MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung
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    On the Positioning of Media Didactics as a Design-Orientated Technological Science: Comment to ‹Mediendidaktik (Educational Technology). Attempt at Positioning› by Michael Kerres

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    In meinem Kommentar möchte ich mich für eine Positionierung der Mediendidaktik als gestaltungsorientierte Technologiewissenschaft einsetzen, die anschlussfähig sowohl an die didaktische Theorieentwicklung als auch an den internationalen Education-Technology-Diskurs ist, ohne erziehungswissenschaftliche und pädagogische Grundziele aus dem Blick zu verlieren.Dazu beziehe ich mich auf Fragen (a) des thematischen Kerns, (b) des Wissenschaftstypus, (c) der Bezugsdisziplinen, (d) auf Besonderheiten des Gegenstandes, (e) auf Fragen der Forschungsziele sowie (f) der forschungsmethodischen Anforderungen und Konsequenzen.In my commentary, I would like to argue in favour of positioning media didactics as a design-oriented technological science that is compatible with both didactic theory development and the international education technology discourse, without losing sight of basic educational science and pedagogical objectives.To this end, I refer to questions of (a) the thematic core, (b) the type of science, (c) the reference disciplines, (d) special features of the subject matter, (e) questions of research objectives, and (f) the research methodological requirements and consequences

    Digital Disinformation and Right-Wing Extremism: An Analysis of Current Discourse Topics in German-Language Journals

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    Digitale Desinformationsstrategien aus dem rechtsextremen Spektrum versuchen zunehmend, aktuelle gesellschaftliche Diskurse zu beeinflussen. Das Ziel dieses Artikels ist, erste Erkenntnisse zur systematischen Beschreibung aktueller Diskurse und Erkenntnisse über digitale Desinformationsstrategien aus dem rechtsextremen Spektrum vorzustellen. Durch eine systematische Recherche in den jeweils grössten deutschsprachigen Datenbanken in den Fachgebieten Erziehungswissenschaften (FIS Bildung), Sozialwissenschaften (SSOAR) und Politikwissenschaften (Pollux) wurden 28 deutschsprachige Zeitschriftenartikel aus den letzten zehn Jahren für die Analyse ausgewählt. Zur Analyse und Systematisierung der Diskursthemen wird eine Heuristik verwendet, die drei zentrale Dimensionen in den Fokus rückt: die Produzent:innen, die digitale Infrastruktur und die Adressat:innen. Mittels zusammenfassender Inhaltsanalyse wurden entlang dieser drei Dimensionen übergeordnete Themen der aktuellen Fachdebatte herausgearbeitet: Präventions- und Aufklärungsstrategien, die von Sensibilisierung bis hin zu politischer Bildung reichen, werden als relevant für die Adressat:innen hervorgehoben. Hinsichtlich der Produzent:innen von extremistischen Inhalten wird erkennbar, mit welch vielseitigen Medienstrategien diese operieren und inwiefern sie Desinformation zur Verschleierung ihrer Ideologien verwenden. Die Verantwortung von Tech-Unternehmen zum Umgang mit Desinformationen und die Herausforderungen ihrer Regulierung sind zentrale Themen in der Dimension der digitalen Infrastruktur. Interessanterweise wird die digitale Infrastruktur in den analysierten Artikeln oft nur metaphorisch beschrieben. Diese Form der Thematisierung lässt sich als Indikator deuten, die digitale Infrastruktur zur Verbreitung von Desinformation nunmehr systematisch in den Blick zu nehmen.Digital disinformation strategies from the far-right spectrum are increasingly trying to influence current societal discourses. The aim of this article is to present initial insights into the systematic description of current discourses and insights about digital disinformation strategies from the far-right spectrum. Doing a systematic research in the largest German-language databases in the fields of educational sciences (German Education Index), social sciences (SSOAR), and political sciences (Pollux), we selected 28 German-language journal articles from the past ten years for our analysis. A heuristic is used for the analysis and systematization of discourse topics, focusing on three central dimensions: the producers, the digital infrastructure, and the recipients. Using a summary content analysis, overarching themes of the current expert debate were identified based on these three dimensions: prevention and awareness strategies, ranging from sensitization to political education, are highlighted as relevant for the recipients. Regarding the producers of extremist content, it becomes clear with which diverse media strategies they operate and to what extent they use disinformation to obscure their ideologies. The responsibility of tech companies in dealing with disinformation and the challenges of their regulation are central topics in the dimension of digital infrastructure. Interestingly, the digital infrastructure in the analyzed articles is often only described metaphorically. This form of thematization can be interpreted as an indicator to more systematically consider the digital infrastructure in the dissemination of disinformation

