer Kenntnisse der Nutzerinnen und Nutzer und den sich daraus ergebenden Zugangshindernissen Fragen der „Verteilungsgerechtigkeit“ stellen und im digitalen Zeitalter Antworten finden, die einen möglichst allgemeinen und niedrigschwelligen Zugang zu Archivgut gewähren.Zum zweiten spielt Archivgut im Rahmen der „korrektiven Gerechtigkeit“ bei der strafrechtlichen Verfolgung von Verbrechen, die etwa während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft oder der SED-Diktatur begangen wurden, eine zentrale Rolle. In diesem Zusammenhang tritt die intergenerationelle Dimension der „historischen Gerechtigkeit“ dort in den Vordergrund, wo Täter und Opfer längst verstorben sind, wie im Fall der deutschen Kolonialherrschaft in Namibia. Hier tragen Archive Verantwortung, vergangenes Unrecht zu dokumentieren und Gerechtigkeit über Generationen hinweg zu gewährleisten. Entsprechend erfordert der archivische Umgang mit „massenhaft gleichförmiger Überlieferung“ eine kritische Betrachtung im Hinblick auf den Aspekt der „historischen Gerechtigkeit“. Die diesbezügliche Bedeutung von Quellen zur Personengeschichte wird anhand des „Gedenkbuchs“ der Opfer der Judenverfolgung, der Namensliste der „Euthanasie“-Opfer sowie anhand der großen personenbezogenen Überlieferung im Bundesarchiv (Wehrmachtsauskunftsstelle, Lastenausgleichsarchiv, Stasi-Unterlagen-Archiv) beleuchtet. Gleichzeitig wird die Relevanz zukünftiger digitaler Überlieferung (z. B. des Ausländerzentralregisters) für die generationelle Zukunftsgerechtigkeit hervorgehoben.The article examines the relevance of various aspects of justice in the archival context: firstly, archives must ask themselves questions of ‘distributive justice’ due to the singularity and localised nature of archive records and the lack of palaeographic knowledge of users and the resulting obstacles to access, and find answers in the digital age that provide the most general and low-threshold access to archive records possible.Secondly, archive records play a central role in the context of ‘corrective justice’ in the criminal prosecution of crimes committed during the National Socialist tyranny or the SED dictatorship, for example. In this context, the intergenerational dimension of ‘historical justice’ comes to the fore where perpetrators and victims have long since passed away, as in the case of German colonial rule in Namibia. Here, archives bear responsibility for documenting past injustice and ensuring justice across generations. Accordingly, the archival handling of ‘masses of uniform records’ requires critical consideration with regard to the aspect of ‘historical justice’. The significance of sources on personal history in this regard will be examined using the ‘Memorial Book’ of the victims of Jewish persecution, the list of names of ‘euthanasia’ victims and the large personal records in the Federal Archives (Wehrmacht Information Centre, Equalisation of Burdens Archive, Stasi Records Archive). At the same time, the relevance of future digital records (e.g. the Central Register of Foreigners) for intergenerational future justice will be emphasised
Vorwort
Die Anfänge der Jiddistik als universitäre Disziplin gehen auf die Jiddisch-Kurse zurück, die Salomo Birnbaum (1891–1989) seit dem Wintersemester 1922/23 an der Hamburgischen Universität gegeben hat. 100 Jahre später erinnerten im September 2022 die Universität Hamburg und die Salomo-Birnbaum-Gesellschaft an diesen wissenschaftsgeschichtlichen Meilenstein und an den Fachvertreter, der 1933 als Jude von den Nationalsozialisten vertrieben wurde, womit die kurze Blütezeit der Jiddistik in Hamburg endete. Dieser Band dokumentiert die bei der Festveranstaltung gehaltenen Reden, die der Biographie Birnbaums ebenso nachgehen wie der Fachgeschichte der Jiddistik und dabei auch die Versäumnisse der Hamburger Universität benennen. Einen besonderen Akzent bildet der kurze Text einer Videobotschaft, mit der Birnbaums jüngster Sohn David (geb. 1933) aus Toronto die Veranstaltung bereichert hat.The beginnings of Yiddish studies as a university discipline can be traced back to the Yiddish courses that Salomo Birnbaum (1891–1989) taught at Hamburg University from the winter semester of 1922/23. 100 years later, in September 2022, the University of Hamburg and the Salomo Birnbaum Society commemorated this milestone in the history of science and the subject representative who, as a Jew, was expelled by the National Socialists in 1933, ending the brief heyday of Yiddish studies in Hamburg. This volume documents the speeches given at the ceremony, which examine Birnbaum\u27s biography as well as the history of Yiddish studies, and also identify the failings of Hamburg University. The short text of a video message with which Birnbaum\u27s youngest son David (born 1933) from Toronto enriched the event is a special highlight
Begrüßung durch die 2. Vorsitzende der Salomo-Birnbaum-Gesellschaft