    Media Literacy as a Response to Right-Wing Disinformation Campaigns: Empirical Insights and Media Pedagogical Impulses for Addressing Pseudo-Journalistic Content from Conservative News and Opinion Platforms on TikTok

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    Die frühe Nutzung multimedialer Angebote durch adoleszente Zielgruppen erfordert eine Stärkung der Medienkritik- und Analysefähigkeit. TikTok hat in den letzten Jahren erheblich an Popularität gewonnen, was zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit politischen Themen auf der Plattform geführt hat (vgl. Hajok 2021). Der Beitrag untersucht Strategien und narrative Selbstpositionierungen von Creator:innen exemplarisch anhand politischer TikTok-Beiträge. Insbesondere im Kontext komplexer Diskurse können solche Inhalte desinformativ, polarisierend oder demokratiegefährdend wirken.Rechtspopulistische Akteur:innen nutzen soziale Medien und Online-Plattformen gezielt, um mit desinformierenden und abwertenden Inhalten ihre extremistischen Ansichten zu verbreiten und ihre Follower:innenschaft zu stärken. Diese Debattenkultur gefährdet das gesellschaftliche Zusammenleben, denn Desinformation und destruktive oder emotionalisierende Kommunikationspraktiken erschweren das Aushandeln von Perspektiven und den konstruktiven Dissens, der für die Demokratie unverzichtbar ist.Mittels quantitativer und qualitativer Auswertungsverfahren werden TikTok-Kurzvideos des rechtskonservativen Nachrichten- und Meinungsportals NIUS analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass auf NIUS rechtspopulistische Positionen zum Ausdruck kommen, die Diskriminierungen aufgrund von Hautfarbe, sexueller Selbstbestimmung, Herkunft und äusserem Erscheinungsbild beinhalten. Die Beiträge enthalten narrative Elemente, die eine anti-elitäre Haltung gegenüber Regierenden und Medien zum Ausdruck bringen, Sicherheitsängste schüren sowie internalisierte Diskriminierungen und Polarisierungen aufweisen. Die quantitative Themenanalyse zeigt, dass Kritik insbesondere an Diversität (24,2%), Verboten und Sprachnormen (14,7%), Sicherheit, Gewalt und Kriminalität (14,7%), Klimaschutz und Aktivismus (12,6%) sowie am Umgang mit der AfD (10,5%) geübt wird. Diese thematische Schwerpunktsetzung führt zu einer diskursiven Normalisierung dieser Einstellungen. Die Ampelkoalition (im Amt auf Bundesebene von 2021-2024) wird als Feindbildkonstruktion negativ aufgeladen. Aus einer homogenen Gemeinschaftsvorstellung wird Feindseligkeit gegenüber nicht-heteronormativen Orientierungen und Identitäten abgeleitet. Als fallübergreifendes Muster lässt sich die Instrumentalisierung des Extremismusvorwurfs identifizieren. Häufig werden popkulturelle Referenzen als Aufhänger verwendet, um Verbundenheit zu einer jungen Zielgruppe herzustellen. Der Beitrag entschlüsselt Diskursstrategien des Portals zur Verbreitung von Inhalten als Ausdruck eines rechtspopulistischen Erzählmodus. Eine wesentliche Strategie besteht darin, bei Sperrungen aufgrund der Verletzung journalistischer Sorgfaltspflichten auf alternative Zweit- und Drittaccounts auszuweichen, um die kontinuierliche Verbreitung der Inhalte sicherzustellen. Zudem präsentiert der Beitrag didaktische Überlegungen zur Sensibilisierung für Desinformation und zur Stärkung der Kritikfähigkeit. Ziel ist es, Strategien von Desinformationskampagnen aufzuzeigen, um Lehrkräfte, Pädagog:innen und Jugendliche auf diese Herausforderungen vorzubereiten.The early use of multimedia by young target groups requires the strengthening of media criticism and analytical skills. TikTok has gained significant popularity in recent years, which has led to an increased engagement with political issues on the platform (cf. Hajok 2021). This paper examines the strategies and narrative self-positioning of creators, using political TikTok posts as an example. Especially in the context of complex discourses, such content can be disinformative, polarising or democracy-threatening.Right-wing populist actors deliberately use social media and online platforms to disseminate their extremist views with disinformative and derogatory content, thereby strengthening their followership. This culture of debate threatens social cohesion, as disinformation and destructive or emotionally charged communication practices impede the negotiation of perspectives and constructive dissent that are essential to democracy.The analysis of TikTok short videos from the “news and opinion portal” NIUS was conducted using both quantitative and qualitative methods. The results indicate that NIUS promotes right-wing populist positions, including narratives that have been interpreted as discriminatory with regard to skin colour, sexual self-determination, national origin, and physical appearance. The posts contain narrative elements that express an anti-elitist attitude towards government authorities and the media, fuel security concerns, and exhibit internalised discriminations and polarisations. The quantitative thematic analysis shows that criticisms are prevalent in different areas, such as diversity (24.2%), bans and language norms (14.7%), security, violence and crime (14.7%), climate protection and activism (12.6%), as well as dealing with the AfD (10.5%). This thematic emphasis contributes to the discursive normalisation of these attitudes. The ‹traffic light› coalition government (2021-2024) is negatively portrayed as an ‹enemy›. A concept of homogeneous community is used to derive hostility towards non-heteronormative orientations and identities. A common pattern is the strategic use of extremism accusations. Pop-cultural references are frequently employed as attention-grabbing devices. The article examines the portal‘s discursive strategies for disseminating content that reflects a populist narrative framework. A key strategy is to switch to alternative secondary and tertiary accounts in the event of bans due to violations of journalistic due diligence, in order to ensure the continuous dissemination of content. In addition, the article presents didactic considerations for raising awareness of disinformation and strengthening critical thinking skills. It offers didactic recommendations for recognizing disinformation and enhancing critical thinking skills. The objective is to shed light on the strategies of right-wing disinformation campaigns and to prepare teachers, educators and young people for these challenges

    AI Education! Six Theses on the Relationship Between Artificial Intelligence, Education, and Society: An Interdisciplinary Perspective

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    Bildung muss angesichts der tiefgreifenden gesellschaftlichen Einschreibung von KI-Systemen verändert werden. Diese Veränderungen fassen wir unter dem Begriff KI-Bildung und beschreiben sie im Folgenden in sechs Thesen. In ihnen fordern wir eine Entmystifizierung der Debatten im Sinne einer digitalen Aufklärung, betonen die Bedeutung eines kritisch-reflexiven und multiperspektivischen Zugangs und lehnen technik-deterministische und solutionistische Ansätze zur Lösung bildungspolitischer und sozialer Probleme ab. Als normatives Leitbild für die Gestaltung von KI-Bildung schlagen wir eine Orientierung an den Zielen der Bildung für nachhaltige Entwicklung vor. Mit Blick auf die informatische Bildung verbinden wir kreativ-gestaltende mit analytisch-interpretierenden Verfahren und zeigen Architektur- und Relevanzperspektiven von KI-Systemen auf. Abschliessend heben wir die politische Bedeutung der Teilhabe und Mitgestaltung im Rahmen von KI-Bildung hervor. Mit unseren Thesen zu KI-Bildung wollen wir wechselwirkende technologische, individuelle und gesellschaftliche Dimensionen berücksichtigen, die interdisziplinäre Auseinandersetzung befördern und unterschiedliche Fachperspektiven stärker in einen Austausch bringen.Given the far-reaching social integration of AI systems, education must undergo fundamental change. We summarise these necessary transformations under the term AI Education, outlined below in six theses. We call for a demystification of AI debates in the spirit of digital enlightenment, emphasising a critical, reflective, and multi-perspective approach, while rejecting technology-deterministic and solutionist responses to educational and societal challenges. As a normative framework for shaping AI Education, we propose aligning it with the goals of education for sustainable development. In the context of computer science education, we advocate combining creative-design and analytical-interpretive methods and present architectural and relevance-based perspectives on AI systems. Finally, we underscore the political significance of participation and co-design in AI Education. With these theses, we aim to address the interconnected technological, individual, and societal dimensions, foster interdisciplinary dialogue, and bridge diverse disciplinary perspectives