Die Anfänge der Jiddistik als universitäre Disziplin gehen auf die Jiddisch-Kurse zurück, die Salomo Birnbaum (1891–1989) seit dem Wintersemester 1922/23 an der Hamburgischen Universität gegeben hat. 100 Jahre später erinnerten im September 2022 die Universität Hamburg und die Salomo-Birnbaum-Gesellschaft an diesen wissenschaftsgeschichtlichen Meilenstein und an den Fachvertreter, der 1933 als Jude von den Nationalsozialisten vertrieben wurde, womit die kurze Blütezeit der Jiddistik in Hamburg endete. Dieser Band dokumentiert die bei der Festveranstaltung gehaltenen Reden, die der Biographie Birnbaums ebenso nachgehen wie der Fachgeschichte der Jiddistik und dabei auch die Versäumnisse der Hamburger Universität benennen. Einen besonderen Akzent bildet der kurze Text einer Videobotschaft, mit der Birnbaums jüngster Sohn David (geb. 1933) aus Toronto die Veranstaltung bereichert hat.The beginnings of Yiddish studies as a university discipline can be traced back to the Yiddish courses that Salomo Birnbaum (1891–1989) taught at Hamburg University from the winter semester of 1922/23. 100 years later, in September 2022, the University of Hamburg and the Salomo Birnbaum Society commemorated this milestone in the history of science and the subject representative who, as a Jew, was expelled by the National Socialists in 1933, ending the brief heyday of Yiddish studies in Hamburg. This volume documents the speeches given at the ceremony, which examine Birnbaum\u27s biography as well as the history of Yiddish studies, and also identify the failings of Hamburg University. The short text of a video message with which Birnbaum\u27s youngest son David (born 1933) from Toronto enriched the event is a special highlight
Was wir von den leistungsstärksten Schüler:innen lernen können
Seit einigen Jahren lassen sich insbesondere als Reaktion auf das Abschneiden Deutschlands in großangelegten Schulvergleichsstudien wie TIMSS oder PISA vermehrt Forderungen seitens Politik und Wissenschaft nach einer stärkeren Förderung leistungsstarker Schüler:innen in Deutschland erkennen. Um Ansatzpunkte für eine adäquate Förderung leistungsstarker Schüler:innen identifizieren zu können, braucht es jedoch zunächst ausreichendes Wissen über (relevante) Charakteristika dieser speziellen Schülergruppe, das bisher nicht in ausreichendem Maße vorliegt. An diesem Punkt setzt die vorliegende Dissertation an.
Am Beispiel der Naturwissenschaften wird untersucht, welche Merkmale von Schüler:innen, Unterricht und Lehrkräften dazu beitragen, dass Schüler:innen am Ende der Grundschulzeit besondere Leistungsstärke aufweisen. Grundlage der Untersuchung bilden die Daten der Trends in International Mathematics and Science Study 2019 (TIMSS 2019), die es ermöglichen, repräsentative Aussagen für die Schüler:innen in Deutschland zu treffen. Durch die Untersuchung relevanter Prädiktoren im Kontext der Grundschule bieten die Erkenntnisse dieser Arbeit die Möglichkeit, frühzeitig und passgenau in der schulischen Laufbahn von Schüler:innen anzusetzen und so dafür zu sorgen, dass nicht schon in frühen Jahren entscheidende Kompetenzrückstände entwickelt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass insbesondere das fachbezogene Selbstkonzept der Schüler:innen, ihre kognitiven Fähigkeiten sowie das Ausmaß konstruktiver Unterstützung, das Schüler:innen im Unterricht erleben, bedeutsame Prädiktoren besonderer Leistungsstärke sind. Potenzielle Förderungen sollten somit primär an diesen drei Merkmalen ansetzen.In recent years, there have been increasing calls for greater support for high-achieving students in Germany, particularly in response to the results of international large scale assessments such as TIMSS and PISA. However, more knowledge about the characteristics of this group of students is required in order to develop suitable approaches to promote high achievement. This dissertation investigates exemplarily for science which characteristics of students, teaching and teachers contribute to the particular achievement at the end of primary school. The results show that the subject-related self-concept, cognitive abilities and teacher support are significant predictors. Measures to promote high achievement should therefore focus on these three aspects
Epistemological Silences in Tanzania-Germany Entangled Histories
Over a century after the end of formal German rule in its colonial empire, the international debate on its aftermath is arguably more vibrant than ever. The edited volume ‘Global Memories of German Colonialism’ aims to decenter the metropole, while at the same time offering points of comparison and interconnection by including contributions from scholars and artists from Cameroon, Namibia, Tanzania and also Germany. The volume thus provides a variety of perspectives on the field of global memories of Germany’s (post-)colonial entanglements and its role in European expansion – from memorials, memory cultures and oral history to contemporary artistic approaches to dealing with the colonial past.Over a century after the end of formal German rule in its colonial empire, the international debate on its aftermath is arguably more vibrant than ever. The edited volume ‘Global Memories of German Colonialism’ aims to decenter the metropole, while at the same time offering points of comparison and interconnection by including contributions from scholars and artists from Cameroon, Namibia, Tanzania and also Germany. The volume thus provides a variety of perspectives on the field of global memories of Germany’s (post-)colonial entanglements and its role in European expansion – from memorials, memory cultures and oral history to contemporary artistic approaches to dealing with the colonial past
„Republikflucht“ und „Verrat an der Deutschen Demokratischen Republik“
Der Beitrag dokumentiert die Tätigkeit des Kunsthistorikers Dr. Wolfgang Götz an der Universität Leipzig, die Aberkennung seines Doktortitels nach seiner Flucht aus der DDR und seine Rehabilitierung 1990.The article documents the work of the art historian Dr Wolfgang Götz at the University of Leipzig, the revocation of his doctorate after his escape from the GDR and his rehabilitation in 1990