    Mediendidaktik (Educational Technology): Attempt at Positioning

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    Dieser Beitrag verortet Mediendidaktik in der erziehungswissenschaftlichen Diskussion und skizziert die relevanten Foren, Fachgesellschaften und Zeitschriften, die die Forschung zu Educational Technology (EdTech) prägen. Zwischen der deutschsprachigen und der internationalen Diskussion zeigen sich wesentliche Unterschiede: International macht die Forschung zu EdTech einen erheblichen Teil der gesamten Bildungsforschung aus, während sie im Vergleich dazu im deutschsprachigen Raum randständig geblieben ist. Die internationale Forschung basiert methodisch stark auf Medienvergleichsstudien, die einen Medieneinsatz dem «traditionellen Unterricht» gegenüberstellen, deren Limitationen regelmässig bemängelt werden. Die deutschsprachige Mediendidaktik zeichnet sich dagegen durch eine breitere theoretische Fundierung und vielfältige forschungsmethodische Ansätze aus. Die Diskussion über Bildung und Didaktik verweist auf eine lange und spezifische kulturelle Tradition, die die Differenz zum internationalen Diskurs begründet. Es werden Perspektiven für die mediendidaktische Forschung aufgezeigt und wird diskutiert, wie Anschlusskommunikation im internationalen Raum hergestellt werden kann.This paper examines the positioning of Mediendidaktik (educational technology) within educational science discourse, highlighting key differences between German-speaking and international research approaches. Internationally, EdTech research constitutes a significant portion of educational research, while remaining relatively marginal in German-speaking contexts. The international discourse is heavily influenced by computer science and psychology perspectives, often employing media comparison studies. In contrast, German-speaking Mediendidaktik is more firmly rooted in educational science, drawing on a broader theoretical foundation. The paper discusses challenges in establishing coherent research conventions due to the field‘s multidisciplinary nature and disparate discourse spaces. It emphasizes the need for careful translation and adoption of terminology to facilitate effective communication between German and English-speaking research communities. The paper calls for a reflective approach within Medienpädagogik that acknowledges and leverages the diversity of research perspectives, fostering dialogue between different methodological approaches to address relevant questions in the field

    Comment to ‹Mediendidaktik (Educational Technology). Attempt at Positioning› by Michael Kerres

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    Mediendidaktische Forschung, die sich mit der Integration und Wirkung digitaler Medien in Bildungskontexten beschäftigt, steht vor einer Reihe bedeutender Herausforderungen, die sich sowohl aus ihrer disziplinären Vielfalt als auch aus ihren institutionellen und geografischen Verortungen ergeben. Diese werden im Beitrag anhand mehrerer zentraler Beobachtungen diskutiert, die ein differenziertes Bild der aktuellen Lage zeichnen. Ich will einige davon nochmals herausstellen und ergänzen.Educational Technology (Media Didactics | Mediendidaktik) research that deals with the integration and impact of digital media in educational contexts faces a number of significant challenges resulting from both its disciplinary diversity and its institutional and geographical localisation. These are discussed in the article on the basis of several key observations that paint a differentiated picture of the current situation. I would like to emphasise and expand on some of them

    Teachers’ Orientations When Designing Blended Learning Courses

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    Die empirisch fundierte Erforschung der Planungsentscheidungen von Lehrenden stellt ein Desiderat dar. Dies trifft insbesondere auf didaktische Entscheidungen im Zusammenhang mit Formen des Blended Learning zu, in deren Kontext einerseits sowohl Präsenz- als auch Distanzphasen zu gestalten und sinnvoll miteinander zu verknüpfen sind, und denen andererseits ein hohes Potenzial für die Anreicherung von Lehr-Lern-Prozessen sowie die Teilhabe an Bildung attestiert wird. Mit dem Lehrgang abitur-online.nrw liegt seit mehr als 20 Jahren – und damit deutlich vor der Covid-19-Pandemie – ein Angebot des Zweiten Bildungsweges vor, in dem erwachsene Lernende in einer Kombination von Präsenz- und Distanzphasen das (Fach-)Abitur erwerben können. Im BMBF-Projekt «DigiGO» wurden auf Basis von Think Alouds Planungsentscheidungen von 16 Lehrkräften im Lehrgang erhoben und qualitativ ausgewertet. Der Beitrag gibt Einblicke in einen kontrastiven Vergleich zweier Fälle und verdeutlicht unterschiedliche Orientierungen von Lehrkräften im Zuge der Ausgestaltung des Blended Learning-Angebots. Während eine Lehrkraft die Eigenverantwortung der erwachsenen Lernenden betont, das Lernen in Distanz vorwiegend als Hausaufgabenphase interpretiert und den Präsenzphasen eine höhere Wertigkeit zuschreibt, stellt die andere die Gleichwertigkeit der Phasen sowie die Notwendigkeit der Unterstützung der Lernenden beim eigenverantwortlichen Lernen heraus. Abschliessend zeigt die Betrachtung des gesamten Interviewmaterials, dass vorhandene Gestaltungsmöglichkeiten in der Breite bislang nicht ausgeschöpft zu werden scheinen.There is still a lack of empirical research on teachers‘ planning decisions. This applies to didactic decisions in the context of blended learning in particular, where both face-to-face and distance phases need to be meaningfully linked with each other. The course «abitur-online.nrw» has been available for more than 20 years – and thus well before the Covid-19 pandemic – as a part of second-chance education. Here, adult learners can acquire the Abitur in a combination of face-to-face and distance learning phases. In the BMBF project «DigiGO», we qualitatively analysed the planning decisions of 16 teachers on the basis of think alouds. The article provides insights into a contrastive comparison of two cases and illustrates the different orientations when designing a blended learning environment. While one teacher emphasizes the personal responsibility of adult learners and ascribes greater value to the face-to-face phases, the other emphasizes the equal value of the phases and the need to support learners in self-regulated learning. Finally, an examination of the entire interview material shows that existing design options do not appear to have been fully exploited to date

    Gaze Patterns on a Digitalized Learning Tool for Historical Learning in Primary Social Science Lessons: A Scanpath Analysis

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    Lernmittel können wertvolle Unterstützungsfunktionen im Rahmen des historischen Lernens im Sachunterricht der Grundschule einnehmen. Von Text-Bild-Kombinationen sind positive Effekte belegt. Besonders für Schüler:innen mit Leseschwierigkeiten ist die lernförderliche Gestaltung des Lernmittels von grosser Bedeutung. Allerdings bleibt unklar, wie Grundschüler:innen im Sachunterricht im Themenbereich des historischen Lernens entsprechende Lernmittel visuell wahrnehmen. Entsprechende Erkenntnisse können wertvolle weiterführende Hinweise für die Gestaltung solcher Lernmittel geben.Ziel dieses Beitrags ist daher, per Eye-tracking erhobene und mittels Scanpath dargestellte Blickmuster von Grundschüler:innen mit und ohne Leseschwierigkeiten kontrastiv zu analysieren. Bisherige erziehungswissenschaftliche Forschungen mit Scanpath-Analysen greifen regelmässig auf solche Kontrastierungen zurück. Zu den Lernmaterialien zum Sachunterricht gibt es jedoch bisher keine Forschung zu grundschulpädagogisch und fachdidaktisch relevanten Aspekten der visuellen Aufmerksamkeit, die zugleich die Heterogenität der Lernenden berücksichtigt.Die Studie vergleicht daher die Blickmuster zweier Schüler:innen mit hoher versus niedriger Leseleistung. Ihnen wird ein Lernmaterial (Kombination von Sachtext und Bildern zum historischen Lernen im Sachunterricht) in digitaler Form am Bildschirm präsentiert. Die Scanpaths werden anschliessend auf Unterschiede hin analysiert: Niedrige Leseleistung hängt mit längeren, unsystematischen und wenig zielgerichteten Blickmustern auf das Lernmaterial zusammen, auch die Nutzung der als Hilfe konzipierten Bildelemente erfolgt ohne erkennbare Systematik. Abschliessend werden Perspektiven für die Gestaltung digitaler Lernmittel und der Unterstützung von Lernprozessen diskutiert.Learning materials can play a valuable supporting role in the context of historical learning in primary school science lessons. Text-image combinations have been proven to have positive effects. Especially for pupils with reading difficulties, the design of the learning material to promote learning is of great importance. However, it remains unclear how primary school pupils visually perceive corresponding learning materials in the subject area of historical learning. Corresponding findings can provide valuable further information for the design of such learning materials.The aim of this article is therefore to contrastively analyse gaze patterns of primary school pupils with and without reading difficulties that were collected using eye-tracking and displayed using Scanpath. Previous educational research with scanpath analyses regularly uses such contrasts, but there is a lack of such research on aspects of visual attention relevant to primary school pedagogy and subject didactics in learning materials in subject lessons that also takes into account the heterogeneity of learners.The study therefore compares the viewing patterns of two pupils with high versus low reading performance. They are presented with a learning material (combination of factual text and images for historical learning in general knowledge lessons) in digital form on the screen. The scanpaths are then analysed for their differences: Low reading performance is related to longer, unsystematic and less focussed patterns of looking at the learning material, and the use of the pictorial elements designed as an aid is also without any recognisable systematic approach

    Individualized Learning with Digital Educational Resources from the Perspective of Teachers: A Delphi Study

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    Ziel dieser Studie ist die Entwicklung eines Konzepts für die einheitliche Gestaltung digitaler Bildungsressourcen anhand verbindlicher Kriterien zur Förderung individualisierten Lernens im Unterricht. Während die aktuelle Literatur viel Wert auf OER legt, wird die Anpassungsfähigkeit digitaler Bildungsressourcen unabhängig von Lizenzfragen weniger diskutiert. Zudem fehlen Daten zur höheren Wirksamkeit von OER im Vergleich zu kommerziellen Bildungsressourcen. Daher wurde auf der Basis pädagogischer und lernpsychologischer Theorien ein theoretisches Konzept mit verbindlichen Kriterien für digitale Bildungsressourcen (DER) aus Lehrerperspektive entwickelt. Eine Delphi-Studie mit Lehramtsstudent:innen und Lehrenden identifizierte in der ersten Runde (N = 69) 19 wichtige Kriterien. In der zweiten Runde (N = 88) wurde die Wichtigkeit der Kriterien beurteilt und dabei festgestellt, dass eine höhere Häufigkeit eines Kriteriums (erste Runde) mit einer hohen durchschnittlichen Zustimmung (zweite Runde) korrelierte, was auf eine starke Zustimmung hinweist. Die drei wichtigsten Kriterien für DER sind Benutzerfreundlichkeit, Adaptierbarkeit und Verständlichkeit. Die kostenlose Verfügbarkeit von digitalen Bildungsressourcen wurde im Vergleich zu anderen Bewertungskriterien als weit weniger bedeutsam eingestuft. Die Ergebnisse der Delphi-Studie zeigen die Notwendigkeit alternativer Konzepte mit eindeutigen Kriterien zur Entwicklung digitaler Bildungsressourcen, die individualisiertes Lernen aus Sicht von Lehrer:innen fördern.The aim of this study is to develop a concept for the standardized design of digital educational resources based on binding criteria to promote individualized learning in the classroom. While the current literature places a lot of emphasis on OER, the adaptability of digital educational resources independent of licensing issues is less discussed. There is also a lack of data on the greater effectiveness of OER compared to commercial educational resources. Therefore, on the basis of pedagogical and theories of educational and learning psychology, a theoretical concept with binding criteria for digital educational resources (DER) from a teacherʼs perspective was developed. A Delphi study with student teachers and teachers identified 19 important criteria in the first round (N = 69). In the second round (N = 88), the importance of the criteria was assessed. It was found that a higher frequency of a criterion (first round) was associated with a positive average rating (second round), which indicates strong a agreement. The three most important criteria for DER are ease of use, adaptability and comprehensibility. The free availability of digital educational resources was rated to be far less important compared to other evaluation criteria. The results of the Delphi study show the need for alternative concepts with clear criteria for the development of digital educational resources that promote individualized learning from the teachersʼ perspective

    Television: Change in Usage Strategies: Demand for Program Quality Will Increase

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    In ihrem Beitrag reflektiert Verena Doelker-Tobler über die Herausforderungen und Chancen zeitgemässer Fernsehgestaltung im Spannungsfeld von Ethik, Bildung und Mediennutzung. Sie kritisiert die Stagnation in der Programmgestaltung, in der medienethische und zielgruppenorientierte Aspekte zu wenig berücksichtigt werden, und plädiert für innovative, rezipientenorientierte Programme – besonders im Bildungs- und Jugendbereich. Wiederkehrende Debatten etwa über Bildschirmgewalt zeigen laut Doelker-Tobler, dass bisherige Lösungsansätze kaum Fortschritte bringen. Stattdessen fordert sie eine Verbindung von Forschung, Programmentwicklung und ethischem Handeln.Zentrale Bedeutung misst sie dem sogenannten «B-Journalismus» bei: Bildungsprogramme, die neben Information und Unterhaltung gezielt auf Lebenshilfe, Selbstaktivierung und gesellschaftliche Teilhabe setzen. In der Abteilung «Familie und Bildung» des Schweizer Fernsehens wurden bereits konkrete Modelle umgesetzt, u. a. durch Zusammenarbeit mit über 50 Bildungsinstitutionen im Rahmen der IOEB/TV DRS. Diese Vernetzung fördert eine breitenwirksame Nutzung von Bildungsinhalten und ermöglicht Rückkopplung durch Beratung und Folgeprogramme.Doelker-Tobler betont, dass technische Mittel allein nicht ausreichen, um die Herausforderungen der Mediengesellschaft zu bewältigen. Es brauche systematische Kooperation, dramaturgisch zuschauerfreundliche Gestaltung und medienpädagogische Verantwortung. Trotz kommerziellen Zwängen und Quotendruck bleibt ethisches Handeln im Programmauftrag zentral.Internationale Beispiele – etwa Initiativen in den USA und Grossbritannien – bestätigen eine wachsende Sensibilität für Programmqualität. Doelker-Tobler sieht darin eine Chance für öffentlich-rechtliche Medien, sich mit hochwertigen, differenzierten Angeboten als relevante Akteure im Bildungsbereich zu behaupten – und für die Wissenschaft, diese Entwicklung aktiv zu begleiten.In her essay, Verena Doelker-Tobler reflects on the challenges and opportunities of contemporary television programming at the intersection of ethics, education, and media usage. She criticizes the stagnation in programming, where ethical and audience-specific considerations are often neglected, and advocates for innovative, audience-oriented formats – especially in the fields of education and youth programming. Recurring debates about screen violence, she argues, reveal that existing approaches have brought little real progress. Instead, she calls for a stronger link between research, program development, and ethical action.She places particular emphasis on what she terms “B-journalism”: educational programming that, in addition to informing and entertaining, focuses on life guidance, self-empowerment, and social engagement. The “Family and Education” department of Swiss Television has already implemented concrete models, including a partnership with over 50 educational institutions through the IOEB/TV DRS network. This collaboration promotes broad access to educational content and enables audience feedback through advisory services and follow-up broadcasts.Doelker-Tobler stresses that technical innovation alone is insufficient to address the challenges of a media-saturated society. What is needed is systematic cooperation, audience-friendly dramaturgy, and a strong sense of media responsibility. Despite commercial pressures and ratings-driven programming, ethical commitment must remain central to public broadcasting.International examples – such as initiatives in the U.S. and the U.K. – demonstrate growing awareness of the importance of content quality. Doelker-Tobler sees this as a key opportunity for public service media to assert themselves with high-quality, differentiated offerings – and for academic research to play a supportive, guiding role in this development

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